Freitag, 21. Juli 2017
Chester Bennington (Linkin Park)
Bild.de empfiehlt wenn ich depressiv bin, (ich niemals) oder Selbstmordgedanken habe, sollte ich die 0800 1110111 anrufen. Dort erhalte ich Hilfe. Sicherlich. Nur die Sache ist ja so:

I tried so hard and got so far
But in the end it doesn't even matter
I had to fall to lose it all
But in the end it doesn't even matter

Linkin Park

Ende.

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Langsam nerven diese Seelsorge-Hinweise
in den News, jedesmal wenn sich ein Promi geofft hat. So ein scheiß "Helfer"-Reflex, man muss sich ja in der Öffentlichkeit so darstellen als fühle man sich verantwortlich für das Seelenheil der Leser/Listener/Viewer. Hinterlässt bei mir immer den Eindruck, als halte man depressive Menschen für dumm und uninformiert. "Ach, das wusste ich ja gar nicht, dass es da eine Telefonnummer gibt, die einem weiterhilft!" Ich habe in Bremen mal in den Neunzigern bei der Seelsorge angerufen, da hat man mir geraten, es doch mal mit Frauen zu probieren, statt in Sünde zu leben.
Schönen Dank auch!

Ihr Beitrag mit Smiley hat meine Stimmung heute da schon wesentlich mehr gehoben! Vielen Dank dafür! (nicht ironisch wie oben)

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@dreadpan: Eigentlich gab es mal einen stillschweigenden Konsens, sowas nicht zu berichten, gerade weil man weiß, dass es oft Nachahmerwellen nach sich zieht. Mit dem Beipackzettel-Hinweis auf die Telefon-Seelsorge versucht man sich aus der Verantwortung zu stehlen und trotzdem die Klicks mitzunehmen.

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@mark793 Jetzt, wo ich das von Ihnen lese, meine ich mich vage an sowas erinnern zu können, allerdings kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, das so etwas wirklich funktioniert hat. Ehrlich gesagt finde ich es auch etwas sehr übertrieben, aber das mag meine eigene moralische Abstumpfung sein. Ist doch okay, wenn es denen um Klicks geht, ist doch Wettbewerb, da kann man sich noble Zurückhaltung nicht leisten. Muss man ja nicht gleich als BILD-Schocker mit Fotos von der Leiche aufmachen, wobei, vielleicht sollte man das, um Nachahmer abzuschrecken?
Aber, das mit der Telefonnummer als Absicherung hört sich plausibel an, macht die Praxis damit für mich noch unsympathischer. So geheuchelt. Interessanter Hinweis von Ihnen, jedenfalls! :)

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An der Frage, was da statthaft ist, sind schon fast kollegiale Freundschaften zerbrochen. Es gab da neulich in meiner Heimatstadt den Fall, dass der größte Tycoon in Sachen Gewerbeimmobilien freiwillig aus dem Leben schied, da verstieg sich ein Regionalblogger in absurdeste Vorwürfe an die Tageszeitung und die dortige Landesrundfunk-Anstalt, weil die darüber berichtet hatten. Der Herr A. wäre keine Person der Zeitgeschichte gewesen, so mein bloggender Ex-Kollege, was ich eine ziemlich weit hergeholte Aussage fand, schließlich wehte der Name A. von jeder halbwegs prominenten Gewerbeimmobilie in der Stadt und der Umgebung, selbst meine Mutter, die sich für Lokalprominenz kaum interessierte, wusste wer das ist.

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Ich bleibe weiterhin bei meiner Hypothese, wie damals die Untergeher beim Untergegangenen, "Viva el Pueblo Venezuela" und "un alto a la libertad Venezuela", versteht sich von selbst dass ich kein Spanisch spreche, dass ich persönlich wie unpersönlich mit Depression nix zu tun habe. >Aber rein gar nichts. In der Angelegenheit Depression ist meine Name und ich weiß von nichts.

Die Neurotop, die ich seit über zwanzig Jahren wegen angeblicher Bipolarität einnehme wie ein Katholik seine Endzeithoffnungen, früher nannte man so einen Zustand noch manisch-depressiv, wurde mir ja vom psychiatrischen Fachpersonal aufgedrängt wie einer Gruppe von Rentner auf einer Werbefahrt ne schöne Matratze mit Federkern, der dann in seiner Kernhaftigkeit kleiner ist als die Geheimratsecken eines Atoms.

In Sachen Neurotop gehe ich ja noch immer von einer üblen   aus. Meine Kumpels früher sagten nie, guck der ist wieder akut bipolar, der brauch jetzt ein Neurotop, auch nicht wenn ich mit einem Auto gegen eine Mauer fuhr, eh nur einmal, ich machte auch Steuern, weil der Fahrer so besoffen war dass nur noch Pedale ging, die sagten, scheiße heute ist aber mit dem Schizophrenisten wieder a Hetz.

Was ich damit sagen möchte. Schwer zu sagen. Aber einen Haufen lustige Geschichten oder auch Kunst würde es nicht geben wenn alle immer artig zum Psychiater laufen würden. Ich nehme heute alles wie aufgetragen, was zur Folge hatte dass ich Grunde nur noch da dasitze und nix mehr erlebe.

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Depression ist eine sehr vielschichtige Sache, und ich habe in meinem Umfeld diverse Ausprägungen davon mitbekommen, von meiner Ex, die sich jahrelang zuhause eingebunkert hat über meinen früheren Seniorpartner mit seinen emotionalen Achterbahnfahrten bis hin zu meiner Mutter, die sich das Leben nehmen wollte, als sie mit mir schwanger war, da hab ich vielleicht auch bisschen was davon abgekriegt, wer weiß. Vielleicht hätte ich zu Zeiten auch eine Diagnose bekommen, wenn ich mich an einschlägiges Fachpersonal gewandt hätte, aber das habe ich tunlichst vermieden. Ich dachte immer, sooo schlecht geht es mir noch nicht, dass ich als Versuchskarnickel für die Pharmaindustrie herhalten wollte. Nicht dass ich grundsätzlich was gegen Medis hätte, aber ich habe ja mehrfach beobachten können, was da bei manchen meiner Bekannten rumexperimentiert wurde und was es für ein Lotteriespiel war, das Medikament zu finden, das wirkt.

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Bei ihnen Herr M. gehe ich auch stark davon aus, dass sie zum Club der gehören. Wenn schon die Mama so ausgezeichnete Laune während der Schwangerschaft hatte und dermaßen optimistisch auf ihre Fracht blickte.

Wie in meinem Fall kommst ja nicht aus. Ich war ja wegen Stimmen beim Arzt. Sogar meine Nerventante besteht heute noch auf den Neurotops. Keine Ahnung warum. Ist vielleicht was Offensichtliches wie bei ihnen mit ihren Nieren. Sie kriegen dann ja auch Blutdruck. Ich kann nicht genau sagen was ich bekomme. In der Schattenwelt haben ja alle einen Knall. Da fällt das ganze Psychische Zeug einfach nicht so auf. Man wird ja immer nur nach seiner Lichtwelttauglichkeit beurteilt. Ich haben in meinem Leben aber kaum Lichtweltkontakt. Ist vielleicht eher eine was sein könnte Situation.

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Das mit den Meds ist wirklich kein Zuckerschlecken.
Ich kann das ja nicht vergleichen mit Anti-Psychiotika, aber zum Beispiel Seroquel kenne ich ja auch und Lithium habe ich auch mal ausprobiert. Kann sein, dass man in der Lichtwelt wählerischer ist, aber bei mir kann einfach keine Dankbarkeit gegenüber der Pharma-Industrie aufkommen. "Versuchskaninchen" ist meines Erachtens nur leicht übertrieben, wenn überhaupt. Versuchskaninchen mit Vertrag: man macht das ja freiwillig, weil man halt Leidensdruck hat, wie es so schön heißt. Ob die Tabletten-Verschwörer einem ganz viel verschweigen, weiß man nicht so genau, ein bisschen was wird ja immer verschwiegen, aber selbst das Bekannte, selbst der Beipackzettel macht wenig optimistisch. Sie finden das ja Jammern auf Lichtweltniveau und das passt schon, aber die Weinerlichkeit ist ja auch ein Symptom der Depression und sitzt halt mir am Verhaltens-Steuer der Trübsinns-Trabanten, so dass man schon von einem Dilemma sprechen kann, von mir aus von einem lächerlichen oder zumindest tragikomischen Dilemma

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Meine Kombi Seroquel + XR wirken gut. Ich wollt schon schreiben ich möchte sie nicht mehr missen. Vielleicht hab ich Glück was weiß man.

Weinerlichkeit. Dafür kann man oft nicht so viel. Nicht jeder wird von klein auf zum harten Hund hin gedrillt. Da macht man halt ewig weiter am Abstellgleis und ruft, Zug fährt dann im nächsten Leben ein.

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