Montag, 11. September 2017
Nieren die knapp am Versagen sind
können natürlich nix. Nicht einmal mehr Blut waschen wie die Mafia Geld. Fragen sie mich nicht wie das Leid, Krankheit und letztendlich der Tod in diese Welt kamen. Ich habe die nicht eingeladen. Mir erklärte man das als Kind mit dem Sündenfall im Paradies. Ehrlich gesagt habe ich damals kein Wort verstanden und verstehe heute noch nix. Das gibt es einen Mann und eine Frau, die sitzen nur so herum, und dann machen die beiden einmal etwas, das nach a bisserl Abenteuer ausschaut, und schon haben wie den Scherben auf und füttern Schlangen, die in Terrarien nur so herumliegen mit weißen Mäusen. Vor 66 Millionen Jahren schlug mal ein ziemlich großer Stein, der angeblich größer war als der Mount Everest, auf diesem Planeten ein, der dann ein 30 Kilometer tiefes und 100 Kilometer breites Loch riss. Auf der Welt wurde es zappenduster. Deswegen müssen sie sich aber jetzt nicht fürchten. Wie es aussieht war Gott schon vor dem Sündenfall manchmal schlecht gelaunt und hat mit Steinen um sich geworfen, wie ein trotziges Kind Chipspackungen. Knapp wurde es für die Menschheit vor 70 000 Jahren als in Indonesien der Vulkan Toba explodierte. Keine Ahnung warum der hochging. Soziale Medien, Nordkorea und den Donald gab es damals noch nicht. Unter der Dunkelheit des gigantischen Ascheschleiers verdorrten dann Pflanzen, Tiere gingen zugrunde. Nur wenige Menschen überlebten. Ich hab gerade beim Herrn M. in seinen dunklen Seiten geblättert und gesehen dass er zur Dialyse muss. Das ist natürlich sehr traurig und kein Moment um sich an seinem Leid zu ergötzen und sich heimlich zu freuen, weil er mir hin und wieder den Teppich unter den Füßen wegzog, der ja in Papis Wohnung liegt, wo ich auch meine Stütze verblase. Jeder Mensch braucht halt ein Hobby. Wenn Menschen zur selben Zeit auf diesem Planten leben, und diesen mit ihren Schicksalen bespielen, muss bei all der Kakophonie an Feindseligkeit, die wir im Stande sind zu produzieren, ohne ganz genau zu wissen warum wir zu diesen Tönen um uns tanzen, so golden ist dieses Kalb nun auch wieder nicht, Raum bleiben der sich Platz schafft zum Innehalten. Wenigsten für einen Moment der Einkehr, indem man aus seiner Befindlichkeit heraussteigt wie aus einem großen Haufen Scheiße und sich mal frisch macht. Die Wunden, die wir uns schlagen, reißen oft nur gefühlt ein 30 Kilometer tiefes Loch, das bis auf den Grund unserer Verletztheit reicht. Breit macht es sich dann auch in unseren Leben bis es zappendurster wird und es zu spät ist zur Umkehr. Irgenwannl, wenn man sich in seiner Düsternis verannt hat, will man auch kein anderer mehr sein. Dafür hat man dann tausende Erklärungen bereit, aufgemacht wie Kalendersprüche, die man den Leuten ungefagt zuschickt wie Postwurfsendungen. Ein Spruch passt besser als der andere, obschon überall das Gleiche drin steht. Ich kann nicht behaupten, dass der Herr M. zu meinen besten Kumpels gehört. Trotzdem hält mich diese Erkenntnis, dünn wie eine Klostersuppe, jetzt nicht davon ab, dem Herr M. auf diesen Weg, der kein leichter sein wird zu wünschen. Wird schon wieder mit dem, nee das bin ja ich, mit dem und einem anständigen 35-"Sieger " Schnitt. Denn was den Menschen vor 70 000 gelang wird ihnen auch gelingen. Davon bin ich fest überzeugt. Sie sind ein Überlebender.

Ende.

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