Freitag, 7. August 2015
Wenn der Wahnsinn zum politischen Programm wird
Auf Grund des vorgebenen Themas sehe ich mich leider gezwungen wieder einmal bei mir zu beginnen. Ich bin ja schizoaffektiv-psychotisch. Mal mehr, mal weniger. Hängt ganz davon ab wie entspannt oder angespannt ich mich fühle. In K…. am Balkon ging`s mir ziemlich ausgezeichnet, weswegen ich zur Überzeugung gelangt bin, schizoaffektiv-psychotische Menschen sollten nicht in der Großstadt leben. Auf gar keinen Fall sollten die das tun wenn sie eine Wahl haben. Es hat schon seinen Grund warum moderne Psychiatrien ruhig gelegen sind, meistens eingerahmt von einem großen Park. Die Großstadt ist permanente Reizüberflutung. Wer als Mensch nicht die entsprechenden Filter hat, dieses auf den ersten Blick sinnlose Gewimmel an Menschen zu verarbeiten, hat den Scherben auf. Trotzdem ist mein Wahn weniger politisch, sondern ganz persönlich und richtet sich gegen jeden und alles. In meinem Wahn wird niemand wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt. Ich traue allen alles zu. Mein Verfolgung und Vernichtungswahn macht vor niemanden halt und grenzt niemanden aus. Mongos natürlich auch nicht. Gibt kaum etwas von dem ich mich nicht verfolgt und bedroht fühle, und das mich, wenn es frei nach meinem Wahn gehen würde, auszulöschen gedenkt wie alte Olivenbäume von einer gewissen Xylella fastidiosa. Sogar meinen Katzen unterstellte ich, dass sie mich über Nacht einfach auffressen würden, wenn sie sie etwas größer wären. Dinge ( von Menschenhand gefertigt) halte ich natürlich auch für brandgefährlich. Decken können einstürzen, Aufzüge ins Leere rasen, eine Bremse versagen, Gasleitungen explodieren, ein Feuer ausbrechen, weswegen ich auch die Natür für nicht berechenbar halte. Vulkane brechen aus, Meteroiten können einschlagen, auf die Sonne ist auch kein Verlass, die Meere tun auch nur so als ob sie keinem ein Haar krümmen. Der beherzte Kampf gegen diesen Verfolgung und Auslöschungswahn ist mein täglich Brot. Was für den Sisyphos der Stein ist, ist für mich der Wahn. Nur als glücklichen Menschen sollte man mich nicht unbedingt denken. Meine große Menschenkunst besteht ja darin, dass ich diesen Wahn, der andauernd irgendwelche absurden Bedrohung und Auslöschungsphantasien kreiert wie ein Meisterkoch neue Menüs, nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. In der Praxis sieht das so aus, das ich einer Person in der Regel freundlich und offen gegenübertrete, obschon mein wahnhaftes Ich felsenfest davon überzeugt ist, das mich diese Person auszulöschen gedenkt. Das auszuhalten, ohne in einem Bad aus Neuroleptika zu ersaufen oder übergriffig zu werden, was ja zu einer sofortigen Zwangsübersiedlung/Einweisung in ein Irrenhaus führen würde, ist anstrengend und mitunter einer der Gründe warum wahnhafte Menschen alleine, sozial isoliert oder zurückgezogen leben. Von meiner täglichen Medikamentendosis her bin ich leicht unterdosiert. Ansonsten wäre das Schreiben eine Unmöglichkeit. Schreiben ist immer auch der Versuch mein Ich aus der Umklammerung des Wahns zu befreien, mir den Irrsinn, mit Worten die aus einigermaßen bewussten Gedanken fallen wie Regentropfen aus fetten, dunklen Wolken, vom Leib zu schreiben. Dem K. z.B. unterstellte ich in meinem Wahn in Kroatien natürlich auch das der mich auszulöschen gedenkt. Dass des eine gänzlich haltlose und unerträgliche Unterstellung war/ist versteht sich von selbst. Der K. weiß natürlich von nichts. Der würde auch nie auf die Idee kommen zu denken, dass ich ihm so eine Schweinerei zutraue. Auf so eine Schnapsidee würde ich natürlich nie kommen. Warum sollte ich. Logisch das ich mein Zimmer nicht absperrte. Weil das so ist nehme ich meinen Wahn in der Regel nicht besonders ernst. Nicht jeder unter den Wahnhaften ist dazu in der Lage. Vielleicht weil die noch kaputter sind und schon längst über diese Grenze hinaus fühlen, oder einfach nicht zum Arzt gehen, weil sie in ihrem Wahn alles besser wissen, und nur aus einem Grund noch frei herum laufen, weil sie noch niemanden, anscheinend grundlos, mit einer Flasche eine über die Birne gezogen haben. Das der Wahn einmal über mich völlig triumphiert davon ist nicht auszugehen. Nach all den Jahren (des sich Auflehnens) habe ich eine unglaubliche Routine und auch Härte entwickelt wie ich mit diesen unangenehmen und bedrohlichen Gedanken umzugehen habe. Ich halte mich auch nicht großartig mit Schuldgefühlen auf, weil ich harmlosen und freundlichen Menschen, in meinen vom Wahn verzerrten Gedanken, die im Grunde mich denken, dieses und jenes unterstelle. So katholisch bin ich auch wieder nicht. Das ich innerlich manchmal bis zum Zerreißen angespannt bin versteht sich von selbst. Wirklich quälend ist ja nur dieser innere Druck der da entsteht. Das ist offensichtich der Preis den ich für meine Freiheit zu entrichten habe und den ich auch bereit bin zu bezahlen. Gibt Menschen die bezahlen einen wesentlich höheren Preis allein für den Geruch von Freiheit.

Wie sie sehen ist so ein Wahn nichts worauf man stolz sein kann, sondern eine ziemlich ernste, mitunter auch nur chronische Erkrankung, die nur einer ausschlachten sollte wie und wann es ihm beliebt, nämlich der/die Betroffene selbst. Wirklich brutal und verwerflich wird es aber erst wenn man sich so eine Wahn-Erkrankung einfach erfindet und dann aus politischen Motiven zweckentfremdet, um die niedrigsten Instinkte möglicher/potenzieller Wähler anzusprechen, wie das der derzeitige FPÖ-Chef und mögliche nächste österreichische Bundeskanzler H.C. Strache getan hat. Der (geschrieben wahrscheinlich vom Herrn Kickl) verglich sich auf Facebook mit dem verstorbenen FPÖ-Politiker und Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider und stellte ein Mordkomplott in den virtuellen Raum, der nahtlos an die übrige Welt anschließt.
Der FPÖ-Chef postete:
PS: Zuerst versuchen sie dich als Extremisten darzustellen, dann versuchen sie dich lächerlich zu machen, dann versuchen sie Rufmord und Kriminalisierung.... Und wenn das alles nicht greift, dann bleibt nur noch Mord! Ich bleibe jedenfalls für Österreich und für meinen Weg auf Kurs und mir treu!

Herr Strache ich frage sie. Was bitte sollen sich denn da die wirklich wahnhaften Menschen denken, wenn sie so tun als ob solche Gedanken überhaupt nicht belastend seien, sondern a riesen Hetz und jede Menge Likes versprechen, die einen dem Kanzleramt wieder einen Schritt näher bringen. In Österreich gibt`s ja für jeden noch so vertrottelten Sager eines Spitzenpolitikers auch immer Zuspruch und Anerkennung.

PS: Der Jörg hat sich im Vollrausch mit dem Auto erschlagen. Was ist denn daran so schwer zu verstehen. Weswegen sollte man den Jörg den umbringen wollen. Vielleicht wegen dem Hypo-Debakel mit den 15-20 Mrd. Schulden.

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Was ein Glück.
In unserer aufgeklärten und westlich-demokratischen Regierungsstruktur mordet nur noch die Unterklasse. Regierung und Konzerne hingegen bemühen sich um das Wohle des Volkes, um Prosperität, Frieden und Gerechtigkeit für alle (gleichen). O:)

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