Freitag, 11. März 2022
Ich bin ein Vandale
Eben bin ich auf der Donauinsel an Hausnummer. 47. vorbeigekommen, natürlich gegen den Untergang der Ukraine angehend, und habe die Fensterscheiben der russischen Wohnung im Parterre eingeschlagen, die eigentlich Putin gehört. Die soll ja nur 77 Quadratmeter haben und eine 18 Quadratmeter große Garage voller Leichen. Ich präzisiere: einen Anhänger voller Leichen. Ukrainische wie russische. Schwer zu sagen ob die russischen Streitkräfte jetzt auch hinter mir her sind. Aber macht nichts. Ich drehe mich sowieso die ganze Zeit um.

Ende

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Verhandlungen mit Putin. Erklärt von einer Person mit Bildung.
und frei interpretiert von mir ohne höheren Bildungserfolg.

In der Ukraine werden neue Fluchtkorridore eröffnet wie hier eine neue Filiale eines Möbeldiscounters oder die Nachtgastro ihre Tore.

Die Politologin Ulrike Guérot, ohne Frage hat die big Expertise, wo ich nur einer gähnenden Leere ins Maul schau, und es entschieden am Zahnstatus mangelt, sagte gestern im Shopping-TV. Nee Servus TV, in der Talkshow, "Talk im Hangar 7". Entschuldigung. Wir leben ja im Zeitalter der Entschuldigungen. Dort ist längst Hyperinflation auf der Gefühlsebene der Herrschaftlichen. Wir, sagte sie sinngemäß, gemeint ist damit die EU und Europa, müssen mit Putin verhandeln, da unsere Interessen nicht deckungsgleich mit denen der USA sind. Ich glaube sie sagte kongruent. Die Atombomben würde ja nicht auf Washington und den Rust Belt fallen, wo eh schon alles zu Staub zerfallen ist, zumindest in den linksliberalen Medien steht dort nichts mehr dass sich zu bewahren lohnt, sondern auf Berlin, Paris, Warschau und Wien. Wien sagte sie nicht. Oder doch? Ich weiß es nicht mehr. Dafür hing ich zu wenig an ihren Lippen. Apropos hängen. Hiesige Haushalte. Hängen die am Gas, hängen sie zu 86,1% am russischen Gas. Gut 1 Million Haushalte. Ich natürlich auch. Sieben Heizkörper hängen in der Wohnung wie gerippte Särge. Zwei sind aktuell aufgedreht. Zwei größere. Langt völlig. Nur einer, trotz Minusgrade in der Nacht, wäre echte Solidarität mit der Ukraine. Na ja. "Frieren für die Freiheit". Ex-Bundespräsident Joachim Gauck. Während der Kreml ukrainische Städte zerschießen lässt, kommen weiter russisches Gas, Öl und Steinkohle ins Land. Die deutsche Regierung will das Geschäft laufen lassen: Die Abhängigkeit von Russland sei zu groß, um ein europäisches Embargo anzudenken. Im Jahr 2020 gab es in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre rund 31,55 Millionen Personen mit Gasanschluss im Haushalt. Quelle: de.statista.com. Was ist mit der Wärmeversorgung von Migranten? Verheizen die ihre Kinder? Die hiesige Abhängigkeit von russischen Gas wurde über die Jahre immer größer. Auch wegen der tiefen Schleimspur die sich durch das Land zieht, die hier die Seilschaften um die Alpen-Oligarchen legten. "Die Herrschaften in der Wirtschaftskammer sind doch diejenigen, die uns über Jahre hinweg mit ihren Entscheidungen in diese Gas-Abhängigkeit getrieben haben." Die Entscheidungsträger hätten "Putin einen roten Teppich mit Schleimspur" ausgerollt. Urheberrecht: Vizekanzler und Bundessprecher der Grünen Werner Kogler. Im Netz stand Grünen-Chef. Habe ich korrigiert. Wir leben im Zeitalter der flachen Hierarchien und des :, die allerdings Richtung so sie nach Wladiwostok ausfransen, immer steiler werden. Dort ist dann wie die 4500 Hohe Rupal-Wand am Nanga Parbat.

Die österreichische Politik. Wo einst noch die Sozialisten als "die eigentlichen Totengräber Österreichs" galten, das selbst nichts ist als eine Bühne / auf der alles verlottert und vermodert und verkommen ist / eine in sich selber verhasste Statisterie / von bald neun Millionen Alleingelassenen / bald neun Millionen Debile und Tobsüchtige / die ununterbrochen aus vollem Hals nach einem Regisseur schrien/Thomas Bernhard, gierten wir nach russischen Öl und Gas als Regieanleitung / in den Untergang. Gier ist gut und der Geiz ist willig. Billig natürlich auch.

Gegen den hiesigen "Putinismus", nach oben hin Buckeln und nach unten hin treten, schreibe ich schon seit vielen Stunden an. Auch gegen die Bilanz der Raiffeisen International, die sprichwörtlich über Leichen ging in Weißrussland, über die zu Tode geprügelten Körper von Weißruss:innen zog sich da die blutige Spur der Dividenden, Kopfgeld für die Menschen und Naturzerstörung. Einst habe ich auch gegen den Syrienkrieg angeschrien, nee angeschrieben, und gegen das "wehrunfähige Europa". Europa sieht in dieser Frage wie ein frisch kastrierter Rüde aus, der auf der Donauinsel an der Leine geht und so ein Ding aus Plastik umgeschnallt hat wie der heterosexuelle Mann ideologisch. Macht der zu wenig in Care-Arbeit ist er ein Schwein wie einst die Bullen. Ist er da ganz vorne mit dabei ist er auch ein warme Schwein, seiner Männlichkeit beraubt. Eine Halskrause genau, damit der sich aus Frust nicht selbst den eigenen Hals durchbeißt. Damit kenne ich mich aus. Kommt des Öfteren vor dass ich meine Hände von meiner Kehle los reißen muss. Allein schon wegen diesem Ding bekommt der nie mehr einen hoch. Wandel durch Handel. Europa total Werte besoffen und mit sich selbst beschäftigt, sah das Unheil zwar kommen, grenzte das allerdings auf London, Warschau und Budapest ein. Statt sich gegen äußere Feinde zu wappnen die an seinen Rändern fürs Chaos sorgte, dass sich dann bis in die innersten Bezirke der Idylle ergoss, kämpfte man gegen die inneren Dämonen des europäischen Vereinigungsprojekts. London musste die EU ziehen lassen. Warschau und Budapest standen auf der Kippe bis halt Putin ganz neue Fakten schaffte, ganz Kleinstbürger, es muss was geschafft werden und wenn es nur Leid und Krieg ist.

Eine konfrontationsscheue EU, ohne klare Richtlinienkompetenz, siehe den Ankauf von Impfstoffen, ein Führungsvakuum in einem entmilitarisierten Deutschland, jetzt leider nicht mehr, und ein geschwächter US-Präsidenten Biden nach dem Afghanistan-Fiasko, der seine Agenda nicht mal gegen die eigene Partei durchbringt. Die Gelegenheit war günstig. Schon habe ich wieder einen Faden zum russischen Gas. Das ja auch sehr preiswert war. Außer für die Umwelt. Gas tritt auch aus und nicht nur die Briten. Weshalb ich auf der Mikroebene wieder mal übelst versagt habe. Jahr für Jahr habe ich die Heizung aufgedreht und mir gedacht. Passt schon. Diese Heizsaison hat der Putin noch niemanden gejagt wie einst tschetschenische Separatisten/Freiheitskämpfer/Terroristen, allerdings mit Sicherheit keine Christen, die er tatsächlich bis ins Klo verfolgte um sie dort zu ersäufen. Zwar hat er ein paar abtrünnige russische Spione vergiftet lassen im Westen. Fällt allerdings eher unter Familien-Fehde. Das geht mich nichts an. Die russischen Bomben auf Syrien? Habe ich mit der Invasion des Iraks durch die USA gegengerechnet. Und den einstigen Georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili hat er auch nicht an seinen Eiern aufgehängt. Ich meine hingegen schon.

Ist wie:
Stellt's meine Ross' in Stall
Bald kriagn's zum letzten Mal
A Sackerl Hafer und a Heu.
Dann hängt's das G'schirr an d'Wand,

Nur Ross' durch Eier ersetzt. Egal. Die Wonnen des Alters. Wenn es gut läuft ist noch wie in "Rimini" von Ulrich Seidl. Läuft es wenig gut und eher zach, sie sagen zäh, wird das Thema "Herrenwindel" aktuell. Zu Windel habe ich was notiert. Thema: Der Krieg düngt seine Äcker mit Toten. Für den Hauch von Poesie kann ich nichts. Dünger ist wegen des exorbitant hohen Gaspreises sehr teuer. Zudem verhindert Russland den Export. Kaliumdünger aus Belarus ist derzeit nicht verfügbar. Diesel ist sehr teuer, Bauern leiden unter extremen Kostensteigerungen. Quelle: Die Presse. Nee das nicht. Die russische Invasion droht dort einen großen Teil der Agrarproduktion zu zerstören. Es fehlt an Saatgut, Düngemittel und Sicherheit. Die Märkte sind angespannt. Die Preise für Weizen sind jüngst explodiert. Ein Scheffel kostete zuletzt rund 14 Dollar und damit doppelt so viel wie vor rund einem Jahr. Aber auch Agrarprodukte wie Mais und Sojabohnen wurden seit Jahresbeginn bereits um rund 30 Prozent teurer. Das auch nicht. Wenngleich die Semmel beim Discounter noch nie so politisch war wie aktuell. Und ich einen herrlichen Titel hätte: "Ein Scheffel Frieden".

Man vermisst die Veränderung, wenn man nachliest, wie noch im Dezember 2014, ein halbes Jahr nach der Blitzannexion der Krim und der Eröffnung des Zermürbungskrieges im Donbass, eine Allparteienkoalition emeritierter Amtsträger, flankiert von Dutzenden prominenter Künstler und Intellektueller, sich in einem Appell »Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!« an die Öffentlichkeit wandte und allen Ernstes suggerierte, dass die Nato und die USA unter Obama dabei seien, Russland gewaltsam »aus Europa hinaus(zu)drängen«, was stets »blutig gescheitert« sei, wie es das »größenwahnsinnige Hitler-Deutschland« ein für alle Mal bewiesen habe. Gerd Koenen. Spiegel-Magazin 10/2022. Auch falsch. Emeritierter Amtsträger. Schon wieder alte Säcke.

Von ehemals 2500 (Juden) hier in Odessa sind nur noch 219 übrig«, sagt Schwarzman. Einige davon, teils mehr als 90 Jahre alt, werden im Seniorenheim von Rabbi Wolfs Chabad-Gemeinschaft betreut. Die Pfleger dort sagen, sie versuchten in diesen Tagen so gut wie möglich ihre Patienten, vor allem die Holocaustüberlebenden, von den Fernsehnachrichten fernzuhalten: »Die Bilder vom Krieg tun ihnen nicht gut, das regt sie viel zu sehr auf.« Wie sich das äußere? »Am gestiegenen Verbrauch«, sagt der Heimleiter, und deutet auf einen Stoß Windeln in seinem Büro. Quelle: Spiegel-Magazin 10/2022 Jetzt hab ich`s.

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Heute hagelt es Absätze. Die Politologin Ulrike Guérot war also entschieden für Verhandlungen mit Putin und Russland perspektivisch. Putin wird ja nicht ewig leben. Der ist ja schon siebzig oder zweiundsiebzig. Und dann kam sie noch auf den Wirtschaftshistoriker Adam Tooze zu sprechen. Inferno war aber auch. Sehen sie das nicht als Kritik. Die Frau denkt und spricht rasend schnell. Zusammengefasst fragte sie immer ob wir uns, Europa, mit den Sanktionen gegen Russland nicht auch sehr tief ins eigene Fleisch schneiden. Die hat so wunderbare Sätze in der Hinterhand, in denen sich die westliche Bereitschaft hinter der ukrainischen Flagge versammelt, um doch in die Aggression zu gehen. Das war ja bis gestern nicht ganz ausgeschlossen. Zack, schon wieder relativiert sie ihre Gesagtes, obschon diese europäische Aggression in den eigenen Hirnwindungen noch nachhallt. Europa geht in die Aggression? Sicherlich, dachte ich mir. Die Sprache ist aber schon auch eine Bitch, toxisch wie alte Patriarchen und emeritierter Amtsträger, denen langweilig ist und die verlorener Relevanz hinterherjagen, die ich nie hatte. Zwar gibt es auch Junge. Aber die tragen Hoodies. Russland, dachte ich mir, kann ja nicht mehr in die Aggression gehen, weil die stecken da schon knietief im Blut der Ukrainer:innen. Während das übrige Europa hinter "der Wand russischer Aggression" doch auch versucht ist sich um die Opfer zu kümmern. Vor Ort mit schwarzen Leichensäcken und hier eher humanitär, vornehmlich um Frauen und Kinder, wo Russland nur seine mobilen Dingsda-Da anwirft. Einige Kinder schaffen es nicht. Polina, 10 Jahre alt, die so stolz war auf ihre bunte Steinsammlung kam nicht mehr raus. Sie, ihr Bruder Semyon (5) und die Eltern wurden wenige Tage nach Kriegsausbruch erschossen. Gewehrsalven trafen das Auto, mit dem die Familie aus einem Ort nahe Kiew fliehen wollte. Quelle: Die Presse. Nicht verifizierbar von der Bronx aus. Zwar liefert Europa auch Waffenmaterial an die Ukraine. Trotzdem versucht Europa humanitär gewisse Werte hochzuhalten. Flüchtlinge. Polen. Unglaublich die Hilfsbereitschaft der polnischen Bevölkerung. Polen hat nichts gegen Menschen in Not. Die wollen nur nicht mit Arabern in Not behelligt werden. Die überwältigende Hilfe der Polinnen soll ja aus dem Volk kommen, wie auch in Tschechien, der Slowakei und Ungarns. Selbst das bitterarme Moldawien hilft wo es nur kann. Und ich Depp habe mich in der Sache "Nachbar in Not" monatelang an einer Person abgearbeitet die mit Essen nach (mir) warf. Genaugenommen flog das Weckerl Richtung Müllkübel. Es fehlte ein Gurkerl. Österreich zieht auch nach, obschon der Obmann der FPÖ Herbert Kickl, gegen die Aufnahme von Flüchtenden aus der Ukraine war. Die Impfstraße im Austria Center, wo ich einst twice geimpft wurde gegen Corona, wurde inzwischen zum Beratungszentrum für Ankommende aus der Ukraine umfunktioniert. Der Andrang ist groß, schon am Vormittag wurde keiner mehr eingelassen. Dazu notierte ich. Bob Dylan. Falls sich ihnen der Sinn nicht erschließt. The Times They Are A-Changin'. 10. März 49 423 Corona-Dingsda-Da. 42 weitere Corona-Opfer in Österreich. Dazu notierte ich auf der Donauinsel gegen den Untergang der Ukraine angehend. Wir opfern weiterhin die Alten und Vulnerablen damit die Jungen nicht so oft an Selbstmord denken. Eine Tätigkeit in der ich extrem viel Expertise habe.

Krieg ist Krieg und auch Informationskrieg. Sagte die Frau Guérot sinngemäß. Es gibt dies und dies. Das Narrativ und das Narrativ. Wir kennen über das Krankenhaus, (sprich die bombardierte Kinderklinik in Mariupol), die ukrainische und russische Erzählung. Schon war sie bei den gefakten Brutkästen Kuwaits, nee Irak. Die standen aber in Kuwait. Obschon ich vor Ort war bekam ich die nie zu Gesicht. Dort wo ich hin kommandiert wurde, nachdem ich mich freiwillig gemeldet habe, immer meine Bank im Nacken, war in der Regel nur Wüste in der Ölquellen brannten. Allerdings nicht lichterloh sondern dunkelstgrau wie eine Wand aus Rauch, eintausend Kilometer lang und vierhundert Kilometer breit: Einst wurde diese Wolke als globale Bedrohung für das Klima angesehen. Mutwillig von den Irakern in Brand gesetzt. Wenngleich ich dass nicht beweisen kann. Ich sah sie ja nur brennen. Wenngleich ich nicht viel sah. Dafür war es zu dunkel. Den Begriff Vergleichsreferenzen fand ich ganz toll. Vergleichen kann man ja fast alles. Duschsituationen sind schnell mal geschaffen. Hier der Bombenangriff auf das Gebäude einer Geburtsklinik in Mariupol, drei getöteten Zivilisten und 17 Verletzten, und dort Geburtskästchen. Die Russen reden in dieser Sache lieber von "radikalen Gruppen", die sich mit ihren Waffen in der Entbindungsklinik der ukrainischen Stadt Mariupol verschanzt hätten. Frauen und Kinder seien nicht in dem Gebäude gewesen, behauptete der russische Außenminister gegenüber den Medien. Moskau habe die UNO bereits am 7. März darüber informiert, dass das Gelände von der rechtsextremen ukrainischen Einheit Asow als Basis genutzt werde, sagte Lawrow. Quelle: "Die Presse". Ich kann dazu nichts sagen. Ich habe kein TikTok. Wie kommen wir raus aus dem Inferno? In Maripul mit Glück über Fluchtkorridore. Humanitäre Korridore sind ja ein Paradox: Da wird ein Kriegsverbrechen begangen, um ein anderes zu vermeiden. Endlich, dachte ich mir lesend, schreiben die Medien nicht von "schizophren". Ob sie damit auch mich persönlich meinte weiß ich nicht. Ich stecke eh schon bis Unterkante Oberlippe im Wortgemachten und bin schon froh wenn ich in dieser Sache nicht absaufe. Adam Tooze genau. Über den sprach sie auch. Zuvor bog sie aber zu ihren beiden Söhnen ab wenn die sich rauften als Kinder. Einfach trennen. Egal wer angefangen hat. Die Männer in der Runden, das Verhältnis war 1:5, eine Frau - fünf Männer, hörten andächtig zu. Bis auf einen. Der machte beim Wortgeklimpere mit und hielt argumentativ dagegen. Vielleicht, dachte ich mir, spricht die Frau auch gegen diese männliche Übermacht an. Eben war Frauentag und in Österreich ist 1:5 in einer Talk-Runde. Schon bitter irgendwie. Gut, Servus TV gehört Red Bull. Und der hat Frauen noch keine Flügel verschafft. Engel und Teufel - du und ich Cassandra.

Ende des 18. Jahrhunderts wurde das "Wesen der Frau" erfunden. "Wissenschaftlich" sollte bewiesen werden, dass Frauen grundsätzlich anders seien als Männer, sie wurden in philosophischen, pädagogischen, anthropologischen und medizinischen Schriften mit Kindern oder "Naturmenschen" verglichen, und es kamen immer neue Behauptungen hinzu, die "die natürliche Bestimmung der Frau" für Haus und Familie unterfüttern sollten. Damit verschoben sich die Machtverhältnisse von der Kategorie Stand zur Kategorie Geschlecht. Da Hausarbeit nicht mehr bezahlt wird, wird sie auch nicht mehr als Arbeit angesehen. Die ökonomischen Theorien des 20. Jahrhunderts rechnen sie zur Konsumsphäre und schieben sie damit in den privaten Bereich. Evke Rulffes, Kulturwissenschaftlerin. Quelle: "Die Presse". "Die Erfindung der Hausfrau. Geschichte einer Entwertung". 2021 bei HarperCollins. Falls sie Interesse haben.

Das Wesen des Krieges. Putin ist also schon vorbei. Allerdings noch nicht Geschichte. Es gibt Putin und es gibt Russland. Das wollte die Frau Guérot getrennt sehen. Dazu sagte der russische Soziologe Grigorij Judin, in einem Interview mit "Der Presse, der an der "Schaninka" lehrt, einer Moskauer Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (MSSES), die eine der angesehenste Privatuniversitäten Russlands ist oder sein soll: An den Feiertagen rund um den Frauentag sind viele Russen aufs Land gefahren, zu Familie und Freunden, sie waren ziemlich entspannt. Sie sind nicht annähernd so besorgt wie viele Menschen in Europa. Man muss verstehen, dass die russische Bevölkerung zutiefst entpolitisiert ist. Vieles kriegt sie gar nicht mit, und wenn doch: Soll man gegen den Regen protestieren? Der sagte auch noch: Generell denke ich, dass Putin nicht abgetrennt vom gegenwärtigen globalen Kapitalismus gesehen werden kann. Er ist eine Spitze des Eisbergs. Es waren nicht Russen, die das schmutzige Geld in Europa begrüßt, sich mit riesigen Pipelines abhängig von einem unberechenbaren Partner gemacht haben. Putin ist Teil des Systems, wurde dadurch groß. Er weiß, wie man gierige, rückgratlose Eliten ausnutzt, etwa in Österreich. Schon wieder Österreich, du verstehst zu schleimen. Weiters war die Frau Guérot entsetzt wie wir hier über die Russen, "den Russen" sprechen, so als wenn wir noch vor 1989 wären. In meiner Kindheit sagten die Erwachsenen nie "die Russen", sondern immer "der Russ". Der einst ja noch kam. Heute kommt er wieder. Auch ohne der 20 Millionen tote Russ:innen die unsere Vorfahren zu verantworten hatten. Schon ist wieder Geschichte. Den Sieg im Vaterländischen Krieg, als über Berlin die sowjetrussische Flagge wehte, gibt sich der Putin heute noch intravenös.

Ich bin inzwischen auch schon ziemlich beim Schreiben, also bin ich, wenn auch nie so ganz, weil ich dieses blöden Tooze-Verweis der Frau Guérot nicht finde. Wenngleich die Frau Guérot aus der militärischen Eskalation herauskommen wollte. Damit meinte sie Europa. "Putin ist vorbei", sagte sie wortwörtlich. Dabei lässt der in echt gerade die Ukraine bombardieren, einen souveränen Staat. Dazu sagt der russische Außenminister Sergei Lawrow: Was war ihre Frage? Wir planen die Invasion anderer Länder? Nein tun wir nicht. Wir haben die Ukraine nicht angegriffen. Dann machte er weiter in seinem Altherrenduktus, ganz Patriarch der äußeren Darstellung, und erklärte die Sache mit der Ukraine noch einmal ganz genau nach dem Gespräch mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba in der Türkei, dass angeblich ergebnislos endete. Das Treffen im türkischen Antalya zeigte vor allem, wie weit beide Seiten noch von einem Frieden entfernt sind. Zu diesem Schluss kamen offenbar auch die Finanzmärkte: Nachdem der Ölpreis am Mittwoch noch stark gesunken war, kletterte er nach dem Außenministertreffen wieder nach oben. Quelle. handelsblatt.com Ich bin jetzt bei der Friedensordnung. Endlich. Jetzt ist sie endlich bei den Sanktionen, "Drying out", um Russland zu treffen die Europa und die USA verhängt haben. Woraufhin sich die Bevölkerung gegen Putin wendet. Was auch völlig falsch sein könnte. So ist das mit Annahmen. Adam Tooze hat im Spiegel genau das umgedreht und gesagt. Na ja. Wer weiß denn ob so ein "Drying out" nicht letztendlich die russischen Nationallisten fördert, weil die Russen abgeschnitten sind von Information und Putin der sagt, obschon er eigentlich schon Geschichte ist. Seht mal die ganze(n) soziale Misere ist der Westen und dann wird das radikalisiert. Kann sein dass es das n nicht gibt in Frau Guérot Sprache.
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SPIEGEL: Verstehen wir Sie richtig: Sie halten scharfe Sanktionen sogar für eine Gefahr?

Tooze: Wir sollten das Risiko, das wir eingehen, nicht unterschätzen. Mich erinnert das Vorgehen des Westens ein wenig an die Situation im Weltkriegsjahr 1941. Damals haben die USA nicht am Krieg teilgenommen, aber Großbritannien und anderen Gegnern der Achsenmächte kriegswichtiges Material geliefert. Hitler hat das nicht akzeptiert und den USA den Krieg erklärt.
Quelle: Spiegel-Magazin 10/2022

Beide Seiten sagte die Frau Guérot legen die Waffen nieder. Wer jetzt Dr. Jekyll und wer Mr. Hyde ist wie gesagt unerheblich. Der Urknall knallte einst auch, ohne dass sich ein Element besonders hervorgetan hatte in der Vorbereitung auf den Knall. Zu einigen der fundamentalen Fragen, wenn es knall dann knallt es, gibt es wissenschaftliche Annahmen und Theorien, zu anderen nicht einmal das. Schon bin ich wieder bei den Annahmen und über Bande bei der Kongruenz. Weil die Amerikaner entspannt sind. "Die Bomben fallen dann, was auch immer, auf Warschau, Berlin, Paris, i don't know, und und.....". Die Politologin Ulrike Guérot.

An dieser Stelle zappte ich dann weiter im Gefühl verstanden zu haben.

Europa muss man sich wie ein Zinshaus vorstellen mit 47 Wohneinheiten. Jede Wohnung steht repräsentativ für ein Land. 27 Eigentümer:innen haben sich zusammengetan, zu einer Art Genossenschaft. Verhandlungsmacht und so am Markt, damit die Substanz des Hauses erhalten bleibt zu einem unverschämt günstigen Preis. Russland, dass im Parterre wohnt, ist mit der Größe und Lage seiner Bude ziemlich unzufrieden. Die wohnen gedrängt auf 77m2. Zur 18ma großen Garage haben sie keinen Zugang. Deswegen habe die andere Eigentümer:innen im Parterre ihre Wohnungen abgeschwatzt, schön mit der Waffe an der Schläfe, die sich wie Schrödinger Katze verhält. Zwar dürfen die noch in ihren Wohnungen bleiben. Allerdings müssen die jetzt Miete zahlen, zusätzlich zu den Betriebskosten. Weißrussland darf ohne russischer Zustimmung nicht einmal mehr den Balkon der eigenen Wohnung betreten. Georgien hat auch ein Zimmer abtreten müssen. Moldawien. Schwer zu sagen von der Bronx aus. Derzeit ist die Wohnung der Ukraine dran. Die will der russische Präsident Putin sanieren. Halt auf seine Art. Die anderen Eigentümer können dagegen nichts unternehmen. Außer sich mit Putin gut stellen und ihn bitten mit den Renovierungsarbeiten nicht schon um 06:00 zu beginnen. Schön wäre es auch wenn er es einrichten könnte dass die Arbeiten am Wochenende ruhen. Einen Schlüssel zur Heizungsanlage hat er auch. Ohne bacherlwarm kann sehr ungemütlich werden. Das W ausradiert und schon wird es brutal existenziell und einsilbig. Deshalb können die anderen Eigentümer nur in Scheinverhandlungen mit dem Eigentümer Russland eintreten. Eben um den schönen Schein von Harmonie zu wahren. Gleichgültig ob sich der auch an die ausgehandelten Vereinbarungen hält oder inzwischen schon längst dabei ist den zweiten Stock aufzumischen. Eine andere Wahl haben die anderen wie gesagt nicht. Deren Verhandlungsmacht ist beschränkt wie die Möglichkeiten in meinen Leben. Auch nicht im Verbund und gemeinsam. Den Russland, nein Putin, der macht alles alleine, hat einen Joker in der Hinterhand. Und der heißt Sprengstoff. Davon hat er so viel dass er den ganzen Laden in die Luft jagen könnte. Und zwar öfter als twice. Der kann das ganze Grätzl sprengen. Oder gleich den ganzen Planeten. Also schön klein beigehen und kuschen. Und falls der mal wieder grantig wird und schimpft: Europa? Nichts als ein beschissener Haufen von Snobs, degenerierter Lackaffen und verwöhnten Schnösel, die für Geld sogar ihre Mütter verkaufen würden. Nee sie kaufen Mutterfreuden. Ihr dürft nur noch in meinen Keller wie "Der Schizophrenist" einst. Und das auch nur, wenn ihr zuvor eure hässlichen Designer-Schlapfen auszieht oder mit der Zunge abschleckt vor meinen Augen. Ihr seid ja selber schuld. Ich zeig euch noch wo Gott wohnt mit den 700 Millionen Dollar die ihr mir täglich auf meine Spesenkonto überweist. Aber groß die Klappe aufreißen und dann nichts in der Hinterhand haben als ein wenig Zahnstatus. Also schön klein beigeben. Dann wird alles gut. Derweil fordert WKO-Chef Harald Mahrer von Vizekanzler Werner Kogler eine Entschuldigung für dessen Rundumschlag gegen die Kammer.

Aus der tritt dann der Moskauer Patriarch Kyrill auf den Plan und segnet die russischen Waffen. Kyrill habe am Tag vor der Invasion, dem "Tag des Verteidigers des Vaterlandes", Putin "überschwänglich" gefeiert, erinnert wiederum die ukrainische Theologin Khrystyna Fostyak, die am Institut für Historische Theologie der Universität Wien arbeitet. "Er ahnte sicher etwas und segnete Putin trotzdem. Es ist sinnlos für ukrainische Gläubige, etwas von ihm zu erwarten." Der Patriarch, der seit Langem die Nähe zu Putin pflegt, hat den Krieg, den er nicht so nennt, mit keinem Wort verurteilt. Stattdessen sprach er am Sonntag von einem "metaphysischen" Wertekampf und bezeichnete die Gegner Russlands als "Kräfte des Bösen". Der Westen, sagt Kyrill, habe Ukrainer und Russen in den Bruderkrieg getrieben. Quelle: "Die Presse". Also so weit ging die Frau Guérot in ihrer Argumentation nicht. Nehme ich mal an.

SPIEGEL: Aber sie (Millionen von westlich orientierten Russen, die auf ein offenes Russland gehofft haben) haben im politischen System Russlands keinen Einfluss.

Tooze: Es war tatsächlich naiv zu glauben, dass man die Machtverhältnisse in Russland durch Handel fundamental verschieben kann. Und das Risiko zu vernachlässigen, dass man durch Handel die autoritären Machthaber in Russland und China stärkt. Auch hier gibt es historische Parallelen zur DDR, die Wohltaten fürs Volk aus westlichen Deviseneinnahmen finanzierte. Für die SED ist die Strategie am Ende gescheitert, im Fall von China und Russland scheint sie bisher aufzugehen. Ihre Regierungen sitzen, soweit man urteilen kann, fest im Sattel.

Ende

Fazit: Wien wird nicht von Putin ausgelöscht. Wien rutscht nur auf einer Schleimspur aus und bricht sich den Hals.

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