Samstag, 24. März 2018
Tiefenpsycholgische Verweigerung
Mir Etwas anzuschaffen ist keine gute Idee mehr. Bitte halten sie mich nicht für undankbar oder gar übergeschnappt. Es ist durchaus denkbar, dass jeder Mensch nur ein gewisses Potential an innerer Bereitschaft hat, um Befehle, Belehrungen, Anweisungen, Anordnungen, Anleitungen oder Weisungen entgegenzunehmen und diese dann auch unwidersprochen auszuführen. Zumindest nach außen hin. Bekommt man zu viel von autoritären Gehabe ab, mit dem einen andere zu einem ganz bestimmten Verhalten zwingen (wollen), haut es einen an der Schnittstelle zwischen Psyche und Seele auf einmal den FI-Schalter der Gehorsam raus und es geht nix mehr. Schon in der Kindheit, unter der Knute der Um2 stehend, machte ich alles was mir aufgetragen wurde. Irgendwann auch ohne Widerrede, die meinen Widerwillen brechen sollte. Mir wollte meinen Erziehungsberechtigten noch zeigen wo Gott wohnt. Eben weil ich zur Widerrede neige, schmückte die Um2 jede ihre Aufforderungen bzw. Anordnungen, die einen Befehl gleichkam, mit dem Zusatzartikel, du machst jetzt Dies und Das und zwar ohne Widerrede. Der Goadfather bekleidete in diesen Jahren die Funktion des Erfüllungsgehilfen. Hinten hinaus hat er diese Kleindung aber wieder abgestreift. Jetzt musste ich tatsächlich das Wort Erfüllungsgehilfen googeln, weil ich mir nicht mehr sicher war, ob es dieses Wort überhaupt gibt. So ist das nach dem Aufstehen mit den Schizo-Tabs. Beim Militär, wo alles in Wichtige, Unwichtige und Nichtige in Befehlsform angeordnet wird, hat die Widerrede sowieso keine Substanz. Wer beim Militär zum Mittel der Widerrede greift, steht sehr wahrscheinlich schon vor dem Militärgericht. Und dort spricht dann der Anwalt für einen. In diesem Sinne hätten Hundertausende Wehrmachtssoldaten gleichzeitig Befehle verweigern müssen. Als viele dann verstanden oder eine Ahnung bekamen, in welches Schlamassel sie da durch ihr strammes "Jawohl" geraten waren, hatten sie schon zu viele menschenverachtende und mörderische Befehle befolgt. Jedes System das auf Befehlsgewalt, also blinden Gehorsam setzt, neigt zu ausufernder Gewalt. In der irakischen Wüste habe ich mal einen Befehl verweigert bzw. nicht ausgeführt. Ich hätte da ein paar Meter durch die Wüste robben müssen. In einer Wüste sich robbend fortzubewegen, erschien sogar mir, einem Meister des Sinnlosen, eine Spur zu sinnlos. Hab ich den Unteroffizier ausgelacht und gar nix gemacht. Umso weiter sich Soldaten vom normalen Kasernenbetrieb entfernen, umso geringer wird die Befehlsgewalt eines direkten Vorgesetzten. In der Etappe braucht es viel mehr Fingerspitzengefühl. So zumindest meine Erfahrung. Ganz schlimm muss es im Krieg sein, wenn man unter feindlichen Beschuss gerät. Eine Kugel kann sich da in der Hektik schnell mal verirren. Wird sicherlich schon vorgekommen sein. In der Wüste war mein direkter Vorgesetzter in seiner Befehlsgewalt nicht ganz so wirkungsmächtig. Wochen spärer zurück auf dem Stützpunkt war wieder Robben angesagt. Es versteht sich von selbst, dass mein Vorgesetzter diesen Affront nicht auf sich sitzen ließ und es mir dann über Bande 3-Mal heimzahlte. Wurde ich von einem tollen Posten in der Vermittlung in die Peripherie strafversetzt, weil ich angeblich eine leere Cola-Flasche auf einem Tisch stehen gelassen hatte. Als ich den Zugskommandanten darauf aufmerksam machte, nachdem der mir das Wort zugeteilt hatte, wie Armen eine Essensration, dass ich niemals Cola trinke, was sich leicht auf der Strichliste nachprüfen lässt, die am Kühlschrank hing, dort stand Zero Cola bei mir (das wäre jetzt top Product Placement) versteifte sich der gute Mann erst recht auf seine Befehlsgewalt und ließ mein Argument nicht gelten. Wahrheit ist in so einem System keine Kategorie. Mit der Wahrhheit kann man sich den Schritt schäumen. In so einer Welt gibt es auch grüne Männchen. Die Erfahrung, das die Wahrheit immer auf der Seite der Mächtigeren ist, hatte ich schon als Kind zu genüge gemacht. Deswegen nahm ich die Sache auch nicht zu schwer. An der Ausgangsituation, Dach über dem Kopf, ein Bett unterm Allerwertesten und ein gut gefüllten Bauch, hatte sich ja nix geändert. Statt lässig Gespräche vermitteln, musste ich in einer aufgelassenen Ortschaft, Wache schieben. Monatelang. Der Ort hatte was von Aleppo nach dem Beschuss und nicht während des Beschusses. So viel Wahrheit muss sein. Da wird gerade bei der Wahrheit sind. Die neue Kriminalitätsstatistik ist da. 2017 verzeichnete Österreich die niedrigste Gesamtkriminalität in den letzten 10 Jahren. 60% der Tatverdächtigen sind Inländer. 81% der Wohnungseinbrüche werden von Fremden begangen, vor allem von Rumänen. Wer jetzt sagt Rumänen klauen wie die Raben macht sich natürlich verdächtig ein übler Rassist zu sein. Die Zahl der Tatverdächtigen Asylwerber ist gegenüber 2016 rückläufig. Kommen ja auch weniger. Führend unter den Tatverdächtigen Asylbewerber sind Afghanen. Mein Ding sind ja derzeit Attacken mit Hieb und Stichwaffen wie einem Messer. Diese Attacken haben nicht nur in meiner Einbildung zugenommen. 2008 gab es 272 Fälle. 2017, 1060 Fälle. Nee jetzt mache ich nix mit Hieb und Stichwaffen in der Hand eines Afghanen. Die haben auch ganz ohne mein Zutun den Scherben auf. Egal von welcher Seite aus man es betrachtet. Afghanen können nix für den Ort ihrer Geburt. Die werden da völlig unschuldig mitten ins Grauen hineingeboren. Dann führt einen Afghanen dieses Handicap einmal um die halbe Welt, wo alles ganz anders und fremd ist. Und wenn der dann a Packerl Chips nicht ordnungsgemäß abrechnet zeigen alle mit dem Finger auf ihn, wenn sie sich durch eine Kriminalstatistik blättern, auch jene die es Gut meinen.

Am Passamt forderte mich der Herr Passbeamte, ein junger Mann mit einem Gesicht ohne Ecken und Kanten und Brille auf, den linken Zeigefinger auf den Fingerabdruckscanner zu legen. Der Schizophrenist guckt sich seine Hände an und legt unabsichtlich den rechten Zeigefinger auf den Fingerabdruckscanner. Der Passbeamte: „Den linken Zeigefinger nicht den Rechten“. Der Schizophrenist hebt seinen linken Zeigefinger vom Scanner schaut sich die beiden Zeigefinger an und legt den linken Mittelfinger auf den Fingerabdruckscanner. Der Schizophrenist: „Nur a Schmäh“, und macht dann wie angeordnet.

Ende.

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Was das Gehorchen betrifft, geht es mir ähnlich. Bzw., was mich betrifft, ist es eher das Ende der Bereitschaft zu Zugeständnissen. Ich habe das für meine Person auf die Wechseljahre geschoben, aber wie das bei Männern aussieht, weiß ich nicht.

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Ich neigte ab der Adoleszenz auch eher zu Trotz und Verweigerung, wenn es um das reine Gehorchen ging. Gleichwohl habe ich mich versuchsweise darauf eingelassen und Grundwehrdienst geleistet. Zu meiner Überraschung ging es in der Grundausbidldung sehr sozialliberal/kooperativ zu. Später im Wachdienst im Atomraketenlager war das Klima zwar rauher, aber auch das konnte man rumkriegen, ohne sich allzusehr verbiegen zu müssen. Es erforderte alldings ein gutes Timing dafür, zu wissen, wann man sich was rausnehmen kann und wo man es besser lässt.

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Ah Frau GM!

Danke fürs Lesen und Kommentieren. Der Beitrag, vor allem der obere Teil, der dann irgendwie mit dem unteren in Beziehung tritt, etwas dass ich so nur noch in äußerst bescheidenen Rahmen lebe, ist natürlich allerkleinste Kleinstkunst. Ich habe am Passamt tatäschlich den falschen Zeigefinger erwischt und dann den Schmäh mit dem Mittelfinger gebracht, aber nicht weil ich im Widerstand war, Pass ist ja extrem wichtig, damit mein Traum vom Balkon mit Meerblick nicht abfriert, sondern weil ich ja aufs Tabs, wenn ich nur so dasitze und nix mache, a bisserl in den Nebel des Tabs abgleite. Vielleicht war das aber wirklich was Tieferes. Was weiß man. Der Mann war ja die ganze Zeit am tippen, während ich nur so dasaß. Einmal fragte ich ihn was der so alles über mich weiß. Einiges wie es aussieht. Aber Wahrscheinlich nichts das die Sozialen-Plattformen-Macher nicht auch längst wissen.

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Das mit ihrem Grundwehrdienst ist mir inzwischen bekannt Herr M. Da haben sie sich ja gut gehalten für einen der es sehr individuell mag. Etwas dass ich weiterhin von ihnen erwarte, nein voraussetze, dass sich sie gut halten und nicht unterkriegen lassen von ihrer Erkrankung, die niemals nach dem Grund fragt. Was der Stephen Hawkins für die Physik war sind sie dann für die Blogger. Wobei ich mich der Lichtwelt-Bloggerei wie der Lichtwelt nicht wirklich zugehörig fühle. Das geht Razz Fazz und schon heben wir Gräben aus. Da kann ich aber nix für. Keller hat mir da den Rest gegeben. Keller habe ich nicht überwunden.

Meiner Erfahrung nach ist Ausland a bisserl anders als innerhalb der eigenen Grenzen des Kasernenbetriebs. Wobei der Oberstabswachmeister mit der Wüste einfach a Trottel war. Uncool ohne Ende. So einer der dachte ich übernehme die cinemascope-ergebene Lässigkeit einer Hauptfigur aus einem Sergio Leone Western 1:1 in die Wirkichkeit. Und wenn es nicht klappt dann räche ich mich an allen die das bemerken. Eh klar dass wir zwischendurch so ein typisches wer hat die schmutzigeren Eier-Ding am Laufen hatten. Der war immer auf Unterwerfung aus. In der falschen Zeit hätte der warscheinlich auch Kleinstkinder liquidiert, um allen zu zeigen wie hart er ist. Einer der mit Gewalt über sich hinaus muss, weil dass was er ist, einfach zu wenig ist. Gibt ja so Menschen die können nicht das Sein was sie sind. Die schlagen dann um sich. Typischer nach unten treten und nach oben buckeln-Charakter. Wuselte um Offiziere herum wie Motten ums Licht. Gibt einige von denen beim Militär. Verschlagen ohne Ende und zu keiner freundlichen Geste in der Lage. Das ließ seine Unsicherheit, kaschiert als Dienstverstädnis nicht zu. Dem ging einer ab wenn er alles "Sehr gut" in der Dienstbeurteilung hatte. Nachdem der mich abserviert hattte sind wir uns einmal in der Bude begegnet, so auf Du und Du. Machte der gerade Bankdrücken. Sagte ich zu ihm: "Gutes Gewicht zum Aufwärmen". Nur sein Kopf, gut in Verfärbung tätig, sprach mehr für Maximalanstrengung. Noch ein Kilo mehr und der hätte sich angeschissen. Hab ich mich dann auch hingelegt und dass Zeug weggehoben. Gott sei Dank war ich sehr jung. Wenn ich das heute mache zerre ich mir alles;-)

In den nächsten Monaten war der nie mehr zu den üblichen Zeiten dort anzutreffen. Solch ein Typus von Mensch ist extremst gefährlich. Der erfindet sich dann naturgemäß einen Cola-Flaschen-Vorfall und schießt dann seit 05 45 zurück.

Und das Ding in der Wüste. Wie sagt man: "Das war es mir wert". Was sich groß um Konsequenzen scheren, wenn zu Hause eh nur die Ansgt vor der Obdachlosigkeit wartet. Da kann man schon in die Vollen gehen und alles geben. Hinten hinaus hat man dann keine Zähne mehr und kaum Lebens das über den Moment hinausragt. Aber damals war ich Jahrelang echt und unverfälscht. Ist doch auch etwas.

Allgemein war ich auch Selber schuld. Mein Verhalten war ja im Grunde unmilitärisch bis zum Geht nicht mehr. Im Nächsten passe ich mich dann besser an die Verhältnisse an. Ganz sicher.

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Oh bitte, Herr Schizophrenist,
passen Sie sich niemals an die Verhältnisse an. Wie Sie es dem sadistischen Speichellecker in der Muckibude gegeben haben, das war schon ganz großes Kino. So etwas befriedigt immer stellvertretend meine eigenen Rachegelüste.

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An einiges an Verhältnissen passe ich mich schon an. Das wäre ja sehr töricht alles zu verweigern. Ich kann auch nicht sagen dass ich in der Auseinandersetzung mit dem Capo als erster Sieger ausgestiegen bin. Eigentlich nicht. Der behauptete einfach ich hätte eine Cola-Flasche auf dem Tisch stehen gelassen, was weder den Tatsachen noch der Wahrheit entsprach, ich trinke heute noch immer kein Cola, und schon wurde ich strafversetzt. Aber nicht weil ich im Dienst das Erforderte nicht brachte, sondern weil mein Freizeitverhalten eines Soldaten unwürdig war. Ka Spaß. Es ging um mein Freizeitverhalten. Wir hatten ja recht a Hetz. Wer z.B. beim Tischfußball im Vierer verlor, musste die Sieger die im Auto saßen und Musik hörten, um den ganzen Stützpunkt schieben. Der Capo gehörte einfach nicht zu jenen die sich in irgendeiner Form bespaßen lassen wollten. Dazu hatte er nicht die richtige Biochemie oder hing zu sehr dem Idealbild des Soldatenlebens nach. Mir war das Ideal des Soldatenlebens siebzehn und Biochemisch bin ich sehr für Bespaßung. Ich machte das ja eigentlich nur um meine innere Balance zu halten. Das scheint für ein bzw. mein Lebensgefühl wichtiger zu sein, als Unterwerfung mit Hintergedanken. Sie verstehen sicherlich was ich damit sagen möchte. Sie müssen mich als zufriedenen Menschen denken. An diesem Prinzip habe ich bis heute noch nix geändert. Wer regt sich hier andauernd auf das zu wenig geklickt wird. Na ich. Statt den Groll in mich hineinzufressen und alles heimlich im Hintergrund mit mir abzuhandeln, rege ich mich schön über Klicks und Kommentare auf und lebe gut damit. Gut möglich das andere es auch a bisserl mit den Klicks und Kommentaren haben, aber gar nix sagen und sich trotzdem ärgern. Was weiß man. Wenn du einen extrovertierten Charakter hast wie ich, dann muss du diesen auch entsprechend füttern. Um weniger über mich zu reden. Sie haben da gerade einen Fortsetzungskrimi am Laufen. Hoffentlich schreiben die Leute weiter und lassen sie nicht abstürzen, weil sich dann die Frage stellt, wie geht man mit dem Absturz um. Meine Methode alle beschimpfen. Würde ich mich in so einem Moment kleinlaut zurückziehen wäre das mein Untergang. Genau so war das auch beim Militär. Ich hatte frei, kam vom Saufen zurück, und wurde in diesem Zustand, so um die 2 Promille, ins Office vom Zugskommandanten befohlen. Dann kam die Capo-Cola-Sache. In diesem Zustand, mit gefakten Beweisen, ist die Gefahr riesig das man recht einen Scheißdreck sagt und sich um Kopf und Kragen redet. Da ich nicht total verblödet bin wusste ich dass es hier nix mehr zu gewinnen gibt. Ich weiß heute noch was ich zu den beiden sagte. Ich sagte. Auf diesem Stützpunkt sind alle sehr intelligent. Nur zwei bewegen sich im unteren bis mittleren Normalbereich. Es steht ihnen natürlich frei sich zur größeren Gruppe zu bekennen. Und dann guckte ich die beiden durch glasige Augen an und hatte ein Lachen um die Mundwinkel. Musste einfach sein. Nach dem Satz durfte ich abtreten.

Hatte ich dann harte Wochen. Eines erfahrenen UNO-Soldaten eigentlich unwürdig. Einen guten Moment hatte ich dann noch. Wir veranstalteten am Stützpunkt ein Backgammon-Turnier. Ging um 200 Pfund. Im Finale traf ich auf den Zugskommandanten. Ich gewann haushoch. Was aber nur daran lag dass ich schon länger spielte. Sagte ich dann zu ihm, dass ich mit meiner Theorie was den Intellekt betrifft so falsch nicht gelegen war. Ehrlich. Lief genau so ab. Ich hatte mich sozusagen meiner Art entsprechend behauptet. Was ich offensichtlich gebraucht habe. Nicht auszudenken, wenn ich die beiden Vollseppen beim Cola-Flaschen Komplex um Nachsicht gebettelt hätte. Hab ich auch bei der Um2 nur einmal gemacht. Aber da war ich 12 und ein paar Wochen. Da hatte ich die Hosen vorm Goadfather gestrichen voll. Und das völlig zu recht. Ich hatte für alle hören die Um2 als "Arschweib" bezeichnet, weil die mich schon wieder zur Gartenarbeit abkommandierte. Dabei hatte die anderen Kinder auch Gärten und mussten dann und wann ran. Aber die Um2 war da doch sehr lieblos im Umgang. Nee richtige Mami mit Liebe, die sagt sich ja hin und wieder. So jetzt lass ich das Kind in Ruhe, das hat gerade extrem viel Bespaßung im Nachbarsgarten. So reagierte die Um2 nie. Ich weiß Arschweib ist nicht sehr kunstvoll. Da habe ich drum gebettelt das sie nix sagt. Logisch das die sofort herumjammerte als der GF über die Schwelle des Matriarchats trat. Hat mir der Goadfather, der an sich kein schlagender Vater war, eine gelangt. Aber was für eine. Ich hatte noch den Abdruck vom Ring auf der Wange. Aber das ist eine andere Geschichte. Mich dürfen sie aber nicht fragen warum die Menschen so auf Unterwerfung stehen. Möglicherweise was Sexuelles, das dann über Bande anders gelebt wird. Wissen tu ich es natürlich nicht.

Nur in der Schwabbi-Sache war ich eingeknickt, weil der Vorwurf, ich sei für deren Selbstmordversuch einer jungen Frau verantwortlich zu schwer wiegte. Da war zu viel Druck, dem ich da ausgesetzt war und letztendlich auch beugen musste. Zu Hause droht ja die Um2 mit Heim so zum Erziehen. Wenn die von der Schwabbi-Sache erfahren hätte wäre das mein Aus gewesen. Lieber Schwabbi als Erziehungsheim. Ich steckte da in einer Lose-Lose Situation. Sehr unangenehm für die innere Balance.
Selbstmordversuch ist ja was anders als leere Cola-Flasche. Das ärgert mich heute noch mit der Schwabbi, wie ich da ins offene Messer von Fake-News lief. Nicht weil ich unschuldig war, ich habe die Gute tatsächlich gemobbt, aber der Versuch selbst, der schon auch ein ehrlicher Hilferuf war, so war das nicht, war reine Inszenierung. Nicht einmal zum Arzt musste die Beste. Hätte man mir das normal erklärt dass die Schwabbi nicht schwabbelig sein wollte und nicht ganz so Gemeinheiten-affin ist und sehr darunter litt, wäre ich durchaus in der Lage gewesen mich zu entschuldigen und Besserung zu geloben. Aber so bleibt da nur diese üble Nummer bei mir zruück, die ihr bester Kumpel der Leutnant inszeniert hatte. Die war sowas wie der Steve Bannon;-)

Das aber auch Opfer wie die Schwabbi ne ganz üble Art haben können, die manchmal gewisse Reaktion fast provoziert, ging bei diesem Opfer-Ding, armes dickes Mädchen, und Täter, sportlicher, vorlauter Halbstarker völlig unter. Die Schwabbi und der Leutnant hatten so gar gleichgeschaltete Blasen. Da rennen zwei junge Damen andauernd gemeinsam aufs Häusl und wundern sich wenn das kleinstbürgerliche Imperium zurückschlägt. Heute sind wir ja an einem Punkt das zwei gleichgeschaltete Blasen aus Ausdruck von ganz viel Persönlichkeit und Individualität bezeichnet werden. Heute darf jeder total gestört sein. Solange es deine Freiheit nicht einschränkt, was geht es dich oder euch an wie sich andere verhalten. Gleichzeitig beklagt man aber das die Gesellschaft in immer mehr Milieus zersplittert und Filterblasen zerfällt und der Zusammenhalt spürbar bröckelt. Ich habe der doch keine gelangt so dass sie sich auf einem Parkplatz den Schädel brach. Schwabbi hielt ich für ganz normal. Südlich der Drau in meiner Gasse hatten wir einen Dicken. Der war a bisserl älter. Den nannten alle Fatty George. Wobei ich schon verstehe das der original Fatty Georg ein österreichischer Jazzmusiker war. Nur was kann ich dafür das es damals noch keine Jazzmusikerin gab die Fatty Ella genannt wurde. Gab es schon. Aber nicht im ehemalig nationalsozialistischen Österreich. Das war Negermusik. So schwebte, wegen mangels positiver weiblicher Rollenmodelle, das Schwabbi ganz anders über der Schwabbi als das Fatty über dem George. Wenn sie mich heute fragen wie die Schwabbi mit Vornamen hieß. Na Schwabbi

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Mann, Mann, Mann,
Sie hatten aber echt Eier, damals beim Militär. Ich habe mich nur mal über meinen Vorgesetzten beim Presbyterium beschwert, gewonnen und mir damit seinen Respekt verschafft und einem anderen, sehr fiesen Vorgesetzten ins Gesicht gesagt, dass das Vertrauen unseres Kollegenkreises in seine Person zutiefst erschüttert ist. Aber das waren Pfarrer und keine harten Hunde der Soldatenzunft. Hut ab, Herr Schizophrenist! Das wären tolle Filmszenen.

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Das stimmt, die Nummer mit der Befehlsverweigerung muss man erst mal bringen - im wissen um die Tatsache, dass man auf die eine oder andere Art sicher gef*ickt wird dafür.

Meine eigene Erfahrung war, dass man sich in bestimmten Dingen eine gewisse Narrenfreiheit erarbeiten konnte, wenn man in Teilbereichen richtig gut war, etwa MG-Schießen und so Sachen. Da wurden dann kleinere Wachvergehen wie Schokoriegel essen oder auch nur zu lange Haare haben, nicht streng geahndet.

Das gehörte zu den ungeschriebenen Gesetzen im Wachdienst des Atomraketenlagers: Niemand erwartete Arschkriecherei, aber man musste die Sache schon ernst nehmen, inklusive der vielen Alarmübungen, bei denen man wirklich nie sicher konnte, ob es diesmal tatsächlich ernst ist. In dieser speziellen Nische, die mit einem echten Einsatz da draußen natürlich nicht zu vergleichen ist, hat es für mich nach anfänglichen Schwierigkeiten ganz gut funktioniert. Das letzte halbe Jahr musste ich kaum noch selber auf Turmstreife, ich saß meistens als stellvertetender Wachhabender im Wachlokal in der Nachtschicht, das war recht komfortabel.

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Dicker kann ich natürlich nicht mehr auftragen. Mehr an Widerstand habe ich nicht gebracht. Einen Befehl eines Offiziers wäre ich natürlich mit anderer Sorgfalt nachgekommen. Aber Wüste, um die 45-50 Grad, in einem Kriegsgebiet, da sollte man mit seiner Befehlsgewalt vielleicht a bisserl konstruktiver umgehen. Doch wir mussten als es in den Irak ging um spätestens um 01 00 einrücken. Ich kam 45 Minuten vor Abrücken. Durchaus a bisserl beschwingt.

Pfarrer, also über Bande Gott widersprechen ist schon hohe Verweigerungskunst.

Atomreaktor ist natürlich sehr lustig. Hat eine gewisse Dringlichkeit. Was machste wenn der einen auf Tschernobyl oder Fukushima.

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Haha, Atomreaktor, das wär auch was gewesen. Aber die Simpsons waren anno 84 ja noch nicht erfunden, und so richtig slapsticktauglich ist das Setting auch nicht, wenn mans recht bedenkt..

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Können sie sich noch an die Soldaten in Tschernobyl mit den Schaufeln am Dach erinnern? Falscher Ort zur falscher Zeit und man schaufelt in Uniform a bisserl Radioaktivität von A nach B. Militär ist in letzter Konsequenz doch immer Scheiße. Uns sagte man wenigstens dass die ausgebombten Panzer der Iraker mit abgereicherten Uran beschossen wurden und wir um die einen Bogen machen sollten, während die irakischen Kinder damit Krieg spielten.

Trotzdem hängt man als old-school Mann wie ich einer bin an dieser Lebensweise, an dieser Innigkeit und Vertrautheit die sich da entwickelt, da rennt der Schmäh dann endlos, während die Welt heute vor Stubenhocker, den Ernst Jünger der Postmoderne salutiert, die da irgendwas mit Tasten machen, gerne im Sitzen und dir übel den digitalen Scherben aufsetzen.

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Jetzt, wo Sie's sagen, habe ichs wieder vor Augen. Von den Kollegen in den Nike-Raketeneinheiten, die in der Radarstellung Schichtdienst machten, hats übrigens auch einige übelst verstrahlt, wenn auch nicht radioaktiv. Aber Elektrosmog der krebserregenden Sorte.

Alles nicht lustig. Und doch, obschon Militär, wie Sie sagen, in letzter Konsequenz immer scheiße ist, es war nicht so komplett scheiße, dass ich im Rückblick lieber Zivildienst gemacht hätte. Aber wie ich das in der heutigen Weltlage entscheiden würde, schwer zu sagen, nach Mali oder in den Hindukusch zöge es mich so gar nicht.

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Oha, der Schizo fährt in Urlaub? ... übrigens, du hast ne Mail 😊

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Nee nix Urlaub sondern Zahnarzt nach Ungarn .

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