Sonntag, 6. September 2020
Antisemitismus und weiteres Elend
Bin noch immer am korrigieren. Tiefenpsychologisch auch meiner Lebensleistung.

Weniger bekannt ist das Paradoxon der Toleranz: Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die uneingeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen.“ Karl Popper.

Corona-Maßnahmen-Gegnerinnen sollen bei Demos, naturgemäß in öffentlichen Raum, immer mal wieder mit einem gelben Judenstern gesichtet worden sein. Oder sagen wir mit einem selbstgebastelten Stoffabzeichen, angelehnt an den "Judenstern", mit der Aufschrift "Ungeimpft" versehen. Eventuell gibt es dieses Aspersorium des Judenhasses inzwischen auch schon im Netz zu kaufen. Statt Atemschutzmasken. Sagen wir fünf Stück in einer Packung um 10 Euro. Judensterne sind ein öffentlichkeitswirksames Vorhaben das entsprechende Assoziationen weckt. Naturgemäß an die NS-Zeit, hin zur physischen wir auch physischen Auslöschung. Schon der Juden einst und weniger der Impfgegnerinnen heute. So eine Ungeimpft-Maskerade, die in Deutschland überdurchschnittlich ausgeprägt sein soll, angelehnt an den Judenstern, ist natürlich ne ziemlich üble Sache, was die Relativierung des Holocaust betrifft, indem man eine Bedeutung, in diesem Fall den "Judenstern", zu etwas anderem in Beziehung setzt "Corona-Impfung-Verweigerung", die es als solche noch gar nicht gibt, und dadurch in seinem Wert einschränkt. Eine brutale Provokationen. Als Botschaft jedoch ziemlich gelungen wie mir scheint. Sonst würde man nicht darüber sprechen. Was ja der eigentliche Clou ist. Aufmerksamkeit generieren. Mit allen Mitteln. Seit digitaler Umbruch ist, also eine Transition, befeuert durch eine disruptive Technologie, die alle Lebensverhältnisse und Bereiche umwälzt und auf den Menschen einwirkt, wie die Gravitationskräfte in einer Kurve im Skirennsport auf ein Kreuzband, wird die politische Debatte oft von lauten Minderheiten und deren Positionierung dominiert. Zumeist durch "hyperaktive User*innen", eventuell über Facebook, Simmering, Pankow, und einer Postadresse irgendwo in der Wüste von Nevada. Laut einer Analyse von Digitalreport.at. Im Jahr 2017 sollen die aktivsten 20 Prozent der Nutzer*innen für 73 Prozent der politischen Postings verantwortlich gewesen sein. Was dann in der öffentlichen Wahrnehmung fast zwangsläufig zu einem verzerrten Bild der Realität führen muss. Siehe auch "Stürmchen auf den Reichstag", der es als "Sturm" in der Suchleiste von Google auf Ungefähr 2 570 000 Ergebnisse in 0,36 Sekunden bringt. Bei "Stürmchen auf den Reichstag", was ja eher der Realität entsprach, schaffen die dortigen Crawler, automatisiert in ihrem Ablauf, auf ihrer Suche nach potenziell relevanten Informationen zu dem Thema ungefähr 20 000 Ergebnisse in 0,38 Sekunden. Was sagt uns das. Außer dass man bei seiner Suche nach Schwammerln oder einen metaphysischen Unterstand im dunklen Wald der Erkenntnis länger bleibt. Die Bilder dieser Aktion sind längst viral und um die Welt gegangen, wo sie in Echokammern, vielfach geliked, im Halbschatten der Anonymität, wo inzwischen sehr viel intellektuelles Biedermeier ist und argumentative Monokultur, die Meme der Meinungsblasen, an der Ferse des Kompromisses, aufgehen lassen wie einen Krampfen. Eine freiwillige Übereinkunft, die auf beiderseitigen Verzicht beruht, ist wiederum unerlässlich für das Funktionieren von Demokratie. Allein mit Wärme durch Reibung lässt sich kein demokratisches Gemeinwesen organisieren, das alle Ansprechgruppen und Partikularinteressen. Na wie sagt man schon. Da benötigt es schon auch russisches Blutgas. Ich will schon gar nicht mehr heizen. Razzfazz werde ich zum Handlanger von Auftragsmördern.

Eben weil das Netz im Stande ist so viel Gleichzeitigkeit zu produzieren, wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte, da bei der Herstellung (Programmierung)von digitalen Gütern keine oder nur sehr geringe Kosten für die Bereitstellung neuer Einheiten entstehen, die de facto geteilt werden, einerseits ohne sichtlicher Anstrengung, anderseits ohne dass sich der Topf deswegen leert, wie in echt eine Gulaschkanone, ist die digitale Gesellschaft auf dem Weg zur einer „Null-Grenz­kos­ten-Gesell­schaft“. Weswegen Tatsachenberichte und Fake-News, aus demselben Material gemacht sind im Netz, mit einem Hang zum preisgünstigeren Produkt, da ja die Herstellung von glatten Lügen oder Unwahrheiten in der Produktion weniger Kosten verursacht und zu meist günstiger zu haben ist als die Wahrheit, die oft nur mit sehr viel Aufwand bereitgestellt werden kann. Weshalb die digitale Gesellschaft zusehend in Einzelgruppen zerfasert, wo partikulare Interessen von Minderheiten zur neuen Norm hochgejazzt und Abweichler*innen an den virtuellen Pranger gestellt werden, in einem neuen postindustriellen Mittelalter, wo das Verständnis für all jener schwindet, die sich außerhalb der eigenen Blase aufhalten, eiliger schwindet als die Artenvielfalt, weshalb. Nee weshalb hatte ich schon. Weswegen es bald einmal Scheiße regnet im Netz, wenn eine berühmte Schriftstellerin wie die Joanne K. Rowling, die ziemliche gestrige Ansicht vertritt, dass schon noch "Frauen menstruieren" und weniger "People". Big Skandal im Distrikt der Tugend-Blockwarte, die jegliche Gedankenabweichung, als Abfall vom rechten Glauben deuten, diesseits wie jenseits der Frontlinien, so politische Gegner*innen längst zu Feinden wurden und mit Entgegenkommen gegeizt wird. Voltaire. Sicherlich. Wie wir wissen ist "Geiz noch immer geil" und wir alle kaufen https://www.youtube.com/watch?v=x0c-Vno7jQo. Siehe auch das Medienphänomen Donald Trump. Der in seiner bisherigen Amtszeit als Präsident der USA weit mehr als 20.000 Mal falsche oder irreführende Behauptungen aufgestellt haben soll. Und das vor der intensiven Wahlkampfphase. Trump sein Pfad in unseren moralischen Abgrund ist mit Lügen aller Art gepflastert. Durch seine Corona-Politik seien "Millionen Menschenleben" gerettet worden. "Es könnten zwei bis drei Millionen Menschen sein", die sonst mehr gestorben wären. Sicherlich. Meine Texte lesen auch Millionen.

Mit den Mitteln der Zuspitzung durch Emotionalisierung,
oft auf falschen Tatsachenbehauptungen beruhend, hat sich in der Wutmaschinerie der sozialer Medien, die zu einem Kollaps der Kontexte führte, wo Information eiliger als ein Kerl aufs Klo muss, um es tröpfeln zu lassen, aus ihrer ursprünglichen Verwendungssituation herausgerissen, ganz ohne "Kontextverfestigung", so und nach ein natürlich Monopol an Irrsinn herausgebildet, das dann naturgemäß auch in die analoge Welt ausfranst, wo man dann nur das Endprodukt dieses Fertigungsprozesses zu sehen und zu hören bekommt. Versatzstücke aus einer Phantasiewelt, wo der Glaube Fakten erschlägt, das Wunschbild die Realität ablöst und die eigene Überzeugung jede Sachbezogenheit ignoriert oder zurückweist, wie mich als die Kind die Um2, so übertrieben Ich-bezogen wie die meisten inzwischen sind, die auf der Makroeben den ewigen Frieden einfordernd und Toleranz predigend, während sie sich gleichzeitig auf der Mirkoebene jeglichen Kompromiss verweigern.

Brutal. Was ich jetzt Zeit und Anstrengung für ein bisserl Erkenntnis investieren musste, um mich gegen den Wortmacher und das wattige Rauschen des Neuroleptika durchzusetzen. Die Judenverfolgung unter den Nazis mit den aktuellen Seuchenbekämpfungsmaßnahmen gleichsetzen. Auf sowas Vermessenes muss man erst einmal kommen. So eine Aktion ist sehr wahrscheinlich ohne einen tiefergehenden Antisemitismus nicht zu haben. Oberflächlichen Antisemitismus kann fast jeder. Ich natürlich auch. Da langt es schon, wenn man von seinen "jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern" schreibt, und nicht von seinem Mitbürger*innen. Findet zumindest die Journalistin und Autorin Anna Goldenberg in ihrer wöchentlichen Kolumne in meiner Q-Zeitung - "Die Presse". Als Jüdin, in einer assimilierten Familie in Wien aufgewachsen, was immer das auch bedeuten mag, will sie festgestellt haben, wohl die hiesige Realität richtig einschätzend. Der Großteil der in Österreich lebenden Menschen hat vermutlich noch nie bewusst mit einer Jüdin oder einem Juden gesprochen. Zu denen zähle ich mich natürlich auch. In echt spreche ich ja eher selten. Über was sollte man mit Juden oder Jüdinnen konkret reden, sollte sich da einmal eine Gelegenheit spontan ergeben? So zum Einstieg eher was Unverfängliches wie das Wetter, was mit Topfpflanzen, Kräutern und Geranien, die man züchtet, wie andere Neurosen, und im Anschluss, der ja die Initialzündung war für die endgültige moralische Aufgabe Österreichs, schnell ein Themenwechsel rüber zu den Wohltaten und Segnungen sozialer Medien, wo Kleinstbürgerliche ihren Narzissmus dahingehend kultivieren, wie ein höheres Gut, von der UNESCO zum Weltkulterbe erklärt wurde, indem sie alles an Vorkommnissen ausblenden, dessen Informationsstatus nicht zu ihrem Gesicht passt. Eigentlich sagt man nicht zu Gesicht steht. Eine Fresse, die ja mehr eine Maske ist, wie jene vom Arthur Fleck im Film "Joker", der aufgrund einer Krankheit, selbst in unpassendsten Situationen anfängt stressbedingt laut zu lachen. Ein Lachen das nicht zur Situation passt. Ungefähr so funktioniert auch das Netz. Da wird gelacht und gegrinst, obschon es längst nix mehr zu lachen gibt, wenn der hiesige Spitzenkandidat der ÖVP zur Wien-Wahl, Finanzminister Gernot Blümel, die Weigerung Österreichs, 100 unbegleitete Minderjährige aus Flüchtlingslagern von den griechischen Insel abzunehmen, dadurch rechtfertigt, dass in den Volksschulen in Wien Margareten zu selten Deutsch als Erstsprache gesprochen wird. Bei Pflegerinnen aus der Visegrád-Gruppe ist dann alles anders. Betrifft ein Geschehen die Besseren und den Herrschaftlichen im Netz nicht persönlich oder sie können keinen direkten "Link" zu ihrer Lebenswelt herstellen, interessiert es sie gleich gar nicht. Siehe auch die „80/20-Regel“. Im Netz bleiben einem nur Sekunden User*innen/Lesende an dein Blog oder andere Kommunikations-Formate zu begeistern. Lebenszeit ist kostbar. Deswegen machen junge Frau gerne Bauch/Pein/Po und Männer Bizeps und Sixback. Das wirkt tiefenpsychologsich. Gibt es keinen konkreten Anknüpfungspunkt bleiben viele kalt und unberührt wie die Pizza Margeritis in meinem Kühlfach. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht und mache sie auch weiterhin. Inzwischen auch aufgezwungen ganz ohne Kontext. Siehe den Vernichtungszwang meiner Person, nach Krankenhausaufenthalt, wegen einer Operation + ein paar kleinerer Komplikationen, die an sich nicht der Rede wert waren und in die Kategorie fallen: "Guat is gangen, nis is g`schehn". Was eine ganz neue Qualität der Herabwürdigung ist. In der Regel warten Kleinstbürgerliche mit deiner Vernichtung bis du wieder einigermaßen bei Kräften bist. Das sagt einem der Anstand. (M)eine Vernichtung, die von der K.M dahingehend interpretiert wird, sie sei völlig frei von jeglicher Verantwortung, was die völlige Demontage meiner Existenz als Schreibender im semi/öffentlichen Raum betrifft. Hier ist ja eher Randzone der Aufmerksamkeit und nicht Big Apple. Was allerdings typisch ist für Österreich. Siehe auch "Murer – Anatomie eines Prozesses". So eine Geisteshaltung wie jene der K.M. fällt in Österreich auf fruchtbaren Boden, an dass Prinzip der Fruchtfolge anknüpfend, am liebsten an einem Baum, weil man keinen Richter benötigt wie in den USA die Polizei. Sieben Kugeln in einen Rücken geballert und das Recht auf einen fairen Prozess sieht schwarz. Auf die Schote der Geringschätzung folgt dann der Herbstling der Verachtung. Inzwischen kann man über mich im Grunde schon alles behaupten. Auch das Unsagbare. Löscht man halt wieder und tut so, als ob überhaupt nix vorgefallen sei, wie ein kleines Kind dem neurologisch kaum eine andere Wahl gelassen wird als sich hinter seinen Händen zu verstecken. Was ich inzwischen als eine ganz spezielle Form der Verelendung verstehe. Dazu hatte ich eine wunderbare Notize gemacht. Fragt sich nur wo. Eventuell in einem anderen Leben. Nix da. "Böden degradieren - Menschen degenerieren". In sozialen Medien trifft beides zu. Was sich dort zuträgt, neben dem Persönlichen, aus einer Schublade gezogen, so tief, dass man sich kaum noch Hochbücken kann zu seiner unteilbaren Würde, die inzwischen ein analoger Anachronismus ist, ist ein Verelendungsprozess des Diskurs, der fortschreitet deep in den zwischenmenschlichen Umgang hinein. Da ist auch Kimawandel. Wenngleich. Mitgefühl ist natürlich noch nicht ganz ausverkauft. Körperliche Gebrechen ziehen schon noch. Bei was mentalen wird`s schon happig, egal wie lebensbestimmend so ein Demage auch sein mag. Ein moralischer Flächenbrand im Netz hinterlässt ja kaum mal eine verkohlte Fläche wie die Herren Jan Palach oder Mohamed Bouazizi in echt.
Um in der Geschlechterfrage nicht völlig abgehängt zu werden. Sahar Khodayari verbrannte sich im Iran weil sie nicht zum Fußball ins Station durfte. Koalabären mit verbranntem Fell sind auch eher eine Seltenheit, wenn ich in Flammen aufgehe. Versuche ich mich dann völlig abgebrannt und vor mich hinsiechen wie in Bälde Innenstädte, gegen meine Auslöschung durch Fremdeinfluss zu verwehren, was schon mal vorkommen kann, was soll ich auch sonst tun, zustimmend nicken, mich untertänigst bedanken, störe ich umgehend die hiesige Friedhofsruhe, die ja typisch ist fürs kleinstbürgerlicher Idyll, wo die Besseren unter den Herrschaften unentwegt darüber Bericht erstatten, zu meist an die Akademie der Selbstbezogenheit, bereitwilligst Auskunft erteilen, wie sie die Wirklichkeit und das dortige Interieur wieder einmal zu ihren Gunsten deformiert haben in ihrer mentalen Komfortzone. Die sie nur noch sehr ungern verlassen. Was sehr important ist im Netz. Dost ist: "The winner takes it all und The loser standing small", neben ihrer Beschämung als Minderleister, die in ihrer Leistung völlig gemindert wie ich, echte Erwerbsarbeit nur noch krampfhaft zu simulieren versuchen. Zwar erfährt die Arbeitswelt durch die Corona-Krise einen radikalen Wandel, weg von der Präsenzpflicht zum Home Office. Nur ändern sich damit nicht die Arbeitsmoral. Weiterhin siedelt sich alles Leben, dem man eine gewisse Qualität zubilligt um den Begriff "Erwerbsarbeit" an. Was habe ich im Krankenhaus, eingezwängt zwischen zwei Helden der Arbeit, in dieser Sache nicht gelogen und geheuchelt. Das hatte schon trumpsche Ausmaße. Natürlich scheiternd. Hinten hinaus war ich dann doppelt schizophren. Oder ich werde umgehend zum Täter gemacht und als fürchterlich aggressiv hingestellt, der anderen unentwegt mit roher Gewalt droht. Am liebsten Frauen und Homosexuellen. Ein Wunder dass ich noch nicht verhaftet wurde. Dabei ist es ja so. Laut Heisenbergscher Unschärferelation, verändert sich ein Geschehen allein schon durch eine Beobachtung, weshalb hinten hinaus kaum eindeutige Aussagen über die Welt mehr möglich sind, sondern nur Wahrscheinlichkeiten. Außer in meinem Fall. Zwar ist hier auch Ort und Impuls. Aber anders. Sehr wahrscheinlich bleibe ich auf dem Schaden sitzen und alleinig zurück. Was ein typisches Zeichen der Verelendung ist. Mit den Elenden wird anders gesprochen. Was naturgemäß mit der totalen Gleichgültigkeit der Besseren unter den Herrschaften korreliert und deren völligen Verantwortungslosigkeit im Schwamm-Drüber-Style, immer feste untergekehrt unter den Teppich des Vergessens und Verschweigens. Was wiederum ein typisches Charaktermerkmal des Kleinstbürgerlichen ist, das ja weiterhin einen latenten Hang zum Totalitären hat. Totalitär in dem Sinne. Alles was einem nicht passt oder passend gedacht werden kann, wird umgehend ausgeblendet, abgedrängt und tot geschwiegen und jeder Relevanz entledigt. In der Regel sieht man einfach darüber hinweg oder man wendet sich den wirklich wichtigen Dingen im Leben zu doppelt unterstrichen. Man möchte sich doch von irgendwelchen Zufälligkeiten, die einen nicht mal am Rand betreffen, nicht die gute Laune vermiesen lassen, ein Lebensgefühl das hart erarbeitet wurde. Geht ratzfatz. Was das genau bedeutet. Schwer zu sagen von der Bronx aus. Menschen mit viel Freizeit sind in der Regel eher selten "systemrelevant", obschon sie sich genau dafür halten in ihrer Konstruktion von Identität. Da muss man nicht all zu tief in deren Sprache graben um fündig zu werden. Gerne auch nach der Devise: Was ich nicht weiß macht mich nicht nice. Auf der Mikroebene, bei den Unbedeutenden, wird dann alles zur Bagatelle umgedeutet, völlig ohne Belang und Relevanz fürs eigene Fortkommen, wo alles der eigenen Lebens und Erfahrungswelt unterordnet wird in einem System, ähnlich militant organsiert wie einst die Kampfverbände der SS. Solange es einen nicht betrifft trifft es auch nicht. Die vulnerable Vernichtung einer anderen Person. How cares. Fällt alles unter neurotischer Zwang zur Dauerbewertung seiner selbst und anderer im Netz. Da wird man doch noch Verständnis aufbringen. Schwierige und fordernde Zeiten bringen nur mal schwierige und fordernde Menschen hervor. Liegt in der Natur der Sprache, wenn auf der Makroebene, wo gewisse Vorfälle tatsächlich noch ins Gewicht fallen, oder zumindest so getan wird, sich dieser Totalitarismus dadurch zeigt, dass der russische Regimegegner Alexei Nawalny nicht mit einem russischen Kampfstoff vergiftet wurde, sondern laut russischen Ärzten nur "Zucker" hatte. Den hippokratischen Eid haben russische Ärzte anscheinend vor der Parteizentrale "Einiges Russland" abgegeben und nie wieder abgeholt. Nowitschok-Kampfstoff. Nie gehört. Ist eine Verschwörung des Westen. Ich sehe gerade. Soziale Medien sind kein passendes Gesprächsthema um mit Juden ins Gespräch zu kommen. Anbieten würde sich als Thema da eher was mit Haushaltsgeräten in Pastellfarben, die Wonnen des Alters, wie Unsichtbarkeit und Verfall, oder man tauscht Rezepte aus. Na ja. Was mit "Schwäbischen Maultaschen" konnte man schon mit Denunziantentum im Dritten-Reich assoziieren. "Altdeutsche Lederjacke" würde als unverfängliches Thema wohl fürchterlich nach hinten losgehen. Als die Deutschen noch Alt waren gab es sehr viel viel Luther, "Tristan und Isolde" und weniger "Norah und Sarah". Der Nah-Ost-Konflikt. Um Gottes Willen ja nicht anstreifen. Ist wie sich mit nackten Arsch in einen Haufen Brennnesseln setzen und hoffen dass diese Maßnahme gegen eine Blasenentzündung hilft. Eventuell auch nur durch Themenübermalung. Darüber kann ich Auskunft geben. Als ich Harnleiterschienenschmerz beim Pissen hatte, in einer Intensität dass mir speiübel wurde, hatte der Wortmacher auch Sendepause. Thematisch würde ich bei einem Erstgespräch mit Juden schwer ins Stolpern geraten, sollte ich tatsächlich mal die Gelegenheit haben. Ich wüsste kein Thema. Mein Vorschlag. Eventuell mal ein schöner Ratgeber. "Koschere Unterhaltung mit Juden. Für Einsteiger und mäßig Fortgeschrittene". Natürlich mit Nazi-Vergangenheit. Wie bringt man eigentlich Moslems den hiesigen Holocaust näher die frisch aus der Levante zugewandert sind. Was antwortet man da wenn ein Moslem behauptet. Ohne Holocaust, sehr wahrscheinlich auch kein Judenstaat. Sechs Tage-Krieg und Jom-Kippur-Krieg fallen ja eher unter Themenverfehlung. Bevor ich es vergesse, wie ich im Leben mich vergessen habe, um meine Verelendung zu ertragen, metaphysisch wie sozial. Zum Thema "Ungeimpft" ist mir noch was eingefallen. Wenn "Ungeimpft-Sterne", als Zeichen des öffentlichen Protest gegen Corona-Maßnahmen durchgehen ohne mit den hiesigen Konventionen zu brechen, könnte man sich ja im Fasching auch einen Anna-Frank-Sticker anheften. Auf dem steht dann "Ungefickt".

Ende.

Fazit: In Sachen Antisemitismus. Hitler seinen "Internationalismus", Richtung Volkskörperzersetzung ausfransend, natürlich durch das Weltjudentum mit ihrer "Fremdländerei", haben die Heutigen durch "Globalisten" ersetzt.

... comment

 
Ich finde, alles entwickelt sich zunehmend beängstigend. Aber eigentlich tat es das schon immer.

Aber komisch. Während überall auf der Welt Bevölkerungen gegen Despoten, Menschenverachtung, Unterdrückung, Rassismus und Ungerechtigkeit auf die Straße gehen, haben die Deutschen mal wieder den letzten Schuss nicht gehört: Jahrelang erdulden Sie politische Entscheidungen, die vielen schaden und nur wenigen nützen, und wenn ihre Regierung endlich einmal vernünftig und einigermaßen kompetent handelt, gehen sie auf die Straße, verkleiden sich als Teletubbies und spielen Revolution. Ich schäme mich schon wieder. Hört das den nie auf?

... link  

 
Ich auch
vor allem auf der Mikroebene.

... link  


... comment