Freitag, 5. Oktober 2018
Weiterhin im Discontflug übers Kuckucksnest
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Was jetzt das Lebendige in meinen Leben betrifft, mit dem ich bei ihnen Sympathiepunkte sammeln könnte, um hin und wieder -25% auf ihre Gefühle zu bekommen, wie im Supermarkt an ausgesuchten Tagen auf Verbrauchsartikel, für die sie laut Auswertung ihrer persönlicher Daten, besonderns empfänglich sind, für dieses und jendes, bin ich leider schon so gut wie durch. Heute, in einem anderen DM, ich habe hier zwei in meinem näheren Einzugsgebiet, rief ich den beiden DM-Damen hinterher, sie sollten nicht von mir davon laufen. Ich stand an der Kasse und die war verwaist. . Sittenstrolch-mäßig bin ich völlig harmlos. Da müssen sie sich nicht sorgen. Ich entblöße vor ihnen nicht einmal meine Seele. Vor 19 Uhr sowieso nicht. Fand die Frau DM die dann kassierte lustig. Ich bin was meinen öffentlichen Auftritt betrifft nicht besonderns schüchtern. Wie sie an diesem Beispiel sehen können. Als analoger Mensch bin ich wesentlich unkomplizierter wie als Schreibender. Eventuell entsteht hier ein falscher Eindruck auch bei meinem Unangenehm-Macher und meinen Stalking-Macher. Ansonsten hat sich in meinem Leben nicht viel getan mit dem ich bei ihnen Eindruck schinden könnte, wie als Kind am Samstagabend ein paar Minuten mehr an Fersehzeit. Würde ich nur über aktuelle Ereignisse und Begebenheiten in meinem Leben schreiben, könnte ich mein Blog gleich einmal einstampfen. So viel ist sicher. Da würde nur mein Wortmacher und seine bildgebende Schwester überbleiben. Ach ja. Mit meinem Online-Kumpel habe ich noch a bisserl WhatsApp gemacht. Nur seit dem schlimmen Ereignis, das auch schon Monate zurückliegt, sind schon diese kurzen WhatsApp-Unterhaltungen so beschaffen, dass ich als Handelnder so gut wie nicht mehr existiere. Dieser Kumpel redet nur noch über sich und über irgendwelche ganz alltäglichen Handlungen. Fast ausnahmslos. Die Aufmerksamkeitsanteile waren schon vorher a bisserl einseitig verteilt wie ich finde. Jetzt fallen für mich nur noch hin und wieder ein paar Aufmerksamkeitskrümel ab. Wobei ich sagen muss. Meine beiden anderen Lichtweltkumpels sind da sehr ähnlich gestrickt. Zu deren Verdeitigung solle ich allerdings anführen. Das sind alles Akademiker oder haben sie haben zumindest einen Hochschulabschluss. Ich kann nur Straße, Wettspelunken und so ein Zeugs. Da wir hier ja ganz unter uns sind sage ich es offen heraus. Akademiker sind als Kumpels für einen Schattenweltmenschen schon eine ziemliche Zumutung. Gut, das was jetzt a bisserl unfein. Herausforderung trifft es besser. Die, total Ich-versaut, setzen es als geben voraus, dass ihre Leben viel interessanter, bedeutender und wichtig sind, als das eines Bedeutungslosen. Wenn ich denen ab und zu a bisserl auf den Zahn fühle, halten die damit auch nicht grob hinterm Berg, dass sie sich letztendlich für was Höherwertiges halten, obschon sich das in Gesprächen so gut wie nie zeigt, wenn wir jetzt nicht auf deren Fachgebiet zu sprechen kommen. Die sind sozial viel kompatibler und passen viel besser in diese Gesellschaft. Das wirft natürlich die Frage auf woher ein Mensch heute seinen sozialen Wert bezieht, wenn wir hier alle Gleiche unter Gleichen sind. Zumindest auf dem Papier tur wir so. Akademiker ganz sicherlich aus ihrem Tun. Was die tun hat einen höheren Wert, als dass was ein Mensch aus den zerfransten Rändern der Gesellschaft noch so tun kann. Das liegt in der Natur einer Leistungsgesellschaft begründet. Ein akademischer Titel ist ja auch sowas wie eine Auszeichnung, die einer Person einen recht hohen Stellenwert in der Gesellschaft einräumt. Auch wenn man das Falsche studiert hat kann man noch immer über sich sagen man sei Akademiker und nicht wie ich mal Zocker. Hinter einem akademischen Titel oder einem Hochschulabschluss steckt auch sehr viel Aufwand, Anstrengung und Disziplin, die sich dann auf die eine oder andere bemerkbar macht. Eventuell muss ich an dieser Stelle mit dem Vorurteil aufräumen, dass man nix von ganz alleine wird. Das stimmt so nicht. Da muss man sich schon extremst anstrengen, damit die ArbeitsbeschaffungsmacherInnen von einem ablassen, wie ein Kampfhund von deinem Haxen. Hier kann fast jeder was. Trotzdem möchte ich festgehalten wissen.
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7.
An diesem Gleichen unter Gleichen-Ding kann Etwas nicht stimmen, wenn in Brennpunktschulen, ausnahmslos nur Kinder unterreichtet werden, die aus Brennpunktfamilien stammen, die auf die eine oder andere Art unterprivilegiert sind und deren Zukunft schon sehr früh in Flammen steht, die dann der Sozialstaat zu löschen versucht, wie die Nationalbibliothek Brasiliens. Grauenhaft wie es um Brasilien aktuell bestellt ist. So häufig wie dieses Phänomen zu Tage tritt und sich beobachten lässt, kann es sich um keinen Zufall mehr handeln. Meine Akademiker-Kumpels machen auch nix mit Deprivation. Die sind sehr wohlgeraten, vernünftig und mir seit Kindheitstagen 1000sende von Worten voraus, die dann zu Handlungen führen, mit denen man sich sehen lassen kann, während ich hier nur noch mein Ende verwalte und den Kojoten Karl mache, den ich beim Schreiben fälschlicherweise oft mit dem Road Runner verwechse. Der Karl ist der mit dem Abgrund. Trotzdem verkünden unsere Matrix-MacherInnen unentwegt und mantraartig, dass hier jeder alles erreichen kann, was natürlich ein ausgewachsener Blödsinn ist. Wie bitte soll dass in der Praxis einer Nummerus clausus Gesellschaft funktionieren. Irgendwer muss dort den Scherben aufhaben und nix schaffen oder viel weniger. Wer dieses Alles dann nicht schafft, wie ich z.B., bekommt dann in Beziehungen zu Menschen die wesentlich mehr erreicht habe in ihren Leben, auf das jeder als Individium festgelegt wird, in der Regel einen ganz bestimmten Platz zugewiesen. Das muss kein bewusster Vorgang sein. Das passiert einfach. Wer am Ende ist hat auch nichts mehr Neues zu erzählen. In meinem Fall ist das der des interessierten Zuhörers oder Unterhalters von AkademikerInnen. Dafür langt mein Restl-IQ. Der Hobbit-Anwalt z.B. will von mir in der Regel immerzu bespaßt werden. Na nicht sexuell. Früher war der ganz geil auf lustige Schizo-Geschichten. Ich habe die natürlich geliefert, weil ich ja auch gemocht werden möchte. Da ich keine Uni-Geschichten auf Halde habe blieben mir dann zwangsläufig nur die Schizo-Geschichten, um einigermaßen interessant rüber zu kommen. Sauf und Frauengeschichten gehen auch. Da bin ich uneinholbar voraus. In eine Mauer bin ich auch mal gefahren. Solche Sachen gingen eine zeitlang, bis die halt auserzählt waren. Sobald ich aber nicht die Form habe, ihn am Telefon tüchtig zu bespaßen, legt der auch schon angewidert und enttäuscht auf. Und wehe ich sage mal was Kritisches wie zu Letzt, als ich es gar nicht so lustig fand, wie er davon erzählte, dass er mit seinem 75jährigen Vater, der völlig untrainiert ist und übergewichtig, eine Radtour machte. Eh nur eine kleine Runde über 100 Kilometer, er noch dazu auf einem Rennrad, das mal mir gehörte, und sein Vater auf einem richtig behäbigen Drahtesel. Eh klar dass sein Vater irgendwann nicht mehr weiterkonnte und sie mit dem Zug zurückfahren mussten. Der Hobbit-Anwalt fand es extremst lustig, dass sein Vater schlapp machte. Ich überhaupt nicht. Eben weil ich das gar nicht so amüsant fand, sagte ich zu ihm, er soll mich ab jetzt bitte mit seinen grausigen Vater-Sohn Geschichten verschonen. Mit Geschichten, in denen er den alten Mann auf einen Berg hinauf treibt, wortwörtlich auf einen Berg rauftreibt, wie so ein Stück Vieh, will ich nix mehr zu tun haben, nach all den Jahren. Von seiner sadomasochistischen Beziehung zu seinem Vater, der selber schwerst verhaltensauffällig ist, und von Jetzt auf Nun zu toben beginnen kann, wie in Kroatien einige Mal mit Schaudern beobachtet und erlebt, will ich lieber nix mehr wissen. Ihr seid mir einfach eine Nummer zu schräg drauf. Seitdem bestraft er mich mit Schweigen. Das war zu viel für sein Lichtwelt-Ego. Über Bande war ich eh mit dem Rennrad beteiliigt. Das Schweigen kann schon mal 2 Monate dauern. Derzeit halten wir bei 4 Wochen. Der S. wiederum gähnt sofort, wenn ich mal von unserem Beziehungsmuster abweiche, das sein Leben dick und erzählaffin ist und meines dünn und schweigend wie das Leben in einem Kloster. Schon die Geschichte mit dem Ergometer langweilte ihn sichtlich. Was ich schreibe interessierten ihn auch nicht. Den Hobbit auch nicht so wirklich. Eigentlich gar nicht. Aber da haben wir dann Politik als Thema. Ich hingegen gähne nie, wenn die beiden aus ihren Leben erzählen, dass von außen betrachtet ein völlig durchschnittliches Leben ist, der Weltgeschichte nicht mal eine klitzekleinen Eintrag wert. Was ich, wie ich finde, ein spannender Punkt ist. Deren Leben werden auch mal aus der Zeit gestrichen, völlig unbedacht für die Nachwelt wie meines, außer die laufen noch mal Amok. Nur a Schmäh. Da wird sehr wahrscheinlich nicht viel liegen bleiben. Wenn man es ganz genau nimmt leben die dem Ikea-Pfeil nach. Und zwar ziemlich exakt und so was von. In ihrer Wahrnehmung natürlich nicht. Da machen die andauernd unglaublich spannende Sachen. Mein Online-Kumpel ist im Grunde nicht mehr ansprechbar. Wir haben es aber auch nicht einfach, so verschieden wie unsere Lebensentwürfe sind. Mir treibt es ja allein schon beim Gedanken an den Ikea-Pfeil den kalten Ansgtschweiß auf die Stirn und dann soll ich beim Whatsapp Kuchen backen, Begeisterung vortäuschen, was ich auch machen würde, wenn ich den dann auch essen könnte. In meiner Pfeil-Panik habe ich auch mal ein Nachtkästchen gekauft das hinten offen ist, um einen Fluchtweg zu haben, der dann an einer Mauer endet. Nicht dass sie sich denken total Ich-versaute Akademiker kommen mal auf die Idee sich aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Das geht nicht. Die sind sich so nah, auf eine fast schon beängstigende Weise, dass sie sich tatsächlich für bedeutend halten. Ist vielleicht auch was Tiefenpsychologisches mit netten Eltern und so. Was sie auf einer gesellschaftlichen Eben betrachtet natürlich sind. Immerhin zahlen sie höhere Steuern als ich. Trotzdem sind sie in ihren Berufsleben nicht to big to fail. Aber so auf der Ebene des Persönlichen haben die schon noch extremst viel Luft nach oben. Wobei man als Schattenweltmensch was seine Beziehungen betrifft in seinen Wahlmöglichkeiten merklich eingeschränkt ist. Da nimmt man was kommt. Bitte drehen sie mir aus diesem Satz keinen Strick. Ich sag`s mal so. Mein Freudeskreis oder gar die Familie ist es nicht die mich hier in der Bronx hält oder gar im Land. Mit denen könnte ich auch von weiter außerhalb gut Kontakt halten. Der würde sich kaum vom aktuellen Muster unterscheiden. Siehe Fünfzigster. Wenn ich könnte wie ich wollte würde ich ja sofort abwandern und aus meinen Beziehungsmustern ausbrechen. Nur leider bin ich dafür a bisserl zu kaputt und am nötigen Kleingeld mangeld es auch. Falls sie also vorhaben, sich in der gesellschaftlichen Hierarchie eher hinten anzustellen, sollten sie sich mit einem schnell anfreunden. Der soziale Status einer Person wird immer mitgedacht in einer Leistungsgesellschaft. Wie schreibt der Philosoph Sven Hillenkamp: „Wo kein Gesetz der Ungleichheit herrscht, wird jeder Abstand von mir zu den anderen zum persönlichen Problem“. Als der S. vor Jahren noch ganz dick Facebook machte, wollte der mit mir dort nicht befreundet sein. Da wurde ich zum Problem weil ich ihm peinlich war. Durch meine leicht verrückte Art hatte er anscheinend Angst um seinen sozialen Status bei seinen Lichtweltfreunden. Dabei bin ich der Coole von uns beiden. Was ja auch der Grund ist warum ich überhaupt Akademiker als Freunde habe. An meinem beruflichen Erfolg kann`s nicht liegen. A bissserl unangepasst und gefährlich komme ich auch rüber. Damit kann ich auch punkten. Nur langweilig darf ich nicht werden. Das dürfen nur Akademiker. Der Hobbit-Anwalt stellte mich auf seiner Geburtstagsparty bei seinen Akademiker-Kumpels, als den Typen vor, der schizophren ist. Aber lustig schizophren wie er extra betonte. Natürlich wollte ich ihn nicht enttäuschen und erzählte wieder lustige Schizo-Geschichten, das die SS mal hinter mir her war, als ich meine Faust in einer Hure hatte, die eine Arie sang. Was Russisches glaub ich. Die war auch ziemlich plemplem. So ist das halt wenn man mit Herrenmenschen befreundet sein möchte, die natürlich auch ihre guten Seiten haben. Mit denen sie aber sehr sparsam umgehen. Was man ihnen aber nicht vorwerfen kann im Leben. Ich bin nicht deren Lebensmittelpunkt. Wer es nicht zu seinem eigenen Fixstern bringt um den sich dann alles Leben kreist im kleinstbürgerlichen Universum ist natürlich selber schuld. Beim Schreiben ist das anders. Da versuche ich wieder Boden gut zu machen. Meine Akademiker-Kumpels haben halt so ihre Meriten und Eigenarten, die nur menschlich allzu menschlich sind. Ich han die natürlich auch. Nur kommen die bei mir erst beim Schreiben zum Vorschein. Ich dränge mich denen auch nie auf. Das WahtsApp-Ding war ja auch nicht meine Idee. Die haben ja eine bürgerliche Existenz, mit Jobs, Familie, Verantwortung und dem ganzen Zeugs. Gut der Hobbit-Anwalt nicht so richtig. So muss es fast zwangsläufig zu einer ganz bestimmten Rollenzuteilung kommen. Die lässt sich nicht verhindern. Umso bedeutender jemand ist umso schwieriger wird es mit so einer Person in Kontakt zu treten. Mich kann man fast immer erreichen. Deshalb haben meine beiden Akademiker-Kumples auch ihre Ersatzschlüssel bei mir deponiert. Merken sie sich. Der, der die Ersatzschlüssel hat ist immer der Unbedeutendere. Undedeutend aber doch sehr vertrauenswürdig. Allein schon dass ich immer erreichbar bin ist ein Makel. Nur die Nachgefragten sind bedeutend. Da folgen wir alle der Marktlogik. Statt Schattenweltblog benötige ich einen Bestseller um an meinem Status etwas verändern zu kommen. Was aber nicht möglich ist. Ich kann nicht schreiben. Vielmehr hat sich also in letzter Zeit nicht ereignet, mit dem ich sie unterhalten könnte. Die Insel hat ja inzwischen ihren Betrieb eingestellt, wie einst viele Betriebe im deutschen Osten ihren Betrieb einstellen mussten, obschon sie in Einzelfällen Devisenbeschaffer waren. In der Kulturzeit kommen da ehemalige Arbeiter der Magaretenhütte bei Bautzen zu Wort. Als die Wende kam standen in deren Betrieb neue Tunnelöfen aus dem Westen Die Auftragsbücher für keramische Isolatoren waren auch voll. Statt möglichen Investoren aus dem Westen kamen nach der Wende allerding nur die Schnäppchenjäger. Die hochwertigen Maschinen wurden dann in einer Nacht und Nebelaktion abgebaut. Und die Treuhand, erzählt eine ehemalige Arbeiterin des Betriebs, wies den Betrieb als nicht mehr sanierungswürdig aus, wo dem Betrieb doch wesentliche Vermögenswerte fehlten, wie eben jene Maschinen die auf einmal weg waren. War alles halb so schlimm. Als Gleicher unter Gleichen bekommt man als Hartz IV Bezieher eh 50 Euro mehr im Monat als Flüchtlinge. Verstehen kann ich den Groll vieler Ostdeutscher nur zu gut, dass die sich gedemütigt fühlen. Die sind auch in die Schattenwelt abgerutscht auf die eine oder andere Art. Im Zeitalter der Gleichen und der Hyperindividualsierung fällt das natürlich als Makel mit aller Wucht auf sie zurück. Zuerst scheiterten sie als Kollektiv und dann als Individuen. Von außen entsteht dann der Eindruck dass die entweder für alles zu blöde sind oder zu faul. Leider machen viele dieser Enttäuschten für ihre Misere die Falschen verantwortlich. Flüchtlinge können da nix für. Die versuchen alles, um nicht von ihrer Treuhand abgewicklet zu werden, als nicht sanierungsfähig. Der Groll dieser Gedemütigten müsste sich gegen ihre politischen und gesellschaftlichen WirkichkeitsmacherInnen richten, die denken dass man als Hartz IV Bezieher schon ein wunderbares Lebens führen kann, und die einem schon bei der leisesten Kritik an dieser entwürdigenden Lebensform, mit den ökonomischen Weltverhältnissen kommen, wie brutal der internationale Wettbewerb tobt, den man sich bedingslos zu unterwerfen hat, durch lebenslanges anbiedern, dass sich Lernen spottet, und für den anscheinend niemand mehr die Verantwortung ein Stück weit tragen möchte, so dass ein Wille erkennbar wird. Die Globalisierung hat keinen Hitler. Die wird wie ein manövrierunfähiger Riesenschiff beschrieben, das ganz ohne Kapitän fährt. Der ist längst von Bord gegangen wie der Daniel K. Wohin es fährt kann man auch nicht so ganz genau sagen. Irgendetwas mit Zukunft. Dort kommt es naturgemäß nie an. Was man aber sagen kann. Im Unterdeck sind die Verhältnisse wie sie schon immer im Unterdeck waren. Stick, heiß, eng, versieft und es riecht ziemlich streng. Krankheiten sind auch keine Seltenheit im Unterdeck des Lebens So war das allerdings schon immer in den Unterdecks dieser Welt und so wird es auch auf absehbare Zeit bleiben. Besser man erwischt eine Kabine mit Außenbalkon. Über den Goadfather kann ich auch nicht viel Neues erzählen. Der hält es hinten hinaus auch in Krankheit so wie er es schon in seinen besseren Jahren gehalten hat. Als Mensch ist er für mich im Grunde nicht erreichbar. Jetzt kommen schon meine SMS nicht mehr bei ihm an, wie einst die Briefe der Um2 niemals bei mir ankamen. Am Handy ist er im Grunde nicht zu erreichen und am Festnetz bin ich nicht erwünscht. Über das Festnetz gebietet die Um2. Ach ja. Eine Plastikschale kam mir abhanden. Die stand zehn Jahre in der Abwasch/Spüle und jetzt steht sie dort auf einmal nicht mehr. So wie ich die aktuelle Lage einschätze ist es fast gescheiter, wenn ich ihnen was aus meinen Druckwerken vorlese. Finden sie nicht? Mein Fernweh lässt sich schon gut begründen. Viel habe ich hier nicht zu mehr verlieren. Außer natürlich mich, wenn ich in meinen persönlichen Beziehungen immer ein kleines Stück verloren gehe, weshalb ich lieber unerreicht sein möchte. In meinen Druckwerken stehen oft ziemlich lustige Sachen. Der marokkanische Außenminister sagte in einem Interview mit meiner Qualitätszeitung (Die Presse vom 4. Oktober): „Vor kurzem wurde ein Migrant erwischt, der auf einer aufblasbaren Giraffe aufs offene Meer hinauswollte“. Wehe sie drehen dem Giraffen-Menschen jetzt einen Strick. Der dachte das weiter draußen ein Schiff auf ihn wartet, das ihn dann nach Chemnitz bringt oder in die Bronx, in eine bessere Welt.
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Ich weiß nicht ob ich den Text fortsetzen sollte. Dabei hätte ich ein richtiges Ende das sich zum Thema bekennt.

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