Sonntag, 10. März 2019
Im Zweifel für das Grauen. Mit ganz viel Ende.
„Ärzte ohne Grenzen“ und ich sind inzwischen recht gute Kumpels. Mit Standesdünkel haben die es nicht so. Geld trägt noch kein Mascherl. Zumindest Bargeld zeigt sich da noch recht resistent. Zwar gibt es GeldmacherInnen, die das Bargeld gerne massiv einschränken würden, damit der „Negativzinssatz“ seine volle Wirkung versprüht, wie ein Unkrautvernichtungsmittel die Artenvielfalt an den Rändern der Äcker, im Land der Berge, Dome, Strome. An diesen Rändern soll ja eine Stille zu beobachten sein, wie bei mir im Blog, wenn ich mich in meiner ganzen Pracht und Beschwerlichkeit ausstelle. Mit einem Nullzinssatz, für Klein und Kleinstsparer, der durch die Inflation ins Negative kippt, wird ja aktuell versucht die EU vor der Sprengung zu bewahren. Irgendwer muss ja sich ja für italienischen Regionalbanken verantwortlich fühlen. Die italienische Regierung aus der 5 Sterne-Bewegung und der Lega Nord hat wichtigeres zu tun. In ein paar Monaten sind EU-Wahlen. Nix tut die italienische Regierung lieber, als genau jenes Europa zu hetzen oder vor sich her zu treiben, das aktuell der Garant dafür ist, dass die Ausfallhaftungen für italienische Staatsanleihen nicht durch die Decke schießen. An sich sind die Schrott, wenn nicht Frankfurt, mit einem Italiener an der Spitze der europäischen Zentralbank, die schützende Hand über das Land halten würde, wie Ärzte ohne Grenzen zuweilen über die Nachgereichten dieser Welt. Worauf ich eigentlich hinaus möchte. Ärzte ohne Grenzen haben so eine Art Speisekarte des Grauen am Start. Die haben sie mir zugeschickt. Falls sie wissen möchte was aktuell auf der Tageskarte steht.

Einmal ein mangelernährtes Kind mit therapeutischer Nahrung versorgen. 22 Euro.

100 vertriebene Menschen drei Monate mit den wichtigsten Medikamenten versorgen. 50 Euro.

5000 Menschen eine Woche lang mit sauberem Trinkwasser versorgen 80 Euro.

80 Euro für sauberes Trinkwasser finde ich schon a bissl happig ehrlich gesagt. Mit den 80 Euro für sauberes Trinkwasser spüle ich tagtäglich meinen Haufen. Seit ich ein Probiotikum habe speziell für Histaminintoleranz sogar regelmäßig. Preis 32,90 Euro.

Ende.

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Neben dem Kerl, wie heißt der Musiker schon, richtig R. Kelly, der, nachdem er sich sicher im Fliegen verdient gemacht hatte, seinen Urin angeblich im Mund einer 14. Jährigen abstürzten ließ, und dessen Musik deswegen aktuell zur Indexierung ansteht, wird was die Musik von Michael Jackson betrifft, natürlich wegen dem seiner Kindereien, von denen sogar ich schon vor vielen Jahren davon ausging dass sie pädophilen Ursprungs waren, zu einem ähnlichen Verhalten geraten bzw. eingemahnt. Falls man sich moralisch auf der sicheren Seite wähnen möchte, sollte man von „Billie Jean“ oder „Man in the Mirror“ tunlichst Abstand nehmen. Eine konkrete Antwort, die hin zu einer Handlungsanweisung in dieser Sache führt, muss ich natürlich schuldig bleiben. Wobei mir im Alter Woody Allen sein neurotischer Zugang zur Sexualität inzwischen extremst auf die Nerven geht. Ich glaube fast da hat es war. Das ist überhaupt nicht komisch. Wissen kann ich es natürlich nicht. Enge Angehörige von ihm sollen es anscheinend wissen. Der aktuellen Zensur-Logik folgend müsste man eigentlich Hitler, Stalin und weitere Kandidaten die dafür in Frage kommen, aus jeder Doku herausschneiden.

Ende
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In meinem Leben hat sich was Grundsätzliches verändert. Ich putze die Wohnung nur noch alle zwei Wochen. Einfach weil mein Leben kaum noch Staub aufwirbelt.

Ende
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Ist schon länger her. Es war so um das Jahr 1996 herum. Ich saß da mit einer Freundin im Kino. Es lief „Underground“ von Emir Kusturica. Der Film war mehr Arthaus-Kino und die Freundin war auch mehr wie Arthaus. Bei der lief nix für mich. Obwohl ich sie ziemlich prima fand. Eventuell weil sie größer war oder aus anderen Gründen. Keine Ahnung wie es zu solchen Gefühlen kommt. Die kommen einfach oder kommen nicht. Ich war für sie zu sehr Mainstream. Na nicht vom Verhalten her. Für ihre Gefühle war ich nix besonderes. In echt hatte sie in Sachen Liebe was mit einem echten Künstler am laufen. Nix frisches. Die Frage warum es in der Liebe nicht klappt und nur einer was empfindet wirft in der Regel auch zu viele Fragen auf. Sinnlos da nach den Gründen zu suchen. Ist so wie mit dem Urknall. Da soll es auch irgendwann geknallt haben. Wer nach dem Grund fragt kann ewig suchen. Ich stand auch auf sie, weil sie razz fazz ein Holzregal aufstellen konnte. Das Holzregal steht heute noch in der Küche. Sieht grauenhaft aus. Nur solange es nicht in sich zusammenklappt, wie ein Haus Made in USA bei einem Tornado, mache ich gar nix. Nicht mit meinen Händen. Glücklich war sie mit ihrem echten Künstler nicht. So viel war sicher. Nur darum geht es in der Liebe im Grunde nicht. Da geht es auch um Abhängigkeiten und eventuell um die Frage wer mehr liebt oder unglücklicher. Die unglücklich Verliebten sind in der Regel nicht zu retten. Die lieben und lieben und nehmen den völligen Verschleiß ihrer Gefühle in Kauf. Frauen sind dafür noch anfälliger wie Männer. Uns kommt oft der Schwanz dazwischen. Ein Schwanz der zur Unzeit dazwischen kommt hat schon die Besten unter uns zu Fall gebracht. Mäßig begabt sind wir wenn Frauen Schluss mit uns machen. Dann verliert der eine oder andere zu oft die Nerven. Frauen wenn sie unglücklich lieben so gut wie nie. Die haben Nerven aus Stahl. Auch die Frau mit dem Holzregal hielt ihr Unglück, das offensichtlich war, mit beiden Händen fest. Ihre Liebe zu einem echten Künstler hat sie ziemlich ruiniert. Gegen ihr Unglück war war mein Begehren noch ziemlich unschuldig und ein Unglück von der leichteren Sorte. Ich hielt auch nicht übermäßig lange an diesem Unglück fest. So ein Beziehungsmensch der auf Teufel komm raus, mit leeren Hoffnungen und großen Illusionen, bin ich nicht. In Sachen Unglück mache ich lieber Gratis-Bloggen. Das Kino was so gut wie leer. Wir saßen da tatsächlich nur zu dritt. Ganz vorne saß ein Kerl in den Zwanzigern mit einer Flasche Sliwowitz. Eventuell war es auch nur Schnaps. Hin und wieder sprang er auf, reckte die Faust in den Himmel und begann auf Serbokroatisch ein Lied zu singen oder es brüllte ein paar Sätze in den fast leeren Kinosaal. Schwer zu sagen ob das an den Filmszenen lag. Der Mann passte zum Film wie die Faust auf so manches Auge. Wir sahen keinen Grund den Mann einzubremsen in seiner Leidenschaft. Der Mann war eine Attraktion, echt wie selten ein Mensch echt ist, wenn er wieder aufsprang und die Faust in den Himmel reckte. Die Flasche natürlich auch. Tragisch wie komisch zugleich. Bei dem ging es scheinbar um alles. Um alles oder nichts ging es da, während wir nur einen Arthausfilm gucken wollten, der in Cannes die goldene Palme gewonnen hatte. Der Mann ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben. Erst hinten hinaus verstand ich auch warum. Ich beneidete ihn. So wie es mir scheint hatte er eine klare Vorstellung davon was Heimat noch bedeuten kann.

Ende.
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Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass es zwischen übergroßen Großkünstlern und einen kümmerlichen Kleinstkünstler offensichtliche Parallelen gibt. Im Spiegel von letzter Woche steht über Richard David Precht, nee Bertolt Brecht: „Da war er selbst schon in Amerika. Dem gehassten, gefürchteten Amerika. Was für eine Niederlage, hier Zuflucht suchen zu müssen“. Was für Brecht Amerika war ist für mich die Wohnung vom Goadfather. Weiter im Text: „Er brauchte Geld und Anerkennung und irgendeine Resonanz wenigstens für seine Energie und Schaffenskraft. Aber da war nichts. Nur kalte Gleichgültigkeit“. Dann kommt was mit Geheimdiensten was auf mich weniger zutrifft. „Brecht war in Amerika lebendig begraben“. So ähnlich geht es mir auch in einem Gratis-Blog-Format. Wobei für Brecht hinten hinaus ja noch einmal die große Wende kam.

Ende.

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