... newer stories
Dienstag, 23. Oktober 2018
Widerrede
der imperialist, 21:51h
Sicherlich haben sie mitbekommen dass Saudi-Arabien , derzeit im Mittelpunkt der medialen Berichterstattung steht, weil der aktuelle Herrscher des Landes, Kronprinz Mohammed bin Salman, kurz MbS, einen seiner Staatsbürger in der saudi-arabischen Botschaft in der Türkei umbringen ließ. Mutmaßlich zumindest gab der Kronprinz den Auftrag zu dem Mord. Ein Mann Namens Jamal Khashoggi, der sich in Artikeln, ich - du -er - sie- es, nee den anderen, auch für die Washington Post, sehr kritisch über den Führungsstil des neuen starken Mannes Saudi-Arabiens MbS geäußert hatte, die Khashoggis sind ja nicht irgendwer in Saudi-Aarabien, ging auf zwei Beinen in seine Botschaft in der Türkei, um sich offiziell scheiden zu lassen. Geschieden wurde er dann tatsächlich. Aber vom Leben. Als Ganzer ging er rein und aufgeteilt auf mehrere Koffer wieder raus. Die Wahrscheinlichkeit ist wirklich sehr hoch dass der Mann tot ist oder zumindest nachhaltig abgängig. Seine Verlobte hat ihn bis jetzt nicht wiedergesehen. Das können sie natürlich auch alles in den Medien nachschlagen. Das und vieles mehr. Am Sachverhalt ändert das aber nix. Der türkische Präsident, selber ein Totmacher erster Güte, treibt gerade den Preis in die Höhe den Saudi-Arabien abdrücken wird müssen, damit so nach und nach wieder Gras über die Sache wächst. Neue Waffen Made in den USA werden die Saudis wohl auch gezwungen sein zu bestellen, wie unsereins ein Menü bei Mac Donalds, damit der amerikansiche Präsident wieder der beste Kumpels von Prinz MbS ist. Gut, für Waffen haben die Saudis immer Verwendung. Was sich die EU für Sanktionen einfallen lassen wird. Schwer zu sagen. Kommt auch drauf an wie die Handelsbilanzen der Mitgliedsstaaten mit Saudi-Arabien im Einzelnen so aussehen. Falls sie persönlich Protest üben wollen müssten sie wohl in nächster Zeit auf Fahrten mit Uber verzichten. Das und auf einige andere Annehmlichkeiten. Saudi-Arabien ist nun mal ein reiches Land mit vierverschachtelten Konzern-Beteiligungen in der ganzen Welt. Falls sie einen Tesla fahren müssten sie den wohl stehen lassen und wieder auf ein weniger unweltfreundliches Produkt zurückgreifen, das dann aber eventuell mit saudi-arabsichen Öl betrieben wird. Morgen frage ich mal beim H&M nach ob Saudi-Arabien auch in fair genähter Oberbekleidung macht. So ein Baumwoll-Feld ist schnell mal aufgekauft. Fragen sie die Chinesen. Die kaufen gerade halb Afrika auf. Twittern sollten sie eine Zeitlang lieber auch nicht. Und von einem Besuch im Euro-Disneyland sollten sie auch Abstand nehmen. Weihnachsbäckerei sehr schwierig. Vor allem wenn sie Zucker verwenden. Lewatit Ionenaustauscher sorgen dafür dass der Zucker weiß wird und süß schmeckt. Dahinter stecken die Saudis. Na nicht hinter der Technologie. Surfen eher nicht. Im Synthesekautschuk Baypren für ihren Surfanzug sind auch die Saudis drin. In teuren Hotels sowieso und bei Bankgeschäften sollten sie auch vorsichtig sein. Worauf ich eigentlich hinaus möchte. Na dass es unsere Weltmacherinnen mit einem Schulter zucken hinnehmen, wie der starke Mann Saudi-Arabiens im Jemen wütet. Dass regt niemanden mehr auf. Jetzt mal abgesehen von den üblichen Verdächtigen. Dass sind in der Regel Organisationen bzw. Menschen ohne Einfluss. Ein Menschenleben im Jemen scheint keinen Wert zu haben. In Saudi-Arabien tagt derzeit oder in Bälde eine große Konferenz zu der Unternehmenslenker und Investoren aus aller Welt geladen sind. Zu der Konferenz wollte auch der Siemens-Chef Joe Kaeser anreisen. Wegen der Ermordung oder der Entwicklung die der Fall Khashoggi genommen hat, und der daraus resultierenden nationalen wie internationalen Empörung, sagte der Siemens-Chef diese Reise ab (und schickte über Bande sehr wahrscheinlich Jemanden der dort die Interessen fürs Siemens wahrnimmt). Angeblich mit den Worten dass dies die sauberste, aber nicht die mutigste Entscheidung sei. Wirklich mutig wäre es gewesen, wenn der Siemens-Chef diese Reise schon vor Wochen abgesagt hätte, um so gegen den Jemen-Feldzug Saudi-Arabiens zu protestieren, ungeachtet der Frage, wie groß jetzt die Verantwortung des Iran für die aktuellen Zustände im Jemen sind. Was aber ganz offensichtlich nicht der Fall war.
Ende.
Fazit: Schon im Juni warnte die UNO dass dem Jemen eine verheernde Hungersnot drohte. An dieser Entwicklung scheint von den Konferenteilnehmern, das ja im Grunde ein besseres Klinken putzen ist, niemand grob Anstoß zu nehmen.
Ende.
Fazit: Schon im Juni warnte die UNO dass dem Jemen eine verheernde Hungersnot drohte. An dieser Entwicklung scheint von den Konferenteilnehmern, das ja im Grunde ein besseres Klinken putzen ist, niemand grob Anstoß zu nehmen.
... link (2 Kommentare) ... comment
Das Herumschwubbeln. Ein Praxistest
der imperialist, 14:39h
Das Herumschwubbeln nimmt seinen Anlauf, die Hürde zu einem zu überspringen, oft schon bei den ganz kleinen Dingen wie den Referee. Wer sehr viel Wert drauflegt, wie ich bei den Huren einen Zwanziger, damit sie mein Lieblingsparfüm tragen, dass sich seine Referees genau so tadellos verhalten sollen wie seine Kinder oder der Rasen im Garten, hat zum Herumschwubbeln naturgemäß ein recht amikales Verhältnis. Ich tu mir da wie gesagt a bisserl schwerer. Ist was biografisches, weswegen ich die Latte ein ums andere mal reiße. Meine Ärzte meinen ich sei verrückt. Gegen verrückt haben die eigentlich gar nix, wenn man schön dem Pfeil nach macht. Deswegen und aus anderen Gründen die mich schwer belasten, lässt sich es sich auch nicht von der Hand weisen dass aus mir der blanke Neid beim Niederschreiben dieser Zeilen spricht. Während andere zu viele Referee haben, die nicht exakt zum eigenen Weltbild passen, steht bei mir in den Referee KINDLICHE MUSCHI GEWIXT. Wie man an diesem Beispiel schön sehen kann. Sogar in den Referee gibt es Unterschiede zwischen der Licht und Schattenwelt. Schwer wiegenden sogar. Da schreibt man sich die Finger wund für einen Hauch von Anerkennung und dann dankt einem dass die Lichtwelt mich kindlichen Muschis die gewixt werden. Stand ich gestern am frühen Vormittag in der Apotheke. Der Husten war es der mir eins hustete und ihnen zuvor kam. Die Apotheke war gut besucht und ganz in der Hand von Apothekerinnen. Scheint fast so zu sein als ob Apothekerinnen die neuen Frisösen sind. Erklärt ich einer jungen Frau im weißen Kittel, die so aussah dass man gut bei der Sache bleiben konnte, mein Problem. Was darauf hinauslief dass im Hustensaft nix drin sein sollte was die Histamine in Schnappatmung versetzt. Suchte die Frau nach einem passenden Hustensaft für mich. Einmal fragte sie bei mir nach ob ich feuchten oder trockenen Husten hatte. Stellen sie sich vor die hätte bei Kunden neben mir nachgefragt und der hätte geantwortet. Nee, ich dachte nicht assoziativ an was Sexuelles. Dafür war ich von der Herren–Grippe zu sehr abgelenkt und von den Folgen der #Metoo-Debatte zu sehr eingeschüchtert. Was ist wenn die Frau deine Gedanken aus dir herauslesen kann. Dann haste den Scherben auf. Kaffee hatte ich auch noch nicht. An sich dürfte ich ja keinen Kaffee. Aber darauf lege ich keinen Wert. An sich dürfte eine so erfolgsverwöhnte Gesellschaft wie die Unsrige auch keine Menschen wie mich hervorbringen. Trotzdem bin ich noch da. Nach ein wenig hin und her und nachgucken in ihrem Computer hatte die Frau A. den richtigen Hustensaft für mich. Ich: „Was kostet der Hustensaft?“ Frau A: „Die Flasche kostet 14,50 Euro“. 14,50 Euro für einmal Hustensaft. In meinem Kopf wurde es a bisserl schwubbelig. Der Laden war voll und die Erwartungshaltung sehr hoch. Eine Apotheke ist ein Ort an dem man nur sehr ungern aus der Rolle fällt und das sozial Gewünschte nicht bringt. Ich: „Wie 14,50 Euro. Ist das jetzt tatsächlich ihr voller Ernst. Für 14,50 Euro kann ich im Gasthaus Kopp eine ganze Woche lang dass 1ser Menü essen oder mit einem Billigflieger nach Barcelona fliegen und mir dort einen Hustensaft kaufen. 14,50 sind mir zu viel. Außer man wird von dem Zeug high. Da gehe ich lieber zu meiner Hausärztin und lass mir einen um 6 Euro verschreiben. Haben sie nix anders so auf die Schnelle, der mehr in Richtung 6 Euro macht?“ Eh klar dass alle in der Apotheke guckten. Was auch daran liegt dass ich recht laut bin wenn ich spreche. Noch dazu schattenweltlich laut. Da kann ich aber nix für. Gibt anders die sind sehr lichtwelthaft leise. Und die übernehmen dafür auch keine Verantwortung. Frau A. ging dann noch einmal in Klausur und brachte mir einen anderen Hustensaft der 7,90 Euro kostete. Die 7,90 Euro war ich dann auch bereit zu bezahlen. So viel war mir mein Husten schon wert. Aber wie man an diesem kleinen Beispiel sehen kann. Die Gefahr von der Verhältnissen völlig verschwubbelt zu werden lauert so gut wie überall.
Ende.
Ende.
... link (0 Kommentare) ... comment
... older stories