Freitag, 13. Juli 2012
Strophe 3 und 4
3. Strophe
Ich bin ein willenloser Nostalgiker, Raubtierkapitalisten waren in meinem Jetzt, auch als "damals" verschrien leicht zu zähmen, leicht geschürzte Ladys nannten mich noch nicht "sugar Daddy", jene MILF auf die ich scharf war musste ich noch nicht heimlich aus der Geriatrie stehlen, Maria aus Nazareth war die erste Aktenkundige Frau, die mit Hilfe der In-vitro-Fertilisation ein nachweislich schizoides Kind zur Welt brachte, das sich für Gottes Sohn hielt, das nur so nebenbei, ich bin auch schizoid und nur selten Gottes Sohn, der gerne im Garten arbeitet, im Fußball gab es einen Libero, der Mittelstürmer war eine hoch geachtete Person und nicht wegzudenken, alle rauchten und die Schwänze in den Pornos waren nur halb so groß und ein Arschfick eine Sensation, Küsse im Mai und Dezember und erst die Dame vor Arbeitsamt, kurz hatte ich einen Job in ihrem Bett, Chat Baker schlugen sie alle Zähne aus, weil er ein scheiß Junkie war, heute liegt er tot am Boden einer verstaubten CD Hülle, Björn Borg und John McEnroe spielten mit Holzschläger und ich war begeistert, Billy Jean King mit einem Strapon auf youporn, einfach undenkbar, mit fast 100 Sachen bretterten wir mit den Rennrädern die Pässe hinab und zwischen den Autos hindurch, heute tragen sie schon beim Scheißen einen Helm, Männer liefen den ganzen Tag in der Blauen herum und wenn sie einen Sitzen hatten, sprachen sie davon, dass früher alles besser war, nichts war besser, wer ein jüdisches Grab schändet, schändet die ganze Menschheit und die Ausläufer eines Adria Tiefs, scheiß Kalendersprüche, Dolly Buster macht es im Geist mit dem Dalia Lama, meine Welt geht in Flammen auf, unter dem Aschenregen heißer Luft grunze ich wie ein Wohlstandsschwein und suhle mich in meinem eigenen Dreck, dabei wäre ich gerne ein Rabe der anderen die Träume stiehlt. Ich bin ein Lobbyist des Nichts, eine Tragödie wie sie normal nur die Gemeingüter ereilt, ein Trinker durstig nach hochprozentiger Freiheit und lebe doch abstinent, eine gähnende Leere, hinter einer ausgeräumten Schachtel auf der Documenta X, ein Laufbursche des Zufalls, Mohammeds Neurose, Khomeinis Flirt mit einer scharfen Stewardess, meine Welt in der Vergangenheit festgefahren trägt kein Höschen.

4. Strophe
Froh zu sein bedarf es wenig
und wer froh ist, ist ein König.
Nur ich durfte schon in der Schule nicht mitsingen.

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