Donnerstag, 21. Juni 2018
Von Boris Nemsow, nee der ist schon tot, Oleg Sen(t)sov der hungert noch, natürlich was Sexuelles, den Führer, Hudaidah, Südsudan, die Wiener Festwochen eine Nachbetrachtung, bis zu einem Hula Hoop-Reifen, der noch lange nicht das Ende bedeutet.
Auf der Insel hat sich ein ganz neues Phänomen herausgebildet. Kleine Kinder im Kinderwagen mit Fahrradhelm. Das scheint sich in der Lichtwelt eine ganz neue Dimension der Vorsicht aufgetan zu haben. Möglicherweise lesen die Eltern der Behelmten auch mein Blog und wissen inzwischen bescheid über den Wort und die Bildermacherin in mir, die letzten Sommer einem kleinen Jungen den halben Kopf wegballerten. Oder sie planen ihr Leben nur mit einem Kind ausschmücken zu wollen. Ab drei Kinder soll der Gedanke das Vorsicht die oberste Tugend in der Porzellankiste ist, etwas an Dringlichkeit verlieren. Ab vier Kinder kann man dann locker eines für den Dschihad aussortieren oder für die beschwerliche Reise nach Europa abstellen. Für den kleinen Jungen mit dem halben Kopf tage ich aber nur sehr bedingt die Letztverantwortung. Ich stand ja nur so da, die Hände in den Hosentaschen, und tat gar nix. Allerdings für sehr wahrscheinlich halte ich es ehrlich gesagt nicht das die Generation der Besorgten dass mit den Helmen wegen mir macht. Wenn du vor 30-40 Jahren südlich der Drau in einem Wirtshaus den Leuten davon erzählt hättest, dass es Kinder gibt die mit Helmen in ihren Ausgehfahrzeugen sitzen, die Männer an den Tischen und an der Theke hätten dir den Vogel gezeugt oder sie wären in schallendes Gelächter ausgebrochen. Die Kellnerinnen und Köchinnen im Gasthaus M., die selber Mütter waren, hätten natürlich auch mitgelacht. Die eine der andere mit viel mehr Empathie in den Venen als Promille, hätte vielleicht nachgefragt, ob das arme Kindchen a bisserl plemplem ist und sich deswegen andauernd den Kopf stößt. Bei Verneinung dieser Frage hätten sich das ganze Wirtshaus vor Lachen gar nicht mehr eingekriegt. Gut Möglich dass sich einer der Herren ein paar Tage später dann mit einem Helm zum Tisch gesetzt und so sein Mittagsessen eingenommen hätte.Wir hätten uns natürlich zerkugelt vor lachen. Ka Spaß.
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Dann gibt es auf der Insel noch ein weiteres Phänomen zu bestaunen. Männer mit und ohne sehr zeitnahen Migrationshintergrund, an sich kommen wir ja alle aus Afrika, da kann man uns nix vorwerfen, fahren ganz anders Rad. Das klingt jetzt a bisserl unfein. So als ob die einen mit und die anderen ohne Sattel machen oder verkehrt herum auf dem Drahtesel sitzen. Dem ist natürlich nicht so. Männer die wir vom Aussehen eher im Süden verorten, bevor sie ihre Zahnwurzeln nach Österreich verlegten, flanieren mehr auf dem Radl, während die Hiesigen doch recht zügig unterwegs sind. Was die Unsrigen machen geht schon sehr oft in Richtung Sport und Wettbewerb. Gestern auf meiner Runde radelte vor mir ein Mann, wie ich in den mittleren Jahren, der mich unbedingt abhängen wollte. Sobald der meiner in seinem Windschatten gewahr wurde, erhöhte der auch schon das Tempo. Ich war aber unabsichtlich in seinen Windschatten geraten, da ich aus einem Seitenweg kam. Der Unsrige wollte mich unbedingt wieder losweren, der hielt nix von einem sich abstampelden Parasiten. Fragen sie mich nicht warum. Ich rieche nicht und für einen alten Sack schaue ich eigentlich noch ganz gut aus. So wie ich die Situation einschätze konnte der Mann in diesem Moment gar nicht anders. Das war so ein Impuls den der nicht umfahren konnte. Fuhr ich also eine Zeitlang hinter ihm her, einzig weil ich wissen wollte was der noch so im Schilde führt. Wenn du kein Rennrad hast und auch nur auf einem Moutinbike sitzt, musst du dich schon sehr anstrengen und ins Zeug legen, um mich gleich einmal abzuhängen. Als besserer Hobbyfahrer wie ich auch einer bin wird das natürlich nix. Da solltest du schon einen Ruhepuls von 49zig bringen. Weiterhin gute Besserung Herr M. Irgendwann bog er dann ab und es hatte sich erledigt mit dem Abhängen. Ich also hinter ihm her tretend hatte nicht dass Gefühl, der macht jetzt gleich einmal langsamer und dann fahren wir nebenher, a bisserl Schmäh führend. Das gibt unsere gesellschaftliche Matrix nicht mehr her. Sogar unsere Alten, die nicht mehr so kraftvoll in die Pedale treten können bzw. wollen, aber trotzdem agil bleiben möchten, bis ins ganz hohe Alter, dass ich niemals erreichen werde, darauf können sie Gift nehmen, machen dann halt E-Bike und sind manchmal schneller unterwegs als Trainierte auf ihren Carbon-Rennern. Ich selber bin ja mehr auf einem SVU unter den Rädern unterwegs. Mein Stahlross habe ich vom Pfandleiher. In mir gibt es auch so einen Impuls dass ich äußerst ungern was Neues kaufe. Männer aus den südlichen Gefilden in und um Europa sind von ihrem Selbstverständnis oder Gehabe viel weniger vom Wettbewerb durch Geschwindigkeit geprägt wie mir scheint. Die wollen sehen um gesehen zu werden. Ist natürlich auch Wettbwerb. Jedoch mit ganz anderen Mitteln. Entsprechend langsam radeln die auch dahin. Die sind auch viel mehr am gucken, ob sich was mit den Ladys ergeben könnte, während die Unsrigen dafür oft keinen Blick haben. Die reden viel lieber über ihre sportlichen Ausfahrten oder was sich materialmäßig in der Rad-Szene so tut. Das mit den unterschiedlichen Geschwindigkeiten hat ja auch eine Metaebene. In Europa gibt es ja zwei Blöcke. Jene der Süd und Nordländer. Ich will ihnen jetzt nicht mit aktuellen Wirtschaftsdaten kommen, den Target-Salden oder wie sich der EZB-Rat zusammensetzt, um meine Theorie mit Zahlen zu untermauern. Die Franzosen z.B. wollen viel mehr Europa wagen, während die Deutschen da wesentlich zögerlicher sind, obschon die historisch allen Grund dazu hätten. Nicht dass die sich noch eine Garnitur Schandmähler in die Hauptstadt pflanzen müssen. Aktuell ist ein möglicher europäischer Währungsfond im Gespräch. Der soll eine Weiterentwicklung des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) sein. Aber das können sie eh in den Lichtweltmedien nachschlagen. Was sie dort weniger finden ist ein Kerl am Radl, der jedes Klischee vom Südländer erfüllt, die dafür bekannt sein sollen gerne mal länger Siesta zu halten. Damit will ich jetzt nicht zum Ausdruck bringen das der Kerl von der Donauinsel auf seinem Radl repräsentativ für irgendwen oder irgendwas steht. Der ist einfach nur eine faule Sau. Im Süden wird natürlich auch hart gearbeitet, aber auch gerne mal nur so zusammengesessen. Liegt auch am Klima. Eben wegen des mediterranen Klimas verlagert sich im Süden das frohe Schaffen gern mal in den Abend hinein. Am Tag ist es dafür einfach zu heiß. Die Kroatien in Dalmatien essen z.B. sehr spät zu Abend. Spanier und Griechen sowieso. By the way. Der Kerl am Radl, ich nenne ihn immer Hängebauch, weil der Mann eine Wampe hat die sich schon mal um die Mittelstange wickelt, wenn er sich zu weit nach vorne beugt, radelt extremst langsam und gelenksschonend. Der radelt einzig um zu gucken. Zum Lesen wie ich hat der auch nie was dabei, damit man wenigstens so tun kann, als ob man an der Welt interessiert ist oder gut Anteil nimmt. Hängebauch hat sich der vorgeschobenen und zu tiefst kleinstbürgerlichen Welt der Geschwindkeit ist gut, Gier ist noch besser, noch nicht so verinnerlicht. Wenn ihn was interessiert dann nur die Damenwelt und da auch nur deren Körper. An Selbstbewusstsein mangelt es Hängebauch nicht. Ein Einheimischer, der ähnlich verfettet wär, würde da sehr wahrscheinlich a bisserl zögerlicher an die Sache herangehen. So wie der Hängebauch guckt geht das fast schon a bisserl in Richtung #Metoo. Für einen Kavalier der alten Schule halte ich Hängebauch eher nicht. Ich bin aber nicht der der über Hängebauch zu Gericht sitzt. Ich bin ja selber ein Tunichtgut. Nicht das sie mich falsch verstehen. Hängebauch ist auf seinem 30 Euro Radl ein Meister des Flanierens. Der fährt so langsam das ein Einheimischer der viel mit dem Radl unterwegs ist, nicht mehr vom Rad fahren, sondern eher von einem Stehversuch sprechen würde.
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In meiner Qualitätszeitung (die Presse) schreibt der ehemalige Wiener Stadtschulrat Kurt Scholz in einem Gastkommentar über Sexualität, Macht und Missbrauch: „Wie das Sexualleben ist auch die Empörung über den Missbrauch kommerzialisiert worden“. Das mag ja durchaus seine Richtigkeit haben. Jedoch in meinem Fall trifft das nur sehr bedingt zu. Ich bin Gratis-Blogger. Wenn ich über Sex, Macht und Missbrauch schreibe, zuweilen auch über ein Bett in den Blockchain, dort wird inzwischen auch schon pädophiliert und nicht nur mit Bitcoins gedealt und welche geklaut, gerne von nordkoreanischen Hackern, oder im Maisfeld ist mal wieder ein Bettchen frei, denn ich bin pädophil und was ist schon dabei, die pädophilierten Kinder leiden und es riecht nach Testosteron und Schwanz wenn Pädos von ihrer Macht träumen, steht das Kommerzielle nicht so im Vordergrund. Da ist gar nichts kommerzialisiert. Sicherlich. Meine Informationsbeschaffung lässt sich nicht gänzlich vom Prinzip des Kommerzes abspalten, wie die Krim von der Ukraine oder einst die Evangelischen von den Papstmachern, Gottes Stellevertreter auf Erde. Wie sagt Papst Franziskus: „Solange eine Kirche ihre Hoffnung drauf setzt reich zu sein, ist Jesus nicht darin zu Hause“. Falls sie fragen wo der derweil abgeblieben ist. Traumurlaub mit seinem Daddy. Grosso modo wird hier ehrliche Kleinstkunst versucht. Ob es gelingt ist natürlich eine andere Frage. Wenn es einzig nach Klicks und Kommentaren geht dann eher nicht. Meine Empörung gibt es gratis. Die schmeiße ich ihnen richtiggehend hinterher. Nach natürlich auch. Wobei ich Selbiges nicht aus Überzeugung mache. Ich würde auch Empörungs-T-Shirts tragen, falls Adidas oder Nike Interesse zeigt. Wahrscheinlich erinnern sie sich nicht mehr an meine kleine Südsudan-Installation. Ist schon ein Weilchen her. Der Südsudan gehörte nur zwei Jahre nach der Ausrufung seiner Unabhängigkeit zu jenen Ländern aus denen die meisten Menschen fliehen. Fragen sie mich jetzt nicht wohin die davonrennen. Uganda soll recht nah sein. Nach Europa schaffen es Frauen und Kinder aus dem Südsudan auf jeden Fall nicht. Das wüsste ich. Nach Europa schaffen es viel öfter junge Männer aus Nigeria, denen an sich nix fehlt, außer einer überradenden Pespektive. Hatte ich im Übrigen auch nie. Des Weiteren wäre gerne so agil wie die. Nigerianer sind jene mit den eher breiteren Nasen. Falls sie sich Fragen warum manche Afrikaner so breite Nasen und große Nasenlöcher haben. Nee nicht um besser riechen zu können ob eine Frau ihre Tage hat. Das ist Fake-News. Ist was Klimatisches. Ka Spaß. Diese breiten Nasen mit den großen Nasenlöchern passen ganz wunderbar zum dortigen Klima. In Finnland im Jänner oder in der Bronx so zu Weihnachten hin bringen diese breiten Nasen natürlich gar nix. Außer natürlich in der finnischen Sauna. Aber sonst glatte Fehlanzeige. Apropos Afrikaner. Heute joggte eine weiße Frau mit einem Afrikaner an mir vorbei. Scheiße hatte der Junge einen Body. Der war so gut durchtrainiert und definiert wie es Weiße kaum einmal im Leben hinbekommen. Eine Hüfte so schmal das kein europäischer Gürtel passt. Das war aber nur a bisserl was Klischeehaftes so Richtung XXl-Schwänze. Auf meiner Runde mit dem Radl brach ich einmal in schallendes Gelächter aus. Da konnte ich nix für. Ein junge Frau, extremst fett kam da des Wegs. Die war schon sagenhaft fett. Wenn das nicht was akut gesundheitliches ist oder genetisch bedingt, muss man sich für die Frau fast a bisserl schämen. Die ging Hand in Hand mit ihrem Lover oder Lebensabschnittspartner. Der war körperlich tipp-top. Da fehlte es an nichts. Außer vielleicht an einer längeren Aufenthaltgenehmigung. Sie verstehen. In den Lichtweltmedien steht das der amtierende Präsident des Südsudans Kirr einen Militär Namens Gabriel Jok Riak zu seinem Armeechef ernannt hat, der bei einem Massaker in Wau, nee nicht Wautzi, angeblich zu jenen Totmachern gehört, die von den Vereinten Nation wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt sind. Was aber gar nix bedeutet. Nur weil die UNO jemanden anklagt bedeutet das noch lange nicht das der Gabriel jetzt auch gleich einmal von der UNO verhaftet wird. Verhaftet wurde nur der Audi-Chef Stadler wegen eines Allerweltverbrechens. Letzens ist ja ein Wal an 80-Plastiksäcken jämmerlich verendet, die der an Mangel nach was Gecheiteren vedrückt hatte. Plastisäcke sind für einen Wal schlimmer als für den Menschen ein Pizza vom Discounter um 1,20 Euro. Deswegen wurde natürlich niemand verhaftet. Egal wie viele Arten wir auch killen oder dezimieren. Alles halb so schlimm. Viele Tiere haben aus Frucht vor Menschen schon ihre Aktivität in die Nacht verlagert, obschon sie keine ausgesprochenen Nachtjäger sind. Wurde sogar wissenschaftlich nachgewiesen. Aber wegen ein paar Abgasen mehr muss korrigierend eingegriffen werden. Deutschland heizt noch immer mit Steinkohle, jedoch der Audi ist an allem Schuld der Audi. Die machen doch Vorsprung durch Technik. Bis die Vorsprungmacher halt international zur Fahndung ausgeschrieben werden. weil sie zu langam sind. Die USA ist gerade aus der UNO a bisserl ausgetreten. Seit im Südsudan Land unter ist hört man gar nix mehr von Georg Clooney, der sich doch sehr für die Unabhängigkeit des Südsudans ins Zeug legte. By the way. Meine Südsudan-Installation war das Bild eines Aschbechers voller ausgedrückter Zigaretten-Stummel. Im Südsudan wurden Frauen während des Bürgerkrieges, der ja mehr ein Krieg der Stämme ist, als einer der Bürger, nach Massen-Vergewaltigung mit Benzin übergossen und angezündet. Ich weiß nicht sehr kreativ so ein voller Aschenbecher. Da ist noch Luft nach oben. Wobei. Gratis und extremst kreativ wäre doch zu viel des Guten. Die UNO-Soldaten im Südsudan sind auch ein Totalausfall. Da kann ich nur sagen. Willkommen im Club. Ich weiß heute noch nicht was wir da nach dem Desert-Storm im Irak wollten. Ich wollte nur Saufen und Frauen. Zu Sexualität und Macht fällt mir auf der persönlichen Ebene ansonsten nicht so viel ein. Ich bin ja mehr ein Meister der Ohnmacht. Auf mich hört ja nicht einmal mein eigenes Hirn. Trotzdem oder gerade deswegen hatte ich früher mal was mit Frauen laufen, die kamen im Minirock in meine Bude, ohne Höschen und ließen sich im Stehen betören. Nee keine Huren. Ehrlich. Warum sollte ich lügen oder die Wahrheit verdrehen. Was ich aber interessant fand so im Nachhinein. Sie werden es nicht für Möglich halten. Damals ich hielt so einen Vorgang für völlig normal.
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Ich schlafe ja sehr schlecht. Ohne Tabs tut sich in dieser Hinsicht gar nix. Nee, wo denken sie hin. Das läuft jetzt auf kein onlinebezogenes Mitgefühlgesülze hinaus. Was soll ich damit. Wenn sie tatsächlich etwas für mich tun wollen kaufen sie mich aus der Bronx frei oder machen sie was mit Balkon und Meerblick. Minirock und ohne ginge auch. Na ja. Lieber nicht mehr. So wie es derzeit aussieht werde ich hier versauern. Manchmal nicke ich auch ohne Schlaftabs und nur auf Schizo-Verhinderungsanamnese kurz weg. Dann bin ich halt wieder wach und zappe mich nächstens durch die Kanäle bis ich den Hammer aushole. Auf dem Schlagerkanal sangen die Schürzenjäger, die es in dieser Formation glaub ich nicht mehr gibt, was Bedeutendes über die Sierra Madre del Sur. Der höchste Berg dorten bringt es ja fast auf so viele Meter wie bei uns der Großglockner. Österreichs höchste Erhebung. Wahrscheinlich nicht mehr lange. Im Netz habe ich den Porno entdeckt. Brutal. Da gibt es die Textzeilen:

Wie schnell ein Glück oft vergeht
Und aus tausend Herzen
Erklingt es wie ein Gebet
Sierra, Sierra Madre del Sur
Sierra, Sierra Madre, oh, oh.

Möglicherweise lag es an den Tabs. Ich dachte mir dann. Eigentlich ist dieses Lied politisch ziemlich unkorrekt, sobald man den Refrain in „Führer, oh du mein Führer sure“ ändert.

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Der Intendant der Wiener Festwochen Tomas Zierhofer-Zin, nee nicht Zinken wie große Nase, ist zurückgetreten. Lustig wenn ein Selbstmörder schreiben würde das er vom Leben zurücktritt. Angeblich ging der Herr Intendant aus freien Stücken und voller Selbstbewusstsein. In einer Aussendung zu dem Thema, also zu sich, stand. Er sei trotz vieler künstlerischer Erfolge und der gelungenen Bemühungen, ein für die Festwochen neues Publikum zu gewinnen, auf keine breitete Resonanz gestoßen. In meinem Klappstuhl sitzend muss ich laut auflachen, als ich das als. Willkommen im Club. Von Lichtweltmachern kann man wirklich was lernen. Statt zu schreiben, also auch zu fühlen und zu denken, ein Vorgang den man in seiner Tragweite nicht unterschätzen sollte, das es bei mir nur zum Gratis-Bloggen langt, eine Tätigkeit, die mir inzwischen übelst beim Hals heraus hängt und doch alles ist was ich habe, könnte ich mein Selbstbild auch dahingehend korrigieren, dass ich trotz vieler kleinstkünstlerischer Erfolge und gelungener Bemühungen, die als solche leider nicht bemerkt wurden, weil sie auf keine breite Resonanz stießen, niemals gescheitert bin. Die da draußen sind einfach zu blöde und nicht ich. Dann wäre ich fein raus. Im Programm 2017 vom Tommi-Intendante ging es um. Warten sie ich muss die Lesebrille aufsetzen sonst wird das nix. „Heterotopie postindentitärer Wirklichkeiten, ontologischen oder Heteroterrorismus und queere ekstatische Widerstandsprazis“. Heiliges Blechle dachte ich mir. Das hört sich aber furchtbar anspruchsvoll an. Anspruchsvoll und gelcihzeitig einschüchternd. So ein anspruchsvolles Programm ist eher nix für Schattenweltmenschen, die schon mal bei der Sierra Madre feuchte Augen bekommen, wenn es aus Tausensd Stimmen wie ein Gebet klingt. So fair muss man schon sein und die ekstatische Widerstandsprazis in den hinteren Reihen der Kirche des Dorfes belassen, in dem das Klima a bisserl feuchter wurde, seit hier ein paar Afrikaner zugwandert sind mit ganz ansehnlichen Nasenlöchern. Die Lichtweltkunst im Grunde hermetisch von der Außenwelt abgeriegelt hat es auch nicht leicht. Der würde dann und wann ein Schubs von weit außen, aus den zerfransten Ränder der Idylle ganz gut tun, wo die Lichtweltlichen fast drauf wetten würde dass sich geistig nix mehr rührt. Eine Blutauffrischung sozusagen. Stellen sie sich auf einer Theaterbühne kurz ein schwangere Roma-Frau vor, mit einem Tschik in der Hand vor. Na nicht in echt wie vor dem M-Tower gesehen. Schon schaugespielert. Und die, mit einer ergiebigen Trommel vorne dran, sagt dann Sätze wie. „Elendiger Heteroterrorismus. Gucken sie mich an. Schon wieder Opfer vom Sperma-IS. Als Roma-Frau gibt es auch keine Grenzen. Nur Fronten. Was wir Roma-Frauen brauchen ist eine Revolte, hin zu einer postindentitären Wirklichkeit und keine Zählung wie in Italien angedacht vom nächsten Untermenschenmacher Salvini. Gezählt und mit Nummern versehen wurden wir in unserer leidvollen Geschichte schon. Hat nix gebracht, ehrlich gesagt, außer Kummer und Leid. Und Lobbymäßig stehen wir gegen die Juden sowieso auf verlorenen Posten und tanzen weiterhin mit den Wölfen der Zeit". Zwischendurch zieht sie fest an ihrem Tschik, einer Filterlosen. "Wir Roma-Frauen sollten überhaupt mehr Queer wagen. Was glauben sie wie mein Roma-Stecher schauen würde, wenn ich im Stehen länger pinkle als der. Den würde das dermaßen verwirren das da ordnungssystematisch schon einiges aufbrechen würde. Wobei wir Roma-Frauen sowieso die gelebte Gegenplatzierung oder WiderlagerInnen sind, tatsächlich realisierter Utopien. Wir Roma leben außerhalb aller Orte, wiewohl wir tatsächlich geortet werden können, wenn wir die Hand in euren Rucksäcken haben. Warum tragt ihr eigentlich immer Rucksäcke spaziere, wenn ihr eure verfetteten, aufgedunsenen oder auf hochglanzpolierten Körper von einer sogenannten kulturellen Sehenswürdigkeit zur nächsten jagt. Das sind doch alles tote Artefakte einer untergegangenen Zeit. Euch zieht es zu toten Gemäuer wie Motten ins Licht. Habt ihr kein eigenes Leben? Singt, trinkt und lacht doch mal. Ontologisch läuft bei euch soweit ich das verstehe auch nicht mehr all zu viel. Der Himmel leergeräumt wie ein Juewelier nach einem Überfall. Und erst eure Kinder. Die sind verstörter als unsere, obschon die weder vorgeburtlich noch jemals danach an einer Filterlosen ziehen. Außer ihr leitet die Abgase eurer Autos um. Here we are now, entertain us. Was sagt uns das?
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Über Hudaidah gibt es nicht viel zu sagen Ist wie Guernica. Nur ohne Picasso.
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Kommt mir das nur so vor,
oder gab es früher weniger Krisenherde? Ich finde es so schlimm, dass ich das gar nicht mehr alles verarbeiten kann und was die Betroffenheit betrifft, total abstumpfe. Natürlich ist mit Betroffenheit allein niemandem gedient, aber sie ist wohl die Voraussetzung, dass man etwas tut. Ich tu aber fast nichts, außer fair gehandelten Kaffee kaufen und einmal im Jahr der Kinderhilfe in Afghanistan was zu überweisen. Vermutlich müsste man die Weltrevolution vorantreiben, aber ich glaube nicht an Revolutionen, ich bin Anarchistin und leider eine ziemlich lethargische. Da ist dann nur noch die Frage: Wer oder was macht mich so lethargisch, bin ich selbst Schuld oder Opfer des Systems? Fragen über Fragen und kein Ende in Sicht.
Hab' Hudaida gegoogelt und zum ersten Mal überhaupt darüber gelesen. Ist doch erschreckend, oder?

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In solchen Fragen bin ich natürlich auch sofort überfordert. Meine Lethargie erklärt sich auch durch die Tabs. Und sie müssten sich hier auch nicht mir Verve auf ihre Schwächen stürzen. Hier gibt es doch den einen oder anderen humoristischen Einwurf. Möglicherweise. Sicher bin ich mir natürlich nicht.

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