Samstag, 15. Februar 2020
Die Frauenfrage. Und wie man es mit Dresden hält.
In meiner Q-Zeitung wurde die Frauenfrage aufgeworfen. Und zwar in Richtung Männer-Hood, der sich für "Femizide" persönlich nicht verantwortlich fühlt oder zu dem Thema auch sonst keinen intimen Zugang findet und sich mit "Fungizide" besser auskennt. Oder Männer denken sich. "Eisbären" oder "Frauen". Beide Parteien kann ich nicht gleichzeitig retten. Ich bin new-school. Da muss man seine Prioritäten setzen. Wehe sie biegen jetzt gedanklich falsch ab. Um der Wahrheit nicht abhold zu kommen und in den Bus Richtung einer Lebenslüge zu steigen, schön mit WLAN, der so tut, als würde der mit grünen Wasserstoff betrieben. Mir wurde vor 36 Jahren in echt, als Sechzehnjähriger, der vermeintliche Selbstmordversuch eines ungefähr gleichaltrigen Mädchens überantwortet. Brutale Sache. Den Beweis meiner relativen Unschuld in dieser Frage muss ich ihnen schuldig bleiben. War wie die Dreyfus-Affäre. Der tiefere Aufklärungswille, was da tatsächlich vorgefallen war, konnte damals nicht mehr identifiziert werden. Warum auch. Der Täter stand schnell fest. Ich hatte diese junge Frau tatsächlich "Schwabbi" genannt und somit gemobbt. Schwabbi wegen schwabbelig. Darüber hinaus machte ich nix. Mein Ehrenwort. Doch. Ich amüsierte mich. Die Schwabbi, und ihre Busenfreundin "Der Leutnant", gingen auch immer gemeinsam aufs Klo. Deren Blasen oder Zyklen waren wie gleichgeschaltet. Wenngleich wir da gar nicht ins Detail gingen. Wir fanden es schon lustig wie die zusammen raus stürmten. Die beiden waren auch sehr verhaltensoriginell. Heute wäre so ein Verhalten Usus. Damals weniger. Hinter meiner Überführung als Alleintäter stand mit sehr viel Nachdruck "Der Leutnant". Was niemanden grob störte. Die war wie überall Spiegelneuronen oder extremst schmerzanfällige Zahnhälse. Niemand kam und sagte. Nix für ungut Leutnant. Aber jetzt lass mal. Du bist weder Opfer noch Täter. Alles weitere in Sachen Selbstmordversuch, allerdings nur vermeintlich, wurde unter Hand oder auf dem kleinen Dienstweg abgewickelt. Weder musste "Die Schwabbi" ins Krankenhaus gebracht werden, wo man ihre Wunden verpflegte musste, physisch wie psychisch, in Wahrheit hatte sie sich nur ein wenig oberflächlich geritzt, noch wurden ihre Eltern verständigt oder gar der Goadfather und die Um2. Die Um2 war auch der Grund warum ich den Vertrag als Alleintäter sofort unterschrieb. Die wollte mich schon länger Richtung Heim losschlagen. Also machte ich wie mir aufgetragen wurde und lud die ganze Schuld des Mobbings auf mich wie ein echter Kerl, der es mit Pitralon versuchte. Vor 36 Jahren stellte man wie gesagt keine weiteren Fragen in der Geschlechterfrage. Der Schuldirektor, ein alter Nazi, eventuell mit homosexuellen Neigungen, der gerne seine Hände auf meine Schultern legte, nachdem ich ganz in der Täterrolle aufging, hielt alles unter Verschluss. Die Frage, wie es zu einem Selbstmordversuch kommen konnte, wenn Mädchen und Jungs in getrennten Bereichen untergebracht waren in einem Internat, der Unterreicht jeden Tag bis 17 Uhr dauerte, und man zum Mobben gerade Mal die Pause hatte, die man auch nicht gemeinsam verbrachte, wurde wie gesagt nicht mehr gestellt. By the way.

Einige Wochen stand ich dann als Täter, allerdings abgestraft, vor dem Mädchen-Klo schmiere, wenn die "Die Schwabbi" und "Der Leutnant" dort ihren Triumph über mich auskosteten bzw. die Verhältnisse. Aus weiblicher Sicht ließen sich damaligen Verhältnisse wohl nicht anders zum Tanzen bringen. Die Schultasche trug ich der Schwabbi auch hinterher. Wochenlang. Und auch sonst versuchte ich alles an Realität die sie verstören könnte von ihr fernzuhalten. Mein Problem war. Die abwertende Zuschreibungen "Die Schwabbi und "Der Leutnant" fanden alle in der Klasse lustig. Auch Mädchen. "Der Sager "Die Schwabbi" und "Der Leutnant" wurden zu einem Allgemeingut. Jeder bediente sich daran nach Lust und Laune, wie die Einstiegen beim Wort "Saujude". Hinten hinaus wusste die Riege der Mitläufer naturgemäß von nichts. Unter der Hand schon. Unter der Hand wurde ich vom Club der Mitläufer auch nicht groß geschnitten oder sonst wie sanktioniert. Jeder fand die Strafe übertrieben. Aber so ein vermeintlicher Selbstmordversuch einer jungen Frau hat eine Wirkungsmacht gegen die niemand ankommen wollte. Ich natürlich auch nicht. Da hieß es lieber nicht anstreifen und keine blöden Fragen stellen. Der Schwabbi tat die neue Rollenverteilung auch richtig gut. Zu sagen, sie war wie ausgewechselt oder blühte wieder auf, wäre jetzt maßlos übertrieben. Aber endlich als Opfer anerkannt lief es dann wesentlich besser für sie. Und "Der Leutnant" war sowas wie der Dick Cheney als Vizepräsident unter Georg W. Bush Sehr empfehlenswert in dieser Sache der Film "Vice – Der zweite Mann". Eigenartig. 47 Millionen Dollar spielte der Film in den USA ein. "Star Wars - Das Erwachen der Macht" schaffte hingegen 2.068,2 Mrd. Dollar. In echt ist die Macht ja in der Person Dick Cheney erwacht. Sagt alles übers aktuelle Amerika.

Wo war ich. Die Schwabbi" guckte traumatisiert, "Der Leutnant" wie einer von der SS und ich tat wie von ihren Blicken aufgetragen, die Hosen gestrichen voll, es könnte doch noch was nach außen dringen hin zur Um2. Die auch nur gucken brauchte und schon nahm ich reiß aus in meinem Wollen. Eines aber kann ich heute sagen ganz ohne Schmäh. Die Schwabbi war eine ziemlich verstörte junge Frau. Schien was tiefenpsychologisches zu sein wofür ich nix konnte. Psychologische Hilfe war vor 36 Jahren noch Mangelware. In Kärnten machte da noch der Kinderarzt Dr. Franz Wurst einen auf Knaben und Reifeprüfung. Natürlich sexuell. Eben weil Mädchen und Jungs 36 Jahre ago in getrennten Welten lebten und die Freizeit so gut wie nie zusammen verbrachten, fragen sie mich nicht was Mädchen taten, während wir uns in Landnahme übten, fehlte mir für so einen Vorgang eindeutig das Bewusstsein. Ich erkannte Schwabbi ihre Not nicht. Als Wienerinnen machten sich die beiden über meinen Dialekt von ganz südlich der Drau lustig und ich lachte hämisch zurück. Ob ich mich heute anders verhalten würde in dieser Sache? Natürlich. Da würde ich wohl über WhatsApp Fotos verschicken. Eventuell sogar nackt oder sonst wie beschämend. Soll heute gang und gäbe sein. Natürlich nicht. Ich habe meine Lektion gelernt. Auch fürs weitere Leben. Geriet eine Frau in Beziehungsfragen hinten hinaus emotional ins Hyperventilieren oder so vom Charakter her, war ich schon auf und davon, schneller als der Road Runner. Ist was neuronales bei mir. Beim Einsatz von Tränen nässe ich mich umgehend ein. Auch weil Männer über Generationen auf die Täterrolle festgelegt waren, blieb Frauen letztendlich nur die Opferrolle. Ist auch was Tiefenpsychologisches, das erst langsam aufzuweichen beginnt in Richtung "Wonder Woman". #MeToo, ist ja auch eine Opfer-Bewegung, wo betroffene Frauen andere Frauen ermutigten, mit Tweets auf das Ausmaß sexueller Belästigung und sexueller Übergriffe aufmerksam zu machen. Da gibt es ja einiges aufzuarbeiten kulturell. Trotzdem sind die Rollenzuschreibungen in dieser Sache wie gehabt. Männer sind in der Regel Täter und Frauen deren Opfer. Natürlich auch im Artikel in meiner Q-Zeitung.

Gestern vor der Glotze liegend, schon gut auf Tabs und gut am Zappen durch die Programme, ich habe da unzählige, natürlich ziemlicher Schrott, einzig zum Weiterzappen geeignet, blieb ich kurz bei einem Film hängen. War ein amerikanischer Western aus dem Jahr 1973. "Ein Fremder ohne Namen". Regie und Hauptdarsteller Clint Eastwood. Der Clint Eastwood ist ja noch good old American Dream. Auch hinten hinaus in seinem Alterswerk als Regisseur. 1973, als der Clint Eastwood noch an seinem Namen als Regisseur arbeitete, das Drehbuch zum Film schrieb ein gewisser Ernest Tidyman, Produzent, Musik, Kamera, Schnitt, ebenfalls alles Männer, gibt es folgende Szene. Der namenlose Fremde, gespielt von Clint Eastwood, stürzt sich in einem Pferdestall auf eine Frau. Naturgemäß in sexueller Absicht. Die Frau, natürlich attraktiv, ist mit dem Vorgang gar nicht einverstanden. Die wehrt sich mittels Sprache und strampelt mit den Haxen. Der Namenlose macht aber trotzdem weiter und weiter. Was soll der im Jahr 1973 auch sonst tun in einem Western als Kerl, der Welt zeigend, wo der Bartl den Geschlechtermost herholt. In der Schweiz hatten Frauen erst seit zwei Jahren das Wahlrecht. In der Filmszene kommt es dann zu einen unglaublichen Schwenk in der Dramaturgie. Die Frau im Pferdestall, die sich zuvor noch nach Leibeskräften gewehrt hatte gegen eine Vergewaltigung beginnt lustvoll zu stöhnen. Ka Spaß. Die wird ganz sanft in Richtung Soft-Porno. Dem nicht genug drängt sich auch noch ein alter weißer Kerl, eher unterprivilegiert, in die Pferdestall-Film-Vergewaltigungsszene, und beobachtet die beiden heimlich. Eventuell um zu dem Schluss zu kommen. Spannen ist gut für einen echten Kerl. Auch bei einer Vergewaltigung, die sich allerdings hinten hinaus im Wohlgefallen der Frau und zur Zufriedenheit aller auflöste. Obschon ich wie gesagt schon gut auf Tabs war und die Neigung habe Unangenehmes wegzulachen, in einen Schmäh verpackt, um die Welt zu ertragen, dachte ich mir umgehend. Was für eine brutale Farce sowas heute im Jahr 2020 noch zu zeigen. Das kannste eigentlich nicht machen.

Ende.

Fazit: Auf den ersten Blick würde man nie draufkommen. Der Clint Eastwood und der Woody Allen scheinen in der Frauenfrage ja unter einer Decke zu stecken. Dort liegt auch schon der Harvey und der Donald.

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Dresden. Letzte Woche, am 13. Februar in der Nacht hin zum 14. Februar, war 75 Jahre Feuersturm-Gedenken bzw. Erinnern. Brutale Sache. Ist neben dem Politischen auch was moralisches.
Schwierig die Bombardierung Dresdens richtig einzuordnen. Zumal von der Bronx, aus dem Verschlag des Rückblicks heraus. Die einen sagen nur "Guernica", "Coventry", und "wer den Sturm sät wird den Feuersturm ernten". Eventuell auch im Weinberg des Herren der auch schon bessere Zeiten erlebt hat. Zwar ist dort noch Transsubstantiation. Allerdings ideologisch mehr von Wein zu Weingeistessig. Für die obersten Katholikenmacher bleibt die Frau eine "Bitch". Die anderen wiederum sagen warum gerade Dresden. Der Krieg war doch schon so gut wie entschieden. Warum nicht die Bahngleise hin zu Auschwitz? Schwierig da beim Thema zu bleiben, wo der totale Krieg doch in alle Richtungen ausfranst, deep in die Gegenwart hinein. Nach Auschwitz wären wohl auch LKWs gefahren. Todesmärsche wären eine weitere Option gewesen. Thema, welches ich im echten Leben nicht mehr habe, nachhaltig end-abgewickelt, ist die Bombardierung Dresdens, ein Schmuckkasterl von Stadt. Fast so schick wie Dubrovnik oder Venedig. Seit dem letzten Hochwasser fehlen Venedig auf einmal die Touristen. Jetzt schlagen dort die Hoteliers Alarm, wie zuvor Umwelt und Ressourcen-Schützer*innen Alarm schlugen, wenn die Stadt aus allen Nähten platzt, wegen der Massen an Touristen. Die ebenfalls mit riesigen Schiffen in die Lagunenstadt gebracht werden wie Zeugs mit Frachtern. Schon hat man das aktuelle Dilemma Sachen "Klima-Umbruch" auf den Punkt gebracht. Klimawandel klingt zu sehr nach Erneuerung statt nach Umbruch. Die klassischen Geschlechterrollen sind auch im Wandeln wie der Modegeschmack. Der ändert sich auch andauernd. Geht Razz-Fazz. Sogar der Wandel im Verhältnis der Geschlechtern ist nix behäbiges. Siehe der Fremde ohne Namen aus dem Jahr 1973 hin zu #Me Too. Venedig mangelt es derzeit auch an chinesischen Touristen. Aus bekannten Gründen. Grauenhaft wie schrecklich zugleich. Die Lebensbedingungen auf diesem Planeten. Andauernd ist irgendwie Alarm. Denken sie nur an den ersten Weltkrieg hinten hinaus. Da hatte das Grauen gleichzeitig zwei Gesichter. Einerseits ein von Menschenhand gemachtes Inferno bzw. Leid, anderseits die "Spanische Grippe". Völlig bekloppt. Jetzt ist Coronavirus und Aufrüstung. 2019 stiegen die weltweiten Rüstungsausgaben wieder mal an. Besser wir wären gehen Viren gerüstet. Aber wir machen lieber Machiavelli: „Die Menschen sind so einfältig und hängen so sehr vom Eindruck des Augenblickes ab, dass einer, der sie täuschen will, stets jemanden findet, der sich täuschen lässt.“

Solche Vorgänge werfen Fragen auf die sich nur sehr schwer beantworten lassen. Irgendetwas stimmt hier nicht. In Dresden war auch Alarm am 13. Februar. Jedoch bevor die Alliierten-Bomber kamen und die Sirenen ertönten lief im Radio noch Zarah Leander: "Davon geht die Welt nicht unter". Diese Nazis. Geborene Schmähführer. Zu dem Lied habe ich einen sehr persönlichen Zugang. Der Goadfather hatte noch richtige Schellacks in seiner Plattensammlung als Kriegshalbwaise. Naturgemäß eine Zarah Leander-Platte und natürlich "Lili Marleen" von Lale Anderson. Das Lied ging um die Welt wie der Krieg. Melodie Norbert Schultze. Können sie sich als Hiesige/r, einst Ostmark, noch an die Radiosendung "Schellacks" von Günther Schifter erinnern? Hab ich unglaublich gerne gehört. Günther Schifter war wegen "Feindsender hören", verhaftet und in das Lager Maria Lanzendorf überstellt worden. Ein Nebenlager des Konzentrationslagers Mauthausen. Anfang April 1945 gelang es ihm aus dem Lager zu entkommen und sich nach Wien durchzuschlagen. Die Frage, ob die Bombardierung Dresdens ein Kriegsverbrechen war, weiß ich nicht vollumfänglich zu beantworten. Sie etwa? Freundschaftsdienst war es sicherlich keiner. So viel lässt sich auch im Nachhinein sagen, ohne sich angreifbar zu machen. Luftmarschall Sir Arthur Harris, genannt "Bomber Harris", genießt heute noch einen zweifelhaften Ruf/ Ruhm. In der ersten Angriffswelle wurde Dresden in der Fläche bombardiert und in der zweiten Welle dann konkreter. Das Ergebnis war dann sehr ähnlich. Überall Schutt und Asche und Skelette von Gebäuden. Ihnen ist das Dilemma mit dem Gleichzeitigen von Ereignissen sicherlich ein Begriff. Siehe Krieg und Viren. In Dresden gab es Skelette von Gebäuden und in Konzentrationslagern, die noch nicht befreit wurden von den Alliierten, menschliche Skelette von KZ-Häftlingen. "ZEITGELICH". Auch brennende Leichenberge gab es zeitgleich hüben wie drüben. Wenn ich den Diskurs um Dresden richtig verstehe spielen Zahlen eine bedeutende Rolle. Bei Zahlen denke ich umgehend an den Dr. Tilo Sarrazin, der unglaublich viel Wert auf korrekte Zahlen legt, die allerdings wieder interpretiert werden müssen. Natürlich auch korrekt. In der Sache Dresden dreht sich alles um die Zahl der dortigen Toten bzw. Opfer durch die alliierten Bombenangriffe. Auch um Schuld zu relativieren in dem einen oder anderen Fall. Dresden wird politisch instrumentalisiert heißt es. Ist kein schönes Instrument. Wir Kriegsenkel haben ja schwierige Anverwandte und Vorfahren. Tiefenpsychologisch komplett verhunzt. Willkommen im Club der verschütteten Traumata, weitergereicht an die nächste Generation wie einen Stab beim Staffellauf. Unübertroffen ist der Goadfather in dieser Disziplin. Der behauptet von sich keine Psyche zu haben. Dafür habe ich zu viel. Die Jüngeren tun sich da schon wesentlich leichter mit ihren 68ziger Eltern bzw. Großeltern, die Flower Power waren oder Punks. "God safe the queen". Aktuell ist schon "Friday for Future-Generation" und nicht wie bei mir "Monday for past". Wir älteren Semester hingegen haben noch Familie und Nachbarn an der Backe, bei denen der Verdacht nicht vollumfänglich ausgeräumt werden kann, dass sie einen jüdischen Haushalt ausräumten. Sich zu solchen Vorfahren emotional eindeutig verhalten ist eine komplizierte Sache. Da sucht man mental nach Auswegen. Die kognitive Dissonanz arbeitet da im Akkord. Des Weiteren soll Dresden eine Leistungsschau der Royal Air Force gewesen sein. Wer die offiziellen Opferzahlen des Bombardement auf Dresden als Faktum akzeptiert, die von ca. 25 000 Toten ausgehen, soll ein recht ausgewogenes Verhältnis haben, zwischen seinem persönlichen Schmerz und der deutschen Schuld. Eine österreichische Schuld in dem Sinne gibt es nicht. Bei uns ist in dieser Sache alles persönlich. Siehe das Problem "Odilo Globocnik". Dem seine Asche machte das Nachkriegskärnten wieder fruchtbar. Wer die Zahlen zu Dresden für viel zu niedrig gegriffen hält, neigt eventuell zur einer revanchistischen Sichtweise in Sachen Schuld, obschon Städte wie Düren, Wesel und Paderborn viel radikaler zerstört wurden als Dresden. Bei 100 000 Bomben-Tote in Dresden kann eine Neigung zum 3/4-Nazi nicht mehr ausgeschlossen werden, wie ich von der Frau S. ausgeschossen wurde, die niemals bei mir Kommentieren würde. So ein rigoroses Vorgehen scheint mit schon ziemlich Deutsch zu sein. Ist wie bei Deichkind "Keine Party". Im postfaktischen Zeitalter spielen Fakten sowieso nur noch eine untergeordnete Rolle. Die kann man glauben oder eben auch nicht. Gleichgültig, ob sich eine Historikerkommission nach jahrelangen Recherchen auf 25 000 Opfer festlegte. Eine weitere Null ist schnell angehängt im eigenen Bewusstsein. Und eine offizielle Historikerkommission gilt im Netz schnall mal als Fake-News, eine üble Verschwörung von ganz oben, wie in Österreich die Causa "Eurofighter-Korruption/Bestechung", wo sich dann hinten hinaus, genau ein Staatsanwalt der Sache annahm, der eventuell auch andere Fälle bearbeitete wie Ladendiebstähle. In der Bronx wurde in den 11 Uhr-Nachrichten ein Ladendieb dingfest gemacht. Na bitte. Schon ist der soziale Friede wieder hergestellt.
In der Sache "Eurofighter" eher weniger. Obschon Airbus eine Strafe von 3,6 Mrd. Euro akzeptiert hat. Allerdings nicht wegen Korruption sondern wegen "politischer Zuwendungen". In Österreich lassen sich 55 Millionen Euro nicht sofort entsprechend zuordnen, obschon die durch und durch politisch zugewendet wurden. Wer empfänglich für Misstrauen ist stützt seine Opferzahlen-Theorie halt mit ganz vielen Ost-Flüchtlingen die in Dresden untergekommen waren und die allesamt verbrannten, dem Bombardement schutzlos ausgeliefert. Was aber laut offizieller Geschichtsschreibung eine Mär sein soll. Dresden war Sperrgebiet. Nee nicht wie Leningrad.

Der englische Gentleman in der Bude über mir, seinerseits bekennender Faschist, dem seine Lunge nur noch 20 Prozent schafft, und da auch nur noch an guten Tagen, wie eventuell die FPÖ in Umfragen, geht von gut 200 000 Toten aus. At least. Letzten Mittwoch besuchte ich ihn. Ist das ein Drama. Grauenhaft wie schrecklich zugleich. Auch Abseits seiner schweren Erkrankung. Wir redet über sein Erbe. Eigentlich redet der über nix anderes mehr. Der will ja all seinen weltlichen Besitz einer Hure vermachen. Ka Spaß. Warum? Na weil er es kann. Als ich ihn fragte was die Grundlage für diese Entscheidung ist, antwortete er wortwörtlich: "Die fickte so gut". Nur soll die sich hinten hinaus nicht als vollumfänglich erbwürdig gezeigt haben. Zwar kam sie aus der Slowakei angekarrt, die dort mit einem anderen Kerl verheiratet ist, und besuchte ihn im Krankenhaus und tat sehr freundlich. Nur als sie glaubte in Erfahrung gebracht zu haben nicht mehr seine Erb-Favoritin zu sein, sondern nur Zweitgereiht, hatte es sich mit den Krankenbesuchen erledigt und der Freundlichkeit. Deswegen ist der EG emotional jetzt völlig von der Rolle. Der lebt tatsächlich im Glauben "seine Girls" mögen ihn. Der denkt das ist was persönliches. Der geht tatsächlich davon aus, die eine Hure, die ihm in sexuellen Angelegenheiten jahrelang zuarbeitete, genau in einem Gegenwert von 72 000 Euro, hegt tiefere Sympathien für ihn. Scheiße, sagte ich zum EG, nix für ungut. Aber in was für einer Welt lebst du eigentlich. Sinn Construction fiel mir nicht ein. Wäre der Mann gesundheitlich nicht gar so schwer bedient, hätte ich ihn auch noch gefragt, ob auch sein Gehirn kaum noch Sauerstoff aufnehmen kann. Jetzt verstehe ich auch besser warum der immer von seinen Girls spricht wie der Gollum von seinem Schatz. Der lebt tatsächlich in so einer Fake-Gefühlswelt. Der geht tatsächlich von der Annahme aus er ist als Mensch brutal liebenswert. Ist er aber nicht. Der Mann ist ein Arschloch. Der interessiert sich einen Scheißdreck für dich und deine Sorgen und Nöte. Ich kenne den ja noch aus der Zeit als er sich in Bestform wähnte der Herr Herrenmensch. Aber wie ich gerade sehe ist das eine andere Geschichte, die ich nicht weiter ausführen werde. Der Mann ist emotional wie Kindergarten. Peinlich naiv. So ein Gefühlsleben muss man sich leisten können. In der Schattenwelt überlebst du so kein Quartal. Der macht jetzt noch den großen Macker, weil er so um die 500 000 bis 600 000 Euro zu vererben hat. Ich ging dann zum Schmäh führen über und fragte ihn, ob er mich nicht auch in seinem Testament berücksichtigen könnte. Erstens habe ich eine gemeine Stepmother und zweitens geben meine Hausschlapfen den Geist auf. Dann zeigte ich ihm den Hauschlapfen, von dem sich eine Naht löste. Ob er das lustig fand oder für "bare Münze nahm" dürfen sie mich nicht fragen. Die Frage was es von mir hält stelle ich mir nicht. Ist mir völlig gleichgültig. Zur Elite zählt er mich sicherlich nicht. So viel kann ich sagen. Aber in der Not frisst der Teufel auch Histaminhaltiges. Überhaupt bin ich analog was mein Scheitern als Kleinstbürger betrifft wesentlich souveräner. Schreibend und im Netz weniger. Dort wird das analog Verdrängte in der Sache Anerkennung und Scham sichtbar. Was den EG betrifft. Soll er weiter in seinem Luftschloss leben. Braucht er meine Hilfe würde ich ihm die niemals verweigern. Arschloch hin oder her. Grauenhaft, wie er da mit den Plastikschlauch im Gesicht und schwer nach Luft ringend vor mir ausrechnete, wie viel in die Stunden mit seiner Alleinerbin gekostet hat, die ihn sexuell zuarbeitete. Scheiße ist das ein Wichtigtuer. Durch und durch jämmerlich. Plustert sich noch im Untergang endlos auf. Ich bin dann bald mal runter in meine Bude. Dem EG diene ich nur als Staffage damit er sich nicht ganz so alleine fühlt. Die ich mir ohne Goadfather seinem Wohlwollen niemals leisten könnte. In was für Situationen einen Fake-Besitz bringen kann. Brutal.

Ende.

Fazit. In Dresden, als die Bomben fielen, war ja ein Höllenlärm. Es zischte und pfiff allerorts und Menschen, die aus eingestürzten Luftschutzkellern ins Freie rannten, um nicht erschlagen zu werden von den Trümmern oder zu ersticken drohten, gerierten dann in den berüchtigten Feuersturm. Im Spiegel erzählt eine Überlebende des Bombeninfernos. Menschen hätten sich an Straßenlaternen geklammert um nicht direkt ins Feuer getrieben zu werden. Als sie Selbiges überlebten standen die dann vor ihren Häusern bzw. Wohnungen die in Flammen standen. Gestern las ich in der Sache Klima-Umbruch was über Unwetter, Hitzewellen, Überflutungen, Dürreperioden, Gletscherschwund, abschmelzendes Polareis, auftauende Permafrostböden, Arten bzw. Insektensterben, künftige Generationen und externalistische Kosten. Das übliche halt. Und dann den Satz: "Unser Haus steht in Flammen". Oh, oh, dachte ich mir, schon wieder diese brutale Gleichzeitig der Sprache. In Dresden in echt und jetzt auch noch metaphorisch. Alles in einer Zeitungsausgabe.

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