Sonntag, 20. September 2020
Am Rand dreier Druckwerke entlang notiert.
an einem wunderschönen Sonntagnachmittag auf der Donauinsel. Wohl eines der letzteren wärmeren Wochenende fürs heurige Jahr. So instabil sind die Gletscher der Antarktis auch noch nicht dass sich der Winter entschuldigen lässt. Trotz vermehrter Bruchspalten und Klüfte am Schelfeis, die inzwischen so offensichtlich und unübersehbar sein sollen, dass sie mit den Leerstellen in meiner Erwerbsbiografie locker mithalten können. Wo für zwei Wissenschaftler, nach der Ankunft in der amerikanischen McMurdo-Station, zwei Wochen lang Maskenpflicht war. Die Antarktis ist bis heute der einzige Corona-freie Kontinent der Erde.
Um wie viel eine völlige "eisfreie Antarktis" den Meeresspiegel ansteigen lassen würde. Ich hab was von 58 Meter gelesen. Also bis zu diesem Tag können wir schon noch einige hundertjährige Staatsanleihen auflegen. Oder nicht? Ein Wochenende, dass in Wien ganz unter dem Eindruck eines Donuainsel-Fest stand, dass wegen Corona unter höchsten Sicherheitsauflagen stattfand. Weswegen es dem Fest an den gewohnten Menschenmassen mangelte. Der Kurier schreibt: "Überhaupt dürfen gerade einmal jeweils 1.250 Fans an den beiden Show-Tagen mit dabei sein. Das entspricht in etwa dem normalen Andrang bei der großen Festbühne - allerdings bei den Soundchecks." Die beiden Festspielbühnen wurden von der Polizei und Securitys bewacht wie ansonsten nur noch jüdische Einrichtungen in diesem Land. Trotz dieser Vorsichtmaßnahmen wurde Wien vom deutschen Robert Koch Institut als "Corona-Risikogeburt" für deutsche Reisende eingestuft. Ab 50 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner wird`s wie gesagt happig mit den verbürgten Freiheitsrechten. Erlaubt sich die "Sieben-Tage-Inzidenz" zu viele Wochenstunden ohne "socialer Distanzierung" auf der Mikrobene, bei mir um die Ecke in einer Seitenstraße war in einem kleinen Kaffee mit Gastgarten sehr viel Bierseligkeit, derweil auf der Makroebene schwindendes Vertrauen in den Rechtsstaat und ein allgemeiner institutioneller Niedergang konstatiert wird, kann das "Hotel Sacher" bei 122,6 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner sein Mobiliar einwintern oder die Zimmer als Stundenhotel anbieten. Leer stehende Luxus-Hotels haben irgendwie was gruseliges an sich. Und das Schengen-Abkommen hält sowieso keinem Virus stand. Wird andauernd ausgesetzt. Zumeist von Politikerinnen, die das "Superfood" des Nationalismus in Keimgläsern des Ressentiments ziehen wie andere Sprossen.

Nee Risikogebiet. Da habe ich mich vertan. Dann sollen auch noch die diesigen Gesundheitsämter über meinen Lebensraum die Bronx die Kontrolle verloren haben, wie ich als junger CIS-Mann über mein Leben. Was ich zu jener Zeit als Mensch tat dürfen sie mich nicht fragen Genau über das aktuelle Infektionsgeschehen ging die Kontrolle flöten. Angeblich wurde das Personal fürs Contact Tracking zu spät aufgestockt. Und an Stammpersonal soll es im Sommer auch gemangelt haben die neue Mitarbeitende einzuschulen. Die waren alle auf Urlaub? Eventuell in Kroatien oder auf Lesbos. Die Neuen eventuell auch. Da möchte ich mich aber nicht festlegen. Die Zeit bei der "Kontaktverfolgung". Verfolgung lieber nicht. Verfolgung weckt in mir falsche Assoziationen. Die Zeitspanne beim Contact Tracking, ausgehend von einem Anruf bei der Corona-Hotline 1450, bis zum eigentlichen Corona-Test + Ergebnis soll sich in Wien a bissl ziehen. Da ist weiterhin Geduld gefordert, die dass Virus in der Regel nicht hat. Dem ich mal einen Mangel an Empathie unterstelle wie vielen CIS-Männer die noch old school sind wie ich. Auf seinem Weg durch die Institutionen einer menschlichen Immunabwehr wartet das Virus mit einer Infektion nicht solange zu bis die Wiener-Bürokratie soweit ist.
Bei der Hotline 1450 muss man derzeit wieder etwas länger in der Leitung verbleiben. Länger als beim Zahlungsdienstleister Klarna, wo man ohne Unterlass geduzt wird. Auch dann noch, wenn man eine Email bekommt. Eine Mahnung. Da eine ausstehende Zahlung unter Verzug geraten ist, weil die vom Bett1 gut 4-5 Wochen und ein mehrmaliges Nachhacken benötigte, um die beiden Matratzen, die ich wieder back gesendet hatte, genauer von einer Spedition abholen ließ, wieder als Zurückgenommen kennzeichneten und Selbiges dann zeitnah an den Zahlungsdienstleiter weiterleiten. Machen die dass nicht in der Zeit mahnt Klarna dich. Dieses globale Du. Ungefragt und ungebeten geduzt wurde ich als Kind. In den letzten Jahren wurde das Sie in der Geschäftswelt schneller abgebaut wie aktuell Stellen beim hiesigen Flugzeug-Zulieferer FACC. Das Virus der Niedergangs wütet in der Wirtschaft, wie einst die Spanische Grippe in den Schützengräben. Obschon es der Absolutismus gewesen sein soll der Etikette erhöhte. Das aufkeimenden Bürgertum wiederum soll den Hochwohlgeborenen hinten hinaus das Sie geklaut haben. Bis die 68ziger den Mief unter den Talaren der Beziehungen endgültig lüfteten. In Schweden ordnete die nationale Gesundheitsbehörde einst an. Sämtliche Kommunikation sei per Du zu führen. Weshalb sich im Land von Ikea "wohnst du noch oder lebst du schon", mit Ausnahme der Königsfamilie alles duzen sollen. Und Klarna ist ein schwedisches Unternehmen.

Warten ist also angesagt. Auf einen Corona-Test, wie auch einen Impfstoff. Oder wie ich warten musste, weil sich der Zeitraum zwischen der Diagnose Nierenstein, der operiert werden musste, bis zum OP-Termin ein wenig hinauszögerte, wegen der Corona bedingten Vorsichtsmaßnahmen im Gesundheitssystem, als man in Sachen Corona mit dem Schlimmsten rechneten oder vom Schlimmsten ausging, siehe Bergamo, und den regulären Krankenhausbetrieb auf ein Minimum zusammenstrich. Woraufhin viele OP-Säle Wiens verweist blieben. Dabei wird bei Corona sehr selten operiert. Auch zu meinem Leidwesen. Ob ich deswegen heute noch ungehalten bin. Nee bin ich nicht. Als Ü-50ziger, früh in der Kindheit auf CIS-Mann abgerichtet, konnte ich doch auf ein gewisses kulturelles Kapital an Leidensfähigkeit zurückgreifen, dass mir heute als Ü-20ziger in dieser Breite und Dichte wohl nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Dafür wäre ich wohl zu sensibilisiert für mich und meine Umwelt. Dass ich jetzt eine Nuance weit ins Schmähführen abgleite, sage ich extra dazu. Nicht das ein falscher Eindruck entsteht. Beim Contact Tracking happert es also in Wien, wie es auch mir happert, wenn die kalte Jahreszeit hinten hinaus die Herzen wärmt. Auch wegen der vielen Sprachbarrieren innerösterreichischer Flüchtenden, die sich aus den Bundesländern nach Wien retteten, wie ich mich vor vielen Jahren im Übrigen auch. Auch ich bin ein innnerösterreichischer Binnenflüchtling. Mit meiner Lebensleistung kannste in Kärnten, meiner eigentlichen Heimat, nicht einmal beim GTI-Treffen in der Turbokurve aufschlagen, wenn dort "Burnout" angesagt ist. Bevor ich den Faden ganz verliere. Den Wienernden, nee Wiener*innen, sieht man auf der Donauinsel weder das Risikogebiet noch die verlorene Kontrolle über das aktuelle Infektionsgeschehen an. Das was in den Medien über die Corona-Pandemie geschrieben steht und dem wie es die Menschen erleben passt immer weniger zusammen. Da tut sich eine ziemliche Kluft auf. Menschen können nicht andauernd in erhöhter Alarmbereitschaft leben in ihrem Alltag. Eventuell nähern sich diese beiden Welten im Herbst wieder etwas an. Ist ein stetige Hin und Her. Abhängig auch davon wie die Politik kommuniziert. Noch verhalten sich diese beiden Welten a bissl wie die Licht und Schattenwelt. Wo sogar ich inzwischen das Trennende über das Gemeinsame stelle. Ganz ohne Groll. Nicht jeder Deckel passt zu einem Topf. Diese Barriere ist wohl was Tiefenpsychologisches. Auf dem Weg aus meinem mentalen Ghetto der Schattenwelt immer dem weißen Pfeil nach verlaufe ich mich andauernd.
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Kommentierende Manhartsberg folgendes. Frau K.M. Ich weiß nicht ob die auf diese Anrede wert legen. Ich sehe uns gegenseitig inzwischen auch dadurch oder darin verwirklicht, dass ich mein Hausrecht über mein Blog, zumindest im Kommentarblog an sie abgetreten habe. Könnten sie dann bitte auch die Freundlichkeit haben ihre Kommentare stehen zu lassen als Hausherrin. Auch einfache Hausangestellte haben Rechte. Und das bisserl Höflichkeit fällt ganz sicherlich nicht unter den Themenschwerpunkt: Frauen sind keine Krankenschwester für CIS-männliche Seelenkrüppel.

Vielen Dank
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Auf meine Visitenkarte würde ich gerne die Berufsbezeichnung schreiben lassen: "Slumlord des Gelingens". Von diesem Gedanken ausgehend kam ich dann noch zu Ausdruck "Sternenkind unter den Gelingenden". Dazwischen hatte ich dann was Gedicht-ähnliches an die Ränder der Wochenendbeilage meiner Q-Zeitung gekritzelt. Vom Slumlord des Gelingens bis zum "Sternenkind unter den Gelingenden", gab es eine textliche Verbindung. Die ich allerdings nicht mehr zu reproduzieren weiß. Ich kann meine Gekritzel nicht mehr entziffern. Passiert mir andauernd. Im Umgang mit den eigenen Notizen unterscheiden sich Kleinstkunstversuche auch darin entscheidend von Großkunst-Ambitionen. Mir ein eigenes Notizbuch zulegen wo ich meine Gedanken notiere. Niemals. Das wäre mir peinlich. Zwischendurch steht da am Rand noch, "Sachverständiger für die Wortlosigkeit", wo es den Sätzen an Tiefe mangelt wie dem Blut an Hämoglobin. Nach kleinstbürgerlichen Sehnsüchten auf dem Leim gegangen, zum Canossa der Eitelkeit, ging nix mehr mit Entziffern. Da war nur noch Schmiererei. Erst hinter dem "Eisernen Vorhang einer kleinstbürgerlichen Routine", taucht die Sprache wieder auf, die vorgibt, unter der Terra incognita des Manhartsberg, eine gewisse Gehässigkeit ausgemacht zu haben, die es als solche sehr wahrscheinlich gar nicht gibt, sondern nur auf einer Eigenheit beruht, die sich wiederum mentalitätsgeschichtlich dahingehend deuten lässt, möglicherweise auf der elementaren Tatsache eines Missverständnisses beruhend, dass sich ein CIS-Mann wie ich, in der Tiefe seines Empfindens noch recht schwer damit tut sich einzugestehen, dass es Menschen gibt die einfach nur anders sind. Obschon man an der Oberfläche verstanden hat dass sich die Normen verschoben haben und der Kuchen der Anerkennung heute anders verteilt wird als in den Tagen der Blaumänner, die Montag blau machten. Der Dominantseptakkord klingt heute anders. Vielstimmiger. Mit einem Hang zu Distanzierung statt Differenz. Die kleine Septime G-f der Aggressivität und die verminderte Quinte des Testosteron, sind toxische Dissonanzen die gesellschaftlich nach Auflösung streben. Um Gottes Willen schreib ich einen Blödsinn zusammen. Auch beim Spermium soll inzwischen zu viel gesellschaftliche Verformung. Statt vorwärtschwimmend und wohlgeformt ist inzwischen sehr viel rückwärtsgewandt und verformt. Allerdings festgelegt möchte ich mich in dieser Frage nicht wissen. Auch weil Sympathie, der berühmten Definition Adam Smith nach, auf der vielfach falsche Vorstellung beruht, das Leid des anderen, sei das eigene. Genau darin Mangelt es auch. Wo die K.M. Links macht zu was Weiterführendes ins Kulturelle, denke ich mir. Nix für ungut. Aber passt schon hätte es auch getan.

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Was in den USA ganz von der glänzenden Fassade der kommerziellen Kultur verdeckt und abgeschirmt wird, wie die total Besseren auf dem roten Teppich bei der Oscar-Verleihung, ist der dortige Klassenhass. Die liberale Elite blickt verachtungsvoll auf die weiße Arbeiterschaft ehemaliger Industriearbeiter. Siehe einst Hilary Clinton, die als Präsidentschaftskandidatin 2017 bei einer Spendenveranstaltung eines Verbands schwuler, lesbischer und transsexueller Geldgeber in New York City sagte: "Krass verallgemeinert gesagt könnte man die Hälfte von Trumps Anhängern in einen – wie ich es nenne – Korb der Kläglichen werfen. Oder? Die Rassisten, die Sexisten, die Homophoben, die Xenophoben, die Islamophoben. Sucht euch was aus." Und wie diese weißen Trump-Wählerinnen über Schwarze denken, die sie als Parasiten und Sozialhilfeempfänger diffamieren, hat ja der weiße Polizist Derek Chauvin zu genüge bewiesen, als der diese Frage mit dem Knie 8:46 Minuten lang im Genick Georg Floyds beantwortete.

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Zwar war ich nicht anwesend. Aber die Höflinge Ludwigs XIV sollen um das ehrenvolle Recht gekämpft haben, neben dem Neffen des Königs ihre Notdurft verrichten zu dürfen. Ungefähr so ein Verhältnis habe ich mit meiner Gratis-Scheibe zur Lichtwelt.
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Die kalte Jahreszeit naht und näht sich die wärmeren Tage ein. Wohin gehen wenn es mich friert? Eventuell weg von hier, an einem Ort, wo das Klima mediterraner ist und milder wie in Griechenland, wo im Feuer des Flüchtlingslager Moria genau diese Hoffnung verbrannt ist.

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Hannah Arendt/Simone Weil/Simone de Beauvier/Ayn Rand. Die Retterinnen der Philosophie in den dunkelsten Stunden? Nur was rettet mich nachdem ich mich am eigenen Schopf aus dem Sumpf der schönen neunen Welt der Diversität gezogen habe, wo alle jene sexuell begründbaren "Identitätscluster" gleichberechtigt nebeneinander leben, die diese Fähigkeiten im kulturellen Austausch erworben und unter Beweis gestellt haben. Was ja wiederum voraussetzt das man all jene die dazu nicht im Stande sind entsprechend aussortiert oder zumindest brandmarkt.

Dazu viel mir dann noch Korvetten-Kapitän dampfender Belanglosigkeit ein.
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So wie die K.M. heute ein Thema anreißt riss ich einst Frauen auf.
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Eine andere Definition von Glück im Leben

Im Netz spiele ich schon länger Backgammon mit einem netten älteren weißen Herren aus Deutschland. Dann und wann machen wir auch Talk. In letzter Zeit weniger.
Derzeitiger Spielstand 67 : 31 für mich. Gleich wird es 68:31 für mich stehen. Warten sie bitte bevor sie mich als Prahlhans ein paar Nummern kleiner machen und mich auf ein Niveau hin kommentieren, das wesentlich besser zu meiner tatsächlichen Lebensleistung passt. Der Mann, inzwischen in Pension, ist von Beruf Psychiater. Genau Facharzt für Psychiatrie und Neurologie. Was sagt uns das?

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Slumlord des Gelingens
Sehr schön! Und positiv formuliert : )

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50% habe ich geklaut;-)

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