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Montag, 25. Mai 2015
Wie ein schizoider Schamane Darmstadt 98 den Aufstieg ermöglichte
der imperialist, 21:06h
Darmstadt 98 ist in der 1. Deutschen Bundesliga. Ein Fußballmärchen der ganz üblen Sorte. Unglaublich. Mit einem schmalen 6 Millionen Euro Etat ist der Verbleib in der 2. Liga schon ein grandioser Sieg über die Verhältnisse. 6 Mille verdient der Herr Messi in 4 Monaten, ganz ohne Werbeverträge. 6 Millionen sind im Profifußball unvorstellbar wenig. Beinahe eine Beleidigung oder anmaßend. Wie eine Einkaufstraße in dem es nur 1 Geschäft gibt, das nur halbtags geöffnet hat, und in dem nur kaputte Dinge repariert werden. Der H. ist ja eingefleischter Lilien-Anhänger. Darüber habe ich ja dann und wann geschrieben. Und mich hat er zu einem 98ziger Fan gemacht. Das "Böllenfalltor“ ist ja im Grund eine Ruine. Und viele der Spieler waren in anderen Vereinen gescheitert, lange verletzt oder nicht zum Zug gekommen. Mir hat das einfach gefallen. Ich habe eine Schwäche für das Unvollkommene und Schäbige. Im September sind wir extra nach München gefahren um die 98ziger gegen die 1860 spielen zu sehen. Über den kleinen Ausflug habe ich eh geschrieben. Blog-Beitrag vom Spiel nennt sich „Regen, Regen, nichts als Regen“. Was kann man über die Lilien noch sagen, das nicht schon längst irgendwo im Internet oder den sozialen Medien breitgetreten und abgegrast wurde wie eine Wiese von Kühen. Jetzt wo das Wunder knapp vor der Vollendung stand, ist ja jeder blöde Arsch auf den 98ziger Sensationszug aufgesprungen und die letzten Meter mitgefahren. Entsetzlich ist das, grauenhaft. Als die Lilien in der Regionalliga gegen den Abstieg spielten kamen 1200 Zuseher. Natürlich war der H. auch unter den letzten Gläubigen. Eine trostlose Partie im Übrigen. Der H. kommt ja aus der Region. Sein Fußballherz schlägt seit es hörbar zu schlagen begann für Darmstadt 98. Für die Eintracht aus Frankfurt nur dann wenn das Leid das ihm die 98ziger zuweilen zufügten, einfach nicht mehr zu ertragen war. Mit dem Trainer Dirk Schuster, den ich noch als aktiven Spieler kannte, kompromissloser Außenverteidiger, kam dann irgendwann die Wende in Darmstadt. Als die Lilien in der 3. Liga plötzlich vorne mitspielten lud mich der H. in den 98ziger Zug ein. Die Mannschaft, für die an sich mein Fußballherz schlägt heißt SK Austria Klagenfurt. In den Achtziger spielten die in der 1. Division Österreichs. Unvergesslich als wir die reichen und verhassten Violetten aus Wien, um dem grandiosen-Spielmacher Schneckerl Prohaska herum, immer beschützt von seinem Leinwächter und Abräumer Ewald Türmer (ein Kärntner) mit 2:0 abfertigten. Das Tor zum 1:0 erzielte Kassim Ramadani per Fallrückzieher. Der Kassim R. aus Tansania war im Übrigen der erste Afrikaner der in österreichs Oberhaus kickte. Glauben sie mir die Hütte kochte und den kärntner Rassisten verschlug es bei dem grandiosen Tor vom Kassim regelrecht die Sprache. Nach diesem glorreichen Jahr ging es mit der Austria aus Klagenfurt nur noch abwärts. Sie können sich eh vorstellen warum. 2007 wurde der Verein dann neu gegründet. Und jetzt spielt meine Austria als Sieger der Regionalliga West in einem Playoff gegen den Gewinner aus dem Osten um den Aufstieg in die 2. österr. Bundesliga. Logisch dass wir uns das Rückspiel, eine Stunde von Wien entfernt, ansehen werden. Das Relegationsspiel voriges Jahr der 98ziger gegen Bielefeld, war eines der spannendsten Fußballspiele, wenn nicht das Spannendste, das ich bis jetzt in der Glotze gesehen habe. Und ich habe einige Partien gesehen. Das Heim/ Hinspiel 3:1 verloren und trotzdem aufgestiegen. Eine Partie für die Ewigkeit. Aufstieg mit dem letzten Schuss. Anpfiff noch ein Angriff von Bielefeld und der Ball kullerte gegen den linken Pfosten. Jetzt ärgerte sich der H. darüber dass alle angeblich schon immer große und leidenschaftliche Lilien-Fans waren. Ein ehemaliger Schulkollege vom H. so ein typischer Facebook-Mongo, mit geschönter Facebook-Biografie, der sich nie groß für Fußball interessierte und für die Lilien gleich gar nicht, war jetzt knapp vor dem Wunder natürlich auch auf den fahrenden 98ziger Siegerzug aufgesprungen und musste sein großes Glück per Facebook der ganzen Welt mitteilen. (die NSA soll ihn ficken) Für sein Gemüt war der H. richtig angepisst. So ist das halt im Leben meinte ich. Siege ziehen Menschen magisch an wie Scheiße die Fliegen. Sich mit Sieger identifizieren fällt furchtbar leicht. Da kommen wir gerne aus unseren Löchern des Desintereses und der Anteilnahmslosigekeit gekrochen. Siege sind Doping für die Leidenschaft, die irgendwann doch wieder nur neue Leiden schafft. Siege sorgen für gute Stimmung. Man ist ja gerne in guter Stimmung. Für eine schöne Fußballeuphorie muss man auch nicht sehr viel tun. Einfach nur herum stehen, zusehen, irgendeinen scheiß Brüllen oder auch nicht und schon kommt Freude auf. Außerdem wertet es einen auf, macht einen größer und unverletzlicher. Siegen heißt auch immer die Vergänglichkeit einen Zacken aus der Krone reißen. Und es schafft Erinnerung und ist echt. Obschon es eine Inszinierung ist fühlt es sich echt an. Und Sport ist in den gelungenen Fällen Theater für Jedermann_frau. Versteht so gut wie jede/r. Beim 2.Teil von Goethes Faust hingegen kennt sich ja keine Sau mehr aus. Nicht einmal jene die das mit dem Abseits verstehen. Verlierer hingegen werden gnadenlos abgestraft. Meistens durch Nichtbeachtung. Mit den Austria/Germany Song Contest 0 Points Heinos und Heidis will morgen niemand mehr etwas zu tun haben. Kein Erfolg, kein Glanz, kein Glamour, kein Plattenvertrag, keine Fernsehauftritte, scheiß Verlierer, während die Conchita einnehmend für eine Bank wirbt. Mit 25 Einkaufstaschen in den zarten Händen hoppelt sie durchs Bild. Ich weiß Conchita, der Kapitalismus ist unstoppable. War ja beim Hitler Adi und seinem militärisch gelungenen Frankreichfeldzug nicht viel anders. Die Toten begann man erst zu zählen als es sich ausgesiegt hatte.
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Zu dritt saßen wir gestern vor H. seiner Glotze, die eine Spannweite hat wie ein Passagierflugzeug. Ein Kumpel vom H., der N. war auch gekommen. Ich bin ja gut 16 Jahre älter als der H. Normal sollte man Freunde in seinem Alter haben. Leider geht sich das bei mir nicht ganz aus. Die in meinem Alter sind tot, Alkoholiker, sonst wie kaputt oder ganz normal und abgängig. Von den ganz Normalen habe ich seit Ewigkeiten nichts mehr gehört. Und mit Ewigkeiten meine ich wirklich Ewigkeiten. Letztes Jahrtausend oder so. Das ist der Preis den ich zu entrichten habe. Nicht ich entscheide ob ich heute Freunde habe. Dafür bin ich zu deklassiert. Die Deklassierten entscheiden nichts. Nicht einmal wenn sie in ihrem Frust verprügeln. Dem H. ist in dieser Hinsicht ziemlich cool. Sein Freund der N. den ich seit Jahren kenne ruft mich natürlich nicht an und ich ihn auch nicht. Es muss auch Menschen geben die sich nichts zu sagen haben. Angst vor mir hat er auch. Sagen wir er fühlt sich etwas unwohl in meiner Gesellschaft. Liegt an der Sozialisation. Ich bin laut, unkultiviert, agressiv, und irre. Der N. ist ein typischer Salonsozi. Und bei Salonsozis mache ich absichtlich gerne ziemlich asoziale Späße. „Wenn die 98ziger nicht bald ein Tor schießen“, witzelte ich herum, „werde ich wohl oder übel jemanden vom Balkon schmeißen“. Natürlich war er damit gemeint. Egal. Seitdem Auswärtssieg der Lilien gegen Karlsruhe konnten die Lilien auch nicht mehr so tun als ob sie eigentlich nur gegen den Abstieg spielen. Und das merkte man der Mannschaft auch an. Schon gegen Fürth ging`s nur noch sehr zäh. Um den direkten Aufstieg zu schaffen musste gegen St.Pauli ein Sieg her. Der KSC und Kaiserslautern, die direkten Konkurrenten um den direkten Aufstiegsplatz, führten zur Pause und die Lilien lagen virtuell nur noch auf dem 4. Tabellenplatz. Entscheidungsspiele sind immer auch eine Frage der Nerven. Und das St.Pauli die Klasse noch nicht sicher hatte machte die Aufgabe nicht einfacher. Wir saßen recht anteilnahmslos da. In der Fachsprache nennt man so eine Partie „Geduldsspiel“. Der Spielverlauf war wie erwartet. Und so verhielten wir uns auch. Von der Geduld betäubt saßen wir da und warteten. 2. Halbzeit. Die Lilien versuchten es wieder mit hohen Bällen. Die 98ziger sind an sich keine Mannschaft die ein Spiel dominieren. Ihre große Stärke ist der Konterfußball aus einer sicheren Abwehr heraus. Schnell umschalten über den Heller usw. Nach dem gefühlt 150zigsten hohen Ball mit dem die großgewachsenen St.Pauli Verteidigung keine Probleme hatten, wurde ich schön langsam unruhig. „So wird das nichts“, moserte ich herum. „Die müssen es mal am Boden versuchen mit schnellen kurzen Pässen“. Und wieder flog ein hoher Ball über den Bildschirm. Karlsruhe führte gegen die 1860ziger inzwischen 2:0 und die Spieluhr eilte auf die Siebzigste Minuten zu. Die Stimmung bei uns war nicht gut. Als ob wir ängstlich in einen Krankenhaus saßen und darauf hofften das die OP bei einem guten Freund eh gut ausgeht. „Nee“, rüpelte ich los, „so geht das nicht weiter. Wir müssen da was unternehmen, wir müssen und endlich gegen den Lauf der Dinge auflehnen. Ich will das nicht länger hinnehmen. Bei uns stimmt nichts. Wir haben die falsche Einstellung, zu viel schlechtes Karma. Das bad luck hängt ja über uns wie eine Nebelwand. Da müssen wir durch sonst sieht uns der Fußballgott nicht. Erst Maßnahme. N. wir beide setzen und jetzt um. Du setzt dich jetzt daher und wenn in den nächsten 5 Minuten noch immer kein Tor fällt setzen wir uns wieder um. Und ich muss 3Mal über diese versiefte Fernbedienung streichen. Ist die grausig. H. du alte Sau". Der Fußballgott verlangt nach einem Opfer und Hingabe, Hingabe. Wir setzen uns um. Widerspruchlos stand der N. Akademiker auf. Ich: "H. verdammt noch einmal wo ist denn dein Darmstadt-Trikot. Zieh sofort dein Darmstadt-Trikot an. Der Fußballgott muss das Gefühl haben das wir es ernst meinen. Und ich kippe schon einmal vorsorglich die Balkontür, falls der Fußballgott doch auf einem Menschenopfer besteht“. Pizzen hatten wir inzwischen auch geordert. Sau lustig die Pizzageschichte. Nur leider kann ich sie nicht weiter erzählen. Kann auf meinem Blog doch nicht Dritte bloßstellen. Der H. holte brav sein Lilien-Trikot und zog es über. „Vielleicht hilft auch die Pizza“, bemerkte der H. „Ja“, stimmte ihm der N. zu, „vielleicht ist der Fußballgott hungrig und mag Pizza“. Darmstadt versuchte es noch immer mit hohen Bällen und die aufkommende Panik auf dem Platz war greifbar. Ich: „Wir müssen sofort ein Pizzaopfer bringen. Jeder schneidet ein kleines Stück von seiner Pizza herunter“. Inzwischen brach die 75 Spielminute über uns und herein. Ich: „N. Komm setzen wir und wieder um. Setzt dich wieder da her. Das bringt so nichts. Mit dem Umsetzen lässt sich der Fußballgott nicht gnädig stimmen. Das langt ihm nicht. Da fühlt er sich verascht. Wir setzen und wieder um. H.:“Die Pizzastücke opfere ich. Ich habe das Trikot an. Ich stehe dem Lilien-Gott am nächsten. Der öffnete die Balkontür und pfefferte sie mit den Worten „Allahu akbar al Fussbali“, auf die Straße hinunter. Alle im Chor wie es sich für Gläubige gehört: „Allahu akbar al Fussbali“, „Allahu akbar al Fussbali“. 77 Minute: Freistoß für Darmstadt. Halb links, ungefähr 23 Meter vom Tor entfernt. Kempe läuft an. Hebt, nein zirkelt den Ball über die Mauer und der im Bogen, unten genau neben dem Pfosten ins rechte Eck. Tor 1:0 für Darmstadt. Sie können sich eh vorstellen was dann geschah. Wir gingen ab wie Raketen. Ingolstadt hatte inzwischen gegen Kaiserslautern ausgeglichen. Der Bann war gebrochen. Das Wunder der Lilien war nicht mehr aufzuhalten. N: „Das war die Pizza. Der Pizzaboote war das. Den hatte der Fußballgott geschickt“. H: „Und das Trikot hatte ich auch an. Das Trikot hatte ich auch an“. Ich: „Ja aber ohne den Schamanen meine Herren, ohne einen echten und wahrhaftigen Schamanen, wäre da gar nichts gelaufen. Rein gar nichts“.
Anhang: Der H. ist natürlich auch Akademiker. Den Schamanen kann man auch mieten. Ab 75 Euro die Stunde. Kommt aber drauf an wie schizoid ich gerade bin. Fahrtkosten extra.
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Zu dritt saßen wir gestern vor H. seiner Glotze, die eine Spannweite hat wie ein Passagierflugzeug. Ein Kumpel vom H., der N. war auch gekommen. Ich bin ja gut 16 Jahre älter als der H. Normal sollte man Freunde in seinem Alter haben. Leider geht sich das bei mir nicht ganz aus. Die in meinem Alter sind tot, Alkoholiker, sonst wie kaputt oder ganz normal und abgängig. Von den ganz Normalen habe ich seit Ewigkeiten nichts mehr gehört. Und mit Ewigkeiten meine ich wirklich Ewigkeiten. Letztes Jahrtausend oder so. Das ist der Preis den ich zu entrichten habe. Nicht ich entscheide ob ich heute Freunde habe. Dafür bin ich zu deklassiert. Die Deklassierten entscheiden nichts. Nicht einmal wenn sie in ihrem Frust verprügeln. Dem H. ist in dieser Hinsicht ziemlich cool. Sein Freund der N. den ich seit Jahren kenne ruft mich natürlich nicht an und ich ihn auch nicht. Es muss auch Menschen geben die sich nichts zu sagen haben. Angst vor mir hat er auch. Sagen wir er fühlt sich etwas unwohl in meiner Gesellschaft. Liegt an der Sozialisation. Ich bin laut, unkultiviert, agressiv, und irre. Der N. ist ein typischer Salonsozi. Und bei Salonsozis mache ich absichtlich gerne ziemlich asoziale Späße. „Wenn die 98ziger nicht bald ein Tor schießen“, witzelte ich herum, „werde ich wohl oder übel jemanden vom Balkon schmeißen“. Natürlich war er damit gemeint. Egal. Seitdem Auswärtssieg der Lilien gegen Karlsruhe konnten die Lilien auch nicht mehr so tun als ob sie eigentlich nur gegen den Abstieg spielen. Und das merkte man der Mannschaft auch an. Schon gegen Fürth ging`s nur noch sehr zäh. Um den direkten Aufstieg zu schaffen musste gegen St.Pauli ein Sieg her. Der KSC und Kaiserslautern, die direkten Konkurrenten um den direkten Aufstiegsplatz, führten zur Pause und die Lilien lagen virtuell nur noch auf dem 4. Tabellenplatz. Entscheidungsspiele sind immer auch eine Frage der Nerven. Und das St.Pauli die Klasse noch nicht sicher hatte machte die Aufgabe nicht einfacher. Wir saßen recht anteilnahmslos da. In der Fachsprache nennt man so eine Partie „Geduldsspiel“. Der Spielverlauf war wie erwartet. Und so verhielten wir uns auch. Von der Geduld betäubt saßen wir da und warteten. 2. Halbzeit. Die Lilien versuchten es wieder mit hohen Bällen. Die 98ziger sind an sich keine Mannschaft die ein Spiel dominieren. Ihre große Stärke ist der Konterfußball aus einer sicheren Abwehr heraus. Schnell umschalten über den Heller usw. Nach dem gefühlt 150zigsten hohen Ball mit dem die großgewachsenen St.Pauli Verteidigung keine Probleme hatten, wurde ich schön langsam unruhig. „So wird das nichts“, moserte ich herum. „Die müssen es mal am Boden versuchen mit schnellen kurzen Pässen“. Und wieder flog ein hoher Ball über den Bildschirm. Karlsruhe führte gegen die 1860ziger inzwischen 2:0 und die Spieluhr eilte auf die Siebzigste Minuten zu. Die Stimmung bei uns war nicht gut. Als ob wir ängstlich in einen Krankenhaus saßen und darauf hofften das die OP bei einem guten Freund eh gut ausgeht. „Nee“, rüpelte ich los, „so geht das nicht weiter. Wir müssen da was unternehmen, wir müssen und endlich gegen den Lauf der Dinge auflehnen. Ich will das nicht länger hinnehmen. Bei uns stimmt nichts. Wir haben die falsche Einstellung, zu viel schlechtes Karma. Das bad luck hängt ja über uns wie eine Nebelwand. Da müssen wir durch sonst sieht uns der Fußballgott nicht. Erst Maßnahme. N. wir beide setzen und jetzt um. Du setzt dich jetzt daher und wenn in den nächsten 5 Minuten noch immer kein Tor fällt setzen wir uns wieder um. Und ich muss 3Mal über diese versiefte Fernbedienung streichen. Ist die grausig. H. du alte Sau". Der Fußballgott verlangt nach einem Opfer und Hingabe, Hingabe. Wir setzen uns um. Widerspruchlos stand der N. Akademiker auf. Ich: "H. verdammt noch einmal wo ist denn dein Darmstadt-Trikot. Zieh sofort dein Darmstadt-Trikot an. Der Fußballgott muss das Gefühl haben das wir es ernst meinen. Und ich kippe schon einmal vorsorglich die Balkontür, falls der Fußballgott doch auf einem Menschenopfer besteht“. Pizzen hatten wir inzwischen auch geordert. Sau lustig die Pizzageschichte. Nur leider kann ich sie nicht weiter erzählen. Kann auf meinem Blog doch nicht Dritte bloßstellen. Der H. holte brav sein Lilien-Trikot und zog es über. „Vielleicht hilft auch die Pizza“, bemerkte der H. „Ja“, stimmte ihm der N. zu, „vielleicht ist der Fußballgott hungrig und mag Pizza“. Darmstadt versuchte es noch immer mit hohen Bällen und die aufkommende Panik auf dem Platz war greifbar. Ich: „Wir müssen sofort ein Pizzaopfer bringen. Jeder schneidet ein kleines Stück von seiner Pizza herunter“. Inzwischen brach die 75 Spielminute über uns und herein. Ich: „N. Komm setzen wir und wieder um. Setzt dich wieder da her. Das bringt so nichts. Mit dem Umsetzen lässt sich der Fußballgott nicht gnädig stimmen. Das langt ihm nicht. Da fühlt er sich verascht. Wir setzen und wieder um. H.:“Die Pizzastücke opfere ich. Ich habe das Trikot an. Ich stehe dem Lilien-Gott am nächsten. Der öffnete die Balkontür und pfefferte sie mit den Worten „Allahu akbar al Fussbali“, auf die Straße hinunter. Alle im Chor wie es sich für Gläubige gehört: „Allahu akbar al Fussbali“, „Allahu akbar al Fussbali“. 77 Minute: Freistoß für Darmstadt. Halb links, ungefähr 23 Meter vom Tor entfernt. Kempe läuft an. Hebt, nein zirkelt den Ball über die Mauer und der im Bogen, unten genau neben dem Pfosten ins rechte Eck. Tor 1:0 für Darmstadt. Sie können sich eh vorstellen was dann geschah. Wir gingen ab wie Raketen. Ingolstadt hatte inzwischen gegen Kaiserslautern ausgeglichen. Der Bann war gebrochen. Das Wunder der Lilien war nicht mehr aufzuhalten. N: „Das war die Pizza. Der Pizzaboote war das. Den hatte der Fußballgott geschickt“. H: „Und das Trikot hatte ich auch an. Das Trikot hatte ich auch an“. Ich: „Ja aber ohne den Schamanen meine Herren, ohne einen echten und wahrhaftigen Schamanen, wäre da gar nichts gelaufen. Rein gar nichts“.
Anhang: Der H. ist natürlich auch Akademiker. Den Schamanen kann man auch mieten. Ab 75 Euro die Stunde. Kommt aber drauf an wie schizoid ich gerade bin. Fahrtkosten extra.
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