Dienstag, 26. September 2017
Noch was kurz und recht schmerzloses
Noch eine kurze Replik was den deutschen Wahlkampf betraf. Wir in Österreich machen gerade Intensivwahlkampf. Da gibt es im öffentlich-rechtlichen, wie auch Privaten-TV, zwischen den Spitzenkandidaten und einer Spitzenkandidatin der im Parlament vertretenen Parteien, so viele Fernsehdebatten und 1 zu 1 Konfrontationen, das die sich in einer 1 zu 1 Konfrontation sogar einmal sogar vertreten lassen können. Ich habe schon zweimal abgelehnt. Wir in Österreich machen da eindeutig zu viel des Gutes. Dass hat schon Wettkampfcharakter. Was in dieser Sache aber in Deutschland ablief, dass sich die amtierende Kanzlerin Merkel, genau einer TV-Konfrontation stellte, und da auch nur mit ihrem (ehemaligen)Koalitionspartner, weil sie das halt nicht so gerne macht, ist schon ein starkes Stück und einer liberalen Demokratie unwürdig, die in der Welt als Hort der Stabilität, Freiheit, Menschenrechte und Rechtstaatlichkeit wahrgenommen wird. Die deutsche Kanzlerin sagte einfach es ist Wahlkampf und ich gehe nicht hin und alle nickten artig. Ich mache hier schon wieder die Tendenz falsch verstandener Geschlechterrollen aus. So auf die Art. Na wenn sich eine echte Lady ziert, die als einflussreichste Frau der Welt gilt, dann halt lieber nicht. Nicht das die sich in unsicheren Zeiten unnötzig aufregt. Was soll man da machen. Die gute Frau benötigt ihr ganze Kraft doch um das schlingernde Schiff liberaler Demokratien einigermaßen sicher durch die raue See des aufkeimenden Nationalismus und Rassismus zu steuern. Auszerrende TV-Debatten sind da naturgemäß nicht dienlich.
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Falls man gerade mal kein Geld zur Hand hat, dass irgendwo in der Bude herumkuglt wie ein paar Erdnussflipps unter dem Diwan, für die ganz schlechten Tage, wenn man nicht mehr hochkommt, welches ohne Umweg über die Produktion, mehr erwirtschaftet als das produktive Kapital, kann man sich noch immer eine schöne Serie in der Glotze ansehen. Gleich zu Beginn der 1. Folge einer Serie über XXXL-Terrassen mit Meerblick geht in New York, das Spötter als das neue Pjöngjang bezeichnen, bei einer Auktion ein Bild Malewitsch (das schwarze Quadrat) um 30 Millionen Dollar über den Ladentisch. Viel weiter bin ich noch nicht gekommen. Die Wirkung der Schizo-Tabs setze recht massiv ein. Schwer auf Tabs gucke ich kein TV dass über den normalen Kabelbetrieb hinausführt. Zugedröhnt mache ich dann nur noch Shopping-TV wie den Uhren-Kanal. Da konnte man Gestern einen wirklich edel aussehenden Chronometer ersteigern. Preis 12 Euro. Aber fallend.

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Wer es in Österreich zu einem kleineren oder auch größeren Vermögen gebracht hat, klagt in Interviews sehr oft oder auch nur gerne über Neid. Wobei die ganz Reichen wie der Red Bull Miteigentümer keine Interviews geben. Ein gewisser Herr Wolfgang Rosam, der mal 20 Millionen Euro allein dafür bekam das er einen Anteil an einer PR-Agentur weiterverkaufte, spürt an jeder Ecke Neid. Public Relations ist angeblich die Kunst, durch das gesprochene oder gedruckte Wort, durch Handlungen oder durch sichtbare Symbole für die eigene Firma, deren Produkt oder Dienstleistung eine günstige öffentliche Meinung zu schaffen. Die allergrößte PR-Kunst muss es dann ja sein für einen Anteil an einer PR-Agentur ein paar Mille einzustreichen. Denn eine PR-Agentur hat ja kaum Anlagevermögen. Meine Hochachtung Herr R. Auf die Frage ob Neid eine für Österreich typische Eigenschaft ist antwortete der gute Mann (Quelle die Presse): „Österreich ist ein Land wo Neid wahrscheinlich sogar einen größeren Stellenwert als die Liebe hat. Ich spüre in meinem Leben an jeder Ecke Neid, und zwar in unterschiedlichsten Ausprägungen…“. Ah dachte ich mir. Das kenne ich. Als ich am Dach in meinem Klappstuhl saß und die Zeitung las, ließ der fette Sack von gegenüber mit der verwaisten Dachterrasse, extra eine Kamera installieren. So neidzerfressen war der. Ich gehöre definitiv nicht zur Herde der Neidhammel. Gelegentlich schau ich a bisserl beschämt aber nicht neidzerfressen zu Liebespaaren hinüber. Wenn Leute ganz offensichtlich verliebt tun und die Frau einen Kussmund hat wie vom Klaus Kinski beschrieben, denke ich mir oft. Der scheiß Blitz soll euch beide beim Fummeln treffen. Chlamydien, Syphilis, eitriger Ausfluss unbestimmter Art wünsche ich euch. Ein riesiger Wasserschaden genau über dem Fummel-Divan würde es auch tun oder mongolide Kinder, die so mongolid sind, dass ihr euch alternativ um ein Kind aus dem Volk der Rohingya umschaut, die gerade Wasser saufen, in dem die eigene Scheiße schwimmt oder jener buddhistischer Mönche, kann ich mir auch für euch vorstellen. Burma scheißt ja auf seine Rohingya. 500 000 Menschen sind einfach so aus dem Land ihrer Vorfahren vertrieben worden und hier drehen alle am Rad, weil der Gauland eine Person fiktiv nacht Anatolien auslagert. Der Mann hat null Verfügungsgewalt über Ein und Ausreisende. Alles was der hat ist eine große Klappe. Wenn der auf meinem neuen Teppich steht und völkisch herumkrümelt, lagere ich ihn durchs Fenster aus. So einer ist das in Wahrheit. Mit Neid aber hat das natürlich nix zu tun. Muss ich jetzt extra verkündigen dass des ironisch gemeint war oder hätten sie das auch so verstanden. Humor läuft ja in meinem Blog so gut wie nicht. Klicks räume ich nur ab wenn ich jemanden oder gleich alle beschimpfe und mich emotional und auch von der Form her, immer tiefer in die Schattenwelt hineinschreibe. Was ihnen zumeist aber völlig egal ist. Hauptsache sie haben a Hetz. In mir braut sich da eh wieder was Ungeheuerliches zusammen, was weltekelmäßiges großes. Nee jetzt kommt nix mit überragender Bedeutung. Mit Bedeutung werde ich zumeist nur bedacht wenn es was zum Meckern nicht. Dann werde ich richtig wichtig. Mein Gott wie ich dem allen schon Leid bin. An sich habe genau zwei Optionen. Entweder beschimpfe ich Gott und die Welt oder ich verlasse diesen Kulturkreis, ohne mich umzudrehen. Zum Schmäh führen komme ich hier ja nicht mehr. Nirgendwo eine verlorene Seele mit der man sich vergnügen kann. Gut der Herr D. ist da eine Ausnahme. Aber der soll mir lieber einen anderen Gefallen tun und jeden Tag mal 20 Minuten spazieren gehen. Letztens hatte ich ja was über Nazi-Vergleiche geschrieben. Gab es schön Kommentare was mich sehr freute. Vielen Dank. Verwickelt wurde ich dann in eine Debatte über Genies. Ka Schmäh. Jetzt juckt es mich natürlich übermäßig in den Fingern und erst recht im Geist. Bloggen auf Blogger.de und Genies. Jetzt mal ehrlich. Da müssen doch auch sie . Nur kann ich mir dass nicht leisten. So schnell kann ich mich gar nicht ekeln werden ich auch schon. Und das völlig zu recht und auch entsprechend anlass-entzogen.

In der Bronx lässt sich dieser für Österreichisch so typische Neid ganz gut beobachten, wenn man nicht gerade anderwärtig abgelenkt ist. Vorgestern* beim Lidl an der Kassa. Ein Mann hatte da in der Kategorie Autozubehör hübsch zugelangt. Der Einkaufswagen war gut gefüllt mit allerlei Autozeugs. Was weiß ich. Felgenreiniger, Insektenentferner, Universal Silikon Öl, Autopflege wie Cockpitspray, Polsterspray, Reifenpflegeschaum, Enteisungspray, Autowachs. So ein Zeugs halt. Als der gerade am bezahlen war 15 Stück von dem, 12 Stück von diesem Produkt, regte sich ein ältere Herr, fürchterlich auf, der als nächster am Zahlen war. Eine ziemliche Frechheit sei das. Ja wo sind wir den hier, fragte der die Kassiererin und den Mann, wenn da einfach einer daherkommt und den halben Lidl leer kauft. So ist das nicht gedacht. In den Prospekten wird extra darauf hingewiesen dass nur Haushaltsmengen erlaubt seien und nicht Großeinkäufe für den Schwarzmarkt. Er wird sich bei der Geschäftsleitung darüber beschweren dass hier ein Einzelner einfach alles zusammenkauft. Der Auto-Mann rechtfertigte sich damit das er auch für seinen Nachbarn einkauft. Da musste auch ich kurz schmunzeln. Der Auto-Mann zahlte dann und ging ab. Ich guckte dann was der ältere Herr so eingekauft hatte. Ganz genau und wortgetreu kann ich es nicht mehr wiedergeben. Da ich kaum bis keine Genanteile in mir trage, wie ein großes Versprechen, die unter Genieverdacht stehen, kann ich auch auf kein fotografisches Gedächtnis zurückgreifen. Der Goadfather hat ja weder einen Pflichtschulabschluss noch eine abgeschlossene Berufsausbildung. Ich weiß dass sagt noch gar nix. Deswegen kann einer trotzdem ein unentdecktes Genie sein. Der Goadfather weniger. Ich will damit nicht seine großartige Lebensleistung schmälern. Eine Kindheit lang hat mir der so gut wie nix beigebracht, wahrscheinlich weil er auch so gut wie nix konnte und kaum was wusste. Was Technisches sowieso nicht und das Schreiben. Nicht einmal in der Funktion als Kinder-Tankwart bekam ich eine Einschulung. Wobei ich im Ausbessern noch viel besser bin. Eines weiß ich aber noch. Irgendein ein Krimskrams fürs Auto war im Einkauf definitiv nicht dabei. Die Autosachen tragen alle die Farbe schwarz und sind zu meist in Flaschen oder Dosen gefüllt. Da gab es nix Schwarzes. Nicht einmal ein Kurzes. Der ältere Herr hatte in dieser Richtung absolut nix am Förderbandl liegen. Dialekt-Österreicher sagen Föderbandl und nicht Förderband. Dialekt nimmt ja der deutschen Sprache sehr viel von seiner Strenge finde ich. Kurz zuvor war ich auf dem Weg durch den Markt auch im Gang mit dem Autozubehör vorbeigekommen. Da stand noch reichlich Zeugs herum zum Schäumen, Sprayen, Wachsen und Entfernen. Der ältere Herr zahlte dann und betonte noch einmal extra das die Geschäftsführung noch vom ihm zu hören bekommt. Die können sich noch auf was gefasst machen. Das sagt man in Österreich gerne, dass sich irgendwer noch auf etwas gefasst machen kann. Am Kundenparkplatz lud er dann seinen Einkauf in den Kofferraum eines geräumigen und recht neu aussehenden Mittelklassewagens. Ich dachte mir dann. Der muss seine Frau aber auch unsterblich lieben um auf der sicheren Seite zu sein.

*war aber Sonntag

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