Dienstag, 13. Oktober 2015
Das schizoide Protokoll des allerletzten Weisen von Marienthal
Nicht zu verwechseln mit dem schizoiden Protokoll des letzten Weisen.

Philosophischer Querschuss: Es gibt so viel zu verstehen und so wenig Zeit zu wissen. Manchmal denke ich man sollte sich verweigern um unbeschädigt zu bleiben.

Die werte Frau N. und ich habe uns heute a bisserl aneinander abgearbeitet. Beziehungsarbeit nannte die werte Frau N. diesen Vorgang leicht ironisch. Was ziemlich lustig und klug ist/klingt, weil so eng ist unsere Beziehung auch wieder nicht. Auf der Straße würden wir uns nicht unbedingt erkennen. Außer die Frau N. fährt im Sommer an einem schönen Tag mit dem Fahrrad über die Donauinsel und sieht da einen Kerl im Klappstuhl sitzen der laut mit sich spricht. Das halten Menschen in der Regel so die wirklich viel alleine sind. Die tun dann so als ob jemand mit ihnen sprechen würde. Fragen sie mich nicht warum. Das entspannt. Vielleicht weil niemand antwortet. Zur vollkommenen Zufriedenheit beider verlief die Unterhaltung natürlich nicht. Wer ist schon vollkommen. Und wie ein Seegelboot gleitet meine Sprache auch nicht über das Gesagte. Ich will jetzt nicht auf jedes kleine Detail eingehen. Aber die Sache ist so. Ich durchdenke vieles was ich so von mir gebe bewusst nicht. Das macht keinen Sinn, denn das andauernde Nachdenken und Abwägen von diesem und jenen Gedanken, kann dazu führen, das man sich selbst durch seine eigene Gedankenpolizei zu sehr hemmt und die Sprache nur noch Dienst nach Vorschrift macht, weil man sich andauernd fragt, ob man dieses und jenes überhaupt sagen dürfte. Deswegen haben Hass-Kommentare durchaus ihren Sinn. Man weiß wie die Leute so drauf sind. Gibt eh viel zu viel Blablabla. Sich so wie der Schizophrenist zu verhalten ist vielleicht etwas unorthodox und höchstgefährlich, immerhin leben wir hier in einer Verbotsgesellschaft, in der man immerzu zur Selbstkontrolle und Zensur angehalten werden. Im Volksmund sagt man über Leute wie mich: "Der scheißt sich do nix", was so viel bedeutet wie, schon auch mutig. Nur fällt man damit auf die Schnauze schreien allle selber schuld. Nicht ganz umsonst spricht man auch vom Nachdenken. Etwas Überdenken bevor man es ausspricht könnte man auch als Vordenken bezeichnen. Bitte kommen sie mir jetzt nicht mit den neuesten Erkenntnissen aus der Hirnforschung, so auf wir werden ja schon gedacht bevor wir bewusst denken. So einen Zustand nennt man Schizophrenie. Kein Spaß vertrauen sie mir. Irgendwann in dieser Unterhaltung habe ich die werte Frau N. ziemlich falsch verstanden, was einzig und allein an mir lag. Weswegen ich anmerkte das sie 1000 Klicks hätte pro text hätte und ich nur 12 bis 36. Und solange das so ist, ich mich auch weiterhin außer Stande sehe, die werte Frau N. mit Lobhudelei zu bewerfen, weil des machen eh schon andere. Und das auch völlig zu Recht. Das Blog der werten Frau N. ist sehr lesenswert. Nicht umsonst halte ich sie für die unangefochtene Meisterin des Belanglosen. Natürlich könnte man da jetzt als einen bösen Seitenhieb hineininterpretieren. Muss man aber nicht. Nicht jeder muss über Krankheiten schreiben oder Kriege. Der Krieg ist ja eh auf dem Weg zu uns oder schon da. Schön wäre es wenn wir uns alle in der Disziplin der Belanglosen verdient machen könnten. Wenn ich dann einmal 500 Klicks zusammen habe, schrieb ich sinngemäß, werde ich vielleicht etwas entspannter an die Sache herangehen. Aber so fühle ich mich verarscht. Ja, moserte ich, wir Männer sind so verblödet. Immerhin stecke ich sehr viel Arbeit da rein. Und Klicks oder Kommentare sind beim Bloggen die einzige Währung. Und 12 bis 36 Klicks, merkte ich an, sind gelinde gesagt eine ziemliche Frechheit. Den letzten Satz habe ich so nicht reingeschrieben. Nur so kann das nicht weitergehen, fuhr ich fort, noch ein paar so desaströse Jahre und ich habe schon einige am Buckel und ich werde noch verbitterter. Und dann werde ich nur noch um mich schlagen. Wahllos, ziellos, hirnlos. Das „mich“ hatte ich vergessen zu schreiben. Ich hatte auch schreiben können, nichts anderes mehr tun als usw. Später dann dachte ich über das was ich geschrieben hatte natürlich nach. Was ist, dachte ich mir, wenn ich mich in meinem Versuch einmal nicht zu scheitern, immer weiter in dieses Scheitern hineingeschrieben und hineingefühlt habe, weil ich es nicht besser wissen kann, weswegen ich aus diesem Scheitern auch nie mehr herausfinde, egal wie wund ich mir die Finger schreibe, weil ich von meinem Scheitern völlig überzeugt ja besessen bin, wie eine gewisse M. von ihrem O., wo ich doch schon ungefragt und unaufgefordert über mein Scheitern lamentiere.

Mir ist aufgefallen das sich Menschen/Bürger/Wähler wenn Wahlen vor der Haustür herumstehen wie ein paar Halbstarke, sich sehr mit Themen beschäftigen und auseinandersetzen, die sich 1.schön emotionalisieren lassen, 2. die Leute jetzt konkret betrifft, weil auf lange Sicht sind wir eh alle Tod, (ist nicht meine Idee, sondern nur geklaut) und die 3. sichtbar oder spürbar sind, wie z.B. das Thema Flüchtlinge, welches ja bei dieser Wien-Wahl das bestimmende Thema war. Flüchtlinge sind ziemlich sichtbar. Zuweilen auch nur in der Glotze, aber die sind irgendwo da. Mit digitalen Bürgerrechten braucht man den Leuten vor einer Wahl nicht zu kommen. Das Thema ist einfach nicht greifbar, konkret genug, zu abstrakt und zu unverständlich bis sperrig, ganz gleichgültig was in dem Safe Harbor Abkommen zwischen Europa und den USA so alles nicht drin steht. Und das es vom Europäischen Gerichtshof für null und nichtig erklärt wurde lässt die Leute selten ungerührt, obschon sie alle davon betroffen sind. Habe ich ihnen schon erzählt das ich kein Handy besitze. Sie schon oder? Seit ich den Hobbit-Anwalt in die Leichengrube zu seinen SS-Onkels gestoßen habe, beide sehr hochgewachsen, schmollt der wieder einmal und ruft nicht mehr an. Der kann sich das leisten. Ausgesetzt wurde das Abkommen. Fragt sich nur auf welcher Seite der Datenautobahn. Ein einzelner hat dieses Abkommen zu Fall gebracht. Noch dazu ein junger Österreicher Namens Max Schrems. Guter Mann! Digitale Bürgerrechte bleiben selten unbelebt. Ganz im Gegensatz zu gebührenpflichtigen Parkplätzen, Schulen oder Kindergartenplätzen.

Klimaerwärmung als Wahlkampfthema viel zu abstrakt. Wie denn bei einer Rekordarbeitslosigkeit und Flüchtlingen die auf Autobahnen verfaulen. Mit dem Weltuntergang und Welterstickungstod kannst keinen Wahlkampf führen. Was interessieren sie Menschen für die Weltmeere oder überdüngte Böden. Niemand will hören dass er sich spürbar einschränken oder seine Gewohnheiten ändern muss, damit die Malediven nicht absaufen oder Bangladesch davon schwimmt. Noch gibt es keine Bangladeschi die an unseren Türen rütteln. Wird aber noch. Wer dieses Thema zu emotionalisieren versucht wird gleich wieder abgewählt oder verspottet. Das Weltklima ist einfach nicht fassbar oder zu weit weg. Versuchen sie sich einmal als Politiker mit ganz normalen Leuten auf der Straße über die Luft ins Gespräch zu kommen und einen politischen Diskurs zu führen und die auch noch von ihrem luftig-leichten Programm zu überzeugen. Bla,bla,bla. Das wird fürchterlich anstrengend weil kaum wer länger stehen bleibt. Und die stehen bleiben wählen sie eh. Kann sein das denen auch nur fad ist oder mit jemanden sprechen wollten. Vielleicht sind die auch angesoffen. Die Stimmen von Trinkern oder Irren zählen auch. Das Weltklima ist etwas für die Elfenbeintürme der Eliten und Bildungsbürger. Und sogar von denen tun viele nur so als ob sie das Thema Weltuntergang wirklich ernst nehmen, wenn sie sich dann in ihre fetten Karren setzen oder andauernd in der Welt herum fliegen für irgendwelche Golf Charity Turniere und nebenbei von Dividendenausschüttungen der Ölmutlis leben. Heute nur noch indirekt. Das gehört jetzt zum guten Ton.

Noch so ein Nichtthema ist das Handelsabkommen TPP, nicht zu verwechseln mit TTIP. Über TTIP das Transatlantische Freihandelsabkommen wird in Europa schon gesprochen. Dieses Handelsabkommen wird auch mit entsprechenden Emotionen aufgeladen. Vor allem mit Ablehnenden. Obschon noch überhaupt nichts ausverhandelt ist, befürchten Kritiker den kulturellen und ökologischen Ausverkauf Europas. IN Österreich werden auch so jeden Tag 20 Hektar Ackerfläche gerodet und verbaut was ungefähr 30 Fußballfelder entspicht. Und nirgendwo stehen mehr Einkaufszentren herum als in Österreich. Dabei kenne ich niemanden der wirklich Geld hat. Deswegen kann in diesen Friedhofshallen des Geistes nur Ramsch verhökert werden. Während sich die Menschen hier über einen Nichtabkommen raufen und in den Haaren liegen, ist ja gerade die Transpazifische-Partnerschaft beschlossen worden. Dabei handelt es sich um ein Abkommen zwischen 12 Mitgliedstaaten mit einem Gesamtexportvolumen von 5,6 Billionen. Ich bin nicht in der Lage zu sagen ob sich Europa vom Welthandel einfach so ausklicken kann. Eher nicht. Der Kapitalismus ist nicht mehr aufzuhalten. Auch nicht durch Zäune oder Sprengfallen. Warum. Weil der Kapitalismus das einzige funktionierende System ist, das Menschen aus der Armut verhilft. Man spricht auch oft von katapultiert. Und es gibt jede Menge arme Menschen die auf einer besseren Gegenwart/Zukunft bestehen. Die wollen Fleisch und große Glotzen und Spielkonsolen. Europäische Staaten deren ökonomisches Standardmodell nun einmal der Export ist, können sich da gleich überhaupt nicht ausklicken. Mitgehangen mitgefangen. Mit dem Thema (für ein) Handelsabkommen kann man auch keinen Wahlkampf führen oder gewinnen. Mit einem Pazifischen gleich gar nicht. Da zeigen ihnen die Leute einen vogel. Dann schon lieber mit einem Europäischen des es noch nicht geben soll. Die Leute interessieren sich natürlich für ihre Jobs und Berufsaussichten. Brennend sogar. Das so eine Transpazifische Partnerschaft für ihren Job, eine wesentlich größere Gefahr bedeuten könnte als Flüchtlinge, wenn sich Europa aus diesem Prozess der Einebnung der Welt auszuklinken gedenkt, kann man den Menschen einfach nicht vernünftig Worten/Sätzen erklären, so das sie es auch verstehen wollen. So ein Thema lässt sich nicht emotionalisieren. Die österreichsiche Sozialdemokratie hängt im Übrigen ideologisch noch in der Wirtschaftskrise von 2008 fest.
Die hinken dieser Welt um Jahre hinterher. Das Thema asiatisches Handelsabkommen ist weder besonders konkret noch sichtbar. Was gehen mich die Schlitzaugen an denken sich die Leute. Außer ich gehe zum Chinesen spachteln. Die großen bis bedeutenden Themen bleiben somit vor jeder Wahl so gut wie ausgespart oder finden auf einem unbedeutenden Nebenschauplatz statt. Ich befürchte das war schon immer so.

Wiens alter und neuer Bürgermeister Dr. (österreich ist noch immer total von akademischen Titel besessen) Michael Häupl meint: „Zu viele Menschen mit sozialen Problemen haben keine Ahnung was die Stadt anbietet“. Schöner Satz. Und zu viel falsche Bescheidenheit. Für Schizophrene z.B. gibt es die Donauinsel. Der einzige Ort in Wien, natürlich bis auf die sozial-psychiatrischen Ambulatorien, wo man sich als Mensch mit sozialen Problemen hinwagen kann.

Vielleicht was Heiteres. Es gibt da einen Blog. Der nennt sich Tagebucheintrag. Da schreibt jemand ziemlich anzügliche und versaute Sachen. Ein gewisser Lord Andreas wird da von seiner Alten sexuell unter Druck gesetzt. Der Lord muss immer können. Kann er mal nicht weil er abwesend ist, macht es sich die Alte selber. Andauernd hat die Liebeskugeln im Arsch. Hab ich a bisserl kommentiert. Und wie sie denken können wurde mein Kommentar gelöscht. Nicht mit dem Schizophrenisten. Hier der Eintrag und mein Kommentar:
Mein 24.Tagebucheintrag für Lord Andreas
Zwischen 13.00-14.00 habe ich für Lord Andreas das versaute Foto gemacht: ich habe mir das Halsband umgelegt, die Analkugeln u. dazu den Plug in den Arsch gesteckt, u. in mein Kätzchen meinen größten Vibrator rein gesteckt, bei den abgebundenen Titten die vibrierenden Klemmen rauf getan, u. auf die dicken Schamlippen die Klemmen rauf getan, dann habe ich mich etwas ausgepeitscht u. mit der Gerte bearbeitet u. so habe ich ein paar Fotos gemacht, die aber nur für meinen Dom Lord Andreas bestimmt sind.
Das Halsband u. die Analkugeln lasse ich heute bis zum schlafen gehen in mir.

Kommentar Schizophrenist: Das Halsband tragen sie auch in innen. Wo haben sie denn das hingewicklelt? Gar um den Dünndarm. Mir hat einmal der Arzt bei der Prostatauntersuchung den Finger in den Arsch gesteckt. War ich schon überfordert. Gott sei Dank verdient ihr Andi ganz gut das sie schön viel Freizeit haben und die auch klug zu nützen wissen. Ich tu nur fernsehen.

Ich habe es hier echt nicht leicht.

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