Freitag, 28. August 2020
Dionysos im Krankenhaus-Styl
Dios míos! Noch verweile ich im Kosmos des Krankenhauses. Alles sehr speziell dort. Ein Labyrinth aus Gängen, Wegweisern und diesen Dingern wo drauf steht was sich hinter dieser oder jene Tür befinden könnte. Mir fällt wieder mal nix Konkretes dazu ein. Wie bitte soll man die Welt beschreiben, wenn es einem an Worten mangelt. Wird immer übler. Ohne Suchmaschine wäre ich völlig aufgeschmissen. Suchmaschine ist für mich beim Schreiben wie Beatmungsgerät bei sehr schweren Covid-19-Krankheitsverläufen. Darin unterscheidet sich Covid-19 doch ziemlich von einer Grippe. Eine Grippe, so sie überstanden ist, hinterlässt keine nennenswerten gesundheitlichen Einschränkungen. Covid-19 schon. Leitsystem-Krankenhaus oder auch Wegleitsystem. So nennt man das dortige Labyrinth. Die Anforderungen an ein Wegleitsystem im Krankenhaus sind angeblich ganzheitlich, wo mittels logischer Struktur, mit einem Minimum an Einzelwissen ein Maximum an Informationsgehalt erzielt wird. In der Regel durch Beschilderungen. Im Krankenhaus ist sehr viel Beschilderung. Ich nannte das Fußgängerleitsystem im D-Spital, den Jacobs-Weg für die Ungläubigen. Sehr important soll im Krankenhaus ist eine leicht verständliche Beschilderungen zu den verschiedenen Funktionsbereichen, Abteilungen, Stationen sein, wie auch zur Cafeteria. Notausgang ist auch wichtig und natürlich zum Klo. Seit ich aus einer wissenschaftlichen Arbeit abschreibe sprudeln die Worte nur so aus mir heraus. Hinweise und Informationstafeln schaffe ich jetzt ohne merkliche Anstrengung. Was ich von meinem morgendlichen Mittelstrahl noch nicht behaupten kann. Zwar war bei mir auch Wegverlauf. Allerdings war der so ausgestattet das ich mich im D-Spital andauernd verlaufen habe, außer Stande mich vollumfänglich zu orientieren. 30% der Patienten und Besucher sollen beim Erstbesuch nach dem Weg fragen. 16% der Mehrfachbesucher mangelt es weiterhin an Selbstbewusstsein oder einem ausgeprägten Orientierungssinn, weshalb die wieder am fragen sind. Wie es aussieht tendiere ich in dieser Frage schon wieder in Richtung 1% wie bei der Schizophrenie und dem Histamin. Wahrscheinlich aus Gewohnheit. So wie die 1%tigen der Superreichen um die 50% des globalen Vermögens besitzen sollen, besitze ich um die 73% des weltweiten Unvermögens. Der Bekloppte vom Frankfurter-Bahnhof, der letztes Jahr ein Kind auf die Gleise stieß, wurde gestern verurteilt. Paranoide Schizophrenie. Dauerhafte Unterbringung in einer Psychiatrie. Der Mann, ein dreifacher Familienvater, stammte aus Eritrea, lebte als anerkannter Flüchtling in der Schweiz. In seinem Wahn ist der nach Frankfurt gefahren und zur Tat geschritten. Besser man versucht sich in dieser Frage nicht an der Wahrscheinlichkeit. In meiner Q-Zeitung zog der Herr Ortner in seiner Kolumne wieder mal die Asylanten-sind-mitnichten-eine Bereicherung-für-unsere-Gesellschaft-Karte. In Graz hatte ein anerkannter Flüchtling aus Syrien den Präsidenten der jüdischen Gemeinde, Elie Rosen mit einem Baseballschläger attackiert. Der saß zum Glück in seinem Auto. In dieser Frage, wie man solche Vorfälle beurteilen soll, hat man als Hiesiger eigentlich nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Versteift man sich auf die Aussage, na ein Flüchtling der sich in der Bewertung vertut, wie ein gütiges Zusammenleben hier funktioniert, rechtfertigt noch lange keine Pauschalverurteilung aller Flüchtlinge, umgehend setzt man sich dem Verdacht aus Antisemit zu sein. Verhält man sich genau anders herum ist es nicht weit hin bis zu einer ausgewachsenen Islamfeindlichkeit. Sagt man gar nix und guckt lieber nach seinen Tomaten im Garten oder auf sein Handy, gibt man im Diskurs die gesellschaftliche Mitte preis und stärkt die Ränder. Was mir zu Frage der Migration einfällt. Die Trumps sind aus Deutschland zugewandert. In Österreich müssen so gut wie alle jüdischen Einrichtung polizeilich gesichert werden. Nicht mal das jüdische Museum schafft es ohne. Und das bei unserer Vergangenheit. Ein Trauerspiel. Eine Schande. Ein einziges Grauen. Inzwischen habe ich einen neuen Erklärungsansatz für den Antisemitismus. Na nicht einen der sich aus der christlichen Tradition ableiten lässt mittels christologischer Bibelexegese. Wo Gott die Juden straft wegen ihres angeblichen Gottesmords, der Kreuzigung Jesu Christi, fortwährend mit Tempelverlust, Zerstreuung und Verfolgung. Die Juden seien gottlos, christenfeindlich, verstockt, verflucht, und stammten vom Teufel ab. Obschon Zerstreuung ist bei mir auch. Wusste nicht oder ich habe es wieder vergessen, das etwa seit 1230 Judensau-Skulpturen an Kirchengebäuden angebracht wurden, die Juden mit abstoßend wirkenden Körpermerkmalen und in ihrer Intimität als Schweine dargestellt wurden. Völlig bekloppt. Da kommt Gottes Sohn auf Erden um endlich sein zu Werk zu vollbringen, weshalb das Drehbuch ja schon geschrieben war, und dann haben die Juden den Scherben auf, dass des Skript nicht mehr umgeschrieben wurde in letzten Moment und einen alternativen Ausgang nahm. Was stellen sich Christen da im Detail vor? Der Jesus macht hinten hinaus Wellness oder Kuraufenthalt nach den Strapazen. Und später dann Umschulung. Vom Märtyrer zum IT-Fachmann im Home Office. Max Biller sagt in einem sehr langen Gespräch im aktuellen Spiegel über Lisa Eckhardt, die ja ebenfalls auf der Klaviatur des Antisemitismus Satire machte: "Eckhardts größtes Vergehen ist es das sie nicht witzig ist. Witzig ist nur, das ihr richtiger Name "Lasselsberger" lautet". Das ist so als würde sich ein Dieter auf dem Standesamt in Helmut umbenennen, um einen Künstlernamen zu haben, finden sie nicht?". Harvey Weinstein habe ich auch mal gemacht. Natürlich als Satire. Zu den Couchgesprächen kam der Harvey durchwegs im Bademantel mit einem Ständer. Zu seiner Verurteilung im Rollstuhl und Anzug. Ist wahrscheinlich auch nicht lustig. Lassen wir mal den historisch begründbaren Antisemitismus außen vor, in Richtung Nahost-Konflikt der inzwischen bis nach Wien ausfranst. Dabei haben wir eh schon Kurdenkonflikt und Tschetschenienkrieg.
Mein neuer Erklärungsabsatz. Der Antisemitismus nimmt einem die Angst vor dem Krankenhaus und weitere Komplikationen in Richtung Defibrillator oder Lungen-Mann. Grob umschrieben als Ohnmacht. Als ich in meinem Einzelzimmer mit meinem Katheterbeutel in der Hand ein wenig auf und ab marschierte, stürmten die Ärzte mit selbigen Gerät an mir vorbei. Der Alarm eines Respirators ist naturgemäß nicht zu überhören. Sehr eindringlich. Piepst wie sau. Das Geräusch kennt man zumeist nur aus Filmen. Dieser Ton fährt einem durch Mark und Bein, so man selber als Patient nur auf wackeligen Beinen herumstakst mit sehr viel Blut im Beutel. Was ich konkret tat? Na mich fürchten. Ich habe die Tür geschlossen, mich im Bett verkrochen, und eine Folge von "Breeders" geguckt. Falls sie Kinder haben sehr zu empfehlen.

Halten wir fest. In der Regel lief ich im D-Spital in die falsche Richtung, so wie ich in echt in die entgegengesetzte Richtung laufe. Beide Fällen führen zu einem unbefriedigten Ergebnis. Nee unbefriedigenden Ergebnis. Wer sich dazu entschließt gegen die Laufrichtung der Gesellschaft zu leben sollte schon bestimmte Ressourcen haben. Mir ist das eher passiert. Wirklich drauf angelegt habe ich es nicht. Selbst ihn dieser Frage gehöre ich zu einer verschwindend kleiner Minderheit, die auch in den inneren Bezirken der kleinstbürgerlichen Idylle leben wollten, dabei aber scheiterten. Weil ich diese Erfahrungen zu oft machte, und täglich gegrüßt wurde wie das Murmeltier, habe ich mich irgendwann angewidert auf den Pannenstreifen des Lebens in einem Klappstuhl gehockt. Dort hocke ich heute noch und warte zu. Aktuell ohne Mittelstrahl. Hab mal eine Krankenschwester um eine Stellungnahme in Sachen Leitsystem im Krankenhaus gebeten, da ich mich schon wieder verfestigt verlaufen hatte. Die meinte das braucht seine Zeit. Wie eventuell auch mein morgendlicher Mittelstrahl. Nee den hatte ich jetzt schon öfter als twice. Auch als ferne Erinnerung. Diese Welt ist schon ein seltsamer Ort. Die einen versuchen die Weltherrschaft oder Weltmarktführerschaft anzustreben, eventuell auch nur regional, wie aktuell die Türkei, oder wollen sich sonst wie profilieren, was ja nicht per se falsch ist, und die anderen kämpfen darum wieder Kontrolle über ihre Körperfunktionen zu erlangen. Ich gehöre zu den "Anderen". Nicht einfach da eine gemeinsame Gesprächsbasis zu finden. Das Krankenhaus gehört zu den vier Hotspots sich mit Sars-CoV-2 anzustecken. Ein Pfleger, der mich von A noch B schob, erzählte mir. Seit März wurde er genau einmal auf Covid-19 getestet. Sank ich im Rollstuhl hockend gleich noch ein wenig tiefer ein. Ansonsten ist dass Thema Sars-CoV-2-positiv nicht besonders aussagekräftig ist. Wirklich ins Gewicht fallen bei der täglichen Visite durch die aktuellen Corona-Statistiken nur die hospitalisierten Fälle und jene auf Intensivstation. In Österreich aktuell 30zig. Tendenz steigend. 4-5% der hiesigen Intensivbetten sollen derzeit belegt sein. Natürlich anders belegt als die Wurstbrote beim Abendessen im D-Spital. Unvergessen das dortige Brot. Das kam direkt auch aus einer Plastikummantelung. Nährstoffgehalt. Eventuell wie eine angezogene Handbremse auf einem Behindertenpatz. Als 50%tiger darf ich spotten. Lesend habe ich in dieser Frage einiges in Erfahrung gebracht. Allerdings ohne Anspruch. Ist mir eher passiert oder zugestoßen, weil mir zum Leben nix dinghaftes mehr einfällt. Genauer zur Bewältigung der Schizophrenie. Höre noch immer Stimmen. Die höre sich an, als ob die aus der tiefe des Raumes kommen, andauernd durcheinanderredend. Ein Stimmengewirr wie in einem gut besuchten Lokal. Sehr störend so man zu schlafen versucht. Inzwischen bin ich auch zum Hobby-Virologe mutiert wie das Virus. Wie es aussieht zum Besseren hin. Mutierte Viren wollen ja das ihr/e Wirt/in überlebt. Was nicht allen Wiener Hoteliers und Pensionen gelingen wird. Corona hat den Städtetourismus so gut wie ausgelöscht. Wird ein übles Konkurs-Gemetzel in den Winter hinein. In der Sprache der Wirtschaft spricht man von einer "Marktbereinigung". Falls es noch keine Corona-Impfung gibt wird in Wien "Corona/echte Grippe/ grippale Infekte" zum touristischen Highlight. Inzwischen weiß ich. Sars-CoV-2 wird eher durch Aerosole und Tröpfchen übertragen und weniger durch Kontakt. Das Geld im Bankomat hat in der Regel kein Corona. So gesehen ist Sex ohne Kondom keine primäre Übertragungsquelle von Corona. Schon gar nicht wenn man sehr schnell wieder fertig wird. Stellt sich die Frage welche Stellung am wenigsten Corona-invasiv ist. Eventuell . Missionar-Stellung Ja. Aber nur bei Corona-Test, der nicht älter ist als 8 Minuten. Dafür ist ungeschützter Sex eine virale Ansteckungshotspot für viele andere Krankheiten. Vor allem bei Frauen. Im aktuellen Spiegel habe ich was über Zytomegalieviren gelesen. Ganz übel wird's, wenn sich Personen damit angesteckt haben, die aus sehr persönlichen Gründen nicht menstruieren. Zumindest nicht im Moment. Wer hat sich eigentlich den Sager mit Personen und menstruieren einfallen lassen. Ist der Bringer. Der Franz, der acht Jahre einen Katheter tragen musste, wohl eher nicht. Babys, die sich in der Frühphase der Schwangerschaft mit Zytomegalieviren anstecken, können dann hinten hinaus im Worst Case a bissl behindert zur Welt kommen. In Deutschland soll die Zytomegalieviren-Infektionsrate häufiger auftreten als das Down-Syndrom. Down geht es aktuell auch wieder mit unseren Freiheitsrechten. Der hiesige Sozialminister Anschober von den Grünen hat sich eine neue Verordnung ausgedacht. Ist noch in Begutachtung. Angeblich was mit Betretungsverbot von öffentlichen Orten + Ausgehverbot. In Paris ist aktuell an einigen öffentlichen Orten Maskenpflicht ab 11 Jahren. Chinesische Forscher wiederum sollen herausgewissenschaftlich haben. An öffentlichen Orten steckt man sich eher selten mit Sars-CoV-2 ein. Der deutsche Aerosole-Forscher Gerhard Scheuch sagte dazu gestern im Servus-TV in der Sendung "Talk im Hangar", die ich für ziemlich gelungen hielt. Chinesischen Forscher sollen 7352 Infektionen untersucht haben. Und nur eine einzige Infektionen soll unter freien Himmel stattgefunden haben. Alle anderen in Innenräumen. Trotzdem stellt der hiesige Gesundheitsminister den öffentlichen Raum unter Generalverdacht. Berlin hat aktuell Anti-Corona-Demos verboten. Jetzt nicht mehr. Das dortige Oberverwaltungsgericht (OVG) erklärte die Demo für rechtens. Das Gericht sah keine "unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit" durch die Sympathisanten von "Querdenken 711". Eventuell blättern die auch in Studien zum Thema Sars-CoV-2-Verbreitung. Die Polizei wiederum machte wegen fehlendem Bewusstsein für Sicherheitsabstände der Demonstrierenden Masken zur Auflage. Der Verbot der Demo war ja eine politische und keine wissenschaftliche Entscheidung. Den Vorwurf, politische Gegner mittels Corona-Auflagen "mundtot" zu machen muss sich der dortigen Innensenator Andreas Geisel (SPD) wohl gefallen lassen. Seine Begründung die Demo zu verbieten war, dass es bei dem zu erwartenden Kreis der Teilnehmenden zu Verstößen gegen die geltende Infektionsschutzverordnung kommen wird. Die Versammlungen vom 1. August soll gezeigt haben, dass sich die Teilnehmenden bewusst über bestehende Hygieneregeln und entsprechende Auflagen hinweggesetzt haben. Stellt sich umgehend die Frage wie viele Personen wegen dem bewussten Hinwegsetzen der Auflagen am 1. August an Covid-19 erkrankten. Hätte man wissenschaftlich begleiten können. Nur wie bei den dortigen Verweigerern einen Corona-Abstrich machen. Die reden sofort von Stasi und Gestapo-Methoden. Intellektuell geht bei Corona-Zweifler sowieso nix. Ist was emotionales. Diese Studie mit den Aerosolen hat schon was. Anfang Juni kamen in Wien 50.000 Demonstranten beim Black-Lives-Matter-Protest zusammen, ohne sich an die gebührend Hygieneregeln zu halten. Trotzdem keine Spur eines Infektionshotspots. Was sagt uns das? Eventuell ist Sars-CoV-2 tatsächlich ein "Innenraumvirus". Spricht vieles für diese Hypothese. Nur festgelegt in dieser Frage, wie in meiner Art, hinter einer kleinstbürgerlichen Fassade einbetoniert, möchte ich mich nicht wissen. Aber "Stoßlüften" wird in den Herbst und Winter hinein eine überragende Bedeutung bekommen. Am gescheitesten wäre es die Fenster all jener Innenräume offen zu lassen, wo im Herbst und Winter dann sehr viel Betrieb sein und ausgeatmet wird. Sitzen Schülerinnen und Büromenschen dann in Hochgebirgskleidung auf ihren Plätzen und machen . Die technische Alternative zu Fenster auf sind Lüftungsanlage, das Stück um 10 000 bis 12 000 Euro, falls im nachhinein eingebaut + einer CO₂-Ampel, das den Gehalt von Kohlendioxid in der Luft musst. Angestrebt sollte in Innenräumen eine CO₂-Konzentration im Mittelwelt von 1000 ppm sein. Steht zumindest so in der Zeitung. Gute Luft in Schulen und weiteren Innenräume, wo Fenster oft nur noch gekippt werden können und die Luft nicht zirkuliert, wie das Blut in einem gesunden Organismus, lässt sich angeblich nur durch eine Hybridlösung. Na wie sagt man schon. Also eine Lüftungsanlage plus Fensterlüftung. Die Durschnittwerte in Schulen liegen oft weit über den von 1000 ppm bei 3200 bis 400ppm. Ein Fest für Aerosole. Was in der ServusTV- Diskussion zum Thema Covid-19 Maßnahmen der Regierenden keine Rolle spielte waren die Toten der Pandemie. Da war schon sehr viel Triumph der Lebenden. Ohne die Corona-Toten lässt sich das Thema ja nicht diskutieren. Oder doch? Kann man sich da einfach einen Aspekt herausnehmen und darüber sprechen? Was weiß ich. Über einen Trump-Sager aus der Corona-Vergangenheit, der jetzt noch in meinen Ohren klingelt. "Mit 100.000 (Corona) Toten haben wir einen guten Job gemacht". Um beim Lüften eines Raums einen guten Job zu machen sollte man unbedingt "querlüften". Ist sehr important. Den Drang der Lebenden, alles an Ungemacht auszublenden das einen verstört, um seine psychische Gesundheit nicht zu gefährden, halte ich überhaupt für eine ziemliche Verschwörung des Überlebenswillen, gegen den kaum mal ein mentales Heilkraut wächst. Ich hatte ja reichlich Gelegenheit mich in dieser Disziplin zu üben. Jeder Besuch beim Lungen-Mann war der Versuch mit seinem Todeskampf klar zu kommen. Zwar hielt ich sein "Big Improvement" für eine totale Verkennung seiner tatsächlichen Situation. Nur weiter ging ich auch nicht. Ein paar Tagen vor seinen Ableben beschwerte ich mich noch über dem seinen Herrenmenschentum. Wegen einer Telefonkonferenz wollte er seinen wöchentlichen Apfelkuchen an einem anderen Tag. Dabei hatte ich wochenlang alles mögliche an Kuchen herangekarrt bis wir einen Favoriten hatten. Was ich aber sagen kann. Gesunde wissen ihr Glück oft nicht zu schätzen. Unübertroffen in dieser Disziplin der Ex-Eismann mit seinen 23 Katzen und weiteren Ansprüchen ans Leben, die ich für leicht überzogen halte, in Anbetracht seiner Möglichkeit. Statt nur sechs Katzen und den blinden Kater grantelt der in einem fort. Siehe auch das Thema dicke Brieftasche. Versuch mal im Kapitalismus deine Wünsche an den Inhalt in deiner Brieftasche anzupassen, so das kein Blattl Eichenlaub zwischen deinen Wünschen und den Möglichkeiten diese zu erfüllen passt. Vor dem Reichstag soll bei der Anti-Corona-Demo wieder sehr viel "Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes" gewesen sein. Die Intensivmedizinerin in der Diskussionsrunde, die schon sehr bedacht war, die vernünftigen Maßnahmen von den weniger vernünftigen Maßnahmen der Regierung zu trennen, was bei der Vielzahl an Maßnahmen nicht so einfach zu entwirren ist, Regierende machen auch Twitter und Parteipolitik, hatte irgendwie den Scherben auf. Im Krankenhaus ist auch sehr viel Trennung. Geputzt wird ein Krankenhaus ausnahmslos von Personen mit Migrationshintergrund. Zwar ist im Krankenhaus auch Aufwärtsmobilität. Aber in einem überschaubaren Rahmen. Meine erster Zugang wurde von einem Arzt gelegt, dem seine Vorfahren keine aktive Nazi-Vergangenheit haben. Die hatten mit einer "Wiener-Reibpartie" nix am Hut. Mein musste am OP-Tisch neu gelegt waren. Der erste war nix. Und das bei meinen Venen. Der Doktor war beim Versuch auch ein wenig nervös. Na nicht wegen seiner Abstammung. Nervöse Ärzte schwierig. Nur woher soll die Expertise kommen. Zugänge legen. Davon werden Medizinstudentinnen wohl ein leben lang träumen. Der Intensivmedizinerin unterstellte die hiesige Schauspielerin und Sängerin Nina Proll "Berufsrisiko", so man sich schwer vermummt auf der Intensivstation mit den ganz schweren Covid-19 Fällen herumplagen hat und dabei eventuell auch noch sein Leben lässt. Der Beruf Intensivmedizin war ja eine "freie Entscheidung". Dann fällt "freie Kunstschaffende" wohl auch unter Berufsrisiko unter gewissen Bedingungen. Die Frage ist ja. All jene "Eigenverantwortlichen", die keinen Bock mehr haben auf zu viel staatliche Corona-Maßnahmen, die als Bevormundung empfunden werden und tatsächlich recht massiv in unsere Grund bzw. Freiheitsrechte eingreifen und denen es sehr oft an wissenschaftlicher Evidenz mangelt, die Corona-Datenlage soll noch a bissl unübersichtlich sein. Haben diese Personen dann ebenfalls ein Recht auf ein Beatmungsgerät und beste intensivmedizinische Versorgung, oder sollten die so eine Art Regress unterschreiben, im Notfall keine intensivmedizinische Versorgung zu erhalten oder Intensivmedizinsich "nachgereicht" werden. Naturgemäß weiß ich auf diese Frage keine letztgültige Antwort. Obschon ich stark in Richtung Beatmungsgerät "Ja natürlich" tendiere. Ich bin für ein Menschenrecht auf Irrtum und Unvernunft.

Was ich noch sagen kann. Hier geht es auch darum dass geschrieben wird und weniger was geschrieben wird. Hinter den Mauern der reinen Vernunft eingesperrt kann es schon ziemlich düster werden. Das Zeitalter der Selbstoptimierung in Richtung Neuro-Enhancement, um noch Leistungsfähiger zu sein, ist ein Zeitalter der kalten Vernunft. Sagen wir der vermeintlichen Vernunft. Dionysus, in Ketten der Vernunft gelegt, wie jene Schwarzen die Washington erbauten, wo sie politisch nur sehr unzureichend vertreten werden, ist wie in der Blüte seines Lebens stehen und völlig abgebrannt zu sein wie die Jugend Nordafrikas. Abgebrannt klingt so uncharmant. Abgebrannt bin ich. Ausgebrannt natürlich auch. Mit Zwanzig war ich schon verloschen. Was aber gar nix zu sagen hat. Die Welt lässt sich auch schön saufen. Die Jugend Nordafrikas ist eher chancenlos sich durch eigenes Zutun eine kleinstbürgerliche Existenz aufzubauen wie hier viele Migranten, die unsere Krankenhäuser im Schuss halten und "systemrelevant" den Wischmob auswringen. Mir geht unser Kastenwesen im Verborgenen inzwischen fürchterlich auf den Geist. Das kleinstbürgerlichste was Nordafrika seinen Jugend derzeit anbieten kann ist eine Karriere als Armutsmigrant oder IS. Gut das war jetzt zynisch. Im Krankenhaus saßen der S. und ich ein wenig in der Cafeteria. Saß uns ein Mann in den mittleren Jahren gegenüber. Der hatte wohl schon die Sechzig geknackt. Und der war a bissl sehr beleibt. Eventuell war er auch deswegen oder wegen etwas das sich daraus ergibt an Krankheit im Krankenhaus. Als der am telefonieren war könnte man den Inhalt seines Gesprächs in diese Richtung interpretieren. Schwer übergewichtig und das Alter sind wahrscheinlich nicht die besten Kumpels. Genauso wenig wie aktuell meine Blase und ich. Scheiße ist die überreizt. Der Mann saß also nur so da, recht tief im Mobiliar eingesunken und die Haxen aus gegebenen Anlass ein wenig mangespreadet. In der Hand hatte er eine dicke Leberkässemmel. Und auf der kaute er lustvoll herum. Die Semmel mit dem Leberkäs schien den Mann zu schmecken. Zwischen den Mann und dem Genuss an seiner L-Semmel passte kein Löschblattl. Das war eine Einheit. Gewisse gesundheitliche Kollateralschäden lassen sich da wohl nicht vermeiden. Aber eventuell hatte der Mann so viel Genuss im bisherigen Leben dass es sich für ihn trotzdem gelohnt hatte. Mir imponierte der irgendwie. Der Exzess der kleinen Leute hat schon was. Es muss nicht immer Kokain auf einem Klo sein oder sonst was Überkandiertes wo die Flasche Champagner 5000 Dollar kostet. Die Frage, ob er sich so grob unsolidarisch verhält im Zeitalter der Selbstoptimierten, sollen andere beantworten. Ich sah keinen Grund den Wutschnösel zu machen. Auf der Uro im D-Spital gab eines Ärztin mit der hatte ich einen Schmäh am Start. Immer wenn ich sie sah war sie dokumentarisch beschäftigt. Im Krankenhaus wird ja sehr viel dokumentiert. Da ist sehr viel Papier. Und diese Ärztin hatte a Packerl Tschik in ihrem Kittel.

Ende.

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In der Regel lief ich im D-Spital in die falsche Richtung (...)

Bin ja jetzt seit etwa fünf Jahren Dauergast in der Helios-Klinik in KR, aber ich schaffe es bisweilen auch immer noch, die Orientierung zu verlieren. Die Abteilungen, wo man mich hinschickt, finde ich meist mühelos, aber auf dem Rückweg gehe ich öfters in die Irre, weil alles so gleich aussieht. Und wenn man um zwei Ecken rumgegangen ist, hat man keinen Peil mehr, wo es zum Hauptflur hingeht, und der Hauptflur ist so lang, dass man, besonders wenn viel los ist, am Ende kaum absieht, wo der Haupteingang ist und wo das tote Ende.

Weiterhin gute Besserung im Uro-Genitaltrakt!

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Hier ist noch immer Kampf um morgendlichen Mittelstrahl
Man wird da ja auch ins kalte Wasser geschmissen. Eventuell ist die Orientierung im Krankenhaus auch ganz einfach. Nur war ich a bissl gestresst. Ich war ja nicht gekommen um mich selbst zu besuchen.

Haben sie eine Erklärung warum dort alles so gleich aussieht? Warum machen die nicht in verschiedenen Farben. Sagen wir alles mit Urologie ist Gelb. Mit Corona-Protest Braun-Rot. Die könnten doch in Farben machen. Psychiatrie ist violett. Totes Ende klingt fast schon lyrisch. Krankenhaus ist das totes Ende einer hyperaktiven Gesellschaft.

Uro-mäßig bin ich noch immer schwer im Hintertreffen. Brutal. Das ich nach sechs Tagen Katheter jede Kontrolle über die Entleerung meiner Blase verloren habe. Kämpfe seit Dienstag um Kontrolle in dieser Sache, also gegen einen Harndrang, der mich beherrscht. Völlig bekloppt. Die Blase hat aufgehört sich sich zu entspannen. Sobald ich liege schaltet die auf Durchfluss um. Es ist eine Tragöde. Komödie ist ja Tragödie + Zeit. Hier ist ja auch Aufklärung und Ratgeber. Männer reden öffentlich nicht über ihre urologischen Probleme. Erst im Krankenhaus, wenn all einen Katheter haben, fällt die kleinstbürgerliche Fassade kurz ab. Das Urologische beim Mann ist tatsächlich noch Tabu-Thema. Was bleibt einem Mann, der unten herum alles verloren hat, der dort aus dem letzten Loch pfeift und kein Haus am Meer hat. Eventuell nur noch der herzhafte Biss in eine Leberkässemmel? Und wie gehen Lebensabschnittspartner*innen damit um? Alles Tabu-Thema. Wird nicht gesprochen herrscht dann die Tyrannei einer falsch verstandenen Intimität, die sich irgendwann gegen einen wendet. Nur was hilft alles reden, wenn unten herum nix mehr funktioniert. Mittwoch hatte ich noch so wenig Kontrolle das mir zum Einkaufen knappe 30 Minuten blieben. Nicht auszudenken wenn ich mich beim Hofer angepisst hätte. Ist was anders als sich einnässen wegen der Spannweite des Lebens.

Beweisen kann ich es nicht. Das hat bei mir auch mit Schizophrenie zu tun.

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Der Hauptflur ist in drei Farbbereiche unterteilt. Folgt zwar keiner stringenten Logik, dass die Augenambulanz im gleichen grünen Bereich residiert wie die Radiologie, aber immerhin. Blöd nur, dass die Abteilungen innen alle gleich aussehen. Man denkt dann, man wäre schon mal dagewesen und geht fast zwangweise in die falsche Richtung.

Aber nochmal zum Pipi-Thema. Bevor die Dialyse das Thema erledigte, musste ich auch ziemlich oft. So hatte ich auf meinen Radstrecken oder beim Einkaufen in der Stadt immer schon mit eingeplant, wo ich mich erleichtern kann, wenn der Druck steigt. Kann natürlich sein, dass die Schizophrenie diese Sorgen noch verstärkt, aber es ist auch so schon schlimm genug. Bis vor kurzem hatte ich noch mit einem Darmkeim zu tun, der hinten raus bisweilen recht explosiv wirkte, da habe ich mir vor einer längeren Autobahnfahrt ganz genau angeguckt, in welchem Abstand die Rasthöfe und Parkplätze mit Klo kommen (letztere natürlich nur im absoluten Notfall benutzbar). Da las ich vor einiger Zeit ein Interview mit Udo Jürgens, der erzählte, ihm wäre auf der Bühne vor Jahren mitten im Auftritt ein Malheur hintenraus passiert - in einer weißen Hose. Er habe dann versucht, den Gig mit Anstand und ohne dem Publikum die befleckte Rückseite zu präsentieren zu Ende zu bringen. Das nenne ich mal ne profimäßige Einstellung.

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Aber bitte mit Sahne
guter Mann. Bei den urologischen Sachen muss man ja höllisch aufpassen nicht seine Würde zu verlieren. Wer möchte schon als Ü-50ziger beim Obst stehend beim Discounter in die Hose machen. Hoffentlich sind`s in dieser Sache aus dem gröbsten raus und die Dialyse hilft bei den Symptomen. Seine Reiseroute noch Klos auslegen. Da muss man Stoiker sein. Bei mir gibt`s auch Licht im Kühlschrank in dieser Sache. Vor einer Stunde hatte ich das erste old-school Mittelstrahl. Kann ich mich wieder über die ganz alltäglichen Dinge maßlos aufregen;-) Wenngleich ich sagen muss. Dafür habe ich einfach keinen Kopf mehr. Das war ein halbes Jahr in meinem Leben. Brutal. Und da bekomme ich a bissl Oberwasser ist draußen noch immer Virus.

Über eine recht persönliche Erfahrung kann ich noch Auskunft geben. Kaffee lindert bei Schizophrenie den Zustand. Zumindest in meinem Fall. Fragen sie mich nicht warum.

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Die Dialyse hilft im Prinzip, krempelt aber irgendwann den Flüssigkeitshaushalt so um, dass gar nichts mehr geht auf normalem Weg. Überschüssiges Wasser lagert sich dann an allen möglichen Stellen ab - unter anderem auch in der Lunge, und die resultierende Luftnot ist dann noch unangenehmer als ständiger Harndrang. Im Rahmen der Dialyse kann ich mir pro Sitzung 3 oder in Härtefällen auch mal 4 Liter Wasser entziehen lassen, aber entsprechend klein ist dann auch die erlaubte Trinkmenge zwischen den Dialyseterminen. Wobei zu berücksichtigen ist, dass auch feste Nahrung zu einem Großteil aus Wasser besteht. Das heißt, im Grunde darf ich kaum mehr trinken als das, was ich brauche, um die ganzen Tabs runterzuspülen. Es mal so richtig reinlaufen lassen, das geht leider nicht mehr.

Von daher freut es mich umso mehr, wenn bei Ihnen wieder "Wasser marsch" funktioniert, wie es soll.

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Brutal Herr M.
Auch wenn ich inzwischen a bissl gesundet bin ändert das nix an der Tatsache dass ich sie für ihren (Gleich)Mut bewundere wie sie ihr Schicksal meistern. Eventuell klingt das ein wenig kitschig. Aber gedanklich lasse ich sie in ihre Krankheit nicht zurück. Obschon ich weiß mit dieser Form der Selbstermächtigung ihre Beschwerden in echt wohl nicht lindern zu können.

Falls sie bei mir dann auch zukünftig was über Nierensteine, Schizophrenie, Histamin und Lungen-Mann lesen, dann ist das kein Jammern, sondern mehr ein Stilmittel. Da müssen sie bitte in der Bewertung ein wenig nachsichtig sein.

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Ehrlich gesagt bin ich mit meinen Nehmerqualitäten grad ein wenig am Ende. Die Nierengeschichte ist ja nicht mein größtes Problem, die Seuche macht sich auch in der Lunge und in den Herzklappen bemerkbar, und somit wird es jetzt wirklich existenzbedrohend. Wo da jetzt noch ein Big Improvement herkommen soll, ist mir völlig schleierhaft. Luftnot war immer mein größter Alptraum, entsprechend aufmerksam habe ich Ihre Schilderungen vom Lungenmann gelesen. Ich weiß wirklich nicht, ob ich im worst case genügend Stehvermögen habe, das bis zum bitteren Ende auszuhalten oder ob ich lieber meine Karre mit 200 (genauer gesagt 190) Sachen an einen Brückenpfeiler fahre, solange ich das noch kann.

Sorry, wenn ich Ihnen diese Information hier aufbürde. Ins eigene Blog wollte ich das alles nicht en detail reinschreiben, weil da paar Leute mitlesen, die ich im Moment damit nicht belasten will. Loswerden musste ich es aber trotzdem irgendwie...

Im Übrigen kann ich Sie in puncto Jammerei beruhigen, das ist bei mir nicht (oder extrem selten) so rübergekommen.

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Verstehe Herr M. verstehe.
Hier sind sie gut aufgehoben. Sie bürden mir gar nix auf. Bin eh wieder soweit hergestellt dass sie meine ganze Aufmerksamkeit haben auf einer tiefenpsychologischen Ebene. Ich habe leider auch keine Antwort parat. Nur jetzt, wo wir soweit alle Zweifel ausgeräumt und Eitelkeiten abgearbeitet haben, und uns hier ungezwungen unterhalten können, sollten sie bitte nicht aufgeben;-) Mit wem soll ich hier ein wenig Talk machen unter den Herren in den mittleren Jahren aus der besseren Etage der Möglichkeiten. So dick habe ich es auch nicht hier. Also halten sie bitte durch.

Lunge und Herzklappen angegriffen klingt nicht gut. Was sagen ihre Ärzte. Was haben die im Köcher? Big Improvement ist auch ein ziemliches Luder. Was ihre Lunge betrifft. Blind hineingedeutet in die Nacht des Unwissens bin ich mir in einem sicher. Ihre Lunge ist da schon noch in einem besseren Zustand. Lungen-Mann seine wird wohl nur noch aus Fetzen bestanden haben. Ich kannte ja seinen Sauerstoffsättigung. Ungefähr auf Niveau klimaneutrales Wohnhaus im Rohbau.

Nee ins eigene Blog lieber nicht. Dann haben sie alle gern und sprechen ihnen Mut zu. Die Frage die es zu stellen gibt ist aber woher der kommen soll, wenn es mal zappenduster um einen wird. Da bin ich auch oft überfordert. Eventuell a bissl darüber sprechen oder wie ich schreiben. Vielleicht wird dann aus Verzweiflung und Furcht, eine Angst die sich kontrollieren lässt. Wenn nicht. In der Apotheke gibt es doch auch medizinisches Gras. Vielleicht ein paar Züge machen. Natürlich solche die ihrer Lunge nicht schaden.

Es gibt aber auch noch Touch for Health Kinesiologie und Quanten-Heilung;-) Was macht das bipolare Magnetdings bei ihren Nieren. Ich tippe stark auf Nervenzusammenbruch.

Bei uns südlich der Drau sagten wir zu stinkenden Haxen Quanten.

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Haha, Quanten kenne ich als gebürtiger Oberrheiner natürlich auch. Vielleicht sollte ich mir tatsächlich mal eine Fußreflexzonenmassage oder Akupunktur gönnen. Für die Energetik oder den Ausgleich von Ying und Yang oder was weiß ich. Der Physiotherapeut hat mir neulich auf den Akkupressurpunkten an den Waden rumgedrückt, da habe ich vor lauter Energiestau die Engel im Himmel singen hören.

Aber ernsthaft: Herz ist vielleicht am ehesten reparierbar, man kann heute künstliche Klappen minimalinvasiv per Katheder einbauen. Aber Lunge macht mir richtig Sorgen, wenn die Erkrankung mit den Blutgefäßen das gleiche veranstaltet wie mit den Nieren, dann gute Nacht. Kann mir jetzt nochmal den Immunsuppressionshammer draufhauen lassen, aber bis der wirkt, dauert es Wochen, und was bei fortschreitender Erkrankung bis dahin wegätzt an Lungenvolumen, das kommt nicht wieder. Wache manchmal nachts auf mit dem Gefühl, es wird eng. Werde mir für alle Fälle so eine Sauerstoffpulle mit Atemmaske verordnen lassen. Das ist schon mal besser als nichts.

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Quanten-Massage
war früher einen Tritt in den Arsch;-)

Energiestau war letztens auch an der Grenze zu Slowenien. 15 Stunden staute es sich da weil der Bezirkshauptmann von Villach Corona nach Vorschrift machte.

Weshalb ich eh schon am Punkt bin. Bei ihrer Lunge bitte kein Corona. Wie machen sie das mit der Tochter? Die muss ja in Schule und kann nicht jeden Tag getestet werden.

Okay. Herzklappen lassen sich machen. Was haben sie mit den Blutgefäßen genau? Was sagen ihre Ärzte? Sagen die noch was oder drücken die sich um eine konkrete Ansage? Über Sauerstoffmaschine kann ich Auskunft geben. Damit hatte ich ja engen Kontakt über Monate. Das wäre eine gute Idee. Dann haben sie nicht das Gefühl keine Luft zu bekommen. Dass muss brutal sein. Nein es ist brutal. Ich habe es ja gesehen. Das wird nicht nur ein Gefühl sein Herr M. sondern auch irgendwie mit ihrer Wirklichkeit zu tun haben ganz konkret. Sie haben ja keinen an der Waffel wie ich. Nur was man in so einem Moment unternimmt schwer zu sagen aus meiner Position. Als ich auf der URO die Ärzte mit den Defibrillator rennen saß und es Tüüüüüt machte habe ich die Tür zu gemacht. Was man macht wenn man diese Tür nicht mehr ganz zu bekommt. Schwer zu sagen von der Bronx aus. Eventuell die Ehefrau aufwecken und zu der sagen: Komm Schatz. Mach mal Toast Hawaii. Hier ist zu viel Düsternis. Vielleicht wäre das eine Option;-). Aber ich kenne die rettende Antwort leider nicht. Ich bin nicht in ihrer Situation. Ich weiß nicht wie man ein wenig Grauen aus dem Schrecklichen ablässt. Der Mensch ist ja keine Badewanne. Was sagen die Ärzte konkret zu ihrer Lunge? Haben die irgendwelche Vorhaben mit ihnen oder rennen die davon wenn sie kommen?

Aber das sie sehr krank sind aktuell, so viele trau ich mir als Expertise zu. Ich hoffe sie damit nicht falsch zu beschreiben. Und dass ihnen das zu viel wird kann ich auch verstehen. Es ist ja auch zu viel. Punkt. Ich war schon mit meinen Problemen emotional überfordert im letzten halben Jahr. Ob man dann Haltung bewahrt oder zerfällt kann man sich wahrscheinlich auch nicht vollumfänglich aussuchen. Man geht halt so weit man gehen kann. Ich weiß jetzt. Wenn ich mich vor Schmerzen ankotze dann kann ich nicht mehr weiter. Irgendeinen Erfahrungsgewinn kann ich daraus nicht ableiten. Das sind Erfahrungen die keinen Nährwert mehr haben. Genau so wenig aus der Schizophrenie nach der OP als nix war mit Schlafen 36 Stunden. Es war zu viel. Und ich habe händeringend nach jemanden gesucht der mir a bissl davon abnimmt. Was mit dem Einzelzimmer dann auch gelang. Gucken sie dass sie sich von diesen Erfahrungen nicht zu viel aufhalsen. In der Apotheke gibt`s medizinisches Gras. Vielleicht tatsächlich mal probieren.

Im Übrigen mache ich hier auch a bissl Esoterik. Statt Matrix und Radiästhesie Goldrutentee. Soll angeblich gut sein für Blase und Niere. Ist ein größeres Sackerl. Schaut aus wie das Kraftfutter von Kühen;-) 8 Euro. Die kann man schon mal vergeuden.

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Im Moment wird Töchterlein zuhause beschult, ich habe ein Attest vorgelegt, dass ich Hochrisikopatient bin. Blöd, aber im Moment nicht zu ändern, das Risiko wäre zu hoch. Hat man ja gesehen, als die Kleine die Grippe von der Skifreizeit mitbrachte. Jetzt haben wir auch noch die Absage bekommen, dass es mit dem Auslandsjahr in Kanada (was alles schon so weit eingetütet war) in absehbarer Zeit nicht klappt. Mit diesem status quo werden wir uns also weiterhin arrangieren müssen. Und es tut mir wirklich elend leid für die Kleine, die guten Kontakte zu Gleichaltrigen sind so wichtig in diesem Alter.

Ich habe früher ja ganz gern mal was unmedizinisches geraucht, vielleicht probiere ich tatsächlich mal das legale Zeug. Krieg ich bei meiner Apotheke ja 10 Prozent drauf, wenns nicht über Rezept läuft. ;-)

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Machen sie bitte nicht die Schuld-Büchse der Pandora auf
ihrer Tochter gegenüber. Das kann nur nach hinten losgehen. Freilich ist das für ihre Familie auch belastend. Aber was soll man machen. Ziehen sie sich diesen Schuld-Schuh bitte nicht an. Sie haben eh schon Zement in den Pantoffeln. Sie sind ja nicht Täter sondern mehr Opfer in dieser Sache. Und mit Schuld kenne ich mich aus. Mein Nahverhältnis zur Schuld ist furchteinflößend.

Finde ich auch. Sie benötigen da was zum Entspannen. Was auch immer das sein mag. Ich könnte ihnen ja mal ein Video schicken. Der Schizophrenist sucht im Krankenhaus den Ausgang;-)

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Schuld ist nicht meine Baustelle, da kann ich Sie beruhigen. Aber an der Tatsache, für meine Angehörigen eben auch (wenngleich nicht nur) eine Belastung zu sein, komme ich nun mal nicht vorbei. Wobei ich damit jetzt auch nicht 24/7 rumhadere, es geht weiterhin darum, die guten Momente über all dem nicht links liegen zu lassen.

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Nee aus der Nummer kommen sie nicht ganz raus. Genauso wenig wie ich aus einer anderen. Einerseits schmeichelt es mir dass sie hier ein wenig aus ihren aktuellen Erfahrungen erzählen, anderseits ist es fast sowas wie eine Bankrotterklärung für mein Schreiben in Richtung. Machen wir lieber hier. Hier sind wir zwar auch in der Öffentlichkeit aber so gut wie ungestört:-)

Hätte ich schon wieder einen Aufhänger zum Schreiben.

Was aber nix zu sagen hat. Danke für diese Unterhaltung Herr M. Vertraue weiterhin voll auf ihren Widerstand.

Was sagen sie zum Thema "Erfahrungen aus dem Grenzbereich des Erträglichen". Haben die einen tieferen Wert. Oder ist das mehr Mittelalter-Style. Sie machen davon ja noch viel reichlicher Gebrauch wie ich.

Obschon ich eines verstanden habe. Die Schizophrenie, wie ich sie in meinem Alltag erlebe, ist bei Weitem nicht das Ende der Fahnenstange an Verstörung die die zu produzieren vermag. Da saß ich wohl hübsch in einer Bewertungsfalle. Muss man vielleicht gewisse Extremerfahrungen machen, um einen besseren Überblick zu haben. Oder ist man da auch von seiner Leidensfähigkeit abhängig, die ja unterschiedlich ausgeprägt ist. Weder fürs Schmerzempfinden noch für nervliche Zusammenbrüche gibt es ein genaues Richtmaß.

Schmerzen und Verstörung als Leitfaden durch ein Leben. Schwieriges Thema.

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Was sagen sie zum Thema "Erfahrungen aus dem Grenzbereich des Erträglichen". Haben die einen tieferen Wert.

Darüber zermartere ich mir seit einiger Zeit den Kopf, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. An sich liegt im Leiden kein Wert, niemand ist ein besserer Mensch oder moralisch auf der richtigen Seite, nur weil er viel gelitten hat. Aber im Bemühen, dem sinnlosen Walten des Schicksals einen Sinn abzugewinnen, ist es natürlich naheliegend, der Misere noch irgendeinen positiven Aspekt abzutrotzen. In der jüdischen Überlieferung ist Krankeit eher im Verdacht, eine Strafe Gottes zu sein, in der christlichen Tradition findet sich das zwar da und dort auch, aber es gibt da noch einen anderen Aspekt, den der Prüfung. Wen es in diesem Jammertal hart gebeutelt hat und der trotzdem gottesfürchtig blieb, dem winkt dann im Jenseits ewiger Eiapopeia zum Ausgleich.

Meine Mutter, die ja ziemlich auf dem Eso-Trip war, hatte viele schlaue Bücher zu dem Thema Krankheit als Chance, aber irgendwie habe ich da für mich nie so recht den Ansatzpunkt gefunden, an dem ich mich mit der richtigen Einstellung selber kurieren kann. So bin ich halt zurückgeworfen auf die Schulmedizin, von der ich früher keine allzu hohe Meinung hatte, die mir aber seit fünf Jahren immerhin das Überleben ermöglicht hat.

Vielleicht hilft so eine schwere Krankheit dabei, ein paar Dinge in einem anderen Licht zu sehen, vielleicht wird einem klar, dass man sich vorher zuviel den Kopf gemacht hat um weniger wichtige Dinge, was weiß ich.

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Was ich noch angefügt wissen möchte
Was ihre Ehefrau und ihre Tochter betrifft. Ihre Beziehung ist ja an einen Punkt durch ihre Krankheit das diese von Liebe wertschätzung und Zuneigung getragen wird. Ansonsten muss man ja davon sprechen dass jeder kranke Mensch für sein Umfeld eine Belastung ist. Siehe auch meine Erfahrungen mit dem Lungen-Mann der kaum eine Regung von Dankbarkeit gezeigt hat. Ich kann mir nicht vorstellen dass sie so sind.

Ich habe in meinem Leben Erfahrungen gemacht von denen ich nicht sagen kann dass sie mir in irgendeiner Weise geholfen oder mich zu einem besseren Menschen gemacht haben. Die waren von einer güteklasse dass man daran zerbricht oder aushärtet. beides kann ich nicht empfehlen.

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