Mittwoch, 1. April 2015
Noch ein völlig unpolitischer Seitenblicke-Splitter
Der anlasslose Größenwahnsinn, der einfach nur in der heimischen Topologie begründet liegt, kulturell mindestens so tiefverwurzelt wie früher einmal der katholische Größenwahn, lässt sich mit nichts in der Welt vergleichen. Der erfolglose Weltuntergang wird immer in Österreich geprobt aber nie zur Aufführung gebracht. Das spezifisch österreichische am Größenwahnsinn ist das kleingeistige, der kleinstgeistig und kleinstbürgerlich-verstümmelte, größenwahnsinnige Weltuntergang, der überhaupt kein Gefühl für Relationen und Größen kennt und andauernd völlig absurde und grotesk verbogene Vergleiche mit der Vergangenheit hinter sich herzieht, wie ein Wanderhoden sein Ausflugsziel, so dass es dir beim Lesen vor Grausen die Zehennägel aufstellt. Ein gewisser Martin W. gelernter Historiker schreibt in einem Gastkommentar für meine Qualitätszeitung, über einen angeblich vorschnellen Marschbefehl, den der österreichische Verteidigungsminister, unserem an sich völlig wehruntauglichen Heer erteilt haben soll. Jeder halbwegs informierte Österreicher weiß das Österreich nicht in der Lage ist seine Neutralität militärisch zu umgarnen. Österreich ist verteidigensunfähig. Ganz und gar verteidigungs-unfähig. Ich würde sagen 119-120 zu allem entschlossene, bildungsferne salafistischen Märtyrer aus Tunesien, Köln und der Brigittenau langen völlig und alle staatswichtigen Objekte/Gebäude Österreichs würden ruck zuck in Feindeshand übergehen und der Heldenplatz wäre im Nu übersät mit rot-weiß-roten Gebetsteppichen, die alle Richtung Ottakring/Mekka zeigen, um ihren neuen Gott überschwänglich zu preisen. Natürlich mit gekreuzten Fingern. Widerstand gegen diese erdrückende Übermacht an feindlichen Kombattanten, müsste aus schwer zugängigem Gelände wie den Alpen und Karawanken privat-organisiert geführt werden, wie die Taliban das seit Generation vormachen. Österreichs berühmtester Taliban ist ja der Andreas Hofer. Eine Mehrheit im parlamentarischen Hauptausschuss, schreibt der gelernte Historiker in seinem wütenden Furor, habe sich wirklich angemaßt, vier österreichischen Soldaten für einen EU-Battle-Group-Einsatz in der Zentralafrikanische Republik vorzuschlagen oder gar zu entsenden. Nicht 40, 400, oder 4000, sondern „Vier“. Und das in Anbetracht der fatalen Folgen der postkolonialen Weltordnung und der westlichen Rüstungsindustrie. Und diesen gemeingefährlichen und hinterhältige Anschlag auf die Würde und Zukunft Afrikas, offensichtlich geplant von einem blutrünstigen und revanchistischen Verteidigungsminister, (weil schwarze Männer an sich die längeren Schwänze und athletischeren Körper haben), der aus Sparzwängen die hochgelobte Militärmusik im Grunde auflösen muss, weil den Trompeter neue Mundstücke nicht mehr ersetzt werden, brachte der Mann dann irgendwie in Zusammenhang mit der Befreiung vom nationalsozialistischen Terrorregime vor 70 Jahren, weshalb Österreich umso mehr Verantwortung heute in der Welt trägt und nicht in die Welt trägt. Gegen vier so hochgezüchtete österreichische Kampfmaschinen wahrscheinlich eh alle aus dem weichgepolsterten Militärstab, sind die ungezähmten Jungs von Boko Haram, oder der somalische al-Shabaab-Milizen, die gerade in Kenia ein schönes Massaker angerichtet hat, blutige Dilettanten, die keine Ahnung von ihrem Handwerk haben. Deswegen wertes Österreich. Bitte sorge auch weiterhin so tapfer für ein schön beschauliches, selbstgerechtes und aufgeblasenes, gesellschaftliches Klima, damit der kleingeistige und kleinstbürgerliche österreichischen Größenwahn, in seinen aufrechten Kampf für eine bessere und friedfertiger und grechtere Welt, immer wieder neue, und unbeirrbare Glaubenskämpfer zu rekrutieren weiß.

Gestern lief auf SAT 1 der Film „Die Ungehorsame“. Werte Wohlstandsfotzen diesseits und jenseits der Donau, des Rheins, der Wolga und so. Ich habe mich wirklich aufrichtig geschämt ein Mann zu sein. Der Film dauerte ja gut 25 Minuten länger weil ja die Werbung das eigentliche Programm ist. Im SAT 1 Teletext wurde in den Werbeunterbrechungen und auch sonst gegen Bezahlung gefragt ob sie der Islam-Bank grundsätzlich vertrauen und ob sie bei der Islam-Bank ihr Geld anlegen würden. Ich weiß SAT 1 Zuseher zählen an sich nicht unbedingt zu den hellsten der Zunft. 82,4 % (als ich mich das letzte Mal hin textete) antworteten mit Nein. Gehören sie rein zufällig auch zu den Zweiflern sollten sie ihr Geld bei der Düsseldorfer Hypothekenbank AG anlegen. Die hatten 348 Mio. Euro in Heta/ früher Hypo Alpe Adria-Anleihen angelegt. Schon 2008 musste diese Bank auch mit den Steuergeldern von Muslimen vorm Konkurs gerettet werden. Und jetzt nach dieser grandiosen Investition bei uns in Österreich, sie wissen ja Urlaub bei Freunden, hat diese Bank wahrscheinlich eine harte Eigenkapitalquote die ungefähr so dick ist wie die ukrainischen Devisenreserven.

Der usbekische Langzeit-Präsident Islam Karimow, sie wissen ja, laut Transparency International gehört Usbekistan mit Kärnten (jetzt nicht mehr) zu den 10 korruptesten Ländern weltweit, wurde als Präsident mit 91% der als gültig befundenen Stimmen wiedergewählt. Verstehe ich meine ukrainisch-russischen Nachbarn richtig, dann haben die ihn auch gewählt. Ein Brief den die vor 3 Wochen an einen Verwandten in Usbekistan schickten wurde auch als Votum für den Amtsinhaber gewertet. Der Oberboss der EU soll angeblich auch für ihn gestimmt haben.

Raif Badawi das ist jener uneinsichtige saudi-arabische Blogger, der nehmen ziemlich viel Kohle Strafe auch zu 1000 Peitschenhieben verurteilt wurde, weil sein Land nicht ganz zu seinen Ansichten passt. In Nahen Osten braut sich im Übrigen gerade ein neuer Flächenbrand zusammen. Sehr spannend. Am 9. Jänner hat der Raif die ersten 50 Hiebe kassiert. 19 Wochen lang hätte das so weitergehen sollen. Wegen der schlechten körperlichen Verfassung des Delinquenten wird seit Jänner aber nicht mehr gepeitscht. Andere, ah wie soll man sagen Verurteilte, die in besserer körperlicher Verfassung sind sicherlich schon, aber das ist nicht das Thema. Beim Skifahren ist das ja so. Kann ein Rennen, sagen wir wegen Nebels, Schneefall, meistens eh nur noch Regen oder Wind usw. nicht zur Originalzeit stattfinden wird in der Regel verschoben. Der ORF zeigt dann stundenlang Regentropfen oder Windböen. Meist so im ½ Stunden Takt wird dann neu entschieden. Bessert sich des Wetter nicht wird das Rennen dann in der Regel abgesagt. Oder die Strecke wird verkürzt. So wie heuer in Kitzbühel, von von gut 1 Minute 50, auf läppische 50 Sekunden. Wegen dem Reibach/Kohle/Knete/Kies (the show must go on). Auf den Raif umgemünzt könnte man jetzt von einer weiteren ganz Auspeitschung absehen weil sich das Wetter nicht bessert oder die Anzahl der Hiebe entsprechend senken. Sagen wir auf einen. Einen scheiß Hieb mit einer handelsüblichen saudi-arabischen Auspeitschgerbe im öffentlichen Raum wird der Junge, dieser elendige Gotteslästerer, wohl noch wegstecken oder? Und dann muss er sofort das Land verlassen. Sagen wir nach Canada. Weil die show must go on.

... link (3 Kommentare)   ... comment