Sonntag, 20. März 2022
Guttenberg ist an der Front
Tag 25, Woche 4 im Krieg, am Rande der Omikron-Welle, mitten im Herzen Europas

Diese Kalenderwoche kein Werbematerial der Discounter im Postkastl. Nichts Haptisches zum Umblättern. Dort wo die einen in ihren Fotoalben blättern, blättere ich im Werbematerial. Fotoalben wie Werbezusendungen. Fluchtkorridore in die Idylle. Kann man so nicht mehr sagen. Der Putin haut einem sogar die Sprache kurz und klein. Weder gab es Flyer vom Hofer, noch vom Lidl oder vom Penny. Wenngleich ich Penny eher so im Nebengang mache. Ich kann nicht überall gleichzeitig sein. Spar mache ich auch. Allerdings nur als Unterlage fürs Geschirr, wenn ich auf der Bettkante vor der Glotze sitze und so mein Dinner einnehme. Bei Tisch esse ich nicht. Da müsste ich jedesmal die Tabs abräumen, die wiederum mein Leben abräumen. Zwar gab es auch diese Woche, der vierten im Krieg, am Rande der zweiten Omikron-Welle Werbung. Allerdings nur vom Möbel-Discounter. Gucke ich nie. Allein schon beim Gedanken an den "Weißen Pfeil" bekomme ich Ausschlag. Discount-Möbel sind wie die falsche Pille in "Matrix". Ich kaufte mein Bettgestell beim Araber im 17. Bezirk. Der hatte alles. Grandiose Subkultur. Hatte ich also nichts zum Blättern und zum für mein zerschossenes Mindsetting. Wo ja eher wie ist. Ich darf diese Analogie bringen. Ich bin diese Straße tatsächlich entlang gefahren einst als die ungefähr so aussah. Egal. Keine Werbung von der Discounter-Brigade. Guttenberg ist an der Front. Ich habe diese Woche nicht gelebt.

Ende

Fazit: Der S. und ich wollten diese Woche zum Eishockey gehen. Vienna Capitals gegen den KAC. Der KAC (Klagenfurter Athletiksport Club) ist meine Jugend. KAC Viertelfinale in der Dingsbums-ICE Hockey League. In der Serie lag der KAC 1:3 zurück. Wer vier hat gewinnt die Serie. 33 Euro kostete eine Karte. Mir war das zu viel. Für 33 Euro wollte ich den KAC nicht in Wien verlieren sehen. Dabei hatte ich zuvor so getan als ob ich jeden Preis zahlen würde. Deswegen entschuldigte ich mich auch beim S. die Klappe groß aufgerissen zu haben. In der Partie, zu sehen auch in der Glotze, lag der KAC 0:2 zurück. Die Capitals dominierten. Der KAC zeigte Moral, kam zurück, kämpfte passt derzeit nicht, und gewann in der Overtime. Scheiß Bausparer-Mentalität. Ist mir wegen Knausrigkeit was entgangen. Im Eishockey sagt ein Jeder* Overtime. Im Fußball hingegen Verlängerung. Fragen sie mich nicht warum. Eventuell weiß die Eintracht Frankfurt warum. Ich möchte sie nicht mit Sport-Insider langweilen. Auf WhatsApp schrieb ich dem S. Sieht ganz danach aus dass ich vor der davon gelaufen bin. Der der war tags drauf krank. Der hat Corona. Ist dreimal geimpft. Zweimal Astra einmal Biontech. Ist ein wenig unangenehm sagte er. Lätschert wie Häuptelsalat der zulange. Nach der Impfung hatte er mehr Reaktion. Also "leichter Verlauf". Derzeit ein CT-Wert von 15zehn.

Quarantäne-Regel. Mit Freitesten nach frühestens fünf Tagen.

Verlassen Sie nicht die Wohnung und empfangen Sie keinen Besuch außer ärztliche Hausbesuche.
Halten Sie sich nach Möglichkeit getrennt von anderen Haushaltsmitgliedern in einem separaten Zimmer auf und vermindern Sie soziale Kontakte auf ein Minimum.
Benutzen Sie Bad und Toilette zeitlich getrennt von anderen Haushaltsmitgliedern und lüften Sie, ganz generell, immer gut. Was ist nur aus dem guten alten "Stoßlüften" geworden. Kann sich bei derzeitigen Gaspreisen ja niemand leisten aus der Klasse "Willig und Billig".
Benutzen Sie nur Ihre eigenen Hygieneartikel und teilen Sie diese nicht mit anderen Haushaltsmitgliedern.
Die Speisenzubereitung für die anderen Haushaltsmitgliedern darf nicht durch Sie erfolgen.
Nehmen Sie die Mahlzeiten zeitlich getrennt von den anderen Haushaltsmitgliedern ein.
Bei unbedingt notwendigen direkten Kontakten zu anderen Personen sollten eine FFP2-Maske getragen und Abstand gehalten werden.

Auch muss man jene Personen kontaktieren, mit denen man, je nach Coronavirus-Lage und Bundesland, 48 bis 96 Stunden vor dem Test oder vor Symptombeginn engen Kontakt hatte, also etwa länger als 15 Minuten mit einem Abstand von unter zwei Metern als Gesprächskontakt oder im selben Raum war.

Sicherlich. Ruf mal alle afghanisch-Stämmigen & Friends zusammen mit denen er Cricket gespielt hatte.

1450-Corona Hotline.
Hotline: Abdullah. Wie heißt der Abdullah mit Nachnamen? Abdulghafur?
S.: Nee der Abdulghafur ist der andere?
Und wie heißt der andere mit Vornamen?
S.: Karim.
Hotline: Ah wie, Kara Ben Nemsi Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah.
S.: Nee, nur Karim.
Hotline: Und wie lautet dem sein Nachname.
S.: Mullah. Ist wie Maier bei uns.
Hotline: Mit ai oder ei geschrieben?

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Ihre Hotline ist für mich wieder eines Ihrer Highlights. Dankeschön.

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Ja. Hotline.
Wissen sie was das Schöne am Schmäh-führen ist. Es lässt sich nicht mit Gewalt erzwingen.

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Gestern hab ich in Hamburg ein Wiener Schnitzel gegessen. Wennschon, dennschon.

Kommt vom Campingplatz ein Mann aus Bremen rein und sagt, halb zur Bedienung, halb zu seiner Frau, halb zum Hund und halb zu sich selbst: Wir essen heute nichts. Nur einen Wein. Sieht aus dem Augenwinkel die ganze Zeit meinen Teller und sagt dann laut: "Bitte doch noch ein Schnitzel. Aber ohne Beilagen, geht das? Das trägt nicht so auf! Und ein Bier!"

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Und ich werde heute beim Lidl in Wien gucken
Was die Frankfurter kosten.

Bin aktuell auf der Donauinsel auf einem Platz wo ich nur dann ein wenig herum stehe wenn es noch nicht warm ist. Der Platz ist asphaltiert. Kam so ein Mann in den mittleren Jahren mit seiner Frau auf sündhaft teuree Mountainbikes. Helm trug er auch wie in Kiew wenn man aufs Klo muss.

Ich zu ihm: hier ist nur mit negativen Corona PCR Test. Guckte mich der Mann und antwortete. Achso. Und fuhr wieder weiter. 🤣🤣🤙😇

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Bin extra auch zum SPIEGEL geradelt. Sie wissen schon, das krasse Nachrichtenmagazin. "Das ehemalige", wie Fefe sagt. Sturmgeschütz der Demokratie.

Kein Mensch hier, weil: Sackgasse. Außer zwei Frauen im Hosenanzug an einem der Ausgänge beim Rauchen. Und ist nicht die Jausenzeit, Kantinenstühle stehen hunderte am Haus.

Ich hoffe, ist ok mit dem Bild, wie der Spiegel den Himmel teilt.

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Weltklasse
Dünn wie Spiegel-Print. Nur bei einer fundierten Leit(linien)Medien-Kritik kann ich mich nicht beteiligen. Da habe ich keine Ahnung. Außerdem lese ich zu viel dafür. Was soll ich auch sonst tun? Porno gucke? Das macht mich depressiv.

Mein Kumpel der S. hat ja Corona. Bei Corona ist auch schon sehr viel Stimmung. Selbst bei leichten Verläufen ist man irgendwie angefixt mental. Wohl weil der ganze Beziehungsrahmen ein fürchterlicher ist.

Hatten wir eine Wette am Laufen. Auch so als mentale Krankenbetreuung. Um 1 Euro. Ich sagte CT-Wert schon knapp über 30zig. Er als Buchmacher arbeitend in echt, natürlich drunter. War eine Außenseiter-Wette am vierten Tab von 15-CT ausgehend. 26 kam raus. Scheiß Außenseitertum.

So was haben wir heute. Es ist Krieg und die später Märzsonne strahlt von einem wolkenlosen Himmel. Nichts trübt die Stimmung, da die Russen erst wieder Mitte April in die Offensive gehen werden. Schreibt Spiegel+

Ich werde auch was schreiben. Oder nur rüber kopieren aus dem Anspruch ein Gelingender zu sein und mich scheiternd fügen.

Derweil der Widerstand auf Schiene ist. Sogar im Wortsinn. Immer wieder sollen Kriegsgegner das Eisenbahnnetz in Belarus manipuliert haben, um die Russen von Nachschub abzuschneiden. "Helden", lobte ein Berater der Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja auf Twitter, würden Züge der Russen stoppen und ihre Ausrüstung beschädigen. Quelle: "Die Presse". Also im Wortsinn würden die weißrussischen Widerständler:innen ja mit dem gekapertem Zug und an die Front fahren und den Sieg der Demokratie auf Schiene bringen über die Diktatur.

"Wir dürfen die Herbstsaat nicht verlieren", warnte sein italienischer Amtskollege, Stefano Patuanelli. Finde ich auch, notierte ich auf der Donauinsel. Ist wesentlich vernünftiger wir verlieren die Ukraine. Die ist ja heillos verloren. Egal wohin ich mich auch wende. Niemand macht mir Hoffnung. Die NATO kann der Untergang der Ukraine und derem "Vernichtung" nur tatenlos zusehen. Constanze Stelzenmüller, Publizistin und Juristin der US-Denkfabrik Brookings in der ZIB2: Direkt eingreifen in das Kriegsgeschehen kann die NATO nicht. Putin hat es mit dem roten Knopf wie ich es mit den Fernbedienungen habe. Einen biologischen wie auch atomaren Angriff auf die Ukraine hält die Frau aus der Denkfabrik nicht für denkunmöglich. Wörtlich sagte sie: "Was wir in der Ukraine erleben ist ein Zermürbungs und auch Vernichtungskrieg bisher ungeahnten Ausmaßes und Verletzung des internationalen......". Scheiße, dachte ich mir in der Hapfen liegend und mich an der größten der drei Fernbedienungen festhaltend. Also ich ganz korrekt erlebe diese Vernichtung in der Ukraine nicht mit meinen ganzen Sinnen. Da hat schon der Wortmacher auch noch ein Stück mitzureden, der ja weiterhin meine Auslöschung betreibt, wie andere ein Motel, sagen wir an der Route 66 oder im Montafon das von Wien aus weiter weg ist als die Ukraine und das einstige Galizien Armenhaus der Habsburger-Dingsda-da. Hinten hinaus sagt sie noch den Satz im Interview: "Der Westen hat schon für weniger interveniert". Wegen der Gräul in der Ukraine könnte sich dann eventuell die Frage stellen, ob der Westen/Nato/EU nicht humanitär intervenieren müsste. Mein sprachprogramm hält humanitär für einen Schreibfehler. Schon hätte ich einen headliner: die Grammatik des Krieges-die Orthographie des Leids. Niemals, brach es aus mir heraus. Putin ist nicht Milo?ević und Russland nicht Serbien. Dabei bei war Belgrad noch nie ein guter Platz um wieder aufzuerstehen. Das war ein Insider in Richtung Amy Winehouse, als ich noch und dann doch nicht mehr.

»Ja, das ist zu viel verlangt.« (In der Ukraine zu intervenieren) Es ist hart, so zu antworten, es zerreißt einem das Herz und führt einen an die Grenzen der eigenen Moral. Zuzuschauen, wie die Ukrainer sterben, ist schlimm. Aber aktiv einzugreifen, ist um einiges schlimmer. Weil dies die Lage bis hin zum Atomkrieg eskalieren könnte. Markus Feldenkirchen/Spiegel-Print Nr. 12/2022. Gut der Mann trägt die Predigt für einen "eingegrenzten militärischen Konflikt" schon im Namen. Der ist da fein raus was den gewaltlosen Widerstand betrifft. Worte werden losgeschickt und Leichen kommen zurück. Den Mitte April Artikel muss ich noch lesen.

Cem Özdemir: Putin zerstört Krankenhäuser, Kitas, Orte der Nahrungsmittelversorgung, und natürlich nutzt er auch seine Exportmacht. Ebenfalls in Spiegel Nr.12/2022 Und die Italien wollen nur den "die Herbstsaat retten", während in der Ukraine Krankenhäuser und Kitas bombardiert werden. Im vergangenen Jahr hat die Ukraine die Rekordmenge von 100 Mio. Tonnen Weizen, Mais und weiterer Getreidesorten geerntet. Der größte Teil davon, rund 70 Mio. Tonnen, wurden exportiert. Hauptabnehmer sind unter anderen Indonesien und Ägypten. Und die Welthungerhilfe der UNO: Aus welchen Getreide sollen die Ägypter jetzt ihr Brot backen. Aus Roggen oder Buchweizen? Ja glutenfrei?

Apropos Bucht. Die "Guardia di Finanza" setzt derzeit besonders öffentlichkeitswirksam die Sanktionen gegen die russischen Oligarchen um, die die EU auf die "Schwarze Liste" gesetzt hat. Gehört die eben beschlagnahmte 140 Meter lange und 633 Mio. Euro teure "Scheherazade" dem russischen Machthaber? Fragt "Die Presse". Nee. Dem Putin gehört nur eine 77m2 große Wohnung und eine 18 m2 große Garage, wo für die vielenden Leichen kein Platz mehr ist. Vielenden ist eine neue wortschöpfung aus viele und fehlenden. Deswegen werden die jetzt ausgelagert. Auch in mein Mindsetting. Der Krieg, dachte ich mir gestern auf der Donauinsel, ruiniert uns alles. Nachhaltig. Entweder kippt man zu tief rein und verliert jedes Gefühl für die hiesige Matrix, die ja auch ihre Anforderungen stellt, weshalb man dann aus seiner Rolle fällt und fällt und fällt, bis man auffällt und allen peinlich wird, oder man stumpft gnadenlos ab. Einen Mittelweg gibt es nicht. Kaskadeneffekte sind da nicht mehr aufzuhalten, die einen dann in die eine oder in die andere Richtung treiben, von kognitiven Verzerrungen unterwandert. Wenngleich ich schon bei russisches narrativ-ukrainisches narrativ Ausschlag bekomme. Da gerät in mir was ins kippen. Warum denke ich ans hippe Wien.
Kaskadeneffekte sind eh schon ein Albtraum der Volkswirte: Unternehmen fehlt Kapital für Investitionen, Verbrauchern Geld für den Konsum, was wiederum den Absatz der Firmen schmälert. Damit droht die Stagflation, eine Kombination aus steigenden Preisen und anhaltender wirtschaftlicher Schwäche. Und wir alle zahlen drauf. Laut Putin auch noch in Rubel. Umgehend dachte ich an das Erstaufnahmelager in Moria/Griechenland. An die dortigen habe ich seit Monaten nicht mehr gedacht. Deren Schicksal ist wie weggeblasen.

Man muss sich seine Menschlichkeit solange aufsparen bis die Richtigen kommen. Notierte ich auf der Donauinsel an einem herrlichen Spätmärztag, mir weitere Notizen machend. Irgendetwas muss ich ja tun. Es gibt immer etwas das getan werden muss.

Eine Notiz zum Thema. Riesensauerei im Meta-Universum. Zwischenzeitlich gab Meta folgende Regeln aus: Die neue Richtlinie gelte demnach nur in der Ukraine, und Gewaltaufrufe dürfen nicht gegen Russen generell oder gegen Staatschefs wie Wladimir Putin gerichtet sein. Na gegen wen den dann fragte ich mich ungläubig. Gegen die armen Babuschkas die schon vor dem Krieg nach dem Preis fragten und sich trotzdem nicht leisten konnten? Nicht mal die Antwort. Aber die Meta-Töchter Facebook und Instagram sind in Russland eh als "extremistisch" eingestuft worden und sind somit verboten. Ein entsprechender Antrag der Generalstaatsanwaltschaft wurde am Montag von einem Gericht in Moskau angenommen. Die beiden Dienste sind in Russland bereits blockiert, WhatsApp soll dem Gericht zufolge nicht betroffen sein. "Tod den russischen Eindringlingen" oder ähnliche Kommentare werden durch Putins Angriffskrieg nicht länger gelöscht von den Metamachern der Wahrheit im rückwärtigen Raum des Facebook-Zensus. Weil wo getextet wird wird auch Rech gesprochen.

Die Richterin Margarita Kotowa, die kurz vor dem Schuldspruch befördert worden war, spricht gleich zu Beginn den Angeklagten Nawalny für schuldig, danach liest sie ihre Begründung ab, wie so oft ist es auch dieses Mal letztlich die Anklageschrift. Das Strafmaß wird erst am Ende bekannt. So ist es üblich in russischen Prozessen. Nach fünfeinhalb Stunden murmelt Kotowa leise: "Neun Jahre."

Schwer zu sagen wie die Welt in neun Jahren aussehen wird. Dazu muss ich mir erst Notizen machen.

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In Schland würde ich beim Wetten auf den Ct-Wert mit Zitronen handeln. Der Plebs erfährt den Wert gar nicht, richtig? Krampf um gefährliches Herrschaftswissen, lol. Oder in einem Wort: deutsch.

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