Dienstag, 8. März 2022
Weltfrauentag.
Ich weiß. Blumen sind old school. Trotzdem gelobe ich weiterhin Besserung. Auch wenn die eher unbemerkt bleibt und nicht auffällt, weil Frauen ja links und rechts an mir vorbei stürmen, ohne mich zu bemerken, weil sie sehr beschäftigt sind oder besseres zu tun haben.

Samstag, 26. Februar

Bis zum Nachmittag feuert Russland rund 250 Raketen auf die Ukraine und nimmt nach eigenen Angaben die Stadt Melitopol im Süden ein. Russischen Medien wird die Benutzung von Wörtern wie Angriff und Invasion verboten. Deutschland gibt bekannt, Waffen an die Ukraine liefern zu wollen. Die westlichen Verbündeten beschließen den Ausschluss einiger russischer Banken aus dem Kommunikationsnetzwerk Swift. Nach US-Angaben wurde Selenskyj angeboten, ihn aus Kiew zu evakuieren. Er lehnt ab und bittet stattdessen um Munition.

19.32 Uhr Lena in Charkiw schickt an ihre Freundin Kateryna in Hamburg über Viber ein Video. Es zeigt Bombenanschläge, grelles Leuchten am dunklen Abendhimmel

So ist es jetzt hier.

Kateryna: Seid ihr in einer U-Bahn?

Lena: Nein, zu Hause. Wir sind nicht raus. Zu viel Angst. Erst waren wir im Keller, aber da ist es zu kalt. Nun sind wir wieder oben, um uns aufzuwärmen und den Kindern was zu essen zu machen. Ich habe meine Tage gekriegt, 18 Tage früher. Wahrscheinlich der Stress

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Sonntag, 27. Februar
Aus der Ukraine werden heftige Kämpfe um Kiew und Charkiw gemeldet. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigt ein Sondervermögen für die Bundeswehr von 100 Milliarden Euro an. Der Luftraum über den EU-Staaten wird für russische Flugzeuge komplett gesperrt. Selenskyj verkündet, Klage gegen Russland am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag eingereicht zu haben. Putin versetzt die Atomstreitkräfte Russlands in erhöhte Alarmbereitschaft.

12.40 Uhr Yaroslava Antipina, 39, IT-Managerin aus Kiew, per Twitter:

Ich poste eine verrückte Sache am Tag: Am Freitag (am zweiten Tag des Krieges) hat meine Kosmetikerin angerufen & gefragt, ob ich komme (wir hatten einen Termin am Samstag).

Kateryna: Die wollen Kiew zerstören. Scheiß Europa, außer Sanktionen machen sie nichts.

Doch. Die gucken auf Twitter mexikanischer Bartholomäus-Nachmittag beim Erstliga-Fußballspiel FC Querétaro und Atlas Guadalajara. mobile.twitter.com/hashtag/Queretaro. Besser sie gucken sich das nicht an. Ich habe den Link deaktiviert. Bringt überhaupt nichts sich das anzusehen. Ich habe es versucht. Der S. hatte mich darauf aufmerksam gemacht. Ich sagte dann zu ihm: Schick mir den Link. Also was mir dazu einfiel war. Mexikanischer Bartholomäus-Nachmittag.


Ende

Quelle: Spiegel-Magazin 10/2022: Die haben das von Facebook, WhatsApp, TikTok, Google Maps und aus andere Diensten, die uns alle zu Zeugen machen, zu sich rüber kopiert und eingefügt. Mit der Zustimmung der User:innen. Heute ist ja alles in Echtzeit statt behäbige Gatekeeper.

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Danke für die Blumen.
Sie werden schon bemerkt - sorgen Sie sich nicht : )

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Ja schweigend.
Fast wie am Friedhof. Wenngleich dort sollen ja vermehrt die hippen Leute joggen statt wie ich gegen den Untergang der Ukraine angehen.

Neuer Einsteiger:
¡Dios mío! Die Corona-Impfpflicht in Österreich ist gefallen während die Verteidigung von Kiew noch hält. Lang lebe die Freiheit und der Mut der Verzweifelten und San Juditas stehen uns weiter bei, den hoffnungslosen fällen.

Ich hab mal geguckt. Blogger.de ist als Plattform ja nicht sehr weitverbreitet und bekannt. Schade eigentlich. Fehlt doch nichts. Außer Publikum.

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