Sonntag, 13. November 2016
Schattenwelt erklärt den Politik und Medien-Establishment mal die Wirklichkeit.
Zu viel Sport in der Glotze. Die Frau Haller muss warten.

Die Liste ist natürlich unvollständig. Los ging es mit der Ablehnung des Vertrages von Lissabon durch die Iren. Gefolgt von den Holländern, die das EU-Assoziationsabkommen mit der Ukraine ablehnten. Die verpflichtenden EU-Quoten für die Aufnahme von Flüchtlingen wird von der Mehrheit der EU-Mitglieder abgelehnt. Dass des Referendum über Flüchtlingsquoten in Ungarn, wegen zu geringer Wahlbeteiligung durchfiel, hat nichts an der ungarischen Flüchtlingspolitik geändert. Ungarn lehnt die EU-Quoten weiterhin ab. Genauso wie die übrigen Visegrád-Gruppe-Staaten. Dazwischen gab es den Brexit. Großbritannien hat sich mehrheitlich für den Austritt aus der EU entschieden. Bei der vom Verfassungsgerichtshof aufgehobenen Stichwahl zum Bundespräsidenten, scheiterte der Kandidat von der Rechtsaußen-FPÖ Norbert Hofer nur ganz knapp. In der Umfragen zur anstehenden Wahlwiederholung liegen die beiden Kandidaten derzeit wieder Kopf an Kopf.. In den USA wird die Mehrheit der Wahlmänner, nicht der Wähler, die haben Mehrheitlich für die Frau Clinton gestimmt, einen Mann zum 45. Präsidenten wählen, der in seinem Wahlkampf den Werten der libertären Demokratie eindeutig den Krieg erklärte. In Europa würde man Donald Trump als einen Rechts-Populisten der allerschlimmsten Sorte bezeichnen. Das die Frau Le Pen vom Front Nationale, in die Stichwahl der französischen Präsidenten-Wahl kommt, steht so gut wie fest. Das Politik-Establishment und Medien-Establishment, stellt jetzt schon seit einer ganzen Dekade rätselnd immer wieder die Frage aufs Neue, wie man den Rechtspopulismus wirkungsvoll eindämmen kann, und kommt dann immer und immer wieder zum selben Ergebnis. Halten wir die Werte/Freiheiten der libertären Demokratie hoch, das wir auch unten durch können, und stellen wir uns geschlossen gegen alle autoritären, nationalistischen und chauvinistischen Bewegungen.
Aber das ist meiner bescheidenen Einschätzung nach die die völlig falsche Fragestellung, die logischerweise zu falschen Schlussfolgerungen führen muss, wie in Deutschland, dass man die AfD-Spitze nicht zum diesjährigen Presseball einlädt. Der Erfolg des (Rechts)Populismus ist nicht die eigentliche Krankheit, sondern nur ein Placebo, dass den Leuten als neues Wundermittel verkauft wird.. Die eigentlich Frage die sich das Politik und Medien-Establishment endlich mal stellen muss und zwar schonungslos lautet: Wie viel multikulturelle, multisexuelle, multilinguale, multinationale (EU) und multiglobale Diversität (Globalisierung), in einem zunehmend digitalem welt-ort-losen-(Börsen)Kapitalismus, der seitdem Ende des 2. Weltkriegs, zu einer noch nie dagewesen Dominanz der weltweiten Kapitaleigner und Bildungseliten geführt hat, in deren Folge sich die sozialen Schichten zusehend in selbstbezogenen sozialen Medien polarisieren, während die Wertvorstellung eines Gesellschaftsvertrages als überholt gelten, woraufhin sich immer neuere (bizarrere) Milieu und Filterblasen bilden, die sich von einander abgrenzen, kann man einer Nation, seinem Staat, einem Sozialstaat, einem Land, einer Gesellschaft, einem Bürger und letztendlich immer dem einzelnen Menschen, in seiner ihm ganzen eigenen Unvollkommenheit und Bedürftigkeit zumuten.

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Amen!
Man hatte zwischenzeitlich den Eindruck, das Politik- und Medien-Establishment hätte diese Frage längst für sich entschieden: Da muss noch mehr gehen, und die Leute sollen sich nicht so haben.

Nun zeigte sich in den USA, das man nicht ewig nur Politik für Minderheiten machen kann, ohne dass irgendwann Mehrheiten flöten gehen. Man muss den Sieg von Donald Trump nicht bejubeln, und die Sorge, dass sich das gesellschaftliche Klima zulasten von Schwarzen, Hispanics und Homos drehen könnte, ist sicher nicht unbegründet.

Allerdings muss man dem liberalen Establishment in der Tat den Vorwurf machen, dass es nicht gepeilt hat (und auch nicht wissen wollte), dass die Leute da draußen im Lande diese Diskurse - etwa um die Toilettenbenutzungsrechte von Transexuellen - irgendwann nicht mehr nachvollziehen konnten.

Von daher hat der Schock über Trump-Wahl vielleicht auch etwas heilsames.

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Ich seh schon, ich kommentiere mich hier wieder mal um Kopf und Kragen, aber ich möchte an den Gedankengang weiter oben gern nochmal anknüpfen. Was die Politiker und Verantwortlichen an Multikulti etc. zumuten möchten, ist ja nur die eine Seite der großen Frage. Die andere ist, wieviel von all dem möchte sich das Wahlvolk zumuten lassen, und da sind die Schmerzgrenzen individuell doch sehr unterschiedlich. Der Pegidist aus der Dresdner Peripherie würde bei Verhältnissen die Krise kriegen, die ich in meiner Mannheimer Zeit im Multikultiviertel als relativ unproblematisch empfand. Aber schon als Ehemann und Vater habe ich da jetzt andere Maßstäbe, wenn sich meine Frau im Viertel nicht sicher fühlt und in der Grundschule Deutsch allenfalls als Drittsprache vorkommt.

Macht mich das dann schon zu einem "besorgten Bürger", wenn ich nichts von unkontrolliertem Zuzug halte und Merkels Flüchtlingspolitik des Jahres 2015 in der konkreten Umsetzung als einen fatalen Fehler bewerte? In den Augen meines überwiegend willkommensbesoffenen Umfelds schon ein wenig, und das gilt es dann eben auszuhalten. Und ich werde deswegen bestimmt keine Retourkutsche anschirren und diese Leute als linksgrünversiffte Gutmenschen-Mischpoke dissen. Überhaupt würde ich dafür plädieren, die Emo-Regler beiderseits mal wieder etwas runterzudimmen und dem Andersdenkenden nicht gleich immer die allerniedrigsten Motive und oder Blödheit zu unterstellen. Sonst nimmt die politische Kultur auf Dauer irreperablen Schaden.

P.S: Das richtet sich jetzt nicht unbedingt an Anwesende...

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Da hat der Herr was Kluges gesagt. Die Frage ist ja inwieweit ihre Frau da auf die Wirklichkeit richtig reagierte oder einfach nur die Koffer packte, weil weder ihre Frau noch sie gezwungen waren, sich mit der dortigen Situation arrangieren zu müssen. Das ist ja auch eine Frage des Einkommens und des Sozialen Status usw. Wie viel Andersartigkeit ist wirklich zumutbar. Da gibt es ja kein Gesetz, keine wissenschaftliches Wissen. Ich bin ja ein Meister im Aushalten von unangenehmen Gefühlen, die sich ihre eigene Realität schaffen, die aber nicht die Antwort auf eine äußere Wirklichkeit sind. Oder nur sehr bedingt. Na der Russe ist natürlich schon echt. Aber ich würde auch aus der Bronx wegziehen wenn ich die Möglichkeit hätte. Hier leben 150 Nationen oder so. Und ich spreche weder Türkisch, Chinesisch, Russisch, Farsi, Polnisch, oder gar afrikanische Dialekte. Da kriegt man ja Kopfschmerzen. Aber das ist nur ein gefühltes Problem. Die Russen kommen mir so nie blöde, meine anderen Nachbarn von Balkan genauso wenig. Sind alles nette Menschen. Nur die treffen in der Regel auch immer nur ihre eigenen Leute. Wir sind hier nicht Amerika, sondern Österreich, das gut 117 mal in die USA passt.

Und was machen die Leute heute. Die posaunen all ihre Unwohlsein ins Netz hinaus. Auch Dinge die sich nur einbilden weil sie Ängste haben und Vorurteile die sich immer eine Sprache oder Ort suchen müssen, sonst sind die nicht auszuhalten. Ohne Vor-urteile kann man aber nicht leben. Man muss andauernd Urteile fällen um zu einer Entscheidung zu kommen.
Dafür hat die digitale Revolution gesorgt dass alles nach außen tritt. Das Nadelöhr der analogen Zeit als Zeitungen Leserbriefe zu den Tausenden in den Mistkübel gestopft wurden weil man diesen ganze Geplärre da einfach nicht veröffentlichen konnte, oder nicht zur Ausrichtung des Blattes passte, ist Geschichte. Heute darf jeder mal ran. Heute machen wir alle ungefilterte Wirklichkeit, die wir dann halt persönlich nach Präferenzen filtern, die wir uns einfach einbilden. das ist permanente Überforderung. Manches wird einfach nur noch zu einer Sympathie oder Geschmacksfrage. Trotzdem bemerkt man erst jetzt wie schräg viele Leute drauf sind wenn die kein Zaumgeschirr der sozialen Kontrolle umhaben das direkt wirkt. Facebook sanktioniert im Grunde ja nur Titten. Die haben das Foto von Mädchen Phan Thị Kim Phúc aus dem Vietnamkrieg, nach dem Napalmangriff der USA, wegen Kinderpornografie verboten. Nicht die Hellsten diese Algos von Facebook. Gibt also keinen ethischen Filter mehr.

Und die Leute müssen sich im Netz auch nicht mehr anstrengen und auf den anderen zubewegen. Früher war das schwieriger. Am Bolzplatz musste früher auch einer den Mongo nehmen weil der als Letzter überblieb. Macht man im Netz nicht mehr. Der Andersdenkende, der jetzt den digitalen Mongo macht, bleibt außen vor. Einiges im Netz ist auch eine wütenden Reaktion auf die politische Korrektheit. Wer heute nicht alles unter Welpenschutz steht. Ich kann doch nix dafür das es üble Wohlstandsfotzen wie den fetten Sack vom Dacht gibt. Der macht 30m2 Dachterrasse vom Feinsten und mir will der nicht mal 10m2 mit Absturzgefahr zugestehen.

Und die Menschen haben auch aufgehört sich als Gemeinwesen zu begreifen. Die stellen nur noch Maximalforderungen für ihre ganz spezielle Gruppe, wie das Transsexuelle einen eigenen Lokus benötigen, weil sie sich sonst unwohl fühlen beim Abäpfeln. Die Ideengeber solcher Kampagnen oder Forderungen denken einfach nicht mehr an einen Hinterwäldler wie mich. Südlich der Drau gab es früher nicht einen Homosexuellen und Transen schon gar nicht. Nicht offiziell. Doch im Fasching. Wir waren auch gar nicht groß Homosexuellen-feindlich. Wie denn wenn keiner schwul war oder lesbisch. Also habe ich mich erst an diese neue Gemengelage herantasten müssen. Es hat gedauert bis ich kapierte wie übel man Homosexuellen mitgespielt hatte und das die ein Anrecht auf dieses und jenes hätten wie eine standesamtliche Ehe. Warum sollen die keine Kinder haben oder welche adoptieren. Ich habe in dieser Frage Meilensteine zurückgelegt,Meilensteine. Und diese Entwicklung blenden gewisse Personen die nur noch ihre ganz kleine Peergroup im Sinn haben völlig aus. Das sind notorische Ignoranten, die immer nur den anderen Ignoranz und diverse Feindlichkeiten unterstellen. Anstatt mal anzuerkennen das sich die Einstellung der Mehrheitsgesellschaft Homosexuellen gegenüber massiv geändert und verbessert hat, jammern die einfach andauernd weiter, erkennen die kulturelle Entwicklung eines Hinterwäldlers wie ich einer bin im Grunde nicht an, und sind beinahe schon pathologisch auf Opfer gedrillt und fordern in ihrem Wahn eigene Scheißhäuser für Transen, weil die sich a bisserl unwohl fühlen wenn die jetzt für Männchen oder Weibchen ran müssen. Scheiße ich fühl mich auch a bisserl unwohl wenn jemand gleichzeitig Titten und nen Pimmel hat. Titten bei Männer kannte ich nur vom Bier. Logisch das ich dann irgendwann überfordert bin, weil ich mir denke was jetzt müssen alle öffentlichen Scheißhäuser umgerüstet werden. Was ist denn mit privaten Klos wo alle reinmachen. Und so läuft es in vielen gesellschaftlichen Frage die von Bedeutung sind. Vielleicht mal sagen okay eine Burka ist uns jetzt zu viel Exotik wir haben eh schon die Nonnen. Aber gleichzeitig das Kopftuch außer Zweifel stellen und sich gegen die Polarisierung durch das Medium Internet und soziale Medien stemmen. Vieles wäre einfacher zu lösen. Weil ich bin auch immer der andersdenkende der anders fühlende, der anders wollenden. Flüchtlinge genauso. Die Menschenrechte haben einen normativen Charakter. Aber es verstößt nicht gegen die Menschenrechte wenn die Leute hier sagen, ja Kriegsflüchtlinge machen wir, aber warum soll ich mein Brot mit einem Menschen teilen bei dem es zu Hause nicht gut läuft. Bei uns lief es ne Zeitlang auch nicht so gut und da wollte niemand hier herkommen. Der Jesus hat sein Brot auch nicht mit den Römern geteilt. Man tut den Leuten unrecht wenn man denen vorwirft das sie ihr Land wie ein Haus mit, Garten und so sehen und jetzt kommen da einige und schlagen in diesem Garten einfach ungebeten ihr Zelt auf. Flüchtlinge und Migration geht derzeit nicht gleichzeitig wie es aussieht. Jetzt muss man mal Flüchtlinge machen. Und dann warten bis die Leute durchgeatmet haben und dann den demografischen Wandel. Aber nicht die Leute andauernd überfordern und dann scheiß Rassisten brüllen. Und die alten wie neuen Medien spitzen die tatsächlichen Konflikte andauernd zu. Typisches Wohlstandsfotzen-Syndrom.

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Ja, genau, wie wirklich ist die gefühlte Wirklichkeit (aus einer Studentenbude in idyllischer Heidelberger Hanglage kommend) einem Multikulti-Viertel? Ehrlich gesagt hatte ich anfangs ja auch die Vorstellung, ich würde mir eine Knarre besorgen müssen, um da zu überleben. Nun hatte aber meine Verflossene dort schon länger gelebt, und nach dem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung ist sie noch näher ans Rotlichtviertel gezogen, und selbst dort hatte sie in all den Jahren nicht einmal ernsthaften Stress. Ich denke also, meine Frau (die sich auch schon in Südamerika und sonstwo durchgeschlagen hat) nahm das schlimmer wahr als es tatsächlich ist. Und wenn der Sachzwang es erfordert hätte, hätte sie wahrscheinlich einen ähnlichen Lernprozess absolviert wie ich und vorher schon meine Ex. Auf der anderen Seite ist sie heute in der Flüchtlingsfrage aufgeschlossener als ich, der ich eine Weile lang eine Asylbewerber-Unterkunft in der unmittelbaren Nachbarschaft hatte und darüber nicht ausschließlich völlig begeistert war.

Aber wie Sie richtig bemerken, das ist auch leichter, es entspannt zu sehen, wenn man die Option hat, in eine bürgerlichere Wohngegend zu ziehen, sobald einem das multikultische, das zu Studenten- und Berufsanfängerzeiten noch hip und cool war, irgendwann auch mal auf die Gonaden geht. Wobei mich der einheimische Assi-Anteil an der Bevölkerung letztlich mehr gestört hat als der hohe Ausländeranteil. Ich bin auch ziemlich sicher, dass einer der einheimischen Nachbarn mein Kellerabteil vor meinem finalen Auszug um ein paar meiner selbstgebauten Designerlampen und Ventilatoren erleichtert hat.

Aber ich schweife ab. Sie sagen da sehr viel richtiges, was die Mechanismen in den Social-Media-Kanälen betrifft. Trump hatte in der New Times und bei CNN nix zu melden, aber mehr noch als Obama vor acht Jahren verdankt er sein Amt dem Internet in Gestalt von Twitter, Facebook, 4chan und dergleichen. Sager, für die man früher nur schief angeguckt worden wäre, kann man dort jetzt bringen und sich von Gleichgesinnten auf die Schulter klopfen lassen. Und das gilt ja für beide Seiten des politischen Spektrums.

Dabei könnte man das Internet ja auch nutzen, andere Standpunkte an sich heranzulassen, die eigenen Positionen auch mal zu hinterfragen, sich zu sensibilisieren. Mit dem Thema Homosexualität ging mir das übrigens ähnlich wie Ihnen, ich hatte das Thema früher überhaupt nicht auf dem Zettel, denn es kam in meinem Umfeld so gut wie gar nicht vor. Entsprechend gab es da auch keine tiefsitzende Verachtung oder dergleichen, aber ich hatte auch keine Ahnung, was diese Erfahrung, nicht der Norm zu entsprechen, mit den Leuten gemacht haben muss.

Da habe ich vom Internet (und speziell von der Lektüre einschlägiger Blogs) doch einiges mitnehmen können. Und damit komme ich zum großen ABER: Die einzelnen Anliegen der sogenannten "social justice warriors", die Lage von Minderheiten und Marginalisierten zu verbessern, haben allesamt ihre Berechtigung. Aber wenn über diesen Partikularinteressensvertretungen für immer kleinere Randgruppen völlig aus dem Blickfeld gerät, dass wir im Grunde alle die Gearschten sind, die wir nicht den 1 Prozent angehören (ja, auch wir mit dem tollen Privileg, weiß, männlich und körperlich nicht allzu eingeschränkt zu sein), dann läuft etwas gewaltig schief. Wie gesagt, man kann nicht immer nur Minderheitenpolitik machen und sich dann wundern, dass die Mehrheiten abhanden kommen.

Ich habe mit diesen ganzen identitätspolitischen Spielchen das Problem, dass erstens die Welt immer wie ein Nagel aussieht, wenn man nichts hat als einen Hammer und es zweitens aus dieser vermeintlichen Opferperspektive heraus dann plötzlich gar kein Problem ist, wenn man seine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, die man bei Nazis und überbesorgten Bürgern zu recht kritisiert, selber ungehemmt auslebt, wenn es um Mitmenschen geht, die das eigene Erleuchtungslevel noch nicht errreicht haben. Ich mein, was ist denn das für eine Logik, dass ich Menschen hassen darf oder gar muss, weil sie andere Menschen hassen? Da bin ich doch unterm Strich nicht viel besser, nur dass ich glaube, die besseren Gründe fürs Hassen zu haben. Das ist doch Bullshit! Wenn ich mich und meine hochmögenden Meinungen von der Welt tatsächlich für so viel höherstehend halte, dann muss ich das auch wirklich leben, da reicht es nicht, dass ich behaupte, die allgemeingültigeren Gründe für mein Handeln zu haben. Das glaubt der Fanatiker, der sich in einer Menschenmenge in die Luft sprengt, nämlich auch.

Ich nutze noch die Gelegenheit, Ihnen zu versichern, dass ich die kulturelle Entwicklung eines Hinterwäldlers, wie Sie so schön sagen, durchaus anerkenne. Ich bin Ihnen paarmal blöd gekommen, das kriege ich nicht mehr aus der Welt, aber ich halte Sie für einen Guten. Es muss auch immer den andersdenkenden, den anders fühenden und den anderswollenden geben. Damit müssen wir klarkommen. Irgendwie.

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. ich bin natürlich auch nicht frei von Schuld. Denn im Zweifelsfall würde ich mich immer zur Schattenwelt bekennen.

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