Sonntag, 16. Juli 2017
Beantwortung eines Kommentars
Werte Frau B.! Bronx am 16.07 2017 so gegen halber Achte.

Vorderhorstig möchte ich mich recht schmerzlich, nee herzlich, bei ihnen bedanken, dass sie wieder mal mein Schattenweltblog angeklickt haben und auch so freundlich waren einen Kommentar zu hinterlassen, so als ihren ganz persönlichen Denk und Schreibadruck. Ich hoffe sie halten mich jetzt nicht für aufdringlich, aber ich hätte da noch ein kleines Anliegen, welches a bisserl über die Beantwortung ihres Kommentars hinausführt. Ich kann ihnen versichern. Eh nicht sehr weit. An sie herantreten ist ja noch eine recht analoge Formulierung finde ich. Natürlich komme ich mit nix weltbewegenden auf sie zu. Mir ist da was aufgefallen. Wie sie vielleicht wissen hat man es als vereinzelter Schattenweltmensch und selbsternannter Kleinstkunstblogger, jetzt ja nicht mehr, nicht einfach unter all den LichtweltkapazunderInnen, GroßbloggernInnen und deren LichtweltgroßblogleserInnen bestehen zu können. Gibt einige LichweltgroßbloggerInnen + deren lesende und kommentierende Anhängerschaft, die mein Blog seit vielen Monden weiträumig umklicken, so wie man halt versucht ein Sperrgebiet weiträumig zu umfahren. Umschiffen geht auch. Da müssen sie aber jetzt auf einem Schiff sitzen während sie die Maus bewegen. Ummausen wäre noch eine Möglichkeit. Aber wer sagt schon ummausen. Ist sehr wahrscheinlich was Epigenetisches das die andauernd danebenklicken und nie was reinschreiben. 2412 Tage und nie ein Treffer. Da findet ja eher ein blindes Huhn die richtige Abfahrt von der Stadt-Autobahn. Wie es aussieht bleiben die gerne unter sich. Allein an der Qualität der Schreibe muss das nicht unbedingt liegen. Gibt Leute die mögen mich einfach nicht. Die wollen auch nicht zwischen der Person und dem Geschriebenen unterscheiden, weshalb sie meiner Schreibe so gut wie jede Anerkennung verweigern. Beim Blogger geht es immer auch im Sympathiepunkte die es zu verteilen gibt wie die Punkte beim Eurovision Song Contest. So sind sie halt die globalen Kleinstbürger. Viele von denen machen in einem Experiment wahrscheinlich auch den Wächter oder werfen den Arbeitsscheuhen auf die Gleise. Technischen Veränderungen, auch in der Kommunikation, haben die Angewohnheit einfach vorne weg zu rennen, ohne sich nach den Menschen umzudrehen, die schwer atmend hinterher japsen. Deswegen vergisst man oft, dass die Leute in ihrem rückwärtigen Raum der Psyche, heute oft noch genauso kleinstbürgerlich sind wie früher. Die Technik bringt auch keinen neunen Menschen, sondern nur neue Formen der Kleinstbürgerlichkeit zum Vorschein. Eine Ausformung dieser neuen Kleinstbürgerlichkeit ist der technikgetriebene Narzissmus, der permanent unter Originalitätszwang steht. Soziale Medien haben einen ganz hohen Narzissmusfaktor. Den gibt die Technik vor. Die Idee hinter Facebook war ursprünglich keine soziale. Das war eine Plattform, auf der man abstimmen konnte wie „heiß“ eine Kommilitonin war, erfunden von einem Kerl der bei den Damen nicht zu landen wusste. Heute wird auf Facebook noch immer geliked. Beim Bloggen verhält es sich sehr ähnlich. Stellen zwei Personen ein und dasselbe Bild ein, auf der ein Spiegelei zu sehen ist, denkt man sich beim Einen, ach wie toll so ein schönes Spiegelei, in diesem mache möchte ich mich gerne spiegeln, und beim anderen Ei, geh bitte muss das sein. Dafür bin ich zu faul und im Übrigen habe ich doch schon die Katzen gemacht. Anders gesagt. Kleinstbürger mögen noch immer sauber gefegte Straßen und aufgeräumte Biografien so zum Herzeigen. Man nennt so ein System heute auch mentaler Kapitalismus. Wer kaum Klicks, Likes und Kommentare generiert und ins Leere stürzt, schrammt dann naturgemäß am mentalen Konkurs dahin, wie ich z.B. viele Jahre. Demzufolge zeigt man sich in Netz auch gerne von seiner allerbesten Seite um zu gefallen. Ich weniger. Ich will natürlich auch gefallen aber weniger als Person. Als Person bin ich mehr auf der Flucht. Vor Lichtweltmenschen, Schattenwelterinnerungen die wie tote Fliegen auf einer Windschutzscheibe kleben, dem Wortmacher, der Um2 die mit seinen Händen formt wie ein Bildhauer eine Skulptur, woraufhin der Bildermacher, den Goadfather durch die Hintertür des schlechten Gewisssens rein lässt, Kassen die falsch herum montiert wurden, Trolle und die Endgültigkeit die wie Mehltau über der Welt liegt. Der Andrang ist groß. Wie sie vielleicht wissen bin ich ja zumeist mehr am Schreiben als am Kommentieren. Ich halte das Schreiben für den kreativeren Akt. Kommentiere ich dann und wann etwas, geht das zu meist fürchterlich nach hinten los. Was ich da schon alles erlebt habe. Schauderhaft. Ehrlich gesagt. Als Kommentierenden haben mir die Lichtweltmenschen schon einigermaßen den Schneid abgekauft. Als Schreibenden natürlich weniger. Da bin ich wesentlich stabiler und mutiger. Mit den Damen und Herren in den mittleren Jahren habe ich es mir inzwischen völlig verdorben. Nicht einmal mehr wohlgelitten bin ich bei denen. Kennen sie vielleicht den Film „The Purge“? Ist ein Film über eine gesellschaftliche Dystopie. Einmal im Jahr gibt es einen Zeitraum von 12 Stunden, in der jedes Verbrechen, egal wie nieder die Beweggründe auch sein mögen, legal wird und damit auch keine Strafe nach sich zieht. Die Polizei hebt in dieser Zeit den Hörer nicht ab, so wie die Polizei im Hamburger Schanzenviertel nicht abgehoben hat, und auch Krankenhäuser verweigern jede Hilfe innerhalb dieser zwölf Stunden. Das war in Hamburg natürlich nicht der Fall. Die Polizei hatte Angst beim Sturm des Schanzenviertels getötet zu werden, weil Autonome, Gehwegplatten auf Dächer geschleppt hatten. So der offizielle Polizeisprech. So gesehen war das Zögern der Polizei auch verständlich. Wer will schon wegen ein paar eingeschlagener Fensterscheiben und Gehwegplatten auf Dächern einen Schießbefehl ausgeben oder noch schlimmer Selbigen befolgen. Hamburg ist nicht Aleppo. Und das ist gut so. Die Medien schreiben andauernd, es grenzt an ein Wunder das es keine Toten gab. Vielleicht stimmt das. Aber eines muss man den völlig überforderten Polizisten von Hamburg schon zu Gute halten. Es wurde nicht geschossen wie 2001 beim G8 Gipfel in Genua. Niemand lag tot in seinem Blut. Hamburg ist auch nicht Teheran als eine junge Frau Namens Neda Agha-Soltan auf der Straße im Sterben lag, erschossen von einem Mitglied Basji-Milizen. Steht zumindest so auf Wikipedia. Den Bürgern im Film The Purge soll in diesen 12 Stunden die Möglichkeit eingeräumt werden, ihre Probleme mal so zu lösen, dass auch kein Richter gebraucht wird. Meine Hypothese. Würde es auf blogger.de einmal im Jahr einen Button geben, wo man während eines gewissen Zeitraums ein Blog das einem nicht passt einfach löschen könnte, wäre meines sicherlich hochgefährdet. Ihres weniger werte Frau B. seien sie unbesorgt. Zu meiner Verteidigung kann ich nur anführen wie ein Zeichen. Lichtweltmenschen in den mittleren Jahren, vom Leben schon ziemlich gezeichnet, dieses gezeichnete Sein, wird euphemistisch gerne mit Erfahrung umschrieben, sind auch sehr nachtragend und unversöhnlich. Die tragen alle Spuren der Um2 in sich. Im Alter löst sich ja alle Liberaliät oft in der Zeit auf wie Zucker im Kaffee. Schattenwelthafter ausgedrückt. Ziemlich oft haben die einen an der Klatsche. Ich kann da nix für. Nach oben hin kuschen, nach unten hin treten. Daran wird sich nie was ändern.

Um nicht noch weiter abzuschweifen. Als ich mich letztens durch die Blogwelt klickte, weil ich wissen wollte wie die Menschen auf den billigen Plätzen, die in der Regel nicht viel Aufregendes erleben, so über Hamburg denken, habe ich in einem Blog gelesen, dass sie werte Frau B., Alcatraz als Austragungsort für den nächsten G20 oder G7 Gipfel vorschlugen. Anmerkung: Sogar bei psychischen Erkrankungen macht der Durchschnittsmensch ja nur was mit Antidepressiva, jammert dann in einem fort, dass diese Tabs einen ganz lustlos hinterlassen, weil die Dosis so hoch ist und das Leiden so schwer, und nicht wie die Elite was mit Neuroleptika die volle Dröhnung. In großen schwarzen und fetten Buchstaben haben sie diesen Vorschlag, ein G20 Treffen auf Alcatraz stattfinden zu lassen, dort in den öffentlichen Diskurs eingebracht. Auf diesen Vorschlag bekamen sie dann die Antwort, dass der sehr sympathisch sei. Werte Frau B. Ich will ja nicht noch kleinlicher sein als ich eh schon bin. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich im Text „Lichtweltmenschen und ihre Verletztheit(en)“, genau denselben Vorschlag gemacht. Neben Alcatraz habe ich auch noch Elba oder Robben Island als zukünftigen Austragungsort vorgeschlagen. Selbstverständlich kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie diese Idee recht zeitnah aber völlig unabhängig zu meiner hatten. Vielleicht in einem Zeitraum von 12 Stunden oder so. Bei der Relativitätstheorie war das ja auch der Fall. Albert Einstein war ja nicht der Einzige mit der Relativitätstheorie habe ich gelesen. Die hatte auch noch ein gewisser Hendrik Lorentz. Der soll die mathematischen Grundlagen geschaffen haben auf der Albert Einstein dann seine Spezielle Relativitätstheorie aufbaute. Den Hendrik Lorentz kennt heute nur noch die Mathematiker und Physiker-Elite. Den Albert Einstein jedes kleine Kind. Ah, sagen die dann, das ist der lustige Mann mit den zerzausten Haaren, der die Zunge zeigt. Die heraushängende Zunge haben dann die Rolling Stones zu ihrem Logo gemach, das heute sehr wahrscheinlich auch markenrechtlich geschützt ist. Eine gewisser Amanda Gefter fragt warum wir heute die Spezielle Relativitätstheorie einzig und allein dem Albert Einstein zuschreiben und nicht ein klein wenig auch dem Hendrik Lorentz. Antwort. Weil der gute Hendrik wohl die richtigen Gleichungen hatte, aber nicht wusste was sie bedeuten, der Albert hingegen schon. Ich weiß dass des Beispiel jetzt etwas hinkt und sich nicht deckungsgleich auf unseren Fall umlegen lässt. Unsere Erfindung wird sehr wahrscheinlich weder den Raum noch die Zeit krümmen. Natürlich wissen sie ganz genau welche Bedeutung Alcatraz hat. Das ist doch selbstverständlich. Trotzdem wäre es sehr freundlich von ihnen, wenn sie den Erfinder der G20 Alcatraz-Formel nicht sofort nach dem Lesen aus ihrem Sinn streichen und dann zu ihrer Idee machen, falls das überhaupt der Fall war. In diesem Blog denken die LeserInnen das Alcatraz-Ding stammt jetzt einzig und alleine von ihnen, so groß wie sie es geschrieben haben. Oh denken die sich die LeserInnen dann. Gute Frau, die ist lustig. Und dann klicken die auf ihr Blog und ich bleibe dann wieder einmal völlig unbelohnt so wie viele große Erfinder unbelohnt auf ihrer Idee hocken bleiben. Falls die G20-Alcatrac Idee aber genauso von ihnen stammt wie von mir, möchte ich mit für etwaige Unannehmlichkeiten natürlich entschuldigen. Ich bin dann gerne bereit den Hendrik zu machen.

MfG

... link (3 Kommentare)   ... comment