Donnerstag, 20. September 2018
Ganz Kurzes und a bisserl Wehmut
In meiner Qualitätszeitung (Die Presse) stand heute unter Ausland/Weltjournal nicht nur was über die Lage der Rohingya. Laut einem 444 Seiten umfassenden Bericht der UNO haben die ziemlich den Scherben auf, weil diese Landlosen aus Burma vertriebenen auch niemand bei sich aufnehmen möchte, während einer wie ich noch in den zerfransten Rändern der Idylle unterschlupf fand. Die Rohingyas lud man im Nirgendwo aus wie Müll. Das Gegenteil von Idylle kenne ich leider nicht. Gratis-Bloggen? Die Rohingya waren in ihrer leidvollen Geschichte Opfer, Täter, dann wieder mal Opfer, noch mal Täter, und hinten hinaus eigentlich nur noch Opfer. Ein Überfall von Rohingyas auf eine Polizeistation in Burma löste ein übles Gemetzel an der muslimischen Minderheit aus. Ich will sie aber nicht mit all den grausigen Details quälen, da weder ich noch sie (wahrscheinlich) den Wunsch verspüren diesen Menschen zu Hilfe zu eilen. Gibt hier einen von mir Gestalkten der stilisiert sich lieber selbst als Rohingya. . Sagenhaft wie in der Lichtwelt versucht wird, die narzisstsiche Laier würgend, wie den Liebhaber deiner Alten, die Tonleiter des Opfers auf und ab schreitend, wie eine scheiß Miltärparade, die im Stechschritt einen Höllenlärm verbreiten, wenn die Stiefel am Asphalt aufschlagen, wie eingeschlagene Schädel, als Vorboten des Grauens, dass einem in der Schattenwelt fast schon das Trommelfell platzt, einzig um für sich noch mehr Aufmerksamkeit abzustauben, was dann naturgemaß dazu führt, dass für andere, die sich nicht so viel Selbst in ihrem Mitleid zutrauen, weniger davon überbleibt, wo diese doch ein knappes Gut ist. Ist das im Netz tatsäschlich die einzige Methode sich a bisserl mehr Reichweite zu erbloggen? Das und Kitsch. Die Gestalkten Burmas sind auch keine richtigen Staatsbürger, da 1982 ein diskriminierendes Staatsbürgerrecht eingeführt wurde, das die Vollbürgerschaft auf jene Ethnien beschränkt, die vor 1824, also vor Beginn der britischen Kolonialherrschaft, im Land ansässig waren. Stellen sie sich vor Österreich würde das ähnlich handhaben. Der Anteil der Hieisgen würde bei 5% liegen oder sogar drunter. Eventuell wären wir auch schon ausgestorben. Falls des nicht der Fall ist, könnten wir trotzdem und völlig zu recht von Überfremdung sprechen. Diese Briten aber auch. Ich werde den englischen Gentleman fragen, ob er einen Rohingya bei sich aufnimmt. Wahrscheinlich reißt der dann ein Fenster in seiner Bude auf und büllt "fucking Moslems" auf die Straße hinunter. Was mussten die Briten auch versuchen die Rohingya unbedingt in Burma anzusiedeln. Mein Vorschlag Sachsen oder hier in der Bronx. Seit Monaten versuche ich herauszufinden wie weit der Brexit inzwischen vertraglich gesichert und für Unkundige verstehend fortgeschritten ist. Derzeit ist der Stand der Dinge a bisserl diffus. Genaueres weiß man einfach nicht, gleichgültig wie genau man in den Medien liest. Da steht nie was Konkretes. Genaueres weiß scheinbar nicht einmal die britische Regierung. Sehr eigenartig, wo doch die lautesten Brexit-Macher auch nicht mehr der Regierung angehören. Die sind einfach abgehauen, wie der einstige Außenminister Boris Johnson, der ein Abgänger von Eton sein soll. Dort wird Zöglingen beibracht seine eh schon reichlich vorhandenen Standesdünkel noch zu verfeinern. Etwas worin ich auch ganz gut bin. Nach 35 Jahren Schattenwelt bin ich darin ein Experte. Falls beim Brexit alles schief läuft und das britische Pfund ins bodenlose stürtzt wie die türkische Lira, können diese Herrschaften noch immer von sich behaupten. Und treu sind sie sich auch geblieben. Also ich bin mir schon oft fremdgegangen. Ach ja wo war ich. Stand da also dass in der australischen Stadt Sydney acht Gäste eines Hotels mit Atemproblemen ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Was mit Vergiftung. Die kamen aber nicht über Moskau, Pankow, Simmerung und dann bis nach Salisbury, sondern durch die Klimaanlage, weil ein Arbeiter versehentlich Chlor zur Reinigung des Hotelpools mit einem salzsäurehältigen Reinigungsmittel vermischt hatte. Nee über Terror und Migration stand da nix. Auch nix über "Ausschiffungsplattformen" oder "kontrollierte Zentren". War nur ein Unglück. Wobei ich lieber nicht länger im Netz nach der Wahrheit suche. Da stand auch nichts über den Vorsitzenden der SPÖ Christian Kern, der nicht mehr den Chefe der SPÖ machen möchte. Der wird wegen der medialen Hetze jetzt Staatssekretär im deutschen Innenministerium und verdient brutto 2600 Euro mehr. Nur a Schmäh. Den Mann zieht es anscheinend nach Brüssel auf die größere Bühne, die so klein ist, dass ich jetzt mal eine Zeitlang in Netz suchen musste wer dort bei den Sozialdemkraten den Fraktionsführer macht. Anscheind ein Deutscher Namens Udo Bollmann. Ich habe noch nie was von dem Mann gehört. Ist das jetzt eine gutes oder schlechtes Zeichen? Stand ich also so nur so da auf der Donauinsel und fragte mich, ob ich das jetzt unbedingt wissen muss, dass in Sidney ein Arbeiter was mit Chlor, Klimaanlage, Hotelpool und hinten hinaus dann die Gäste. Die hätten ja auch in einer Kurzmeldung bringen können, das mit dem morgigen Tag die warme Jahrezeit zu Ende geht. Und das es für den Schizophrenisten, der auch a bisserl wie Ausland ist, ein ganz wundererbarer Frühling und Sommer war so vom Wetter her. Abeits vom Wetter war es nicht so schön. Trotzdem konnte ich mich gut durch die Zeit mogeln und an den schönen Tagen festhalten. Jetzt wird`s wieder anders wettermäßig, viel früher dunkel, kälter und vom Wetter her so, dass des eher was für Lichtweltmenschen ist, die hier gut zu tun haben mit Ambitionen und überall Resonanz, die wummert, wie aus hochdotierten Musikboxen. In der kalten Jahreszeit komme ich mir vor wie Plastik, das im Great Pacific Garbage Patch sinnlos im Kreis herumtreibt. Tetzt muss ich mich monatelang wieder ganz hinten anstellen, weshalb die Wege so kurz werden, dass es einen Angst und Bange wird. Da wird man schon a bisserl wehmütig. Die Zeit ist ja nicht unbedingt des Menschen bester Kumpel, auch wenn hin und wieder Rat kommt, auch bei den Kurzentschlossenen. Wie pflegte unser Kaiser Franz Joseph I. zu sagen. Dass ist jener Depp, entschuldigen sie bitte die despektierliche Formulierung, der unseren wunderbaren Zugang zum Meer vergeigt hat. „Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut.“

Ende.

... comment

 
Geht mir auch so,
dass ich mich über den überfälligen Herbsteinbruch gar nicht freuen kann, obwohl es mir unheimlich war, nach Feierabend bei Sonnenuntergang im Fähnchen auf dem Liegestuhl rumzulumpen - Lichtverhältnisse und Temperatur waren irgendwie nicht kompatibel. genausowenig wie nachts bei lauen Temperaturen durch Fallobst zu stapfen, wenn ich den Hühnerstall zu mache. Aber ach, ich würde auch einem Wohnort mit Hawaaianischem Klima den Vorzug geben und dann ab und zu mal Abenteuer-Urlaub in Ländern mit Herbst und Winter machen. Früher mochte ich jede Jahreszeit, jetzt nur noch Frühling und Sommer. Na ja, goldene Oktobertage und verharrschten Schnee über den man bei blauem Himmel mit Lanlaufskiern gleitet, finde ich auch toll, aber das gibt es ja eher selten.

... link  

 
Sie haben auch Hühnerstall? Wohnen sie gut am Land oder steht der neben der Anrichte? Ich habe aber keine Langlaufski. Ich habe nur die Bronx.Vielleicht sollte ich mit denen durchs Stiegenhaus.

... link  

 
Ich wohne in einem alten Kotten mit Garten, so richtig auf dem Land, aber zum Glück in der Nähe einer Unistadt, also mit dem Fahrrad durchaus zu erreichen. Dadurch hat man im Dorf eine angenehme Mischung aus Bodenständigen, ein paar Bildungsbürgern und ganz viel Gemischtem. Und unsere Nacharn echauffieren sich auch nicht über unseren angepunkten Anarchogarten, in dem überwiegend der Schöpfer entscheidet, was wo wächst. Rasenkanten-Terroristen gibt es in Teilen des Ortes auch, aber mit denen gerate ich nicht in Konflikt, die sind weit genug weg. Ist schön hier. Und wenn Schnee liegt, kann man tatsächlich ein bisschen auf Skiern rumrutschen.

... link  

 
Meine Hochachtung. Hier gibt es auch kaum Konflikte, weil wir uns alle so gut wie unbekannt sind oder uns auf keine Sprache einigen können, um uns a bissel zu streiten. Wobei ich nicht klagen sollte. Ich muss ja überhaupt froh sein dass ich so gut Obdach habe. Hin und wieder hat man seine Träume halt nicht so gut unter Kontrolle und dann brechen die aus und wenn sie wieder zurück sind haben sie Hoffnungen dabei sie sich niemals erfüllen lassen.

... link  


... comment