Donnerstag, 12. Juli 2018
In Liebesfragen
bin ich ja a bisserl unbedarft. Da trau ich mir nicht mehr so viel zu ehrlich gesagt. Unbedarft, da ich sofort die Brieftasche zücke wenn`s persönlich wird zwischen den Geschlechtern. Von meinem Profil würde ich wahrscheinlich besser in die Fünfzigerjahre passen, als das Wachstum des Wohlstands durchaus noch mit den Ansprüchen der Frauen mithalten konnte. Frühe Neunziger ging auch noch. Wenn ich damals nur eine leise Ahnung gehabt, wie sehr meine Möglichkeiten in Liebesfragen hinten hinaus schrumpfen werden, hätte ich das überhaupt nix an meinem Verhalten geändert ohne Tabs. Was ja meine eigentliche Tragödie ist, wenn ich mal so ernsthaft sein darf. So bin ich mit 50zig nur noch eine Überlebensmaschine, mit ersten Auflösungserscheinungen, die ihr Ende verwaltet so gut es eben geht. Heute ist ja an sich mehr Optimierung angesagt. Und zwar in allen Lebensbereichen. Da möchte man schon das Maximum an Liebesfreunden aus seinem Liebesobjekt herausholen. Im aktuellen Spiegel machten die Meinungsmacher diese Woche Liebe und wie sie gelingt. Für immer? Für mich war für Immer, als ich noch wahnsinnig verliebt war, drei Wochen. In dieser Frage wurde die israelische Soziologin Eva Illouz zu Rate gezogen. Die ist auf diesem Gebiet die Chefin. Über das Gebiet der Liebesfindung in spätromantischen Zeiten hat die Frau einige Bücher verfasst. Sehr lesenswert. Ich habe hier selber zwei Bücher von ihr herumkugeln die ich auch gelesen habe. Der Wortmacher sagte gerade stimmt nicht. Doch. Warum Liebe weh tut. Taschenbuchformat, Seite 85. Ich schreibe ab aus einem Buch das in meinem Besitz steht: "Zu Beginn des 20. Jhdts. überschwemmten Parfüms, Schminke, Puder, Kosmetika und Cremes die entstehenden Verbauchermärkte, und im Bemühen, den Absatz dieser Produkte zu fördern, befreite die Werbeindustrie die Schönheit vom Chartakter". Geändert hat des an meinem Status als Liebesparia nix dass ich als Schattenweltmensch aus dem Werk der Frau I. abschreiben kann. Macht aber nix. In dieser Sache gebe ich mir auch nicht wirklich viel Mühe ehrlich gesagt. Möglicherweise bin ich für sowas wie Liebe aus der eine stabile Beziehung wird innerlich zu zerrüttet. Und das schon seit Kindheitstagen. Seit ich weiß das die Indianer doch einen Schmerz kennen blicke ich anders auf die Welt. Aktuell sind mir schon kurze Online-Beziehung zu viel. Da sagt man zu einer Tante, Tante, und schon stellt die ihren Blogbetrieb ein, weil der Klügere nachgibt. Wie sagt man. Einmal Täter immer Täter. Früher trieb ich eine junge Frau in einen Selbstmordversuch, weil ich die Schwabbi nannte, wo die doch auch a bisserl schwabbelig war und extremst verhaltensoriginell für die damalige Zeit, und heute kille ich halt Blogs. Nicht sehr schmeichelhaft für mich ehrlich geasgt. Das sie immer alles so ernst nehmen und sich ganz ihrer Verletzlichkeit hingeben. Offensichtlich haben sie dafür gut Platz in ihrem Leben. Gott sei Dank ging die Sache damals recht glimpflich aus. Nicht dass sich die Tante jetzt in echt die klügeren Pulsadern liquidiert. Ich habe wirklich nix auffällig Abfälliges geschrieben. Nur Tante, die einmal weg war und wieder hier ist und mich mit dem Gus Backus ausssticht. Daraufhin hat mir die Tante den nächsten Vortrag gehalten, warum mein Blog nicht ganz so oft angeklickt wird wie auf YouTube das Video über ein Äffchen das sich selber die Windeln wechselt. Diese Äffchen ist aber schon mehr Hybrid mit menschlicher DNA von einer Frau die 6 Kinder hat oder 7 und gleich bei mir um die Ecke wohnt. Vor der ihrem Becken habe ich Angst. Die habe ich gut 15 Jahre lang im Grunde nur schwanger gesehen oder mit Baby bzw. Kleinstkindern. Nee die Tante ist nicht Schattenwelt. Die wollte das so. Mehr Richtung grünaffin und bio. Wenn die mit all ihren Kindern wegfährt benötigt sie einen Kleinbus. Die kann aber ziemlich gut mit Kindern. Von deren Club lag nie eines am Boden des Supermarktes und schrie sich dort die Seele aus dem Leib. Ich kann aber Entwarnung geben. Die Schwabbi hatte sich nur a bisserl an den Ärmchen geritzt mit einer Nagelschere und mittels ehrlicher Verzweiflung, das soll hier auf keinem Fall unterschlagen werden. Ohne einer Portion gespielter Zerüttung und auf Zurufen des Leutnants, ihrer Busenfreundin dieser Bitch (Hexe ist als Begriff zu belastet), haben die beiden extremst viel aus der Situation herausgeholt. Die brachten die Machtverhältnisse zum Tanzen bis die kippten und die natürliche Ordnung auf den Kopf gestellt war. Natürlich auf meine Kosten. Ob ich es anders verdient hätte? Schwer zu sagen. Ehrlich. Mir übelst eins mit der Schuld und Moralkeule überziehen zu müssen hätte es nicht unbedingt gebraucht. Ich mache Frauen im Allgemeinen nicht für mein Schicksal im Speziellen verantwortlich. Ich gehe da keinen Groll. Sogar in meiner größten Not als Um2 Objekt habe ich immer von anderen Frauen geträumt. Und vom Sommer. Im Leben bin ich dann auch ganz tollen Frauen begegnet. Nur war ich für die Liebe zu tollwütig. Angefangen mit der Sache habe aber gar nicht mal ich. Das war die Schwabbi. Ich habe nur mein eingelerntes Rollenverhalten abgerufen und mich gewehrt wie das am Bolzplatz halt früher üblich war. Der Leutnant hatte es ja gleich noch viel mehr auf mich abgesehen. Die sah mich und schon schrie sie "Judas, Judas. Steingt ihn". Damals dachten junge Frauen in Österreich wir können nur Opfer, wenn wir unsere Rollenprosa abspielen wie eine leiernde Kassette. So etwas wie eine Lisbeth Salander gab es damals noch nicht. Nicht einmal den Film Baise-moi gab es. Der wurde erst 16 Jahre später gedreht und bis zum Begriff Mainsplaining war es noch eine kleine Ewigkeit. Die Pippi Langstrumpf gabs und die Heidi, plus die sanfte Clara im Rollstuhl, sexuell unglaublich erregend, und natürlich das andere Geschlecht von der Simone de Beauvoir. Nur davon wusste die Schwabbi nix. Das mit der Erregung war jetzt a Schmäh. Ich hatte gerade die Vision wie sich der Harvey Weinstein an die Clara ran macht oder der Bill Cosby. Der Bill soll ja die Frauen gerne mal betäubt haben. Na nicht nur mit seinen Erfolg oder Charme sondern schon auch mit K.O Tropfen. Der Leutnant hatte in der Frage Geschlechtergerechtigkeit viel mehr am Kasten als ihr Opfer, nee die beste Freundin. Die hatte da was sehr Kämpferisches. Meine Hochachtung. Trotzdem soll sie der Blitz beim Scheißen treffen. Über Wochen hinweg musste ich der Schwabbi ihre schwabbelige Schultasche hinterhertragen und auch sonst Buse tun und Reue zeigen. Natürlich auch nur gespielt. Das wollte der alte Nazi-Direktor so. Ich hielt den ja für schwer homosexuell. Wie der mir da immer auf die Pelle rückte und mich an der Schulter fasste, wenn er mich wieder mal im gut besetzten Speisesaal vorführte. Scheiße musste ich mich zusammen reißen um den nicht eine zu scheuern oder eins mit seiner Krücken drüber zu ziehen. Nee der hatte glaub ich keine. Wenigstens die Tampons musste ich bei der Schwabbi nicht persönlich wechseln, wie die Reifen von einem Formel 1 Wagen. Ich weiß sehr grenzwertig die Wuchtel, der Schmäh. Jedoch zum Schmiere stehen vor der Klotur wurde ich schon verdonnert. Die Schwabbi fürchtete sich sogar vor andern Mädels. Fragen sie mich nicht warum. Weshalb ich keinen Protest einlegte und auch die Opferkarte zog? Na die gab es damals für Jungs noch nicht. Und auch sonst hatte ich meine Gründe. Zu Hause wollte mich die Um2 in ein Erziehungsheim abschieben. Wenn die was erfahren hätte mit der Schwabbi und mir dem Hauptäter, dem Halbwilden aus den Karawanken, der nicht mal richtig Deutsch ist, wär`s das gewesen. Im Erziehungsheim hätte ich aber gar nix mehr zu bestellen gehabt. Im Erziehungsheim gabs richtig harte Jungs. Hätte ich alle Register ziehen müssen um einigermaßen unbeschadet zu überleben. Hier Unterwerfung, dort Anbiederung und woanders rohe Gewalt. Sehr fodernd. Nix für mich. Nach 3 Jahren Erziehungsheim bist härter als nach 5 Jahren franzöische Fremdenlegion. Mit der Täterrolle kannte ich mich auch aus. Zu der hatte, nein habe ich heute noch ein fast schon natürliches Verhältnis. Die Frau Illouz vertritt die Ansicht dass es heute keine festen Stände und Rollen mehr gibt und der Wert eines Menschen gesellschaftlich nicht mehr festgeschrieben ist. Möglicherwiese trifft das auf die Lichtwelt zu. In der Schattenwelt ist alles wie früher. Dort ist alles festgeschrieben. Mit einem Schattenweltmenschen wird in der Regel nicht verhandelt. Siehe Frau Dr. Gier. Eben weil ich ein Gratis-Blog am Rande der öffentlichen Wahrnehmung betreibe und auch nicht verheimliche dass bei mir ein paar Drähte durchgeschmort sind im Obergeschoss, wo das Menschsein gemacht wird, sind viele schon beim kleinsten Anflug von Widerrede meinerseits angepisst. Eben weil ich der Schizophrenist bin fällt es den Leuten auch leicht zu sagen. „Geh der spinnt doch“. Sagenhaft wie sie da oft einen auf Opfer machen. Ihr Blog bleibt auf weiteres ganz geschlossen. Wenn man es genau nehmen würde mit der Rollenzuteilung, dann bin ich zu meist ihr Opfer. Ich gehe nicht in ihr Blog und schreibe dort dass ich ihr Blog nicht lesen werden. So unverforen sind nur sie. By the way. Wir wollen jetzt nicht weiter vertiefen wer was nicht sein möchte. Wir sind halt alles Kleinstbürger, nachtragend, unversöhnlich, leicht eingeschnappt und sowieso immer im Recht. Im Spiegel steht das die größte und wissenschaftlich fundierteste Untersuchung zum Beziehungsleben der Deutschen die Parifam-Studie ist, die inzwischen seit zehn Jahren in München läuft. Mit was es in München ja weniger gut läuft sind leistbare Wohnungen für Menschen die sich ernsthaft binden und eine Familie gründen wollen. Diese hat ergeben, dass Beziehungen stabiler sind, in denen die Partner zusammenleben – und nicht in getrennten Buden und in denen sich die Partner möglichst ähnlich sind. Aha, dachte ich mir. Sehr schön. In meinem Fall würde das bedeuten dass die Dame meiner Wahl auch nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Gemeinsam können wir uns dann gegen 23 Uhr gegenseitig mit Neuroleptika füttern und uns dann verliebt dabei zusehen, wie wir schön langsam in einen Zustand hinübergleiten der es sehr einfach macht über die Schwächen uns Ticks des anderen mal ein paar Stunden hinweg zusehen. Bist halt zum nächsten Erwachen.

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