Freitag, 13. Oktober 2017
Kurz Außertextliches .
Dabei habe ich schon ein Ende für meine Rumsucht. Natürlich extrem dünn.

Kurzer Unterbruch. Gehe ich also schön Einkaufen. Wegen Mineralwasser, ich trinke meistens slowenisches Mineralwasser, ausnahmsweise mal in den normalen Supermarkt, wo die feineren Leute dann auch mal einen Bio-Lachs kaufen, Kapselkaffee saufen, und Ewigkeiten im Kleingedruckten von Packungen lesen.
Haben die auch alle Histamin und Gluten oder tun die nur so? Schon im Kleingedruckten von Lebensmittel steht eigentlich nur: Ich, ich, ich. Logisch dass ich nur den billigen Lachs vom Discounter kaufe, der sehr wahrscheinlich mit Schwermetallen und Psychopharmaka belastet ist. Der passt besser zu mir. Ich bin auch mit verschiedenen Formen von Verschmutzung belastet. Apropos belastet. Unser Verhältnis zur muslimischen Community ist ja noch ausbaubar finde ich. Da gibt es noch zu viele Ungereimtheiten, die auch durch Sprachlosigkeit und der Unfähigkeit entstehen, das Fremde in einem selbst zu entfremden und über die Schwelle der Scham zu treten. Was fragt man eine Kopftuchfrau im Pinguinsstyle so auf die Schnelle. Stellte ich mein Rad ab und guckte auf. Eh nur in Augenhöge um alles architektonisch Vorbelastete auszublenden. In der Bronx besteht ja die Gefahr dass man von der ganzen Hässlichkeit geblendet wird wenn man zu lange hinsieht. Von der eigenen natürich auch. Stehen vor mir doch glatt 5 Jungs mit Bärten und dem übrigen Schnickschnack wie aus einem ganz üblen IS-Werbevideo, wo einer dann mit einem Bein auf einem abgetrennten Kopf steht. Vertrauen sie auf den Schizophrenisten. Ich druck da ka Gschichtl. An guten Tagen habe ich ein gutes Gefühl für Leitwölfe. An schlechten aber auch. Guckte ich also den vermeintlichen Leitwolf an und der guckte mich an. Es gibt immer einen der zurückschaut. Und schon hatten wir den ersten Blitzkrieg der Blicke. Ihm ging der Feidel in der Hose auf und mir natürlich auch. Er wusste Bescheid und mir ging es nicht viel anders. Sehr unangenehm. Manchmal benötigen Menschen Jahre um dahinter zu kommen wie der andere tickt. Wir wussten das anscheinend recht bald. Fragen sie mich nicht wie es dazu kommt, das in kürzester Zeit so viel Aggression entsteht, ohne dass ein einziges Wort gesprochen wird. Der mit dem Blick war kein Kind von Traurigkeit. Es zeigt sich schnell ob einer gewillt ist auch die andere Wange hinzuhalten oder eher eine andere Form der Konfliktlösung bevorzugt. Brutal was diese Menschheit im Allgemeinen, der Kapitalismus aus sich heraus und die österreichische Gesellschaft im Speziellen, da so an Menschen hervorbringt, produziert klingt so mechanisch, dass wir nach dem Austausch eines einzigen Blickes schon im Krieg waren und Stellung bezogen hatten. Zu den Sechsen gesellten sich dann noch vier oder fünf weitere dazu. Vor lauter Bärten und vermeintlicher Ideologie habe ich da a bisserl den Überblick verloren. Ich bin jetzt noch auf 180zig. Was denken sich diese kleinen Scheißer eigentlich. Dass hier alles Opfer leben und sich das ewig anschauen. Bitte verwechseln sie diese militanten Spinner jetzt nicht mit Flüchtlingen muslimischen Glaubens oder meinen Teppichhändler. Flüchtlinge sind in der Regel gut und der Vater von der Gudrun Ensslin war evangelischer Pfarrer. Diese Stellvertreter Allahs auf Erden, der keinen Anlass zum Zweifel gibt, für jene die fest mit dem Jenseits rechnen, fester als ich mit meiner Flucht aus der Bronx, sprachen hervorragend Deutsch und vermittelten mir nicht den Eindruck das sie aus den total zerfransten Rändern der Idylle abstammten oder gar aus Aleppo. Es ist erschreckend das diese Spielart des Extremismus bei uns noch immer wächst und gedeiht. Wenn man es so will ist dieser Art des politischen Islamismus bzw. Salafismus, die Grenze zum militanten Jihadismus soll ja recht fließend sein, typisch für eine Form des Faschismus, wie wir in hier als Links oder Rechtsradikalismus kennen, nur halt in einem anderen Gewand. Die Ziele sind aber ungefähr dieselben. Nämlich Abgrenzung, Unterwerfung und letztendlich Auslöschung. Nur die Anleitung zum Massenmord ist in diesem Fall religiös unterfüttert.

In der Bronx macht keiner mehr Springerstiefel, Bomberjacke und Glatze. Die machen jetzt lange Bärte, ausrasierte Oberlippen, knöchelfreie Beinkleider und so ein komisches Käppi, nennt sich glaub ich Tekke. Aber in ihrem ganzen Gehabe unterscheiden sie sich überhaupt nicht von Neonazis oder dem schwarzen Block. Die Bärtigen waren auf Ärger programmiert. Das Problem ist. Meine Wahrnehmung, durch den Fleischwolf der Medien gedreht und von vielen Terroranschlägen vorbelastet, unterstellt diesen Jungs jetzt nix Wohlmeindendes. Mein erster Eindruck und mehr habe ich nicht, sagt mir die führen nix Gutes im Schilde. Schon gar nicht der mit dem Blick. Mit denen ist kein liberaler Rechtstaats zu machen. Mir ist durchaus bewusst dass es für ein abschließendes Urteil noch etwas zu früh ist. Alles was ich habe ist dieser eine Blick und ihre Uniformierung und darauf eine Theorie aufzubauen, die Hand und Fuß hat, halte ich doch für sehr gewagt. Gut ich habe noch die anderen Salafisten aus dem Salafistentreff. Da machten wir ja schon mehr als nur Blicke als die mir einen Koran auf die Pommes legten. Nicht die Hellsten, wo ich doch an einem verwunschenem Ort lebe. Mr. Loneliness hard killer. Alles was ich habe ist ein Vorurteil, das sich über die Jahre und durch gewisse Entwicklungen, angestoßen wie fallende Dominosteine verfestigt hat. Trotzdem gibt es ziemlich eindeutig und unzweifelhaft eine Unterströmung im Islam, die mit unserem Gesellschaftsvertrag nicht in Übereinstimmung zu bringen ist. Vielleicht sind das auch gute Jungs, die einfach nur in der Sturm und Drang-Phase ihres Lebens, in der das Testosteron noch den Lukas haut, der die Leidenschaft zum Klingen bringt, die Rolle des Bürgerschrecks spielen, so wie ich früher auch die Rolle des Bürgerschrecks spielte, wenn man sich länger mit mir unterhielt. An der Bar war ich der Star. Gründe für a bisserl Rebellion gibt es Haufenweise. Der süße Saft Jugend gehört getrunken und verschüttet bevor der an der Rebe verfault. Nee die trinken ja nix. Kurz und gut. Genaueres weiß ich nicht. Sonntag wählen wir einen neuen Nationalrat. Und Österreich ist ja in den letzten Jahren immer weiter nach rechts gerückt. Dabei sind bei uns schon die Liberalen verkappte Konservative. Ich weiß ja nicht ob es tatsächlich so etwas wie eine muslimische Community gibt. Aber Jungs die sich vor Supermarkt wie Krieger aufspielen, mit Blicken wie aufgepflanzte Bajonette, machen ein gütiges und vor allem vorurteilsfreies Miteinander nicht unbedingt einfacher. So kann man keinen öffentlichen Raum einnehmen. Das sah sehr nach Landnahme aus. Rechsopulistische Parteien schlachten diese wenig erfreuliche Entwicklung dann gnadenlos aus und schaffen ein Klima der Angst und der Repression, die dann immer zu lasten der Schwächsten geht, also von Flüchtlingen und Frauen verhüllt wie einst der Reichtstag und nicht dieser Fascho-Brut. Aktion-Reaktion. Sehr unübersichtlich. Das wiederum führt dazu dass ich irgendwann nicht mehr so genau sagen kann, ob man sich vor diesen Jungs tatsächlich in acht nehmen soll, oder ob die nur spielen wollen. Von welcher Natur sind meine Vorbehalte jetzt tatsächlich? Da befinde ich mich auf schwankenden Grund, immer der Grefahr ausgesetzt ein Opfer der eigenen Vorbehalte zu werden. Bis man dann irgendwann zur Tat schreitet. Mir ist der Unterschied zwischen dem friedlichen Dschihad der eine Tekke trägt, Bärte und Beinkleider und jenem Dschihad der nach einem Martyrium verlangt, meistens in Form eines Märtyrers, der eine Tekke trägt, Bärte und Beinkleider nicht bekannt. Gut möglich das einige der Jungs vor dem Supermarkt das selber noch nicht so ganz genau wussten.

Ende.

Jetzt sehen sie mal wieder wie locker ich kurz bringe wenn der Anlass danach verlangt.

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