Sonntag, 25. Juni 2017
Eine sachliche Debatte unter Schattenweltgelehrten
Es diskutiert. Dr. Langhaar, Schattenweltgelehrter, 71zig, die Haare schon recht dünn und leicht fedrig. Hat zu jedem Thema eine eigene Theorie, die er dann überzeugend vorträgt. Selbstzweifel nicht zu erkennen. Ansonsten erfreut sich der Mann bester Gesundheit. Zumindest tut er gerne so. Sieht aber wirklich noch blendend aus. Geht gerne mit Wanderstöcken, auch bekannt als Nording Walking Stöcke, ne große Runde auf der Insel. Laut seinen Angaben so um die 20 Kilometer. Mindestens 20 Kilometer. Prahlt gerne a bisserl, über alles und jedes, lebt aber aktuell in recht beengten Verhältnissen, was die Wohnfläche und seine finanziellen Möglichkeiten betrifft. Erklärt seinen Lebensstil aber mit seiner Anspruchslosigkeit. Tut derzeit so als ob er sich ein KTM-Motorrad kaufen möchte. Nix Neues. 2500 Euro kostet die Maschine. Natürlich ist diese Maschine ein seltenes Schnäppchen. Logisch dass er das Geld dafür sehr wahrscheinlich nicht hat. Hat auch Häfen-Erfahrung. Zumindest tut er glaubwürdig so. Scheint ihm wichtig zu sein. Vertritt die Ansicht Frauen sollte ein Mann nicht zu gut behandeln. Das bringt nur Ärger, weil diese Schlampen dann nie die Fresse halten und zu viele Forderungen stellen. Eine Frau muss wissen wo ihr Platz ist. Ich glaub selbiges sagt man auch über Hunde. Lebt natürlich alleine. War aber mal verheiratet. Wie er „behandeln“ jetzt genau definiert schwer zu sagen. Ein Arzt kann ja auch einen Menschen schlecht oder nachlässig behandeln. Ich gehe aber eher davon dass Dr. Langhaar sein Behandlungsvorschlag auf etwas Mechanisches weißt. Was weiß ich. Vielleicht ein Auto. Wer sein Auto hegt und pflegt der kann dann länger damit fahren. Müsste ich Dr. Langhaar noch einmal genauer befragen. Aber ich denke es geht schon in dieser Richtung. Wobei bei Frauen scheint es laut Dr. Langhaar genau anders herum zu sein. Behandelt man(n) die zu gut setzen die schnell mal Rost an.

Der andere Diskutant. Der Schizophrenist, auch Schattenwelt, bald 49zig, mit kurzem Haar. Die Peinlichkeit von langem Haar tu ich mir nicht mehr an. Nicht bei der stetig nachlassenden Dichte. Habe nicht zu allem eine eigene Theorie. Stichwort Blockchain. Blockchain soll ja das Ding der Zukunft sein, das uns alle aus den verkrusteten Verhältnissen heraus in eine wundervolle Zukunft hinein katapultieren wird. Meine Theorie. Wird schon so sein. Ist eine meiner Theorien doch mal recht stichhaltig, sehe ich trotzdem keinen Grund sie mit Vehemenz zu verteidigen. Das damals im Salafistentreff, als ich vor einer Gruppe recht aufgebrachter junger Männer, mit eigenartigen Bärten und einen Prise zu viel Testosteron und Wahrheit in den Adern, die Werte des Westens verteidigte, kam schon sehr überraschend und war ein Ausreißer. Schlüssig erklären kann ich meinen Auftritt bis jetzt noch nicht. Vielleicht durch das überschüssige Histamin bedingt. Damals wusste ich ja noch nix von meinem Problem mit dem Histamin und den Gluten. Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht das mir diese westlichen Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, und das ganze andere Zeugs an Freiheiten oder die Menschwürde, auch als Rechtsanspruch gegen einen Staat, wirklich was bedeuten. Offensichtlich bin ich ein Mensch der Werte erst in der Krise für sich entdeckt. Da muss der Zug aber schon sehr knapp vorm Entgleisen sein. Erst dann sehe ich ziemlich klar. Gehe an sich sehr ungern und sitze lieber. Schon gar nicht mit Wanderstöcken. Ich fahre viel lieber mit dem Rad. Radfahren ist wie Gehen halt nur im Sitzen. Lebe derzeit in nicht wirklich beengten Verhältnissen wie Dr. Langhaar, der sich ein Hochbett in seine Anspruchslosigkeit reinstellen musste, damit er sich auch umdrehen kann. Bin auch recht bescheiden in meinen Ansprüchen. Oder sagen wir es lieber so. Mir fällt nix ein was ich mir kaufen könnte. Außer Kirschen und so ein Zeugs. Gut beim Fernsehen bin ich recht verwöhnt. Da muss der Tisch schon reich gedeckt sein. Das mit dem Balkon mit Meerblick ist ja so. Diesen Traum habe ich einfach von Lichtweltmenschen kopiert und bei mir in die Schattenwelt eingefügt. Natürlich wird daraus nix. Wie auch. Ich tu doch nix dafür. Was aber nix macht. Gibt so Menschen die hält allein der Gedanke daran irgendwie im Leben. Ich blättere auch gerne im Immobilienteil und wenn ich dann eine Bude sehe mit einer fetten Dachterrasse, Kaufpreis meist ab 500 000 Euro aufwärts, freue ich mich. Ich sehe mich dann dort im Klappstuhl. Wie man das macht dass einem schon der Gedanke daran erfreut, kann ich ihnen natürlich nicht erklären. Mit meiner Gesundheit steht es nicht zum Besten. Gibt aber trotzdem keinen Grund derzeit groß zu jammern. So weit ist es noch nicht. Ein gutes Donauinsel-Rad könnte ich mir zulegen. Wie es derzeit aussieht wird es aber daran scheitern dass ich so gerne billigen Ramsch kaufe. Was ja bei einem Fahrrad überhaupt nix bringt. Das nützt sich halt viel schneller ab. Ist scheinbar was Mentales. Eine Blockade. Denke über die Frage wie eine Frau behandelt gehört eigentlich nie nach. Vielleicht lebe ich deswegen allein. Abgesehen vom Scheißhausdämon, der noch immer die Sachen vom toten Jungen vom blablabla. Der scheiß Syrienkrieg könnte auch mal enden, damit der Scheißhausdämon mal diese Sachen auszieht. Die stinken ja schon bis zum Himmel. Oder sagt man in den Himmel.

Dr. Langhaar und der Schizophrenist unterhalten sich auf der Insel. Dr. Langhaar steht, der Schizophrenist sitzt. Das eine ergibt irgendwie das andere. Wie es dazu kam weiß ich nicht mehr so genau. Doch da fällt es mir wieder ein. Zwei Kopftuchfrauen mit Kinderwägen gingen an uns vorbei.

Dr. Langhaar: Diese scheiße Moslems da. Knattern wie die Karnickel. Anstatt zu arbeiten ficken die nur. Schau dich mal genau um. Gibt ja immer mehr von denen. Wie Schwammerln kommen die aus dem Boden. Egal wo hin man schaut. Andauernd sind diese Weiber schwanger. Kultur haben die auch keine.
Der Schizophrenist: Österreich ist halt ein fruchtbarer Boden. Wie meinst du dass das die keine Kultur haben. Die haben doch jede Menge Kultur. Guck nur wie sie angezogen sind. Das Kopftuch, der Mantel. Das spricht schon sehr dafür dass die Kultur haben. Vielleicht haben die in deinen Augen nur nicht die Richtige.
Dr. Langhaar: Geh die haben doch gar keine Kultur. Nicht den Hauch einer Kultur haben die. Ich würde die alle in einen Viehwagon stecken und ab mit ihnen wieder über die Grenze. Von überall kommen die her wie eine Landplage. Die gehören alle in einen Viehwagon gesteckt und wieder zurück. Wer braucht die den hier. Niemand hat diese ganze Bagasch eingeladen oder gerufen. Die kommen einfach weil wir so blöde sind die alle herein zu bitten. Und was passiert dann. Anstatt das man sie in ein Arbeitslager steckt, damit die mal lernen was ehrliche Arbeit ist, kriegen die alles hinten und vorne reingeschoben. Schau dich nur um. Was glaubst du für wen die ganzen Häuser da gebaut werden. Nicht für uns.
Der Schizophrenist: Wegen was bist du eigentlich gesessen. Ach ja. Schwere Körperverletzung. Wenn ich dich richtig verstehe bist du eh sehr zufrieden mit deiner Bleibe.
Dr. Langhaar: Wirst schon sehen. Die fressen uns noch arm. Arm werden die uns fressen. Dreckschweine sind das obendrein. Vor allem die Türken. Hygiene kennen die nicht. Ich weiß von einem Türken, der hat aus dem Fenster geschissen. So ist das mit denen.
Der Schizophrenist: Wie der hat aus dem Fenster geschissen? Das verstehe ich jetzt nicht.
Dr. Langhaar: Na der Türk hat aus dem Fenster vom Gemeindebau geschissen. So eine Drecksau ist das.
Der Schizophrenist: Du sagst der hat aus dem Fenster des Gemeindebaus gekackt.
Dr. Langhaar: Ja. In ein Plastiksackerl hat der rein geschissen und es dann aus dem Fenster in den Hof geworfen. Was mit Allah soll er auch gebrüllt haben.
Der Schizophrenist (schon am Lachen) : Was. Zuerst hat er in ein Plastiksackerl geschissen. Das hat er dann auch noch aus dem Fenster geworfen und Allah gerufen. Hast du das selbst gesehen?
Dr. Langhaar: Na ich hab es nicht gesehen. Aber ein guter Kumpel drüben im 15zehnten (Kurzform für 15. Wiener Gemeindebezirk) hat das gesehen. So sind die Türken. Die haben nun mal keine Kultur. Die trinken auch das Blut von geschlachteten Tieren. Scheißen beim Fenster raus und saufen das Blut von Viecher. Und wir holen solche Schweine zu uns herein. Gehören alle in einen Viehwagon und wieder raus mit ihnen.
Der Schizophrenist: Hast du gesehen wie die das Blut trinken. Also ich hab ja einen türkischen Fleischer bei mir in der Straße. Bei dem kauf ich immer das Hühnerfleisch. Letzens hab ich ihn was trinken gesehen. Aber das war ein Saft aus der Dose. Sowas wie Fanta. Nur halt türkisch.
Dr. Langhaar: Das denkst du. Hast du in die Dose reingeschaut. Da ist Blut runter gemischt. Das ist bei denen so. Das verlangt der Glaube. Kauf ja nicht bei den Türken. Ist alles verdreckt. Einfach in einen Viehwagon bis hinter die Grenze und dann wieder auskippen und die Sache ist erledigt.
Der Schizophrenist lachend: Na aber auch für türkisch-stämmige Fleischer gelten doch die gleichen Hygienevorschriften vom Magistrat. Ich hab noch nicht bemerkt dass des Fleisch was hat. Und du sagst allen Ernstes der hat ein Sackerl gekackt und dass dann aus dem Fenster in den Hof geworfen und Allah gerufen?
Dr. Langhaar muss auch lachen: Ja. Allah und noch was.
Der Schizophrenist: Was ist dann passiert?
Dr. Langhaar: Das weiß ich nicht. Vielleicht hat ihm die Gemeinde eine größere Wohnung besorgt. Und dann die immer mit ihrer Ehre. Ich sag dir was.
Der Schizophrenist: Das dich der Stift drückt.
Dr. Langhaar: Nein. Aber diese Kümmelfresser haben keine Ehre. Nicht einen Funken von Ehre haben die in ihrem Leib. Ein Mistkäfer hat mehr Ehre das sage ich dir. Ein Mistkäfer.
Der Schizophrenist steht aus seinem Stuhl auf packt seine Sachen zusammen und setzt sich aufs Rad. So beim Wegfahren lachend: In ein Plastiksackerl hat der geschissen sagst du und Allah gerufen. Vielleicht Allahu Akbar.
Dr. Langhaar hinter her rufend: Ja genau das hat der gerufen. Solche Schweine sind das.

Ende.

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Samstag, 24. Juni 2017
Das schwarze Ungeheuer
Logisch dass ich es nirgendwo hin mitnehme. Natürlich auch nicht auf die Donauinsel um so zu tun als ob. Wobei ich schon Connections hätte. So ist es nicht. Zum S. zur WFN wenn ich sie anhaue, die liegt und sitzt derzeit eh nur so herum. Monatelang habe ich ihr gut zugeredet, Wassertreten bei den Omis und Opas im Kellerbecken ist doch auch schön. Da kommt doch Freude auf. Dem Wasser eins in die Glocken, warum nicht. Ist sehr gelenksschonend und die Verletzungsgefahr ist auch überschaubar. Nicht mit der WFN. Anstatt Omas und Opas, die ihr Beinchen mit viel Glück auch gehoben bekommen, woraufhin es im Wasser blubbert, was von einen Animateur euphorisch akklamiert wird, macht die gute Frau lieber Kampfsport. Was jetzt zur Folge hat dass sie bei der anstehenden Reha erst recht wieder Wasser treten wird müssen. Wie ich schon immer zu sagen pflege. Das Leben ist ein verflixtes Luder. Da versucht man seinem Schicksal zu entfliehen und dann holt es dich erst wieder ein. Deswegen hören sie auf den Schizophrenisten. Am gescheitesten ist es einfach nur regungslos da zu sitzen. Aber sogar so kommt es zu unvorhergesehenen Entwicklungen. Da fällt mir ein. Ich könnte auch schnell mal eine SMS rüber nach Australien zur Frau Tierärztin verschicken oder zu meiner Nerventante. Der Hobbit-Anwalt dieser kleine Scheißer wäre auch ein Option. Der ist mir aber in seinen Allüren zu lichtwelthaft. Schreibt mir eine Ansichtskarte auf der steht ich sei ihm wichtig. Mir war das eh peinlich. Ich will keine Ansichtskarten von Männern bekommen wo drauf steht ich sei denen wichtig. In der gelebten Realität legt der Hobbit-Anwalt meine immense Wichtigkeit dann so aus, dass er sich dieses Jahr bis jetzt genau einmal hat sehen lassen und da auch nur weil ich seinen Ersatzschlüssel hatte. Dabei wohnt der jetzt selber in der Bronx. WhatsApp wäre auch eine Option. WhatsApp ist das Après-Ski für die weniger Begüterten kommt mir vor. Bevor ich ihnen mein Dilemma mit den schwarzen Ungeheuer genau schildere. Ich komme gerade vom Discounter. War schon sehr knapp vor Sperrstunde. Stand ne ältere Tante beim Obst. Genau bei den Kirschen. Der Hofer hat derzeit Kirschen in allen nur erdenklichen Variationen. Es gibt Kirschen im Plastikbecher, Kirchen in einer Holzsteige, Kirschen auf dem Boden, Kirschen im dünnen Plastik, verstreute Kirschen und lose Kirschen. In Torten gibt es die Kirschen auch. Mein Tipp versuchen sie sich ja nie an den Kirschen in den Spielautomaten. Die hängen dort zu hoch. Ich mach derzeit die Kirschen im verschlossenen Plastikbecher. Schmecken und sind preisgünstig. Herkunftsland Ungarn. Keine Ahnung wie dort die Arbeitsbedingungen derzeit für die Kirschpflücker sind. Sicherlich nicht besonders erfreulich bei dem Preis. UkrainerInnen, MoldawierInnen, vielleicht ganz arme RumänierInnen. Kirschen haben auch eine erotische Komponente. Aber diese kommt eher in Filmen, in der Werbung und in Hochglanzmagazinen zum Tragen. Wenn ich mit einer Hure, Herkunftsland Rumänien, Kirschen direkt aus dem Plastikbecher futtere, schaut das in der Regel nicht sehr erotisch aus. Näheres weiß ich natürlich nicht über die Arbeitsbedingungen von KirschpflückerInnen in Ungarn oder sonst wo. Die ältere Tante war so frei und probierte sich mal hübsch durch alle Arten von Kirschen. Die war auch ziemlich wählerisch. Samstag knapp vor Sendeschluss geht beim Discounter schon einiges. Ich beobachtete sie a bisserl bei ihrer Expertise. Die offenen Kirschen bei meinem Discounter, einmal rechts herum und die Straße rauf, kann ich ihnen nicht mehr wärmstens empfehlen. Die in der Kiste auch nicht. Und die im dünnen Plastik gleich gar nicht. Nachdem sie überall herumgefummelt und gut 20-30 Kirschen verdrückt hatte, guckte ich sie so zum Spaß sehr streng von der Seite her an. Ich glänze ja durch die Abwesenheit sanfter Gesichtszüge. Tat ich so als ob ich sie auf frischer Tat ertappt hätte. Guckte sich mich an wie das leibhaftige Unschuldslamm und sagte mit Akzent und einer Handvoll Kirschen, ich tippe auf Balkan, „Muss man eine auch probieren und nicht blind kaufen“. „Nee“, antwortete ich, „das geht natürlich nicht. Wer kauft schon gern die Katze im Sack“. Hatte ich dann beim Weitergehen gut was zu lachen. Mir doch egal wenn sich jemand in Supermarkt einen genehmigt. Aldi-Süd wird daran nicht zu Grunde gehen. Apropos Lachen. Saß ich also an der alten Donau naturgemäß im Klappstuhl. Kamen sechs Schwäne angerudert. Da gab es einen Moment indem alle Schwäne ihre Köpfe im Wasser hatten. Nicht nur a bisserl sondern so richtig tief dass nur noch die Entenpopos aus dem Wasser ragten. Diesen Moment hätte ich gerne mit dem schwarzen Ungeheuer festgehalten und dann hier veröffentlicht. Mit der Überschrift. Der Schizophrenist liest Enten aus seinem Spätwerk vor.

Ende.

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Letzte Nocht, woa a schware Partie fia mi
Mein letzter Spielbericht. Aber nur noch als Zuseher nicht als Aktiver. Fehlen die genauen Beschreibungen von der Mannschaft. Es gab ungefähr 20 bis 25.

Siege fallen nicht einfach so aus dem Himmel und auch nicht aus allen Wolken. Da fallen nur Redensarten raus und enttäuschte Gewissheiten. Nicht einmal wenn die Apokalypse eine Panikattacke hat fallen Siegen aus allen Wolken, die am Himmel gemächlich dahin trudeln und unbewohnt im Trauerflor über die Ägäis ziehen, in ein anderes großes Leben nirgendwo. Kriegt die Apokalypse keine Luft fallen nur Frösche raus, und Obergrenzen, während Haie stricken lernen und ich in einer aus allen Fugen geratenen Welt einen Rhetorikkurs besuche, oder das Antanzen lerne für die bald anstehende Ü50-Party. Da stehen wir Ü-50 Helden dann mit einem Gesicht voller Leben, in Niedergeschlagenheit gezeichnet und Besserwisserei gemalen. Trotzdem geben wir uns mühe es anders aussehen zu lassen, leichter, vielleicht sogar besser, oder anders unverändert, mit einem 1/8 Rotwein in der Hand. Und das ist es was auch zählt, neben den gewonnen Spielen, Sätzen, Punkten und trotzigen Verirrungen, mit denen man beim Morgensport seine Kniebeugen macht.

Für Siege musste schon was tun, die fallen dir nicht so einfach zu wie die Gunst eines Publikums, das alles glaubt was es hören will, bis sie es was anders hören will und dann stehste da auf verlorenen Posten, dem Irrtum anheimgefallen bedeuten zu sein, ist alles nur geliehen, oder die Gnade der Geburt, die dann dein Schicksal Bilder stapeln lässt, bis die Welt dich aus einem Zug holt und die Weltgeschichte dein kleines Leben aus dem Rahmen wirft wie einen Schwarzfahrer aus dem Zug, und mich zwingt, „Zwei Reiter am Strand“ nach meiner Provenienz zu befragen. 1. Landesliga, sagt ihnen das was, Spitzenbegegnung im Wiener-Badminton, eine Alles oder Nix-Partie, Meister oder nicht Meister war die Frage, die es zu beantworten galt. Und eines kann ich ihnen versprechen, diese Frage wurde beantwortet, schön konkret und leicht verständlich. Da steppte der Bär, da delierten die Engel, da drückte die Ziehharmonika die letzte Zigarette aus, da hielt auf der Streif die Steilhangausfahr den Atem an, da blieb die Zeit der Sekundenzeiger im Mund stecken und die Steinkohle im Berg, sogar Patronen blieben in den Gewehrläufen, die eh vor Anstrengung kaum noch Luft kriegen, da vergaßen die Zellen zu altern und die Blumen zu verwelken, da hörten falsche Propheten auf zu spotten, und der gehobene Zeigefinger ging in Zeitausgleich. In so einer Alles-Nix-Partie ist jeder einzelne Punkt vorentscheidend, da wird jede gelungene Abwehr mit der man zum Angriff übergeht ein Must-have, da bringt jeder Outball die Passatwinde zum Erliegen, und jeder Smash die Gehzeiten zum Schwitzen, und ein einziger Kniefall hat den Charme und die Grazie, den Mond aus seiner Umlaufbahn zu werfen.

Da musste sogar ich mich aus meiner liebgewonnen Lethargie stemmen und unbedingt hin um dabei zu sein, ein angegrautes Fossil aus verwaisten PRA-Tagen, von den müden Knochen längst aufs Altersteil abgeschoben. Ich hab es ja nicht mehr so mit Rumpfstabilität, mir geht es jetzt schon mehr um Inkontinenz und ein Schnürchen um den Hals, damit ich meine Lesebrille nicht verlege, dabei ist Rumpfstabilität das Schnürchen im Badminton. Ohne Rumpfstabilität kein Talent, das geht dir sonst sehr schnell aus wie einst dem Montoya die Straße. Und der Abend hielt war er versprach. Es gab ein 26:24 im Dritten und schon war das Trauma aus eigener Kraft überwunden, da bleiben die 70 Euro die man sonst beim Psychiater abdrücken müsste schön in der Tasche, es gab eine sensationelle Niederlage, und Trinkgeld für die nette Frau an der Rezeption, damit die nicht einfach das Licht abdrehte wie eine zornige Göttin, es gab Emotionen, ganz ohne gespielter Choreografie, tausendfach vor dem Spiegel des Narziss eingeübt wie eine Rolle, im Sport fällt jeder früher oder später aus seiner Rolle, fällt für einen Moment auf sich zurück und wird einzigartig, und in der 1. Wiener Landesliga ist noch alle echt, sogar ich schreie da nur im Dialekt herum, (kumm, kumm), es gab Zuspruch, Aufmunterung und Hoffnung auf ein anderes Syrien ( die anderen hatten einen in der Mannschaft), und vor allem gab es Sport, ganz ausgezeichneten Sport sogar, eine ganze Halle voll bis rauf zur Decke. Da kamen sogar Hobby-Spieler angewackelt, mit verschwitztem Staunen im Gesicht. Es gab alles und es gab nichts hat mal ein alter Dichter gesagt. Und die Kinder vom BRC, die sich erfolgreich dagegenstemmten von der Revolte gefressen zu werden, versuchten wirklich alles um den UKW doch noch vom Thorn zu stoßen, wie einst die Romanows durch eine Pistolenkugel im fernen Sarajewo. Es half alles nichts. Kein Trick, keine Finte, kein noch so freundliches Getue, da war nix mit rechts antäuschen und links vorbeiziehen, oder den Wagen mit dem Thronfolger nach einem gescheiterten Attentat, gleich noch einem durch die ganze Stadt zu jagen, damit sich die Weltenmacher neue Grenzen ziehen an denen jetzt noch gelitten wird. Nicht an diesem Abend. Entschlossenheit kann man nicht kaufen, die muss man haben. Entschlossenheit fällt nicht einfach so aus dem Himmel und der BRC wegen einer Niederlange nicht aus allen Wolken. Da fallen nur Redensarten raus und enttäuschte Gewissheiten. Es war ein schöner, sportlich-fairer Abend. Es hat mich sehr gefreut.

In diesem Sinne
Der Schizophrenist

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Hier noch ne Runde Trost für die Gegner.

Siege, aller Ehren werte Freude und noch ein meisterlicher Titel für die partikuläre Unsterblichkeit. Von den Ereignis-Wendungen und den Ergebnis-Endungen übermannt und den zu, zu eigen gewordenen Gefühlen über und gefordert, wie der in Druck geschwärzte Morgen, in Zeiten eines möglichen Cyber-Erstschlags, eilte ich der Welle eines vergilbten Applaus vorneweg und hinterher, um hinter eigenem Schloss und fremden Riegel, der Katze zu gestehen, die gerade auf einem toten Hühnerknochen herum nagte, wie der Verfall an mir und meinen kurzatmigen Idealen, dass die „B“ und „M“ halt Frauen sind, von denen man immer wieder gerne, zur Welt-Einsicht gebracht wird, zwingend wie der Kniefall vom alten Willy, im Nieselregen der Zeitgeschichte, damit der Weltverlust, an sich nie um einen lahmen Scherz verlegen, nicht einen der großartigsten Verlierer unter der blau schimmernden Weltenkuppel, ungehört aus den Ergebnistabellen des Lebens streicht.

Ende

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Donnerstag, 22. Juni 2017
Weiter Insel-Schnippsel
#Hey Boss ich brauch mehr Geld .
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Ich hab das Bildchen wieder aus dem Text genommen. Der Mongo geht sogar mir auf die Nerven.
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Hab ich mich heute auf der Insel mit einer Dame in den mittleren Jahren nett unterhalten. Keine Ahnung über was wir so im Detail plauderten. Doch über den Tod ihres Mannes und dass ihr Hund sie seitdem bewacht als ob der den Tod von ihr fern halten müsste. Schmäh geführt haben wir über Salafisten und Kopftuchfrauen im Pinguinstyle, die auch bei der Affenhitze hochgeschlossen gehen. Die Frau war ja sehr liberal, also ideal um über türkisch-stämmigen Mitbürger aus der Bronx herzuziehen. Mit Islamhassern macht das ja keinen Spaß. Da wird man dann ja sofort verzweckt und alles gerät auf eine völlig falsche Ebene. Das unerträgliche an Multikulti-Befürworter aus der Lichtwelt ist ja das die die Moral mit dem Löffel gefressen haben und in ihrer politisch korrekten Art nie Witze über Minderheiten machen. Schrecklich ist das. Schreibt man Kalaschnikow-Afghane rufen die schon das drittes Reich aus. Als mich die gute Frau fragte was ich so mache, habe ich ihr mitten ins Gesicht gelogen. Ich sagte ihr ich bin UNO-Pensionist. Nicht aus Angst vor Ablehnung oder Zurückweisung. Es war doch noch nicht mal Mittag. Warum soll ich Menschen die ich nicht besser kenne unnötig verunsichern. Schizophrenie eignet sich nicht zum Smal-Talk. Zu ihr sagen. Sie ich habe da noch einen Scheißhausdämon der die Sachen vom toten Jungen vom Strand aufträgt, was ja total grotesk aussieht, bei einer Größe von 1,93 Meter, wenn er sich klein macht und eine zerschossene Leiche vor sich her kickt, der er die Extremiäten ausreißt wenn er sich unverstanden fühlt. Einen Mantel ganz im Pinguinstyle trägt der auch. Ich mit gehörig Respekt vor meinem gespenstischen Über- ausgestattet wie eine Einbauküche mit Einbauzeugs dann regelmäßig in die Waschmaschine. Manchmal auch dort hinein wo der Weichspüler reingehört. Keine Angst ich nehme aber eh einen Wasserenthärter. Das macht doch keinen schlanken Fuß. Was mir an der Frau imponierte. Sie rauchte obschon sie mal einen Herzinfarkt hatte.
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Welthunger. Muss auch mal sein. Im aktuellen Spiegel machten sie ein paar Seiten Welthunger. In Indien leben die meisten Hungrigen. 190 Millionen. Müsste natürlich nicht sein. Schon gar nicht in Indien. Wenn man bei Netflix den Kundendienst anschreibt meldet sich oft ein Inder. Müsste man reinschreiben. Was ist los mit dir Ghandi. Du erfüllst hier nichtige Kundenwünsche von entsetzlich blasierten Wohlstandsleichen und um dich herum verhungern deine Landsleute. Schäm dich. Im Südsudan müsste auch niemand in dieser Form hungern und dürsten. Der Hunger im Südsudan ist hausgemacht wie bei uns manchmal das Brot. Übel sieht es derzeit in einigen afrikanischen Ländern südlich der Sahara aus. Zu viele Menschen und eine viel zu lange Dürre (Klimaveränderungen), die einst dem Herrn in die Wüste folgte. Mangelernährung ist ja die Halbschwester vom Hunger. Haiti ist davon besonders stark betroffen. Haiti ist ein Land. Brutal. Müssen sie sich mal die Geschichte der Dominikanischen Republik und Haiti durchlesen. Ist fast wie Nogales/Arizona und Nogales/Sonora Mexiko. Das hat schon seine handfesten Gründe warum Haiti völlig darniederliegt und auf der Dominikanischen der Tourismus boomt. 1/3 der Welternte geht anscheinend auf dem Weg verloren. Mir ergeht es da sehr ähnlich. Ich bin mir auch zu einem guten Teil auf dem Weg abhanden gekommen. Wo ist da bitte die Pointe werden sie sich vielleicht fragen. Kommt noch. Die UNO, ein Club für den ich auch mal aktiv war, weil meine Bank Genugtuung forderte, hat die Kampagne „Zero Hunger“ ausgegeben. Oh, dachte ich mir. Zu „Zero Hunger“ haben wir es noch nicht gebracht aber zu „Zero Sugar“ in fruchtigen Erfrischungsgetränken. Ist ja einmal ein Anfang. Müsste man ein Foto posten. Ein unterernährtes afrikanisches Kind mit einer Wampe wie ne Schwangere und Inventar (Fliegen) mit einem Coke Zero in der Händen. Falls das jemand so hinbekommt. Bitte bei sich bloggen oder in meinen Kommentarblog reinstellen.
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Vom Dorftrottel mal kurz zum Dorfhelden oder vom selbsternannten Bog-Kleinstkünstler zum anerkannten Blog-Kleinstkünstler. Ich hoffe mir da jetzt nicht großartig in die eigene Tasche zu lügen und mir was vorzumachen. Groß was vormachen kann ich ja nicht schreiben. Sogar wenn ich mir was vormache ist das schattenwelthaft klein geraten. Gestern habe ich mich mal so durch mein Blog geklickt. Unglaublich was für einen Mist ich mir manchmal zusammenschreibe. Was soll`s. Schreiben sie mal hübsch auf Seroquel, Neurotop und Schlaftabletten. Egal wie wenig Output über bleibt. Der Künstler unterscheidet sich vom Irren durch sein Werk. Diesen Trostpreis kann ich mir in die Vitrine meines Lebens stellen wie der Al Bundy seinen 5 Touchdowns Pokal in einem Spiel. Jetzt wäre doch der ideale Zeitpunkt dem Goadfather von meinen kleinen Sieg über die Verhältnisse zu erzählen. Jetzt könnte ich den Beweise erbringen wie einst die Rechtsanwälte vom O.J. Simpson, den Game Changer, den blutigen Handschuh, der nicht auf O.Js. Hand passte, dass ich meine Zeit doch nicht völlig unnütz und untätig absitze und das ich hier in der Bronx, eingesperrt zwischen Menschen aus 187 Länder, nicht Robben Island für die ganz Armen mache. Schrecklich wenn so ein Mensch wie der Nelson Mandela nicht mehr ist und eine riesige Lücke hinterlässt, die sich nicht ausfüllen lässt und die mit Menschenmaterial notdürftig gestopft wird wie eine Außenfassade, das von der Art her, hochentzündlich und korrupt ist, wie der derzeitige Präsident Südamerikas Jakob Zuma + Friends (Ajay Gupta). Ich habe ja keine Ahnung was sich der Goadfather so denkt wie ich meine Zeit verbringe. Der hat mich noch nie gefragt, Sohnemann was machst du eigentlich den ganzen lieben Tag über, außer dem lieben Herrgott seine Zeit zu stehlen. Unsere halbjährlichen Treffen haben immer was Gespenstisches. Der Goadfather interessiert sich nicht für mich, nicht weil er ein Tyrann ist, der weiß es einfach nicht besser, und ich tu als ob ich mir für ihn interessiere. Ich will immer nur wissen ob es ihm gut geht. Alles was darüber hinaus führt bring ich nicht. Der Goadfather natürlich auch nicht. Sobald wir uns versichert haben dass es uns so weit gut geht stürzen wir beide auch schon ins Leere. Deswegen kommen wir auch so gut miteinander aus wenn wir schön auf Distanz bleiben und uns einmal in der Woche eine Mail schreiben. Titel für ein Buch. „Die Interessenslosen“. Denkt der gar ich sitze den ganzen Tag mit einer Großraumpackung Viagra vor dem PC und spiele rubbel den Spatz, auch bei Kälteeinbrüchen und Hitzewellen? Jetzt wäre doch ein geeigneter Zeitpunkt dem Goadfather zu zeigen, dass ich doch kein jämmerlicher Versager bin, ein Fass ohne Boden, eine Schlammlawine von Mensch und Weltausflucht-Irrer, zu nix zu gebrauchen wie ein abgestürztes Handy, Sozialschmarotzer der 1. Güteklasse und unnützer Esser, der beim Denken schmatzt wie ein Schwein und ihm zeitlebens schwer auf der Brieftasche liegt, wie fettes Essen im Magen oder die Tat auf dem schlechten Gewissen eines reuigen Verbrecher. Siehste, könnte ich zum Goadfather sagen, ihr habt mir damals Unrecht getan, als ich mit dem Geld aus dem 1. UNO-Einsatz eine Abendschule besuchen wollte und a bisserl Unterstützung gebraucht hätte. So schlecht waren meine Gedichte damals nicht, auch wenn du damit nix anzufangen wusstest und natürlich ganz anderer Meinung warst, nämlich jener von der Um2, der du dich widerspruchslos angeschlossen hast wie ein Opportunist der Mehrheit, und die dich andauernd gegen mich aufstachelte, wie ein pakistanischer Einpeitscher, eine Horde wütender Glaubensbrüder, der im Dienst des Geheimdienstes steht, um den Volkszorn wegen der untragbaren Zustände im Land, in eine bestimmte Richtung zu lenken, woraufhin die Flaggen des großen Satan in Flammen aufgeht wie damals mein Leben. Nicht einmal den Hauch einer Chance habt ihr mir gelassen mein Leben mal so zu gestalten wie es für richtig hielt. In euren kleinstbürgerlichen Augen wollte ich mich nur von ernsthafter Arbeit drücken. Natürlich wollte ich mich auch vor einem Leben als Hilfsarbeiter drücken. Ich kannte bis zu diesem Zeitpunkt ja nur Leibeigenschaft. Was denkst du wer sich in einem Auslandeinsatz um die Hygiene der Truppe kümmert. Natürlich die untersten Dienstgrade. Ich hatte gerade ein gutes Jahr hinter mir, indem ich so gut wie jeden Tag ein Scheißhaus putzte, in das Unteroffiziere und Offiziere, einen riesigen Offiziershaufen nach dem anderen setzen und dann absichtlich nur in Schleichfahrt spülten um die Moral in der Truppe aufrecht zu erhalten. Abwasch machten wir auch aber seltener. Dabei waren es gerade die Offiziere die uns mit ihren unerträglichen Hitlerdarbietungen endlos auf die Nerven gingen. Ich habe großen Respekt vor Menschen die die Scheiße anderer Menschen wegräumen wie eine Horde Angreifer. Aber mindestens so viel Respekt habe ich auch vor jene Menschen die so eine Arbeit verweigern. In dem Jahrzehnt zwischen 15-25 habe ich 7 Jahre hindurch die Scheiße anderer Menschen weggewischt. Das langte. Ein Leben als Toilettenmensch versucht hier so gut wie jeder zu umgehen. Vielleicht liegt das gar nicht so sehr an der Scheiße sondern an der dürftigen Bezahlung. Pflegepersonal, das tagtäglich bettlägerigen Menschen die Scheiße wegwischt, knapp über Tarif bezahlt wird und dann andauernd unter moralischen Generalverdacht gestellt wird, weil sie es mit der Menschenwürde nicht so genau nehmen, während sich die Bosse, Heizungsanlagen ins Aquarium einbauen lassen, damit die arme Fische nicht frieren wenn die einen fahren lassen. Wird sicherlich auch bald einige Afghanen geben die sich denken was soll diese Kacke hier. Ewig wische ich eure Exkremente nicht weg. Da steig ich lieber in den Drogenhandel ein. Eltern mit nur einem Funken von Verantwortungsgefühl im Leib versuchen ihre Kinder vor einem Los als Hilfsarbeiter zu bewahren. Was habt ihr getan. In der Luft habt ihr meine Kleinstkunstversuche, ich gebe zu dilettantischen Kleinstkunstversuche zerrissen.

Gedicht eines Zerissenen

Die Stille in mir ist so laut
dass sie alles um mich herum
zum Schweigen birngt.

Zuerst meine dilettierende Kleinstkunstversuche und dann mich den Dilettanten gleich dazu, woraufhin ich wieder Scheißhäuser sauber schrubbte. Natürlich auch unterm Rand. Gerade dort. Jetzt aber gleich mal für 1 ½ Jahre. Wenn schon denn schon, auch mal am Ende der Welt, zwischen brennenden Ölfelder und ausgebombten Menschen, in riesigen Bottichen. Hättest ihr sehen sollen wie die Scheiße da hin und her schwappte und einem über die Hände rann wie einem ungeschickten Konditor die Schokoladensauce. Ungeachtet dessen könnte ich dem Goadfather doch mal was Gutes tun. Mal abgesehen davon dass ich ihn als Person niemals in seiner vertrauten Umgebung behellige und so tu als ob ich nicht existiere. Mein Klappstuhl steht immerhin seit vielen Jahren auf Goadfather seinem Grund und Boden. Ich habe was von einem Vasall der seinem Lehnsherren gegenüber ein Leben lang verpflichtet ist. Warum nicht mal eine frohe Kunde verbreiten. Ganz genau kann ich es mir noch nicht erklären. Ich will beim Goadfather aber nicht mehr anschreiben, nicht auf diese Art, um für einen Augenblick in einem anderen Licht zu erscheinen. Nicht mehr in diesem Leben. Ich bin Schattenwelt, tiefste Schattenwelt, egal wie privilegiert ich bin. Keine zehn Pferde kriegen mich da noch einmal raus. Um nix auf der Welt biedere ich mich einem Kleinstbürger an, um für wenigstens für einen Moment nicht Schuldig gesprochen zu werden, wie gerade eben der alte Bill Cosby, weil sich die Geschworenen nicht einig wurden wenn er jetzt alles bei de Pussy gegrabt hat. Nicht mal vor jenem ehrenwerten Kleinstbürger werfe ich mich winselnd in dem Staub, dem ich durchaus zu Dank verpflichtet bin und der mich in diese Welt vögelte, aber dabei ganz vergaß mir das Fliegen beizubringen. In der Kleinstkunst-Versuchung gibt es nix mehr mit-zu-teilen. Dieser Mittelungskrug ist schon lange zerbrochen und Oblaten habe ich auch nicht im Angebot. Ich will weiterhin ein Scherbenhaufen von Menschen bleiben auf den man nicht stolz sein kann. Nicht einmal ein klein bisschen. Darauf bestehe ich sogar mach Nachdruck. Das bedeutet nicht dass ich dem Goadfather nicht meine Dankbarkeit zeige, dass ich hier leben kann. Aber meine Kleinstkunst geht niemanden was an. Die Zweierbande schon gleich gar nicht. Das ist ganz allein mein Ding. So viele Kleinstkunstförderer hatte ich nicht. Das ich zum Bloggen kam lag ja daran das mein Sportverein, meine Spielberichte nicht mehr auf seiner Homepage veröffentlicht sehen wollte. Zu viel Freiheit und zu viele Rechtschreibfehler. Dabei waren die wirklich lustig. Da hing die Gudrun Ensslin in ihre Schuld verstrickt im Netz und auch sonst traten da ganz wunderbare Gestalten auf. Schwule Pfarrer, lesbische Nonnen, Allah als Linienrichter, meinen Doppelpartner nannte ich Dick und mich natürlich Doof. A riesen Hetz. Das großartige an der Spielberichte-Kleinstkunst war das die alle weg sind. Die alte Homepage auf der einige noch standen wurde irgendwann erneuert. Der Verein bekam auch einen neuen Namen und so war alles weg. Finde ich heute noch großartig. War im Grunde wie Aktionskunst. Die Um2 hat meine Gedichte einfach in den Müllkübel geworfen so wie man eine dreckige Küchenrolle in den Müll wirft. In der ihren Augen will ich weiterhin menschlicher Abfall bleiben. Der traue ich sowieso nicht mehr über den Weg. Nicht mehr in diesem Leben. Zeitlebens ist die ein Garant für meine Instabilität. Aber meiner Bettkante habe ich davon erzählt und meiner Nerventante werde ich davon noch erzählen. Ist dann so als ob ich ihrer einen Strauß Blumen schenke und mich für all die gemeinsamen Jahre bedanke.
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