Mittwoch, 16. Mai 2018
Aus der Serie Heimatleuchten. "Die Traurige".
"Ganz allein leben kann nur Gott oder ein Teufel". Thomas von Aquin

Neben der Wanderin gibt es in der Bronx noch die Traurige. In einer Welt, die immer unübersichtlicher wird vor a lauter digital unterwanderten Globalisierung, in Form Menschen unbekannten Ausmaßes, kann es so falsch nicht sein, wenn man seine Welt a bisserl schrumpfen lässt und so tut, als ob es man noch die Übersicht hat über sein Umfeld. Was natürlich nicht der Fall ist. Wiener sprechen ja gerne von ihrem Grätzel. Das Grätzel wird als Lebensraum beschrieben bzw. verklärt, der einem vertraut erscheint und dazu anhält Heimatgefühle zu entwickeln, wie früher Kodak Fotos. Der alte Warren Buffett pflegt zu sagen. „Investiere nur in eine Aktie, deren Geschäft du auch verstehst“. Die Bronx als Geschäftsmodell Heimat verstehe ich nicht. Ich komme aus einer Kodak-Welt. Bronx ist aber mehr wie Facebook. Die Bronx soll angeblich auch ein Grätzel sein. Ist es aber nicht. Mir begegnen hier auf der Straße immerzu Menschen von denen mir nicht eine konkrete Erinnerung bleibt. Die gehen einfach durch einen hindurch wie Neutrinos. Schwer zu sagen was dass mit einem macht, wenn das vertrauteste Gesicht der Fahrer von Kaschmir-Grill ist. In Parterre wohnte jahrelang ein Mann mit seiner Frau und zwei Kindern. Wenn ich die Dialogsfetzen zwischen dem Mann uns seiner Frau richtig deute, die ich in den Jahren immer mal aufschnappte, während ich auf den Aufzug wartete oder was mit dem Aufzug machte als Aufzugswart, nee nix Sexuelles, dann hatte der Mann eher nicht die Hosen an in dieser Beziehungen. Sagenhaft wie bösartig dem seine Alte sein konnte. Ich würde das mit der keine 5 Minuten aushalten. Er hingegen hat seiner Frau und den beiden Kindern was Penthaus-mäßiges besorgt, schon fast im Grünen, mit 112m2 Wohnfläche und 37m2 Terrasse. Sobald es sich die Leute richten können ziehen sie weg aus der Bronx, eben weil es hier nix Grätzelhaftes gibt. Wahrscheinlich denkt der Mann bei 112+37 wird seine Beste ganz handzahm. Um als Provinzler in einer Millionenstadt nicht völlig die Orientierung zu verlieren, suchte ich mir einige Fixsterne, wie eben die Wanderin oder die Traurige. Natürlich gibt es in Wien tatsächlich sowas wie Grätzel und den dazu passenden Grätzelgefühlen, die sich so nach und nach einstellen, wenn man sich ins Zeug legt. Das betrifft aber eher die Bobo-Bezirke, wo ganz viele Hipster leben. Fragen sie mich bitte nicht worin sich Bobos und Hipster unterscheiden. In der Regel haben beide Gruppen Milieu-Zähne, die mittels Zahnspangen auf Makellosigkeit getrimmt wurden. Falls sie jetzt annehmen, ich mache nur Frauen als Grenzpflöcke für meinen Heimatbegriff, dem ist natürlich nicht so. Es gibt auch den fetten Sack vom Dach, den Gehsteig-Nazi, den englischen Gentleman mit dem aufgeschlagenen Hitler und den Altherrenhoden, die einen Unterbodenschutz vertragen könnten, den hässlich schizoiden Polen, dem sein Vater einst Bulgare war. Das mache ich damit ich beim Discounter, wenn`s ans Zahlen geht nicht den Reisepass zücke. Die Traurige macht auch Bronx und nicht nur die Donauinsel wie die Wanderin. Die Traurige sehe ich immer alleine. Wirklich immer und ausnahmslos. Dieses Immer erstreckt sich jetzt mindestens über ein ganzes Jahrzehnt oder noch länger. So in der ersten paar Jahren dachte ich die Traurige durchschreitet gerade ein tiefes Beziehungstal, aus dem sie sicherlich bald einmal herauskommen wird. Nur dem war nicht so. Eben weil das nicht geschah kam die Frau auch zu ihrem Spitznamen und schon hatte sich meine Heimat um einen Begriff bzw. Person erweitert. Sehr traurig wie sie da immer ganz alleine traurig ist und verlassen durch ihre Welt stapft. Ich dachte mir mal. Vielleicht ist sie taubstumm oder sonst wie eingeschränkt und verhindert. Ist sie aber nicht. Im Supermarkt hörte ich sie einmal mit der Kassiererin sprechen. Da wirkte sie ganz normal auf mich. Mit normal meine ich nicht offensichtlich plemplem. Die Traurige hinterließ bei mir den bleibenden Eindruck, wie einen goldenen Ring beim Pfandleiher, dass sie in erster Linie nicht alleine sondern einsam ist. Es gibt ja die Alleinigen und die Einsamen.

Der Traurige sieht man ihren Raumverlust sofort an, so einsam wie die wirkt, während man bei der Wanderin oder mir, in dieser Hinsicht gar nix bemerkt. Wir sind Alleinige. Die Traurige hat in ihrem Leben gut Platz für zwei. So zumindest wirkt sie auf mich. Die bietet sich bzw. zusätzlichen Raum andauernd an und lädt andere, die an einer romantsichen Zweier-Beziehung Interesse haben, zu sich ein, während die Wanderin oder ich eher auf Distanz sind und dieser Welt gar nix mehr anzubieten haben. Stimmt nicht ganz. Die Wanderin hin und wieder mal einen Furz und ich Texte. Die Wanderin ist im Alleinsein schon so gut geschult, dass sie geradewegs an einem vorbei geht und einen fahren lässt. Die Donauinsel hat ja kaum Kurven. Hat sie schon. Aber nicht in meinem Einzugsgebiet. Da hängt schon alles. Und in der Bronx gibt es sowieso schon viel mehr Kopftücher als Kurven. Tragt eine Frau Kopftuch und hat Kurven weiß ich nie ob ich sie ansehen darf. Sind Kopftuchfrauen sexualsierte Wesen oder machen die nix in der Richtung, wenn man zu seinem falschen Gott nicht betet. Schamlos in der Öffentlichkeit zu Furzen ist Etwas das nur Menschen machen, die ganz für sich sind und keine besonders hohen Erwartungen mehr an ihre Mitmenschen haben. Ich möchte aber nicht unterschlagen, das des Furzen bei der Wanderin auch was Milieu-spezifisches sein könnte. Irgendwo habe ich mal gelesen oder gehört, dass wir uns seit gut 400 Jahren am Prozess der Zivilisation beteiligen. Das bedeutet dass wir immer mehr Gefühle und körperliche Reaktionen kontrollieren wollen. Die Schamgrenzen haben sich merklich Richtung Selbstkontrolle verschoben. Gestandene Beziehungsmenschen, die sich ganz vom Prozess der Zivilisation vereinnahmen lassen, machen so etwas wie Furzen in der Öffentlichkeit nicht. Die trennen strikt zwischen öffentlich und privat. Erst in den Sozialen Medien gerät alles a bisserl aus den Fugen. Deswegen weiß man derzeit noch nicht so genau, ob die Sozialen Medien tatsächlich ein zivilisatorischer Fortschritt sind, so wie sich die Leute dort zuweilen der Welt präsentieren. Eventuell werden dort schon längst Fürze gepostet. Möglicherweise gibt es eigene Furz-Seiten, wo dann der/die Oberfurzer/in mit den meisten Likes Werbung macht für Mittel gegen Blähungen oder für Tests gegen Lebensmittel-Intoleranzen, die so tun als ob sie wissenschaftlich sind, was aber natürlich nicht der Wahrheit entspricht.

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Bei Lebensmittel-Intoleranzen machen ja ganz viele auf Hörensagen. Die ernähren sich dann Glutenfrei, Lactosefrei und Fruchtzucker-befreit, obschon ihnen gar nix fehlt. Meine Histaminintoleranz ist wenigstens wissenschaftlich abgesichert. Genauso wie mein Schizo-Dings. Da habe ich die Expertise von 5 verschiedenen Nevenonkel und Tanten eingeholt. Entweder stecken die alle unter einer Decke und es ist eine ganz üble Verschwörung im Gange, gegen die der sogenannte Soros-Plan ein Lercherlschas ist, oder an deren Expertisen ist doch was dran. Ein Schass ist im Übrigen ein Furz. Warum soll es im Netz nicht auch Furz-Fan-Seiten geben. Dort gibt es auch Foren für Pädophile, Selbstmordaspiranten oder Möchtegern-Massenmörder. Nette Seiten gibt es im Netz natürlich auch. Der Wanderin sind die Menschen gleichgültig. Die kümmert sich nicht mehr um deren Expertise. Die Wanderin furzt wenn es an der Zeit ist. Vielleicht hat Wanderin auch eine Fruchtzuckerintoleranz oder verträgt keine Gluten. Oder ihr Furz war eine heimliche Liebeserklärung an mich. Was weiß man. Die Wanderin entspricht wie gesagt nicht mehr ganz der Norm, so wie auch ich nicht mehr ständig mit der Norm korreliere. Gegenwärtig wird ja gerne vergessen dass wir zwar in Fragen sexueller Identität ein anderes Normverständnis entwickelt haben, aber sonst sind wir in dieser Frage nicht ganz so liberal wie wir gerne vorgeben zu sein. Schon gar nicht in Beziehungsfragen. Dort wird gesiebt und weggewischt wie noch nie in der Menschheitsgeschichte. Auch Queer-Menschen halten sich in der Regel an fast alle Normen. Ich kann ja in erster Linie nur allein sein. Beziehung müsste man mir beibringen, so wie man Menschen das Tanzen beibringt, damit die den anderen nicht andauernd auf die Zehen steigen, wenn`s ziemlich persönlich und eng umschlungen wird. Aufs allein-sein bin ich von klein auf hin trainiert worden. In dieser Disziplin bringe ich es auch auf weit über 10 000 Stunden Übung, die man benötigt um eine Tätigkeit ganz gut zu beherrschen. Ganz der Wahrheit entspricht das jetzt nicht. Sagen wir es ist mir passiert oder zugestoßen. Die Umstände waren sehr speziell. Die Zeit mit dem Goadfather nach der Scheidung und vor seiner Wiederverheiratung mit der Um2, in der er so gut wie immer abwesend war, der Goadfather ist ja ein ausgesprochener Distanz-Vater, dem man an sich kein Kind anvertrauen dürfte, damit dieses Kind nähe erfährt, so distanziert wie der ist, und der fetten Haushälterin, die sich auch vor mir, einem kleinen Jungen, ihre dicken Titten von wildfremden Typen durchknetet ließ, hat scheinbar tiefe Spuren in meinem neuronalen Netz hinterlassen. Von der Um2 war ich sowieso immer auf der Flucht. Die Um2 ließ mir so gut wie keinen Raum damit ich mich frei entfalten konnte. Ich war schon frei. Aber mehr vogelfrei. Daher erklärt sich möglicherweise auch meine Affinität für schwarze Schwäne des Widerstands. Vom Anklopfen an meiner Zimmertür hielt die Um2 auch nix. Die stürmte regelrecht in mein Zimmer, wie ein Drill-Sergeant der Marines, in die Unterkunft von Rekruten. Nur im Keller war ich vor ihren kolonialen und expansiven Bestrebungen einigermaßen sicher. So nach und nach hat mir die jeden Raum abgegraben. Und das nicht einmal heimlich, sondern ganz offen vor allen Augen, die der Goadfather in dieser Frage immer verschlossen hielt. Der sah schon damals nix und da war er noch kein Hochrisikopatient mit zerplatzten Netzhäuten. Vielleicht liegt dort igrendwo die Ursache für mein Ende in mir begraben, dass ich nur noch abwickle. Irgendetwas stimmt nicht. Ich habe heute noch Alpträume aus dieser Zeit. Nee ich mache jetzt nix mit Israel und Palästina, Jerusalem als Hauptstadt Israels, illegalen Siedlungsbau, Nakba und Hamas. Das geschieht ja auch vor aller Augen. Wenn Israel und die Palästinenser es nicht irgendwann schaffen in Frieden miteinander zu leben, wird das mal in ein übles Gemetzel ausarten, so überbevölkert dieser Flecken Erde nun mal ist. Die Fruchtbarkeitsrate israelischer Frauen liegt bei 3,09. Palästinenserinnen kommen gar auf 4,4 Kinder pro Gebärmutter. Wie bitte soll das auf Dauer gut gehen. Dort gibt es keinen Raum zum Ausweichen. Wo sollen all die wütenden und von den andauernden Scharmützel brutalisierten Menschen hin. Ich versuche auch krampfhaft zu verstehen, warum man es den Israelis andauernd über die Maße krumm nimmt, das die gezielt auf Palästinenser schießen und die auch töten, wenn die den israelischen Grenzzaun stürmen, obschon man die vorher warnte, das extremst scharf geschossen wird, wenn die zu weit gehen. Der Staat Israel ist eindeutig und unzweifelhaft ein Raumeroberungsstaat. Fast alles was die Israelis an Raum, man muss schon sagen Lebensraum dazugewonnen haben, haben die Palästinenser als Lebensraumverlust erfahren. Was natürlich eine Tragödie sondergleichen ist. Ähnlich ging es aber auch den indigenen Völkern Amerikas. Denen wurde auch der Lebensraum genommen. Nur spielt das heute keine Rolle mehr. Diesen verlorenen Lebensraum geben die Lebensraumnehmer nicht mehr her. Niemals. Warum erwartet man von Israel dass die sich ganz anders verhalten? Warum unterstellt man Israel immer einen Zivilisationsbruch. Ich könnte hier noch unzählige Beispiele anführen, in denen die einen den anderen Lebensraum abluchsten, meistens mit kriegerischen Mitteln. Israel wurde von den Arabern auch in einige Kriege verwickelt bzw. angegriffen. Das waren Kriege, in denen es für Israel möglicherweise um Alles oder Nix ging, also Lebensraum oder kein Lebensraum. Deswegen verstehe ich auch die Aufregung eines Jakob Augstein nicht, das wieder mal Israel an allem ziemlich schuldig ist und in der Logik eines Konflikts denkt und handelt. Die Israelis verschafften sich Lebensraum auf Kosten anderer. Scheiße damit sind die doch nicht die Einzigen. Wir machen hier auch Wohlstand, gerne mal auf Kosten anderer, und geben diesen Raumgewinn freiwillig nicht mehr ab. Oder lassen sie jetzt freiwillig einen ganzen Stapel Rohingya bei sich einziehen, weil die gerade einen eklatanten Raumverlust erlebt haben? Eben. Die Kurden haben bis heute noch keinen eigenen Lebensraum. Hat uns das bis jetzt groß gestört? Nicht wirklich. Die PKK gilt noch heute als terroristsiche Vereinigung und der Tourismus in der Türkei zieht wieder an. Oder denken sie an den wenig freundlichen Umgang der Osmanen mit den Armeniern. Trotzdem galt die Türkei, als Widergänger der Osmanen, Jahrzehntelang als EU-Beitrittskandidat. Wenn die Welt ernsthaft denkt, Israel muss man dazu zwingen unrechtmäßig angeeigneten Lebensraum wieder abzugeben, dann sollte diese Welt gegen Israel doch in den Krieg ziehen. Machen die aber nicht. Die machen andauernd nur in moralischer Empörung. Umso weiter weg man von diesem Konfliktherd entfernt ist umso empörter ist man. Welchen Status hat eigentlich der Kosovo derzeit? Sind die jetzt ein anerkannter Staat oder kein anerkannter Staat. Die Spanier sagen eher nein, wegen den Katalanen und den Basken. Und Russland, also Putin, hat gestern die längste Brücke Europas eröffnet, die das russische Festland mit der Krim verbindet. Die Krim haben sich die Russen an sich völkerrechtswidrig angeeignet. Trotzdem geben die Russen die Krim nicht mehr her. Niemals. Aber Israel ist jetzt der Bösewicht schlechthin. Fast alle Mitglieder der UNO haben Israel völkerrechtlich als Staat anerkannt. Als Rechtsgrundlage der Staatsgründung gilt der UN-Teilungsplan für Palästina (UN-Resolution 181). In der stand aber nix von den Angriffen der Araber auf Israel. Heute spießt es sich an der sogenannten "grünen Linie", der Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates aus dem jahr 1967, an die sich Israel nicht wirklich hält. Ich sollte mir mal alle UN-Resolutionen durchlesen an die sich ein Staatsmacht bis jetzt nicht gehalten hat. Der Stabel an Papier wird schon gut Höhe haben. In Syrien ist derzeit gerade ein gewaltiger Raumraub im Gange. Gesetz Nummer 10. besagt, alle Syrer sind aufgerufen, ihr Privateigentum, also Häuser, Wohnungen und Grundstücke, innerhalb eines Monats bei der neuen Behörde zu registrieren. Das geht nur mit Besitzdokumenten, die der Eigentümer oder ein Verwandter vorlegt. Wer das nicht schafft weil er gerade Auswärts unabkömmlich ist hat dann halt Pech gehabt. Davon habe ich ihnen eh schon erzählt. Aber Israel hat wieder einmal den Scherben auf. Die Hamas, steht in meiner Qualitätszeitung der Presse, lockt junge Palästinenser mit einem Preisgeld dazu, die israelischen Überwachungskameras an den Grenzanlagen abzumontieren. Damit treibt die Hamas die jungen Menschen direkt ins Visier der isralelischen Scharschützen, die natürlich einen Scheiß auf den Weltfrieden geben, bei 4,4 Kinder pro palästinensichen Gebärmutter und einem Trauma aus Holocaust. Israel lässt sich gar nix mehr von der Welt vorschreiben. Nicht wenn`s ans Eingemachte geht. Wie ich sehe habe ich mich jetzt mitten in den Nah-Ost-Konflikt hineingeschrieben, ohne einen vernünftigen Ausweg aus diesen Konflikt anbieten zu können. Ich wäre ja eher für Frieden und alle zusammen von Klagemauer bis al-Aqsa-Moschee. Seis drum. Gott hat noch nie einen Menschen aus seinen Heilanstalten geschmissen, wenn der keine gültige Eintrittskarte gelöst hatte. Erzünrt sind immer nur die Weltlichen, die dann in Gottes Namen sprechen wie Sachverwalter. Diesen Beweis könnte ich sofort erbringen. Im Klappstuhl setze ich mich demonstrativ vor die Klagemauer, in die al-Aqsa-Moschee und in die Grabeskirche. Sie werden sehen. Gott hat andere Sorgen, als mich für meine Multi-Religiosität zu bestrafen. Mein Vorschlag. Die Israels siedeln sich am Mars an und die Palästsinenser auf der Venus. Oder die machen Münzwurf wer wohin kommt. Die Alleinigen hier und die Einsamen dort.
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Sogar hier bei uns, wo alles seine Rechtstaatlichkeit hat, findet vor unsere aller Augen ein Raumeroberungsfeldzug sondergleichen statt, der sich sehen lassen kann. Dieser Feldzug trägt den Namen "Gentrifizierung". Nicht jeder bringt 112m2 +37m2 Terrasse. Viele bringen nicht einmal die 37 m2, die sich andere als Terasse aneignen. Die deutsche Konzern Vonovia hat sich gerade die österr. Buwog einverleibt. Eh zu einem fairen Preis, wenn sie gut Kohle haben für Aktien und Dividenden. Ein Mrd-Deal denn die Vonovia dann den Mietern umhängen wird. Von irgendwo her muss das Geld ja kommen. Die Vonovia hat gut 350 000 Wohnungen im Angebot + 51 000 von der Buwog. Die Bauwirtschaft konzentriert sich gerne auf das obere Fünftel der Bevölkerung, habe ich gelesen, das fast jeden Preis zahlen könne. Die Branche verstehe es hingegen nicht günstig zu bauen. Günstig ist eine Fremdsprache die Bauträger nicht beherrschen. Was wiederum dazu führt dass unten drin Wohungsnot gegen Elend in den Ring gezwungen wird, und der Eindruck entsteht, das Flüchtlinge bzw. Asylberechtige, als Raumverdränger und Okkupanten agieren, deren Wohungsnot menschenrechtlicher ist, als jene der Alteingesessenen. Vor allem in den Großstädten gibt es ein ziemlichs Gedränge. Dort ist Fläche kaum noch zu bezahlen, während am Land die Preise in den Keller rasseln. Außer in Kitzbühel. Kitzbühel ist ein Eldorado für Zweitwohnbesetzer aus aller Welt, die nix lieber tun als Raum zu vernichten mit ihren Größenwahn, aus 26 Schlafzimmern und einen begehbaren Schrank, für den man eine Jause braucht, so unersättlich sind die. Kitzbühel ist Enklave für die Reichen. Schauderhaft wie sich die Reichen Quadratmeter um Quadratmeter unter den Nagel reißen. Ohne Goadfather seiner Distanziertheit müsste ich mich hier wohl mit Asylberechtigten um Wohnraum prügeln, während jene die Meter um Meter an Wohnfläche aufzsaugen, wie ein Staubsauger Unrat, fein raus sind und hoch, über den Dächern Wiens, über dem gemeine Wohnvolk thornen. In Wien lassen dich die Terrassen-Menschen, wie der fette Sack vom Dach, sogar vom gegenüberliegenden Dach entfernen, obschon ein Teil dieses Dachs mir gehört. Da machen die keine Gefangenen wenn`s um deren Aussicht geht. Terrassen-Menschen greifen ja tief in die Tasche um ungestört zu bleiben. Gestört wird nur auf den billigen Plätzen. Aus deutschen Groß bzw. Ankunftstädten werden ja abenteuerliche Geschichten erzählt. Wohnungssuchende schreiben da ganze Lebensläufe an Eigentümer und deren Stellvertreter und zeigen sich auch sonst sehr aufgeschlossen. Für eine leistbare und renovierte Zweizimmerwohnung, mit Anbindung an den öffentlichen Verkehr, ginge da schon einiges, falls sie verstehen was ich meine. Dabei gibt es für mich keinen Grund so zurückgezogen zu leben. In Beziehungsfragen, also im alltäglichen Umgang, bin ich nicht sehr schwierig, selten auf anstrengende Weise dominant, Schmähführen ist mehr die Waffe der Ohnmächtigen, und über die Gebühr pervers bin ich auch nicht. Ganz im Gegenteil. Ich weiß, der Übergang kam jetzt sehr spontan, nur wusste ich vor 15 Minuten noch nicht dass ich was übers Wohnen schreiben werde. Ein Thema, abseits davon das ich versucht bin, mich schreibend im Leben zu halten, habe ich ja nicht. Da müssen sie sich bitte von ihrer nachsichtigen Seite zeigen. Müssen tun sie natürlich gar nix. Wenn sie als Frau gut Titten und Arsch haben und sich nicht für ihren Hüftschwung schämen, bitte nix Knabenhaftes, das ist eher nix für mich, müssten sie sich nicht einmal groß in Schale werfen oder sonst wie aufbrezeln, um mich bei der Stange zu halten. Gegen Charakter und Persönlichkeit hätte ich natürlich auch nix einzuwenden. Jetzt habe ich doch ganz auf den Intellekt vergessen. Ich sag mal so. Wäre ich gezwungen, mich zwischen Titten, Bein und Po und reinem Intellekt bei einer Frau zu entscheiden, würde ich mich schweren Herzens aber doch eher für Titten, Bein und Po entscheiden. Natürlich ist mir bewusst, dass ich mich mit so einer Einstellung ziemlich Literaturnobelpreisverdächtig mache und nicht mehr ganz auf dem derzeitigen Stand der Zeit bin, und wohl einige Zeit aussetzen muss und die Besetzungscouch leer bleibt. Intellekt wird in Beziehungen eindeutig überbewertet. Was habe ich von einer Frau mit einem IQ von 145, wenn ich zu blöde bin der guten Frau folgen zu können. Die macht über 16 Banden dass sie jetzt gerne gevögelt werden möchte und ich Depp trage den Müll raus. Die hält mich dann wie ein niedliches Kätzchen und lässt mich andauernd hinter einem hochgeistigen Wollknäul her rennen. Das kann ja auch nicht der Weisheit letzte Torschlusspanik im Geschlechterkampf sein. Zu meinem großen Bedauern ist der Ruf von Titten, Bein und Po nicht mehr der allerbeste. Da wurde auch dekonstruiert was das Zeug hält. Zeigt eine Frau Bein schon wird sie zur internationalen Fahndung ausgeschrieben. Heute zeigen dir die Ladies nur noch den Mittelfinger, wie auf dem Spiegel Cover. Wie sagt man so schön. Das Auge isst doch auch mit. Unter den Wahnsinnigen bin ich sowieso der Brad Pitt. Würde ich das Gardemaß von 1,90zig bringen, wäre ich wohl gezwungen Bodyguards einzustellen. Naturgemäß nur Frauen, wie einst der Muammar al-Gaddafi. Ideal wäre Wonder Woman. Letzens wollte eine sehr sportliche Tante mit top Rennrad was von mir. Leider sah die Gute aus wie die Radler nach zwei Wochen Giro d’Italia. Die hatte überhaupt nix Weibliches mehr an sich. Das scheint so ein Intellektuellen-Ding zu sein. Die wollte sich neben mich hinpflanzen. So von der ihrer Sprache her wirkte die Frau auch sehr IQ-lastig. Hab ich die Proleten-Karte gezogen, schwer Dialekt gesprochen und während der Unterhaltung den Rotz hochgezogen und auf den Boden gespuckt. Schon gehörte ich zu den Weggewischten. Ich sehe gerade. Möglicherweise habe ich jetzt etwas zu dick aufgetragen und in der Vorvergangenheit gedacht was meinen derzeitigen Zustand betrifft. Meine besten Tage sind ja längst Geschichte. Das versteht sich hoffentlich von selbst. In meinen besten Tage, also in der Hochblüte der Jungend, saß ich mit einer Bulle am Strand, so zum Ausnüchtern, und steckte meinen Kumpels, dass ich am Ende sei und das des nix mehr wird hinten hinaus. Damit meinte ich die aktive Gestaltung meines Lebens ganz im Sinne Heideggers. By the way. Wir machen hier ja nicht Tinder oder so ein Zeug. Das hier ist kein Bewerbungsschreiben für Einsame zum Einsamen. Zum Einsamen komme ich auch so wenn mir danach ist. Die Traurige hingegen würde gerne glücklich oder wenigstens abgründig verliebt sein. Das hat oberste Priorität in ihrem Leben. Die sehnt sich unendlich nach einem anderen Menschen. Nur dafür ist alles was die Traurige so umgibt viel zu traurig. Mir scheint es zumindest so, dass es für die Traurige ganz wichtig wäre, was Romantisches am Laufen zu haben. Da kann ich mit meiner Balkon mit Meerblick-Verklärung nicht mithalten, obschon ich diese Illusion zum Leben so nötig habe wie einen bissen Brot. Ich habe sogar Tabs auf Halde, um von Jetzt auf Nun abhauen zu können, in eine andere Art des Fremdseins. Die Traurige möchte gerne einen Menschen an ihrer Seites wissen, was ihr aber leider nicht gelingt. Nicht dass es daran was zum Aussetzen gibt. Ganz im Gegenteil. Vielleicht würde es ihr schon langen begehrt zu werden. Was weiß man. Männer gucken der Traurigen aber nix weg. Die Traurige hat zwar Titten, Bein und Po, aber das alles so angeordent das es ziemlich unförmig wird. Natürlich könnte man jetzt einwenden dass ich hier schon sehr viel Konstruktion betreibe. Das mag durchaus so sein, aber das ändert nix an der Tatsache, dass ich die Traurige noch nie in Begleitung einer anderen Person gesehen habe. Natürlich könnte sie auch lesbisch sein. Nur läuft auf dieser Schiene auch nix. Die Traurige arbeitet auch hier in der Bronx, ein paar Meter weiter in einem Büro, so dass ich ihr ziemlich regelmäßig begegne. In ihrer Freizeit sehe ich sie hin und wieder auf der Insel spazieren gehen. Natürlich ganz alleine. Und das seit Jahren. Letzen Sonntag z.B. was sie wieder ganz allein unterwegs. Nicht dass sie jetzt denken, ich hacke absichtlich und bewusst auf der Traurigen herum, um nicht über meine Vereinsamung schreiben zu müssen, die ja existenziell und nicht zu überwinden ist. Das ist nicht meine Absicht. Ehrlich. Sehe ich die Traurige stellen sich bei mir niemals abträgliche Gefühle ein. Die bekomme ich höchstens beim Donauinsel-Rassisten. Das ist der alte Sack, der mir seit ein paar Jahren immer mal wieder ein Ohr abkaut, wenn er all die Kanaken und Kümmeltürken am liebsten mit Zügen außer Landes bringe würde. Natürlich in Güterzügen. Der löst in mir inzwischen ein gewissen Unwohl sein aus. Das liegt aber eher daran dass dem Eichmann für die ganz Armen zum Leben nix anders mehr einfällt als Züge und noch einmal Züge. Sieht der mich schon wird`s rassistisch. Möglicherweise schau ich zu sehr nach SS aus. Ich weiß jetzt nicht ob es der Sache dient. Gut möglich das ich eine falsche Fährte lege. Die Traurige trägt auch einen unübersehbaren Makel mit sich herum, der unzweifelhaft körperlicher Natur ist. Sie ist gelinde gesagt ziemlich korpulent und nicht besonders attraktiv. Natürlich ist sie als Mensch viel mehr als nur ihr Körper. Aber das ist eine andere Geschichte, die von der Siegerin des Song Contest Netta Barzilai erzählt wird, wenn die singt: „I´m not your Toy, stupid boy“. Es mag schon stimmen das auf der Bühne des Song Contest, das gegenwärtige Schlankheits- und Schönheitsideal für Minuten außer Kraft gesetzt wird, aber in der Bronx und im Leben der Traurigen sind ganz offensichtlich andere Gesetzmäßigkeiten in Kraft.

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In der Regel ist es ja so dass jene Menschen die sehr unzufrieden über ihr Aussehen sind, auch so im alltäglichen Umgang ihre kleinen Geheimratsecken haben. Die Traurige trägt also ziemlich viel Masse mit sich herum, die ihr zumeist traurig vom Körper hängt. Woher ich weiß dass sie mit ihrem Äußeren unzufrieden ist. Im Supermarkt sehe ich ja hin und wieder ihre Einkäufe, die klar dafür sprechen, das sie doch sehr viel Energie darin verschwendet nicht ganz so traurig auszusehen, weshalb sie gegen ihre Traurigkeit anhungert, bis sie dann ganz ausgehungert ist nach Zuneigung. Ein Zustand der sie wiederum sehr traurig erscheinen lässt. In den Jahren habe sie auch schon mal recht körperlich gesehen. Da war sie einfach nur a bisserl mollig und fast schon strahlend, also zuversichtlich, dass sie sich jetzt in eine weniger traurige Daseinsform hinein gehungert hatte. In so einer Phase hatten ihre diätetischen Bemühungen scheinbar angeschlagen wie eine Therapie. Was mich aufrichtig für sie freute. Sie wirkte dann nicht ganz so traurig. Natürlich ist es auch denkbar das die Ursache für ihre Traurigkeit ganz andere Gründe hat, die dann in der Diät-Sprache zu dem berüchtigten JoJo-Effekt führen. Nur so schnell kann kein Zick-Zack-Zylissen Träume zerhacken, hat die Traurige auch schon wieder merklich an Traurigkeit zugelegt. Gibt so Menschen über die sagt man. Wenn die eine Torte nur ankucken legen die auch schon ein-zwei Pfund zu. Genau so eine Person ist die Traurige. Nimmt die Traurige wieder zu ist sie erst recht wieder ein einziger Schrei nach Liebe. Vielleicht geht sie die ganze Sache auch zu verbissen an. Allerdings bringt es nix wenn man die Leute anbrüllt. Ich kenne das vom Bloggen. Da schreie ich auch immer mal wieder die Leute an. Klickt verdammt noch einmal klickt. Doch was machen die Leute? Gar nix machen die. Die machen sich einen Koarl bzw. Spaß aus deinen Hoffnungen und nageln dich mit einem einzigen Kommentar über Schizo, an ihrer Trophäenwand fest, wie ein Großwildjäger den Schädel von einem erlegten Wildtier. Die Freiheit kann einen auch traurig machen und einsam zurück lassen. Die Unfreiheit weniger. Die geht weit über dieses Gefühl hinaus. Ziemlich angewidert von mir und meinem Verlangen nach Aufmerksamkeit schreibe ich dann im eigenen Kommentarblog weiter und rede mir auch noch ein dass ich das gerne mache. In solchen Phasen innerer Verstimmung nimmt die Traurige wieder zu. Der entgleitet dann immer ihr Gewicht, so wie mir immer mal wieder auch noch der letzte Rest von Leben entgleitet, wenn ich mal wieder von einer mich überlebt haben Attacke heimgesucht werde, wie halt die Traurige vom Heißhunger, der ja Ausdruck für vieles sein kann. Nicht auszudenken, wenn ich mich in solchen Phasen mit Fressattacken herumplagen müsste. Wenn die Traurige ihr Gewicht nicht mehr halten kann und ihr die Hoffnung ausgeht, doch noch am ersten Beziehungsmarkt anschreiben zu können, trägt sie immer gedeckte Farben. Schwarz, wenn sie wieder sehr korpulent ist. Dann ist sie in Trauer. Derzeit geht sie ganz in Schwarz. Verliere ich die Orientierung sitze oder stehe ich zumeist nur so herum und sehe nicht anders aus als sonst. Dann denken sich trainierte Frauen mitunter, der Junge da ist aber noch ganz gut im Schuss für sein Alter. Wenn die wüssten. Das ich nur noch mein Ende abwickle fällt sogar Fremden auf. Die fragen mich dann mitunter warum ich nur so in der Botanik hier herumstehe wie eine Menschenscheuche. Das Leben ist doch viel mehr. Na weil mir zum Weitergehen jeder Überzeugung fehlt. Woher nehmen und nicht stehlen!? Der Traurigen fehlt es auch an allen Ecken und Enden an der Überzeugung ein liebenswerter Mensch zu sein. Im Zeitalter von Instagram, wo sogenannte Influencer-Frauen, rund um die Uhr ihren Körperfaschismus zur Schau stellen, oft als lukratives Geschäftsmodell getarnt, und das mit einer Gnadenlosigkeit, die es früher so noch nicht gab im lokalen Körper-Kapitalismus, fühlt sich die Traurige in ihrer Haut gleich noch eine Spur unwohler. Bilde ich mir zumindest ein. Als ich am Sonntag an der Traurigen vorbei radelte, ich erkenne sie ja nach all den Jahren schon aus 200 Meter Entfernung, dachte ich mir, so traurig wie sie derzeit wieder mal wirkt, wäre sie das ideale Opfer für einen Heirats – und Beziehungsschwindler. Da würde schon einiges weitergehen. Viel brauchst es da nicht damit dir die Traurige ein kostspieliges Hobby finanziert. Bitte unterstellen mir jetzt keine schlechten Absichten. Ich würde die Traurige niemals abzocken. Nur weil ich ein Talent zu unsauberen Dingen habe, bedeutet das noch lange nicht dass ich dieses Talent im Leben verfeinere. Ich zocke niemanden ab. Das ist mir ziemlich wichtig. Solche Dinge habe ich nicht nötig. Jetzt könnte mal natürlich die Frage aufwerfen, wie eine Münze, warum ich der Traurigen nicht a bisserl von ihrer Traurigkeit nehme und sie mal anspreche. Eine Frau die in Beziehungsfragen nicht aus dem Vollen schöpft, wäre doch ideal für einen Schattenweltmann in den mittleren Jahren, der in seinen Mitteln zu Gefallen auch ziemlich limitiert ist. Ganz ehrlich gesagt finde ich die Traurige nicht besonders anziehend. Genau erklären kann ich mir das Gefühl nicht. Die Traurige hat auch so ein trauriges kugelrundes Gesicht. Menschen sind auch immer Informationsträger. Die strahlen etwas aus. Was das genau ist lässt sich nicht so einfach beweisen. Naturwissenschaftliche Erklärungen helfen in dieser Frage auch nicht weiter. Wir wischen andauernd Menschen weg, während wir selber andauernd weggewischt werden. Das ist der Lauf der Welt. Bei der Traurigen habe ich das Gefühl, wir würden uns beim Tanzen andauernd gegenseitig auf die Zehen steigen. Ich weiß das klingt alles ziemlich schwammig. Eventuell bin ich auch dem gegenwärtigen Schlankheits - und Schönheitsideal a bisserl auf zu sehr dem Leim gegangen und habe in meinem Leben zu oft in Hochglanzmagazinen geblättert. Derzeit bringe ich knapp 70 Kilo auf die Waage. Die Traurige hingegen hat Oberarme so dick wie meine Oberschenkel. Das passt nur, wenn beide einen Fetisch haben. Ist schon recht traurig wie ich finde dass sich Not und Elend nicht wie durch Zauberhand näher kommen können. Was sich die Traurige so denkt wenn sie mich sieht. Ich weiß es nicht. Vielleicht denkt sie sich, ah der Traurige. Ist der mal wieder ganz allein unterwegs mit seinem Rad und dem Klappstuhl. Den sehe ich auch immer nur allein. Und das seit ewigen Zeiten. Da kann doch auch was nicht stimmen. Sehr traurige dass mit anzusehen. Es gibt ja die Alleinigen und die Traurigen. Und im Gegensatz zu mir, einer Alleinigen, schaut mir der Mann schon sehr nach Traurig aus.


Ende.


Fazit: Wir hatten ja kurz Grund und Boden. In meiner Q-Zeitung begann heute ein Artikel zu den anstehenden Kürzungen des EU-Agrarbudget: "Felix Montecuccoli ist nicht der erste Waldbesitzer in seiner Familie. Die Montecuccolis, ein altes Adelsgeschlecht, haben ihren Wald über Generationen bewahrt. Heute hat die Familie fast 1000 Hektar Wald und 200 Hektar Landwirtschaft". Bei altes Adelsgeschlecht und bewahrt musste ich kurz auflachen.

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Sehr anrührend,
Ihre Betrachtungen zu der Traurigen. Das treibt einem die Tränen in die Augen. Wer ist heute noch zu so viel Empathie fähig?
Ich finde nicht, dass Sie sich ihrer erbarmen müssen, nur weil Sie auch traurig sind. Das wäre platteste Romantik. Aber es ist schön, zu lesen, dass Sie sich so weitgehende Gedanken machen. Es ist das Gegenteil von Menschenverachtung, was Sie da betreiben. Und es tut gut, das zu lesen.

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Die Traurige stemmt das schon. Das ist ja mehr eine so als ob Empathie.

Was ich sie mal fragen wollte Frau F. Sie lesen ja viel in Blogs und haben dann auch fast zu jedem Thema eine Antwort. Ist das was Weibliches? Oder denken sie sich. Der Text ist schon einen Kommentar wert?

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Herr Schizophrenist,
in so vielen Blogs lese ich gar nicht. Dass ich zu vielem - wenn auch nicht zu allem - eine Meinung habe, ist eher etwas Berufliches.
Mein Mitteilungsbedürfnis geht wohl darauf zurück, dass man mir in meiner Kindheit einfach nicht zugehört hat.
Und bei Ihnen kommentiere ich auch nur, wenn ich finde, dass der Text einen Kommentar wert ist und mir etwas dazu einfällt. Zu Fußball habe ich z.B. nichts zu sagen, außer es geht ums Ärsche gucken, aber dabei würde ich mich mittlerweile auch schon wie eine Pädo-Oma fühlen, bei den Kindern, die da über den Platz bolzen.
Es git auch Blogs in denen ich kommentiere, weil ich das dort Geschriebene nicht unkommentiert stehen lassen will.
Und manchmal kommentiere ich auch schlicht aus Sympathie, um eine Rückmeldung zu geben. Ist oft was Persönliches, aber manchmal auch was Berufliches.

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Danke für ihre Einführung in ihr ich. Gehören sie auch zu den Ungehörten. Denken sie sie können diese Kränkung schreibend überwinden, oder wiederholen sie neuronal in dieser Frage ziemlich verhunzt ihre Kindheit, nur halt mit anderen Mitteln. Weil dann ist es ja ausgeschlossen dass sie mit ihrem Schreiben mal Erfolg haben werden. Bitte nicht falsch verstehen. Ich spreche jetzt nicht über ihr Schreibvermögen. Sie haben davon ganz unzweifelhaft mehr von als ich.

Also mir hat man schon zugehört. Sobald ich das Elternhaus verlies war ich in dieser Frage gut in der Zeit. Ich bin ja kein Außenseiter, weder was Freunde noch was Frauen betrifft. Sogar heute in der Isolation haben ich noch Kumpels. Das sollte auch mal gesagt werden das ich kein Außenseiter bin. Frauen nur noch Stundenweise. Müsste wahrscheinlich auch nicht sein. Ich hatte auch als Schizo ne Freundin. Da lief ja alles hervorragend bis mich dann die schizoaffektive Psychose immer weiter in die Isolation trieb.

Wenn ich sie richtig verstehe Frau F. dann hat dieser Text einen Gegenwert von einem Kommentar. Wird schon seine Ordnung haben die Entlohnung, wenn Angebot ungefiltert auf Nachfrage trifft. Ein Kommentar von ihnen + einmal bei ihnen lesen, finde ich als Bezahlung ganz o.k. Sie hatten ja was mit Hausschlapfen und verkürzten Achillessehnen wegen High Heels. Das scheint auch was Feministisches zu sein das mit den verkürzten Sehnen. Ich finde Frauen und High Heels nur zu besonderen Anlässen und aus freien Stücken. Aber dann richtig mit Titten, Po und natürlich Bein. Überhaupt plädiere ich für eine Renaissance von Titten, Po, Bein. Frauen haben doch jedes Recht klasse auszusehen. Die sind nun mal das schönere Geschlecht. Na ja. In der Bronx nicht unbedingt, aber auf der kroatischen Insel Hvar auf alle Fälle. So wie es im rechten oder linken Milieus Codes gibt, gibt es auch im Feminismus Codes. Sagt eine Frau in bestimmten Momenten High Heels schon denken alle an Verstümmelung, männliche Objekthaftigkeit und Unterwerfung. Mir imponieren Frauen von der Upper East Side. Die lassen sich von einem Fahrer bis vors Lokal oder Geschäft fahren und dann stöckeln sie genau 20 Meter mit diesen Dinger. Wobei allerhöchstens Respekt hätte ich vor einer Frau die dem Jakobsweg in High Heels macht, bis die Sehnen reißen. Das wäre wie Jesus am Kreuz. Einer Frau der die Sehnen reißen zeigt dem gängigen Schönheitsideal und Rollenmodell wo die Barteline die Weintrauben schüttelt.

Ich renne ja auch andauernd in Schlapfen herum. Schade dass wir klimatisch für Schlapfen nicht gemacht sind. Gestern wollte ich noch an einem anderen Text weiterschreiben, in dem es ziemlich Frauen bzw. Menschenfeindlich wird, wie angekündigt. Hab ich dann nix in der Richtung gemacht, weil ich mir dachte, was ist wenn dieser Text dann nicht einmal mehr einen Kommentar schürft wie ein lahmer Rechner Bitcoins. Mir wird das auch schön langsam irgendwie peinlich mit den Klicks und den Kommentaren. Gut 4 Seiten Text und ein Kommentar als gerechte Entlohnung für meinen Aufwand, erzeugt ein unangenehmes Gefühl beim Abgang. 0,25 Kommentar pro Seite ist nicht übermäßig viel. Oder doch? Eigentlich sollte man es dann irgendwann sein lassen, mit der Selbstausbeutung und dem Geltungsdrang, wenn die Welt sich nicht groß für deine Arbeit interessiert. Warten sie bitte. Ist kein Kommentar über Selbstmitleid.

Dabei fängt Kleinstkünstlerisches genau erst an diesem Punkt an so richtig kleinstkünstlerisch zu werden, wenn man nicht mehr in kapitalistisch unterwanderten Kategorien denkt. Erst wenn man nicht mehr nach Anerkennung und Erfolg schielt, das einem fast die Glubscher rauskippen, wird es richtig kleinstkünstlerisch beim Schreiben. Ich finde aber das des Schreiben für so einen Aufstand, als Ausdrucksform nicht so gut geeignet ist Was sollen Texte die sich nicht an jemanden richten. Die werden doch immer für wen geschrieben. Nehmen sie nur das Kapital von Marx oder die Bibel, der Koran sowieso.
Sogar Tagebücher werden veröffentlicht. Selbstmörder schreiben sogar Abschiedsbriefe, malen aber selten ein Abschiedsbild. Deswegen eignet sich bildende Kunst für eine künstlerische Tätigkeit viel besser. Die wird anders rezensiert als Wörter. Einen völlig abstrakten Text kann man ja nicht lesen. "Dieze loke san bode maltena guzi". Das liest sich doch niemand seitenweise durch. "Die Lokomotive hat Durchfall, am Klo der Meistgeklickten, achtet die Stewardess in gerissenen Sehen, das der Morgentau seinen Slipper nicht im Backofen schockgefriert". Mehr als einen Absatz tun sich die Leute nicht an, wenn ich so einen Schmarren anrühre, mit dem ich die Löcher zwischen Licht und Schattenwelt verfuge. Was sagen sie zu dem Thema? Man kann doch nicht in einem öffentlichen Blog nur für sich schreiben. Man kann die Kommentarfunktion deaktivieren. Ist ja auch nicht das Wahre.

In eine Ausstellung kann man auch ganz anders hineingehen als in einem Text. Lesen ist eine einsame Tätigkeit, das betrachten bildender Kunst weniger. Siehe Mona Lisa. Da rennen am Tag Tausende vorbei. Was machen Schreibende in einer Welt in der es viel zu viele Worte gibt? Wir haben hier eine Inflationsrate an Worten höher als in Venezuela. Ich weiß aber nicht wie man aus diesem Dilemma herauskommt.

Musik ist wahrscheinlich die unmittelbarste Kunstform. 1. Musik, 2. bildende Kunst, 3. Schreiben, wenn man die Filmkunst unberücksichtigt lässt. Dabei kommt die Filmkunst weit vor dem Schreiben, da es ja auch Drehbücher gibt. Das ist die Sprache nix als Material. Man sagt ja "Weniger ist mehr". Lieber weniger und dafür hochwertiger. Nur wer garantiert einem dass dieses Hochwertiger dann entsprechend hochwertig geschätzt wird.

Ich mach jetzt Glotze. Der Harry und die Meghan heiraten. Das wollen angeblich 2 Mrd. Menschen sehen. Es scheint wirklich so zu sein. Das der Teufel auf den größten Haufen

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Nur zu zwei Fragen
Öffentlich für sich selbst schreiben? Kann man machen. Die Frage ist nur, warum tut jemand das, falls er ers täte? Wenn ich ganz in echt und unbedingt nur für mich selber schreiben will, dann behalte ich das Geschriebene für mich.
Vielleicht ist da so eine Ambivalenz zwischen ganz-bei-sich-sein und einem gewissen Exhibitionismus aber auch keine Seltenheit. So etwas kenne ich noch aus meiner Pubertät. Tagebuch schreiben aus einem Bedürfnis heraus und dann fand ich das Ggeschrieben so gut, dass ich mir vorgestellt habe, meinem Angebeteten würde es in die Finger fallen und er würde es lesen und wäre überwältigt von meiner tiefen Empfindungsfähigkeit und meiner Eloquenz. Hahaha, wie wunderbar, dass das niemals geschehen ist. Nur meinen Freundinnen habe ich daraus vorgelesen, ich räudige Selbstdarstellerin.
Im Job habe ich so einen Umgang mit dem Verfassen von Texten scheinbar nur für sich selbst häufiger bei Jugendlichen beobachtet, vorzugsweise bei Mädchen. Wir wollen alle wahrgenommen werden, aber unsere Erziehung mahnt uns, uns selbst zurückzunehmen, wir glauben, wir hätten kein Recht auf Aufmerksamkeit und wenn wir dieses ungeschriebene Gesetz ignorieren, werden wir gedemütigt. Ich demütige gnadenlose Selbstdarsteller auch. Ich bin da keine Heilige.
Ach und High Heels. Klar, sieht das irgendwie scharf aus, wenn die Proportionen stimmen. Auch Feministinnen gehen schon gern mal offensiv mit ihrer Erotik um, die große Zeit der kampfbereiten Horstfrauen (Ich schätze diesen von Ihnen geprägten Neologismus sehr) ist wohl vorbei. Brust und Hintern raus geht aber auch mit flachen Schuhen, meine Tochter betreibt das mit Perfektion. Übrigens steht Männern das auch. Tim Curry war als Frank N. Furter-Transe in der Rocky Horror Picture Show ein echt sexy Hingucker. Ohne Make-up, Strapse, Netzstrümpfe und Pumps fand ich den vollkommen unattraktiv. Ich stehe schon auf richtige Jungs, egal ob elegante Klavierspieler oder dreckige Handwerker, aber so manchen Mann würden High Heels und Miniröckchen enorm aufwerten. Aber Männer tun so etwas nicht, zumindest nicht die Heteros. Ist ja auch total bekloppt, sich die die Füße arthrotisch zu laufen und die Wirbelsäule zu ruinieren, nur um eine Beischlafgelegenheit klar zu machen. Dafür sollen Männer immer tough und erfolgreich sein, das ist auch kein Spaß. Ich brauche so etwas ja nicht, aber die Mehrheit der Frauen will immer noch einen einfühlsamen Versorger mit Status. Da haben die Geschlechter noch einen großen Batzen Arbeit vor sich.

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