Sonntag, 13. Mai 2018
Die hohe Latte der Ohnmacht
Ich habe da noch eine kleine Idee für eine/n Lichtweltkünstler/in mit mehr als 30 Klicks. In einem großen und leeren Raum sieht man unzählige Abdrücke auf Tapeten oder Wänden, die abgehängte Bilder hinterlassen habe. Die Abdrücke haben unterschiedliche Verfärbungen. Darüber steht. "Österreichisch-deutsche Erinnerungskultur im Frühjahr 1945". Vielleicht darf man aber nicht alle Bilder abhängen, um nicht die Unbeirrbaren zu vergessen. Ich würde aber lieber leer lassen. Die Idee können sie ruhig als ihre eigene ausgeben falls sie Interesse haben. Ich bestehe nicht auf mein Copyright. Allerdings auf einen Balkon mit Meerblick.

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Da ich regelmäßiger Leser der Print-Ausgabe des Spiegels bin und dafür auch artig Geld abdrücke, sehe ich mich fast schon gezwungen am aktuellen Leitartikel des dortigen Chefredakteur Klaus Binkbäumer a bisserl Kritik zu üben. Als ich den Leitartikel durch hatte überfiel mich der Gedanke. Scheiße hat der Spiegel Leitwolf-Klausi Tomaten auf den Augen. Wo guckt der denn bitte hin in seiner Verblendung? Leitwolf müssen sie sich jetzt a bisserl ironisch denken. In der multikulturellen Welt des Spiegels, der auch sehr aktiv in der Sache Gleichberechtigung bzw. #Metoo unterwegs ist, in den eigenen Reihen wie auch auf deutschen und internationalen Grund, auch wenn es beim Spiegel bislang noch nicht zu einer Chefredakteurin langte, kommt Leitwolf wahrscheinlich nicht so gut. Der Leitartikel-Klausi schreibt da über den amerikanischen Präsidenten Donald Trump: „Der Ruhm Trumps gründet auf amerikanischen Heldengeschichten. Trump erzählt, dass ihn Frauen wie Carla Bruni begehrt hätten, was Frauen wie Carla Bruni wuchtig dementieren“. Anmerkung die Frau Bruni begehrt ja lieber einen abgetakelten französischen Präsidenten, der hinten hinaus in seinem Leben, ganz auf die Rücklagen seines politischen Kapitals angewiesen sein wird. Ich wette der Donald hat derzeit mehr am Konto. Weiter im Text. „Trump vermeldet unermesslichen Reichtum, doch wahr ist, dass Trump sich mit seinen Casinos derart ruiniert hatte, dass er 1990 netto 295 Millionen Dollar Schulden hatte; Banken und Papa retten ihn“. Anmerkung. Donald willkommen im Club.
. Hat dich auch dein Goadfather aus der Scheiße herausreiten müssen. Hast du deine Schulden beim Papi wieder beglichen, wie ich einst, oder ganz auf die Güte deines alten Herren gesetzt und auf die Hoffnung von Demenz? „Die größte Heldengeschichte handelt von Trumps Verhandlungsgeschick, doch auch diese Erzählung ist Quatsch, da Trump die Kunst des Deals niemals beherrschte“. Okay, dachte ich mir, der Leitwolf-Klausi und der Donald werden in diesem Leben wohl nicht mehr beste Kumpels. Ich denke aber das der Donald deswegen nicht zum Beziehungstherapeuten muss. Der wird mit dieser Krise auch so fertig. Der Anleit-Klausi stellt den Donald allein schon in diesen paar Zeilen, als totale Lusche und grenzenloser Versager hin, der nix als ein Großmeister des Scheiterns ist, was dieser Welt niemals unterschlagen werden sollte. Wenn das dem Wohl dieser Welt dient bitte. Nur fragt man sich als Leser dann natürlich schon, warum der Leit-Klausi, diese grausame Wahrheit jetzt unbedingt im Leitartikel abhandeln muss, und zu dem Thema auch noch eine Titelstory nachreicht, wo der Donald doch nix ist, als eine der größten Pflaumen der Weltgeschichte, der sich allein nicht einmal die Schuhbänder binden kann. Das könnte man doch auch in einer kleinen Meldung im Lokalteil abhandeln oder ganz hinten bei Personalien. Meine Antwort auf diese Vorwürfe und Festschreibungen. Das muss der Donald alles gar nicht können. Für die Schuhbänder stellt der einfach jemanden ein. Mexikaner und Dreamer sind da sehr flexibel. Möglicherweise gibt es sogar echte Amerikaner, die überdies bereit wären dem Donald auch noch den Arsch auszuwischen, wenn man durch diese recht einfältige Tätigkeit auch schön Krankenversichert ist und in einen Pensionfond einzahlt, der in Europa die Fabrikhallen leert. Natürlich wurde der Donald mit einem goldenen Löffel im Arsch geboren. Was sonst. Nur unterscheidet er sich darin nicht groß von den Kennedys und den Bushs. So eine Leuchte war der Irak-Bush auch nicht. Der machte ja auch in stichhaltigen Gerüchten. Das der Donald der Großmeister des Bullshits ist, weiß inzwischen wohl jeder, der sich a bisserl für Weltpolitik interessiert. Darüber habe ich sogar ich schon vor Ewigkeiten geschrieben und Harry G. Frankfurt zitiert, der ein dünnes und ziemlich kluges Büchlein über die Tätigkeit des Bullshit geschrieben hat. The Donald ist der Großmeister des Bullshits. Selbstverständlich ist der Mann ein Schaumschläger. Was sonst. Allerdings einer der unglaublich viel Schaum zu produzieren weiß. Der schäumt uns alle ein und macht die ganze Welt zu seiner Badewanne. Dieser Welt ist einfach nicht mehr geholfen oder gedient, wenn die Leitartikel-Klausis dieser Welt, den toten Trump-Papi als Zeugen einbestellen, um sich der eigenen Großartigkeit zu versichern. Seit der Wahl Trumps zum Präsidenten, machen die vom Spiegel im Grunde nur noch Donald-Dekonstruktion. Mir hängen diese Bemühungen inzwischen schon übelst beim Hals heraus. Trump als kompletten Verlierer und Versager herstellen, der 1990 total pleite war und auch sonst viel verzwergter ist als er tut, ist der völlig falsche Zugang zu dem Thema. Immerhin rutscht der heute auf einer goldenen Bettkanten hin und her und guckt Shopping-TV wie ich und nicht auf einer von Ikea, was ein entscheidender Unterschied ist. Die Einsamkeit der Mächtigen ist was anders als jene der Verlierer. Was interessiert mich Donald Trump seine Casino-Pleite von 1990. Viel spannender ist zu wissen, das der die Präsidschaftswahl gewonnen hat, obschon er 3 Millionen Stimmen weniger auf sich vereinen konnte. Als 1000:1 Außerseiter, mit 3 Millionen Stimmen weniger eine Wahl zu gewinnen ist schon ziemlich herausragend und allergrößte Erwählt-Sein-Kunst. Wer auf den Typen vor den Republikanischen Vorwahlen dick Kohle gesetzt hätte, wäre heute reich. Wenn jemand weiß wie bitter sich das Verlieren anfühlt, dann wohl eher seine einstige Konkurrentin, um das gewichtigste politische Amt unsere Hemisphäre, die ehemalige demokratische Außenministerin Hilary Clinton, die mit 3 Millionen Stimmen mehr im Tallon scheiterte, Wahlprozedere hin oder her. Beim Pokern würde man von einem großartigen Bluff sprechen. Das amerikanische Wahlrecht bevorteilt zwar die Südstaaten so von den Wahlmännern her, um die Rednecks vorm nächsten Bürgerkrieg abzuhalten, aber gewonnen ist gewonnen. Zerronnen hingegen ist die Hoffnung auf das andere Amerika. Wo waren die alle als es um die Wurst ging? Das für den Leit-Klausi der Präsident Trump nicht ganz das ist was der sich unter einem Präsidenten der ältesten Demokratie vorstellt, die ziemlich in die Jahre gekommen scheint, kann ich durchaus nachvollziehen. Der Donald hat es ja nicht so mit der Würde des Amtes. Nicht einmal die Würde des Amtes hat es mit ihm. Ich würde den Mann im Übrigen auch nicht wählen. Nicht einmal in sein Team würde ich wollen, wenn der mich einlädt. Ja, ich weiß schon wie absurd das klingt. Aber sie verstehen was ich damit sagen möchte. Dem Mann ist einfach nicht zu trauen. Ich bin doch nicht total verblödet und gebe an der Garderobe zum Bediensteten-Klo meinen freien Willen, getarnt als Verstand ab, und lass mich dann nach Belieben von dem seinen Präsidenten-Launen herum schupsen und an und ausknipsen wie eine Lampe. Packt der Leitwolf-Klausi doch glatt die Carla Bruni als Zeitzeugin aus, die sich wuchtig gegen den Donald seinen Sexappeal auflehnte, der auf der Illusion von Donald seiner Unwiderstehlichkeit gründet, wie die USA auf der Lüge das im Land der Freien, nur Gleiche unter Gleichen leben. Unter den Gleichen, in grausamer Unterdrückung begraben, die ja auch mental durchschlägt, leben die Nachkommen schwarzer Sklaven die Washington auf deren zerschundenen Rücken erbaut hatten. Trotzdem oder gerade deswegen. Die Frauen von Donald können sich alle sehen lassen. Was glaubst du was in der Schattenwelt los wäre, wenn seine derzeitige Ehefrau hier mal auf und abstöckelt in Hochhackigen von Valentino, geschweige den eine seiner Pornomacherinnen. Da hau ich meinen Abschlag raus wie ein Longhitter*. Auch wenn der Spiegel Trump weiterhin dekonstruiert und alles Heldenhafte aus dem Mann herauslässt, wie Luft aus einem Schlauchboot, was eh schon die New York Times zu Genüge tut, lässt sich trotzdem und bei aller Abneigung gegen diesen Menschen eines nur schwer unter den Tisch kehren. Dieser Präsident bleibt unberechenbar und brandgefährlich für das Wohl und Geschick dieser Welt. Gegen Trump war die Präsidentschaft Obamas ja ein handzahmes Kätzchen. Gut der hatte auch andere Sorgen (Lehman Pleite). Obama machte in roten Linien und als daraus nix wurde stellte er sich in die Ecke der Weltpolitik und schämte sich. Es ist nun mal der amerikanische Präsident, der mit dem Gaspedal spielt und mit 120 km/h durch die Ortschaft der Weltzusammenhänge brettert und nicht der Spiegel. Die dürfen nur die Tempoüberschreitungen messen und nicht mal einen Strafzettel ausstellen. Auch wenn Trump möglicherweise der miserabelste Dealmaker aller Zeiten ist, bleibt den Leuten auf den billigen Plätzen wie es scheint, nix anders mehr über, als der traurige Versuch, ihre moralische Überlegenheit der totalen Ohnmacht, tagtäglich aufs Neue auszustellen, wie ein Fahrender seine Ware in Zeiten von Amazon, deren Essenz ungefähr so sehr an den Verhältnisse rüttelt, wie der Flügelschlag einer Fliege an einem Straßenschild. Den Mann können die Medien noch 15 Jahre dekonstruieren und in Grund und Boden schreiben. Entweder stürzt der über sich oder er stürzt gar nicht. Und bitte hören sie endlich auf den amerikanischen Präsidenten, als einen Menschen zu beschreiben, der einen Hang zur Zerstörung hat. Ja was denn sonst. Scheiße, der ist ein Immobilienmogul. Zumindest tun alle so als ob der ganz viel davon hat. Zerstörung gehört zu seinem Tagesgeschäft. Der reißt alte Sachen ab und stellt was Neues hin. Meistens fürchterlich aufgebrezelte und klobige Dinger, die weder gedacht noch gemacht sind für das gemeine Volk. Warum bitte soll der als Politiker und Weltenlenker anders handeln.
*Jemand der im Golf den Ball sehr weit schlagen kann.


Fazit: So schlechte Deals macht der Donald gar nicht. Skrupellos wie der nun mal ist, hat der einst laut Spiegel-Online an Haitis Diktator Jean-Claude "Baby Doc" Duvalier im Trump Tower eine Eigentumswohnung im Wert von 1,625 Millionen Dollar verkauft, die der über eine panamesische Briefkastenfirma abwickelte. Ich kann mir nicht vorstellen dass der „Baby Doc“ und andere Eigentümer, die über Panama Wohnungen beim Donald bestellen, da um jeden Dollar gefeilscht hat. Sie etwa?

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