Dienstag, 10. März 2020
Ein schwarzer Schwan der Resignation
Anthropozän ist inzwischen überall. Auch dort wo früher mal die Antilopen waren ist jetzt menschengemacht und wie ausgestorben. Auch am Petersplatz oder im Fußballstadion. In meinem Blog natürlich auch. Alle "As" aufgebraucht, wie Anerkennung, Abendland, Anspruch, Anfang, dem ein Zauber inne wohnt. Die gegenseitige Wertschätzung natürlich auch. Wie ein Häusl ohne Klopapier. Jede Distanz eingerissen. Jedes Verständnis abgestorben. Der Schmäh hinausgefegt aus dem Gegenseitigen und ausradiert. Inzwischen bin ich taub kommentiert für jeden Zuspruch. Wenngleich hier naturgemäß nur als Bagatelle, fragmentarisch, als Trash, was ja das Wesen der Kleinstkunst ist, ja sein muss, und nicht wie in "Unterleuten", verfremdet als großer Gesellschaftsentwurf. Obschon dort auch Nachbarschaft ist, Zank, Streit, Rechnungen, oft alt und unbeglichen, Gier, der Versuch von Idylle, und Absichten, die aus dem Verborgenen kommen. Auch hier wurden Ressourcen ausgebeutet, irreversibel, hin zu Zuschreibungen wie man diese nur im Ausnahmezustand kennt. Nee, ich schreibe nicht wie in Österreich 1934 im Februar oder hinten hinaus in der Weimarer Republik, als die Demokratie zerbröselte und der Hitler versprach die 30 Parteien aus dem Land hinauszufegen, damit das deutsche Volk beginnt, sich wieder selbst zu finden und die große Brücke zum gegenseitigen Verstehen schlägt, unter der ein kleines Bacherl der Humanität versiegt, wenn Flüchtlingsheime leer bleiben, wie in Österreich das Hotel "Haus Semmering" auf 15 Jahre angemietet vom Bund. Miete im Monat 15 000 Euro. Im Übrigen bin ich nicht bekloppt. Nur schizophren. Heute stürzen nur noch die Börsen ab und der Ölpreis und nicht mehr ganze Gesellschaften. Wir taumeln am Abgrund dahin. Darin sind wir geübt. Allen Unkenrufen zum Trotz. Ich sag nur "hallischer Komet" und "Maya-Kalender" und "Zeugen Jehovas", die an meine Tür klopfen und sofort vom Ende der Welt zu schwafeln beginnen, wenn sie mich sehen, wohl die Ebenen verwechselnd. An dieser Stelle würde sich jetzt was mit einem "schwarzen Schwan" anbieten, als unwahrscheinliches Ereignis, wie Covid-19, der eine weltweite Krise auslöst, eine tiefe Rezession, die in eine Depression kippt, wenn der seine Schwingen hebt und los legt. Glaub ich nicht. Ich sag nur Resilienz. Zuerst ist mal Niedergang im Kleinen im Unerheblichen, wo Erlebensräume zerstört werden wie der hier. Was sich so allerdings nicht beweisen lässt. Was sich beweisen lässt. Covid-19 rafft zuerst die Alten und Siechen weg, die Vorbelasteten. Da lässt sich die Biologie Kein O für ein Y vormachen. Egal wie ein Höchstgericht entscheidet. Die Schreibwerkstätte ist abgeräumt. Natürlich nachhaltig. Das Gelingen, in dem einen oder besseren Moment eventuell vorhanden, in Abrede gestellt oder so ausgelegt dass ich damit prahlend durchs Gratis-Biotop ziehe, alle Neune abräumend. Was eine glatte Lüge ist die ich naturgemäß nicht zu entkräften weiß. Es geht ein Gespenst um in den sozialen Medien. Ein Gespenst im Gewand von Behauptungen Halbwahrheiten und Fake-News, von Sympathieträger*innen und Scheinautoritäten, in die dortige Welt gepostet und wie ein Virus verbreitet. Wo ist die Opposition, die sich gegen die Bagatellisierung auflehnt und sich hinstellt und sagt: Auch Kleinstdiffamierungen schlagen Wunden, zu einer Lappalie abgetan, die nicht der Rede wert. Wo doch das Kleinstsoziotop die Probebühne für die ganz großen Katastrophen ist. Dahinter steckt dieselbe Geisteshaltung. Eine, die mich als Schreibenden wie auch Mensch auf dem Scheitern sitzen lässt, sitzen lassen muss. Statt ein Kleinstkunstversuchender bin ich ein Feigling, in die Krankheit geflüchtet, wie ein Kind unter die Schürze seiner Mutter. Obschon ich in dieser Frage Entwarnung geben kann. Ich flüchte in die Erstarrung, wo ich mich ziemlich schief gelebt gerade zu halten versuche, auf fremden Grund und Boden. Sehr anstrengend. Fegt eine steife Brise um die digitale Ecke gerate ich auch schon ins wanken, ihr Karawanken, verweist mich in enge Schranken. Meine Lebensleistung leistet sich ein Leben. Mehr war nicht drinnen. Der Blick hinter meine Fassade, die in meinem Fall immer eine Kleinstbürgerliche sein muss, und im Alltag verborgen bleibt, verborgen bleiben muss, um nicht entlarvt zu werden, als Hochstapler, der Normalität nur vorgibt, hat sich dieser Blick längst verselbstständigt und gegen mich gewendet. Eventuell auch im Futur II. Alles was mal für mich sprach spricht jetzt gegen mich oder schweigt mich an. Ausgeschlachtet wie ein Mastvieh hänge ich am Fleischerhacken. Da ist nix mehr zu machen. Die Risse im Fundament lassen sich nicht mehr kitten. Worte rinnen in den Ausguss. Und dann wird reine gemacht mit dem Schlauch. Geht Razz-Fazz. Widerstand leisten? Ist too expensive. Gegen was genau und gegen wen? Gegen Pseudonyme deren Wesen darin besteht fingiert zu sein. Mich bringt schon der Wortmacher ins Hintertreffen. Schreibt mir andauernd eingeschriebene Briefe ohne Absender. Hintertreffen liegt eingezwängt zwischen Unterleuten und Treffen am Ossiacher See, wo es sehr idyllisch sein soll. Schreibe ich "Hochbetagt" ist im Netz schon wieder wie zu kurze Lunte. In Echt muss ich dafür nur ein Stockwerk rauf. Und dann steht dann dieser alte Kerl, ein abgemagertes Häufchen Elend, den ich noch aus einer Zeit kannte, als er den aufgeschlagenen Hitler am Wohnzimmertisch liegen hatte und Umsturzpläne wälzte. Jetzt liege dort Unmengen an Tabletten. Der Mensch ist ein soziales Wesen. Sogar die schlimmsten Rassisten freuen sich wenn in der Not ein Lächeln auftaucht und man save ist. In den sozialen Medien hingegen ist oft wie aus dem Hinterhalt. Es trifft einen, schneller als der Zick zum Zack Ibiza sagen kann, bis man ganz betroffen ist. Integrität. Sicherlich. Der Zwang ist nur was für die Mächtigen. Hierarchien sind sowieso unbestechlich. Lieber leiser treten, so nach und nach, und weniger Ressourcen für sich beanspruchen in den Clouds. Eventuell lässt sich so der eine oder andere Lebensraum in echt erhalten, den die Bevorzugten verbrauchen, woraufhin die Benachteiligten in echt an unseren Zäunen rütteln, wie ich schreibend an den Ihren, die Situation völlig verkennend. Wobei irren nur zu menschlich ist.

Ende.

Fazit: Der Text tut nur so als mache da einer den Märtyrer. In echt will ich damit nix zu tun haben.

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