Sonntag, 13. März 2022
Krieg und Frieden. Der Unterschied. Nein Unterschiedsmerkmale.
Tag 18, Woche 3 im Krieg, am Rande der Omikron-Welle, mitten im Herzen Europas Wenngleich Russland nicht Krieg gegen ein europäisches Land führt, wie aus dem vorigen Jahrhundert, sondern gegen einen europäischen Randstaat. Ist also Krieg. Eh nur am Rande. Nicht gegen Sars-Cov-2. Der wurde längst gewonnen sagen die Überlenden und schneiden den Opfern der Seuche auch noch das allerletzte Wort ab, eh nur ins Lacken gehaucht, weil der Patient am Bauch wie ein maroder Fisch der am Wasser treibt, oder Kiew unter Beschuss, derweil russischen Streitkräfte die Stadt vom Nachschub abschneiden wollen, die angeblich Lebensmittel für zwei Wochen eingelagert haben wie Babuschkas ihre konservieren Erinnerungen an eine bessere Zeit. Dazu mehr im Text. Sondern gegen das Selbstbestimmungsrecht der Urkainer:innen führen die Russen Krieg wie auch gegen die westliche Dekadenz. Die russischen Truppen haben Bürgermeister Iwan Fedorow sowie Olga Geisunowa, eine der Führerinnen der Proteste, entführt. Nee das gehört ganz unten rein kopiert und ein/gefügt, wie sich die Ukrainer:innen niemals fügen werden. Allein dieser Wille zählt. Obschon der das Leid noch vervielfacht. Besser aufrecht sterben, als auf den Knien leben! Emiliano Zapata. Dazu mehr im Text.

Aus der "NZZ": Wenn Sie in ein beliebiges Lebensmittelgeschäft gehen und genau hinschauen, dann sehen Sie sie: bescheiden, ordentlich gekleidet, mit einem Wollmantel aus der Zeit, als Sankt Petersburg noch Leningrad hieß, und einer abgewetzten Schapka aus Persianer- oder Eichhörnchenfell, so steht sie vor den Regalen und studiert die Preisschilder. Von Zeit zu Zeit nimmt sie vorsichtig etwas heraus, eine Schachtel Süßigkeiten zum Beispiel. Wenn sie sich umdreht und mich bemerkt, sagt sie: «Ich verstehe nicht recht, wie viel das kostet.» Ich sage es ihr und weiss im Voraus, was dann kommt: Sie seufzt und schüttelt mit verlegenem Lächeln den Kopf: «Ach, das ist aber teuer ». Und als sich Ende der achtziger Jahre am politischen Horizont das Phantom eines neuen und vermeintlich gerechteren Lebens abzeichnete, sahen viele die künftigen Freiheiten als die lang ersehnte Gelegenheit «zu kaufen». Schon bald aber stellte sich heraus, dass zum Kaufen Geld vonnöten ist. Und woher sollte man das nehmen? Ein russischer Ökonom kommentierte diese Zeit mit der sinnreichen Bemerkung: «So wie man im 19. Jahrhundert die leibeigenen Bauern befreite, ohne ihnen Land zu geben, so befreite man die Sowjetmenschen, ohne ihnen Zugang zu Ressourcen zu geben.» Viele von denen, die vom Alter her die UdSSR nicht mehr erlebt haben können und sich schwertun mit einer Antwort auf die Frage «Wer war Lenin?», sind sich durchaus bewusst, dass ihre Armut die Kehrseite des Reichtums jener 100 000 Familien ist, die sich als russische Elite bezeichnen und wie auf einem anderen Planeten leben. Diese Erkenntnis verlagert die Diskussion über «Reichtum und Armut» von der rein ökonomischen auf die ethische Ebene. Elena Chizhova lebt als Schriftstellerin in St. Petersburg. Der abgedruckte Text wurde vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine verfasst. Aus dem Russischen von Dorothea Trottenberg.

Arme Babuschka. Meine habe ich nach der Scheidung verloren. Scheiß Erwachsene. Taumeln durch ihre Leben und tun so als ob sie die Zügel fest im Griff haben, das sie dir umlegten einst. Heute ist ja alles ganz anders. Und das ist gut so. Aus den Blumen des Bösen wurden Neurosen. Lassen wir es lieber nicht mehr zu gestrig werden. Dann stehe ich wieder an der Theke und halte mich für unverwundbar in den hochprozentigen Rauschwaden. Während in China gegenwärtig "Dynamic Lockdowns" sein soll statt noch eine Dekade Komplettlockdowns, und Ausgangssperren nur noch für einige Viertel oder Wohnblocks gelten, die in der Ukraine längst dem Boden gleichgemacht wurden, rigoros wie in China Corona-Maßnahmen durchgesetzt werden, gilt das Wort schon lange nichts mehr. Die Tage als wir und noch im Wort standen wie Liebende unter einer Laterne oder ein Betrunkener, der dort seinen Wohnungsschlüssel sucht, den er einst bei der Scheidung verloren hatte, sind längst Geschichte. Aktuell in der Hand von Putin. Wieder einen der sich den Saum der Geschichte einnähen will. Apropos Betrunkener. Auf der Donauinsel. in der Unterführung bei den Trinkern. Als ich letzte Woche dort vorbeikam, nachdem ich den Fensterscheiben der Wohnung im Parterre von Haus Nr.47 meine Aufwartung gemacht hatte, sagte einer der Kampf-Trinker zu mir: "Servas. Du hast es aber eilig. Hast was gstohlen? Darauf ich: "Ja, deinen Restverstand". "Dynamic Lockdowns". Da lobe ich mir den hiesigen Schlendrian den jetzt alle schlecht reden weil hier "Dynamic Impfpflicht" ist. Besser eine ausgesetzte Impfpflicht, als eine Impfpflicht an der man nichts aussetzen hat. Bis zum 23. Februar 2022 gab es an unserem Energiemix nicht viel auszusetzen. Unser Blutgas ist ka Nudelsuppen. Wandel durch Handel. Egal wie sehr der klumpt. So wie ich nur das Gratis-Bloggen habe, hat Österreich nur russisches Gas. Danke OMV. In den Archiven soll es einen Wutanfall des amerikanischen Senators Jake Garn vom 12. November 1981 zum Nachlesen geben. Der sagte vor einem Senatsausschuss: "Die Deutschen sollen endlich ihre Scheuklappen ablegen und Geschichte studieren, andernfalls können sie die Englischstunden aus den Unterrichtsplänen streichen und stattdessen Russisch lernen." Eh nur zu 55% abhängig. Wir schaffen über 80%. Danke werte Regierungen, dass ich jetzt hier für die Freiheit der Ukraine frieren soll. Was folgt aus nächstes? Hungern wegen der Nachernteverluste von Staaten mit enormen Entwicklungspotential? Global sollen bis zu 30 Prozent der Nahrungsmittel auf dem Weg vom Acker bis zum Teller verloren gehen wie ich in der Zeit. Das Wortgemacht, dieses Ungetüm. Es kratzt sich im Schritt und schon renne ich davon, nicht von der Stelle kommend. Egal. Das ist ein Privileg. Es kummt sowieso wie es kummen muss. 150 Millionen Tonnen Nachernteverluste läppern sich jährlich. In den Ländern südlich der Sahara gehen bei der Lagerung angeblich bis zu 79 Prozent der Süßkartoffelernte verloren, die dann beim Lidl wieder auftauchen. Unlängst -50%. Die afrikanischen Länder haben sich in der Malabo-Erklärung sogar dazu verpflichtet, die Nach-Ernteverluste bis 2025 zu halbieren. Wie realistisch diese Ziele sind, ist ungewiss, wo doch selbst China und Thailand einiges an Reis verstreuen bevor ich dann im Supermarkt nach dem vertrauten "Uncle Ben's" suche, den auch die Zeit gefressen hat. Ältere schwarze Männer mit Fliege auf Reispackungen wecken falsche Assoziationen, wie auch ältere weiße Männer, die lieber beim Tieffliegen abstürzten, statt sich beim Gehen den Knöchel zu verstauchen. Was zur Folge hat dass sie heute nicht mehr grad laufen können. Ich kann nur noch unrund Gehen. Schaut total seltsam aus. Das ist der Preis, Tragödie wie Komödie, wenn es an Nachschub an Selbstwirksamkeit mangelt. Man(n) führt dann ein Leben wie man niemals angeführt werden wollte. Dann hängt man in den Randzonen der Idylle fest und lässt alles über sich ergehen. Dann lebt man(n) ein Leben vor dem man sein Leben lang davon lief. Es ist zum Davonlaufen. Vor allem in einer geschichtsvergessenen Zeit, in der sich Kids, die sich doch noch mit Geschichte beschäftigen, oft lieber der Frage nachgehen, ob an der "Flat Earth Theory" nicht doch etwas dran ist, oder ob die Amerikaner wirklich auf dem Mond waren, statt sich mit dem "Kalten Krieg" zu beschäftigen. Quelle: "Die Presse/Spektrum". Die denken bei "Eisernen Vorhang" eher an die Rüstung eines Ritters oder der Ritterin Brienne von Tarth, aus der Serie "Games of Thrones". Ein Spiel dass in echt auch wieder gespielt wird während Schlachten toben und der russische Präsident tobt. Dazu titelt "Die Presse" heute: "Russischer Warnschuss gegen Nato". Die Detonationen waren auch in Polen zu hören. Am Sonntag rückte der Ukraine-Krieg bis auf 25 Kilometer an die Grenze zur EU und zur Nato heran. Ist scheinbar was Militärisches. 35 Tote/100 Verletzte. In den USA schossen Vertreter der Biden-Regierung indessen rhetorisch scharf zurück. Ein Pentagon-Sprecher brachte die Nato-Beistandspflicht in Erinnerung. Jake Sullivan, Joe Bidens Sicherheitsberater, schwor, dass die USA "jeden Zentimeter des Nato-Territoriums" verteidigen würden. Scheiß Rhetorik. Ich habe einen russischen Nachbarn. Wir leben im besten Einvernehmen. Wie auch mit den sehr netten Mann aus dem "Goldenes Dreieck". Ist old school Sprache. Unterdessen soll Russland am Wochenende wohl viele Sympathien in der Ostukraine verspielt haben. Woher weiß die Presse das es noch welche gab? In der Nacht zum Sonntag fielen Bomben auf das orthodoxe Kloster Swiatlohirsk im Norden des Donbass. In die mittelalterliche Klosteranlage hatten sich laut Angaben der Mönche 520 Flüchtlinge in Sicherheit gebracht. Getötet wurde bei den Bombardierungen niemand. Doch bei dem Kloster des Moskauer Patriarchats handelt es sich um eines seiner fünf größten Heiligtümer. Mit Ausnahme der eingekesselten Stadt Mariupol haben die Invasionstruppen dort zwar bereits in den ersten Kriegstagen eine Landverbindung vom prorussischen Separatistengebiet im Donbass auf die bereits 2014 annektierte Halbinsel Krim erobert, keineswegs aber die Herzen der Lokalbevölkerung. Seit mehr als zwei Wochen kommt es im besetzten Landstrich zu Protesten gegen die russischen Besatzer. Am Sonntag gingen allein in der Gebietshauptstadt Cherson rund 10.000 Menschen auf die Straße. Quelle: "Die Presse". "My Head Is a Jungle". Lied von DJ Wankelmut und Emma Louise. Jetzt habe ich mich vertan. Ich wollte was mit Heart schreiben. сердце auf Russisch. Cерце auf Ukrainisch blutend. Dem Putin scheint nichts Heilig zu sein. Statt "Uncle Sam" wie einst ist jetzt "militärischen Sondereinsatz" auf Russisch. Der Einsatz ist das Leben. Beim einstigen "Uncle Ben's" ist jetzt also ganz neues Branding wie auch im Krieg. Statt Überfall auf die Ukraine verhindert Russland nur einen Genozid, denn sie dann in echt selbst begehen. Siehe auch das Thema "TikTok"- Krieg. Lebensmittelkonzerne sind nach dem gewaltsamen Tod von George "Gamechanger" Floyd auf sensibleres Branding umgeschwenkt, wie eventuell die russische Generäle zur Aleppo-Strategie. So soll der Pepsi-Konzern seine Sirup- und Pancakes-Marke, 'Aunt Jemima' umbenannt haben in "Pearl Milling Company", wie ich einst von "Imperialist" auf "Der Schizophrenist", weil der Schmäh, mein Reich sei nicht von dieser Welt, nicht zündete. Ganz im Gegenteil. Der ging übel nach hinten los, wie ich zu oft in echt von Flashbacks belästigt. Zack. Und schon bin ich wieder sechszehn und habe eine junge Frau in einen vermeintlichen Selbstmord getrieben. Zack und mein Herz rast. Allerdings nicht vor Freude. Zack und die Um2 stürmt in mein Zimmer während ich war. Total spooky. Sogar in meiner Anwesenheit sprach sie davon wie sie mein Zimmer zu einem Gästezimmer umbauen wird, diese Blöde Kuh. Das Scheißpapier soll ihr ausgehen wie mir die guten Tage. Bis Juni 2021 war allerdings noch der Name 'Aunt Jemima', aber ohne das Bild 'Aunt Jemima', das eine schwarze Frau als freundliche Bedienstete zeigt, die Polen diesen Job macht und aus der Ukraine stammt. Jetzt haben wir aber andere Probleme als Bilder auf Reispackungen. Jetzt geht es um den Inhalt.

»Mr. President, wir haben nur noch eine Minute« Was passiert, wenn ein US-Präsident vor der Entscheidung steht, Atomwaffen abzufeuern? In einem Experiment stellen Forscher die Entscheidungsfindung für einen nuklearen Gegenschlag nach. Ein SPIEGEL-Redakteur hat es ausprobiert mittels Virtual-Reality-Brille. Mit dem Virtual-Reality-Programm »Nuclear Biscuit«, benannt nach der Karte mit den Startcodes im Atomkoffer, arbeiten die Forscher schon länger. Ob es eine Möglichkeit gebe, die russischen Raketen abzuwehren, will ich wissen. Negativ. »Sind wir denn überhaupt sicher, dass das ein echter Angriff ist oder handelt es sich vielleicht um einen Fehler?« Das wisse man nicht, sagt mir mein Beraterstab. Ja, auch ein Täuschungsmanöver könne man nicht ausschließen. Ich muss an den realen Fall des sowjetischen Oberstleutnant Stanislaw Petrow denken, der 1983 wohl die Welt rettete, weil er einen vermeintlichen US-Raketenangriff als Fehlalarm erkannte. Quelle: Spiegel+

1983 wollte ich nur noch weg. Raus aus den kleinstbürgerlichen Zwängen nördlich der Freiheit, schwerst unter der Um2-Knute stehend wie die Ukraine unter Beschuss, eh schon acht Jahre Kühlschrankverbot am Buckel, der heute ganz krumm ist, von jenen fernen Tagen, die zum greifen nah sind auf der Donauinsel, als die Um2 auch das gute Obst vor mir versteckte und in Sicherheit brachte, wie ukrainische Frauen ihre Kinder. Was mit den besonders Vulnerablen geschieht die nicht mehr im Stande sind aus den besonders umkämpften ukrainischen Städten zu flüchten. Ich weiß es nicht. Aber zum Thema "potenzieller Nuklearangriff im simulierten Keller" könnte ich was sagen. Vor einem Atomkrieg muss man sich nicht fürchten. Der wird nicht blutig. Gut geht es einem im Krieg, wenn man im Keller noch Haferflocken frühstücken kann. Das weiß ich inzwischen. Und das Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, seltener Allergien haben, Asthma und Neurodermitis als der Nachwuchs in Städten. Das belegen zahlreiche Studien. So scheint etwa das Trinken von unverarbeiteter Rohmilch das Allergierisiko zu senken. Aber auch der Milch-Eiweißstoff Beta-Lactoglobulin (BLG), den Kühe und Stiere im Urin abgeben, spielt eine wichtige Rolle, wie Forscherinnen um Isabella Pali-Schöll von der Vet-Med-Uni Wien im Fachmagazin Clinical and Translational Allergy berichten. Quelle "Die Presse"/Wissen". Und ich dachte dass Kuh und Schafmilch ein Standing haben bei den hippen Leuten wie ansonsten nur noch der russische Wodka. Auf TikTok müsste ich nur eine volle Flasche in den Ausguss schütten. Schon hätte ich tausende Likes statt hier randgeklickt zu sein. Was ich schon a bissl unfein finde. So viel Grandioses kommt ihnen auch nicht aus. Oder doch? Vielleicht bin ich zu blind dafür. Zwar ist bekannt, dass Präsident Putin ebenfalls das entscheidende Glied in der Befehlskette ist und die höchste Entscheidungsgewalt besitzt. Aber neben ihm sollen auch der Verteidigungsminister und der Generalstabschef jeweils einen Atomkoffer, den sogenannten Tscheget, besitzen. Wie die Codes für den Fall eines Abschusses von russischen Atomwaffen miteinander in Verbindung stehen, ist unklar wie die Frage wie es mit dem Sonnenblumenöl weitergeht. Der Überfall Russlands auf die Ukraine könnte nach Einschätzung des Einzelhandels zu Lieferengpässen für Sonnenblumenöl führen. Er rief die Verbraucher zu »solidarischem Verhalten« auf und nicht zu hamstern. »Wie bereits zu Beginn der Coronakrise« sollten sich die Kunden »untereinander solidarisch verhalten und Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einkaufen«, sagte Verbandssprecher Christian Böttcher den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Das ist Geschichtsklitterung. Wie dramatisch Verluste und Verschwendung sein können, zeigt das Beispiel Nigerias. Einerseits sind heute 12 Prozent der Nigerianer unterernährt, andererseits verliert und verschwendet das Land im Jahr etwa 40 Prozent seiner Nahrung. Quelle: welthungerhilfe.de Ähnlich ist die Lage in Guatemala, das jedes Jahr 38 Prozent seiner gesamten Nahrungsmittelproduktion verliert: beim Mais 34 Prozent, bei Bohnen 26 Prozent und bei Tomaten 54 Prozent. Derweil entsorgen öster­reichische Haushalte jedes Jahr fast 58 Kilo noch genießbare Lebens­mittel sowie Speisereste im Müll-Müll-Sondermüll. Ist fast wie Körper-Antikörper-keine Körper. In der Europäischen Union werden jedes Jahr pro Person durchschnittlich 179 Kilogramm Lebensmittel weggeworfen. Das macht insgesamt zirka 89 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr. Ich gehöre auch zu diesem Club. Gestern habe ich eine ganze Mango in den Müll gekippt. Die war schon faul. Die hatte ich ungenießbar hart gekauft wie einst Cis-Frauen harte Kerle einkauften bis sie dann hinten hinaus einsehen mussten dass die ungenießbar sind. Die wollte ich noch nachreifen lassen wie Frauen Männer in der Ehe. Jetzt habe ich den Salat. Wegen meiner anerzogenen Scheu vor Kühlschränken habe ich vergessen nachzuschauen und den Reifungsprozess genauer zu beobachten. Bei mir persönlich ist ja nur Prozess statt Reifung. Immer diese ungeplanten Genusskäufe, wenn einem diese verdammte Gier dazwischen kommt, von einem reichhaltigen Angebot gestalkt, so weit das Auge reicht, das ja alles haben möchte, auch wenn sie wegschauen, reicht es oft noch lange nicht. Genug ist nicht genug. Oft kommt einen das Haptische dazwischen oder die Essenz einer tiefen Kränkung eines Zu-Kurz-Gekommenen, der sich durchs Leben gebissen hat wie die Herren Putin und Schröder. Die Sinne, stets willig wenn billig. Versteckte Umweltkosten. Sicherlich. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu soll am Freitag bei einem Treffen des Sicherheitsrates behauptet haben, die »militärische Operation« in der Ukraine verlaufe planmäßig. Unwort des Jahres 2022. Da stockt das Blut und der Atem gefriert. Vor allem der russischer Oligarchen deren Vermögen bei uns jetzt auf Eis liegen wie einst der Champagner. Und wo unlängst noch das Blut in den tiefen Beinvenen stockte, stockt heute die russischen Invasion in der Ukraine. Schwer zu sagen wie man das bewerten soll. Eventuell müssen wir bald für eine gerechtere Verteilung von Vermögen eine Schweigegelübde ablegen, wie einst noch die Klamotten, als die Körper noch jung waren und knackig frisch wie Salatherzen. Der Körper im Alter kann schon für Verärgerung sorgen wie in Schanghai, wo Angestellte und Beamte an ihrem Arbeitsplatz festgehalten werden, bis sie ein negatives PCR-Ergebnis vorweisen. Bilder zeigen Lehrpersonal und Schüler, die bis zu 48 Stunden in einer Schule festgehalten wurden. Quelle: Der STANDRAD. Der Informationskrieg tobt und Narrativ zieht gegen Narrativ in die Schlacht um die Aufmerksamkeit. Im ukrainischen Narrativ soll jene schwangere Frau die beim russischen Angriff auf eine Geburtsklinik in Mariupol, ich vergesse immer das i, auf einer Liege von Helfern durch die Trümmer getragen wurde und sich dabei ihren blutverschmierten Bauch hielt, verstorben sein. Ihr ungeborenes Babys hat es auch nicht geschafft. Berichtet die Nachrichtenagentur AP berichtet unter Berufung auf den behandelnden Arzt Timur Marin. Laut Arzt Marin hatte die Schwangere ein zermalmtes Becken und eine ausgerenkte Hüfte erlitten. Das Kind wurde via Kaiserschnitt geholt, zeigte aber bereits keine Lebenszeichen. Die Mutter habe man dann mit Wiederbelebungsmaßnahmen retten wollen. »Beide starben«, sagte Marin. Quelle: Spiegel.de Das macht betroffen. Auch mich. Die allerdings nirgends hin führen soll. Nicht mal zu den Trinkern in der Unterführung. Statt die "letzte Ehre erweisen" schafft man es nur zu hehren Worten, die sich viel erhabener denken als niederschreiben lassen. Alles muss ja niedergemacht werden. Was soll man machen. Apropos erwiesen. Als besonders kämpferisch hat sich in dem seit zwei Wochen besetzten Gebiet die 150.000-Einwohner- Stadt Melitopol erwiesen. Das Charkiw der ersten Kriegstage beschreibt sie als totenstill, unterbrochen von Durchsagen der russischen Armee: "Ukrainer, ergebt euch!?" Einige Wohnblöcke in ihrem Viertel sind eingestürzt, sagt sie, "meiner ist löchrig geschossen, in unserer Wohnung sind nur die Fenster hin". Ihr Mann und ihre Eltern sind dort geblieben. Der Krieg, erzählt sie, bot die passende Gelegenheit, ihren Mann mit ihrem Liebhaber bekannt zu machen. Die beiden flicken jetzt zusammen Löcher. Quelle: Die Presse/Spektrum/Martin Leidenfrost.

Ist also wieder wie einst. Männer sterben im Krieg und Frauen kümmern sich um die Trümmer die überbleiben.

Ende

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Anna Kolomiitiseva ist Übersetzerin und hat sich entschlossen, in Charkiw auszuharren. Ihr Text wurde von Bianca Kos bearbeitet, deren Roman "Das Mundstück" in Charkiw spielt, und den Kolomiitiseva ins Ukrainische überträgt.

"Sascha wohnte mit seiner neuen Freundin lange Zeit in Saltovka. Er hatten keine Heizung und keinen Strom. Aber sie haben sich vorbereitet: "Einen Topf auf den Kopf gesetzt, kann dich vor den Splittern retten?", meinten sie. Am Telefon klingt Sascha ruhig. Aber ich war erleichtert, als ich erfahren habe, dass sie Saltovka verlassen und sich in einem ruhigeren Stadtbezirk niedergelassen haben".

In unseren Köpfen, nee Töpfen da kocht das vegane Dingsda-da am Herd und die ersten Topfpflanzen. Aber auch die an Balkonen. Und die Brunnenkresse im Topf ist auch schon sehr weit, der so lange dort steht bis er zerbricht oder die Witterung Risse in den Ton frisst wieder Krieg die Seinen. Falls das überhaupt möglich ist. Das Leben, es blüht zu jeder Jahreszeit aus Töpfen und Köpfen man muss sie nur lassen.

"Ich muss Tanja, der Nachbarin, schreiben. Seit dem Ausbruch des Krieges übernachtet sie mit ihrer Familie im Keller ihres Hauses. Tanja postet auf Instagram über ihren Kriegsalltag und sagt, dass ihre Storys irrsinnig gut ankommen. Heute hat sie ein Foto mit Haferflocken zum Frühstück gepostet. Ein Glück in dieser Zeit, so zu frühstücken, wie man es immer gewöhnt war."

Hier im Frieden ist man hingegen Haferkleie in der geheizten Wohnungen, gerne auch am Fenster, zwei bis dreifach oder sogar 4 fach verglast, gegen den Lärm der Straße. Während die Fenster im ukrainischen Plattenbauten mit ihren dunklen Fenstern dem Tod in die Augen schauen.

Ende

Quelle: Die Presse/Spektrum von 12/13 März 2022.

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