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Sonntag, 27. März 2022
Warum mein Gratis völlig umsonst ist.
der imperialist, 17:23h
Ivan Krastev. Politologe, der international tätig, u. a. als Leiter des "Centre for Liberal Strategie" in Sofia. Krastev war auch Gründungsmitglied des 'European Council on Freien Relations".2020 erhielt Krastev den Jean-Amer-Preis für europäische Essayistik.
Schreibt in "Die Presse am Sonntag", dem 27. März 2022:
Ein Freund, ein bulgarischer Künstler, machte mich auf ein aufschlussreiches Merkmal des Massenexodus aus der Ukraine aufmerksam, das wohl zu Sympathie und Solidarität in der westlichen Welt beiträgt. Es ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass viele der vor Putins Krieg Flüchtenden, in erster Linie Frauen und Kinder, ihre Haustiere mitgenommen haben. Dieses besondere Detail der tragischen Bilder, die wir alle sehen, baut unsichtbare Brücken zwischen den westlichen Zusehern, denen ihre Haustiere ebenfalls am Herzen liegen, und den fliehenden Ukrainern. Irgendwo im Unterbewussten wird damit eine Gemeinschaft geschaffen, ein "Wir" aller Menschen, die eine Lebensweise teilen. Genau wie wir glaubten sie bis gestern, dass ein Krieg in Europa unmöglich wäre. Und wenn wir dann sehen, wie Bomben in Spitälern und Theatern einschlagen und Leute mit ihren Haustieren vor dem Krieg fliehen, dann sind wir sicher: Das können morgen wir sein.
Ich hatte am 15. März 2022 folgenden Text gratis ins Netz gestellt, weil mein Leben ja völlig umsonst ist.
Haustiere. Eine emotionale (Zu)flucht.
Fazit:
Schreibt in "Die Presse am Sonntag", dem 27. März 2022:
Ein Freund, ein bulgarischer Künstler, machte mich auf ein aufschlussreiches Merkmal des Massenexodus aus der Ukraine aufmerksam, das wohl zu Sympathie und Solidarität in der westlichen Welt beiträgt. Es ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass viele der vor Putins Krieg Flüchtenden, in erster Linie Frauen und Kinder, ihre Haustiere mitgenommen haben. Dieses besondere Detail der tragischen Bilder, die wir alle sehen, baut unsichtbare Brücken zwischen den westlichen Zusehern, denen ihre Haustiere ebenfalls am Herzen liegen, und den fliehenden Ukrainern. Irgendwo im Unterbewussten wird damit eine Gemeinschaft geschaffen, ein "Wir" aller Menschen, die eine Lebensweise teilen. Genau wie wir glaubten sie bis gestern, dass ein Krieg in Europa unmöglich wäre. Und wenn wir dann sehen, wie Bomben in Spitälern und Theatern einschlagen und Leute mit ihren Haustieren vor dem Krieg fliehen, dann sind wir sicher: Das können morgen wir sein.
Ich hatte am 15. März 2022 folgenden Text gratis ins Netz gestellt, weil mein Leben ja völlig umsonst ist.
Haustiere. Eine emotionale (Zu)flucht.
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