Dienstag, 12. September 2017
Der Hitler machts, der Hitler
Ich lese ja ebenmäßig den Spiegel-Print. Regelmäßig auch. Nicht aus Überzeugung oder Gegenüberzeugung. Bei mir in der Trafik in der Bronx gibt es als Wochenmagazin aus Germany nix anderes. So über die Jahre gesehen hat der Spiegel zusehend an Gewicht verloren und wurde immer dünner und dünner. Bedenklich dünn eigentlich. Der Spiegel in seiner Printausgabe leidet eindeutig unter Magersucht oder dem Zwang zur Selbstoptimierung. Die machen auf Formel 1 Boliden. Ja kein Gramm zu viel an Seiten. Ich kannte den noch mit gut 220 Seiten oder noch umfangreicher. Derzeit ist ungefähr nach 130-140 Seiten Schluss. Werbung gibt es kaum noch. Wahrscheinlich ein untrügliches Zeichen dafür dass der Spiegel bald nur noch in digitaler Form erscheinen wird. Ich kenne mich in der Journalismus-Branche natürlich nicht aus, verfüge über absolut kein Insiderwissen und habe nicht die leiseste Ahnung wie lange es den Qualitätsjournalismus in der derzeitigen Form, also analog wie digital, noch geben wird. Die Medien probieren jetzt eh schon verschiedene Geschäftsmodelle aus, wie sie den Fluch der digitalen erschaffenen Gratis-Mentalität und dem Filterblasen-Syndrom entkommen können. In der analogen Welt rief ja niemand Lügenpresse. Was ich schon gratis und völlig umsonst an der Mentalität der Gratis-Leser vorbei geschrieben habe. Es ist das Grauen, dass nackte Grauen. Horizontal auf vertikales Holz geschlagen. Was nix kostet hat nun mal höchstens Liebhaberwert. Da geht es einem wie dem Mann mit der, der sich in einer U-Bahn Station, zwei Meter neben dem Scheißhaus einen runter fidelt. Ab und zu schmeißt einer a bisserl Kleingeld in die Mütze. Stehen bleibt kaum einer. Wenn es nach mir geht soll es den Q-Journalismus ewig geben. Ich verstehe schon. Nur weil ich einen zu tiefst analogen Charakter habe wird die Zeit für mich nicht angehalten. Nicht einmal den Sommer konnte ich festhalten. Dabei habe ich es wirklich versucht. Im Sommer habe ich einen festen Platz in der Welt. Jetzt nur noch 4 Wände. Ich weiß, ist auch schön. Stehe ich dann halt mit einem digitalen Lesegerät auf der Insel herum. Das geschriebene Wort, auf analoges Papier gedruckt, hatte schon Flair und Style wie man heute sagt. Mir ist schon bewusst dass der Q-Journalismus eine andere Funktion hat, als mich vom schizophren-sein abzuhalten und dafür zu sorgt dass ich schön abgelenkt bin, und der Wortmacher + seine Schwester die Bildmacherin, nicht gar so dominant sind. Auch ich habe nur ein Leben. Nee ist nix Sexuelles mit der Dominanz. Schreit mich eine Domina auf meinem neuen Teppich stehend an, schicke die umgehend rauf zum englischen Gentleman, diesem alten Rassisten. Seit der endlich seinen Türstopper über seiner Aufzugstür hat, ein Anliegen mit dem er mich wochenlang quälte, kleinstbürgerlich pedantisch natürlich, weil ich den Aufzugswart mache, scheint er wieder etwas runder zu laufen und seine Altherrenhoden schleifen nicht mehr gar so aufdringlich über den Boden. Einmal stand der schon zu Mittag, schön einegespritzt vor meiner Wohnungstür, und führte mir ganz genau vor, warum die Aufszugstür im 4. Stock nicht vorschriftsmäßig zufällt. Zufällt nicht schließt. Hat der die Tür doch glatt mit den Fingern beider Händen festgehalten und die Door in the 4. Floor, in eine Position hineinbalanciert, dass die tatsächlich nicht zu viel. Ich dachte mir nur, scheiße jetzt ist es so weit. Jetzt hau ihm eine rein. Den aufgeschlagenen Hitler und seine Dia-Show über die Penetration seiner Zwillingshuren, die er mir unaufgefordert zeige, musste ich ja mehr oder minder schlucken. Niemanden hatte mich gezwungen sein drittes Reich aufzusuchen. Aber eine in Stellung balancierte Aufzugstür, die nicht korrekt zu viel, aber korrekt schloss, war dann doch irgendwie zu viel. Sogar als er meinen Schmäh, dass wir beide kopfüber in die Mülltonnen springen sollten, dahingehend korrigierte, dass nur ich Rubbish sei, ließ ich ihm durchgehen. Aber diese scheiß Aufzugstürverzögerungstaktik war dann wie das Pünktchen zu viel, dass ein Fass zum Überlaufen bringt. Vielleicht kennen sie meine Ader am Oberarm. In den Unterarmen und auf der Stirn gechah dann ähnliches. Die hatten Krampfaderniveau. Dabei hatte ich auf Grund seiner Kritik die Aufzugstür in jedem Stockwerk gut 20-Mal zufallen lassen. Die schloss immer. Woher sollte ich wissen dass es dem EG ums zu fallen und nicht schließen ging. Wer bitte, der noch so halbwegs zurechnungsfähig ist, balanciert eine Aufzugstür mit den Finger in einen Zustand hinein, dass die tatsächlich nicht mehr schließt. Das macht doch niemand, der nicht schwer süchtig ist nach einer Überdosis Kleinstbürgerlichkeit. Mir letzter Kraft kämpfte ich dagegen an ja nicht aus der Rolle zu fallen. Die kleinstbürgerliche Fassade musste unbedingt halten, wie einst das von den USA gehaltene Busan im Koreakrieg. Als staatlich anerkannter Schizo muss ich da höllisch aufpassen. Schupfe ich den EG unabsichtlich 24-Mal durchs Stiegenhaus und der fällt blöde hin, wovon auszugehen ist, so ein Schleudertrauma ist schnell einmal diagnostiziert, habe ich vor Gericht natürlich den Scherben auf. Wenn der Staatsanwalt einen schlechte Tag hat oder Blähungen bin ich auch schon geliefert. Erklär einem Richter mal den Unterschied zwischen einer korrekt zufallenden Aufszugstur und einer die das arglistig macht. Kann gut sein, dass bewaffnet mit juristischen Mitteln Amok rennt. Teile ich dann im Irrenhaus das Zimmer mit einem Typen der seine Erbtante aufgefressen hat. Total angesäuert und knapp vorm explodieren habe ich die Fliege gemacht und sofort eine Domina angerufen, damit die mir mal eine halbe Stunde die Eier abklemmt. Diese Frage von überragender Bedeutung, wie eine Aufzugstür korrekt ihrem Zielort entgegen zu fallen hat, habe ich dann an die Hausverwaltung delegiert, die mich einst aus rechtlichen Gründen und auf Anregung vom fetten Sack vom Dach gegenüber, von meinem eigenen Dach entfernen ließ. Mein Dach ist ja kein frei begehbares Dach. Die ausbalancierte Aufszugstür ist typischer Bronx-Wahnsinn. Der greift ja früher oder später hier auf alle Ethnien über. Gleichgültig welche nationale Abstammung sie haben, welcher Religion sie sich zugehörig fühlen oder wie die Strahlkraft ihre Hautfarbe beschaffen ist, einige refaktieren hier ja mehr Licht als die anderen, hier spinnen früher oder später so gut wie alle. Heute sah ich eine ältere Bronx-Kopftuchfrau im Pinguinstyle, die mit einem Respektabstand von gut einem Meter hinter ihrem Mann herging. Sogar an der Kreuzung blieb sie hinter ihm stehen. Ich kenne so etwas ja nicht einmal bei Tieren. Hunde sitzen ja in der Regel neben einem oder? Und ich armer Thor komme von hier einfach nicht weg. Nicht einmal mehr für die Donauinsel langt es. Was ist werte Bundesregierung. Irgendwo wird sich doch ein hochgebildeter Expat auftreiben lassen, der ganz scharf darauf ist, sich hier kleinstbürgerlich verstümmeln zu lassen und spätestens nach 5 Jahren Bronx, zu Mittag gut betankt, vor einer Aufzugtür steht wie der englische Gentleman, und alles daran setzt das eine Aufzugstür tatsächlich nicht korrekt zu fällt. Nur zu. Ich tausche gerne. Ich bin ja nicht nur einzig und allein vor Kleinstbürgern aller Nationen auf der Flucht, sondern auch vor gewissen Entwicklungen die unsere digitale Wissens und Informationsgesellschaft einschlägt. Total Schiss habe ich vor Start Ups Hipster. Im aktuellen Spiegel habe ich gelesen, dass eine junge Frau ein Start Up für sortenreinen Apfelsaft gegründet hat. Nix gegen ihr Geschlecht. Gibt Männer die programmieren Apps, die einem sagen wann im Kino der beste Moment ist aufs Scheißhaus zu gehen. Sortenreiner Apfelsaft. Jetzt macht die bei den Germanen schon den Apfelsaft reinrassig. Die AfD wird es freuen. Die lamentiert eh gerade darüber das in Deutschland die Herstellung von Mischvölkern eingestellt gehört. Sortenreiner Apfelsaft ist aber schon extrem lichtwelthaft finden sie nicht. Ich möchte jetzt nicht ungerecht sein und mit einem Vulgär-Moralismus um mich schmeißen wie mit faulen Äpfeln. Aber in einer Gesellschaft, die nur noch sortenreinen Apfelsagt trinkt, fühle ich mich fast schon a bisserl ungewollt, unverstanden und schlecht aufgehoben. Im Jemen krepieren die Leute gerade reihenweise an der Cholera und uns fällt dazu nix Besseres ein, als über eine App sortenreinen Apfelsaft zu ordern. Im Osten Deutschlands müsste der sich doch ganz wunderbar verkaufen. Allein schon aus Protest habe ich heute absichtlich zwei Äpfel, die weder von der Sorte noch geschmacklich zu einander passten, der eine leicht säuerlich, der andere ins mehlige abgleitend, gleichzeitig gefuttert. Was für ein Vergnügen. Noch besteht ja Hoffnung, dass es beim Discounter auch zukünftig noch Mischapfelsaft verkauft wird, der Liter um 0,99 Cent. Was kostet der Reinrassige? 3 Euro das 1/4tel. Wenn der Tag mal gekommen ist, an dem beim Discounter nur noch sortenreiner Apfelsaft verkauft wird, verlasse ich diesen Kulturkreis umgehend. Jetzt gibt es an allen Türen überall neue Stopper und der englische Gentleman hatte seinen Willen, der bei Lichtweltmenschen oft extrem ausgeprägt ist. Die Türstopper hab es ja nicht gratis. 1000 Euro haben die schon gekostet. Mit welcher Penetranz Lichtweltmenschen ihren Willen bekommen müssen. Schauerhaft. Der hätte ewig weitergemacht. Eine Eigenschaft die mir völlig unverständlich ist. Ich durch und schattenweltlich erkannte nicht einmal das Problem. Ich stand da vor einem Rätsel mit sieben Siegeln. Mir doch wurscht wie eine Aufzugstür zufällt, solange sie zufällt und ordentlich schließt. Unmöglich dass ich aus mir heraus, also aus eigenen Antrieb, auf so eine Idee kommen würde. Damit möchte ich nicht sagen dass ich es besser weiß oder ein bessere Mensch. In solchen Momenten verstehe . Lese ich also neben einer Tageszeitung und Bücher regelmäßig den Spiegel. Der kostet in Österreich ja 5,50 Euro. Irgendwoher muss ich meine Infos zum Ausschweifen beziehen, denn zu sagen habe ich nix mehr. Wie sie gestern vielleicht lesend feststellen konnten, wenn sie so freundlich waren und über die Brücke gingen. Ich kann auch kurz.
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