Sonntag, 28. Juni 2015
Vorankündigung in eigener Sache
Die Sache ist so. Vor vielen Jahren strandete ich wie jeder vorbliche Loser irgendwann am Arbeitsamt. All die verkrachten Existenzen, die aus der Sicht des Arbeitsamtes nicht mehr in den Kreislauf der Privatwirtschaft eingespeist werden konnten wie Windkraft in ein Stromnetz, (weil sie das Netz überlasten) und intern als „nicht mehr vermittelbar“ galten, wurden in eine Unterabteilung abgeschoben, ausgegliedert, wie auch immer. Was sollten die vom Arbeitsamt auch sonst machen. Aussiedeln, erschießen oder anderwärtig entsorgen ging ja nicht. Das Amt für Junkies, Säufer, Religionsgründer, Irre, Utopisten, Veteranen aus dem Jugoslawien-Krieg, zukünftige Amokläufer usw., also Menschen die wirklich einen an der Klatsche hatten, sich nicht einfach arbeitsscheu gaben, und zuweilen von wirklichkeitsfernen Ideen nur so sprudelten, hatte man in einem anderen Gebäude, in einem anderen Bezirk untergebracht. Dort gab es natürlich auch Termine zu denen man erscheinen wusste. Pflichtbewusst wie ich nun einmal bin fuhr ich dort hin. Nur einmal sprang ich auf der Fahrt vorsichtshalber aus der U-Bahn, weil ich mir sicher war, das die beim Einfahren in die nächste Station entgleisen würde. Trotzdem war ich pünktlich. Dort wartete dann eine Kindergartentante für Kaputte auf mich. Diese Kindergartentante, kurz KT, hatte schön Psychologie oder ein anderes Orchideenfach studiert für das es in der Privatwortschaft keine entsprechende Verwendung gab. Keine Ahnung warum diese Frau sich diesen abartigen Job aufgehalst hatte. Vielleicht war sie Berufseinsteigerin, hatte keinen besseren Job bekommen, von ihren Heilkräften überzeugt, auf der Flucht vor dem Patriachat, oder sonst wie behindert. Männer die diesen Job machen wollte gab es dort nicht mehr. Es gehörte wirklich ziemlich viel Mut, Naivität, Verzweiflung, Aufopferungsbereitschaft, Dummheit, Idealismus, oder was auch immer dazu, um sich so eine Knochenarbeit aufzuhalsen. Ich würde mir so einen Job niemals antun. Da gehe ich lieber zum Militär oder verkaufe Drogen. (ich mache ja nur meine abartigen Späße) Ich weiß noch recht genau wie ich von der KT in ihr/e Büro, Dienstelle, Behandlungsraum, Sprechzimmer, wie immer man das auch nennt, zitiert wurde. Die Frau KT tat erst einmal ziemlich förmlich. Die Hand zur Begrüßung reichte sie mir nicht. Wie immer auf Ämtern oder ähnlich gelagerten Institutionen, agierte sie a bisserl von oben herab, wenn einem Bodensatz der Gesellschaft überantwortet wird. Österreich ist ja noch immer ganz Titel versessen. In Österreich kann es nie schaden einen akademischen Titel im Namen zu tragen. Dient hierzulande als Adelsersatz. Meine Frau KT war eine Frau Mag. KT. Ich nur VM. Pflichtschule. VM steht für Vollmongo. Vielleicht war die Frau Mag. KT auch nur a bisserl verbittert, mit dem falschen Fuß aufgestanden, oder ich in meiner Wahrnehmung was die Frau Mag. KT betraf, die ja reine Konstruktion ist, etwas ungenau. Eines weiß ich noch ziemlich genau. Viel hatte mir die Frau Mag. KT nicht zu sagen. Vielleicht hatte die Frau Mag. KT auch ein ganz wunderbares Gefühl für Menschen und wusste deswegen ganz genau, um die Unmöglichkeit ihrer Aufgabe, mich zurück in den großen Wirtschaftskreislauf zu zitieren. Sie tippte a bisserl in ihrem Computer herum und sah dabei ziemlich intelligent aus. Derweil die Frau Mag. KT so tat als ob sie über der Weltformel brütete, saß ich einfach nur so da und dachte andauernd ena, dwa, SAK, ena dwa SAK, kumm a hin Franz. Meine Stimmung war so, dass ich die Frau Mag. KT fragen wollte, ob ich nicht die Füße auf ihren Schreibtisch legen könnte, weil ich von der beschwerlichen Fahrt sichtlich erschöpft war. Frau Mag. KT, so zumindest mein Gefühl, erweckte nicht den Anschein dass sie annahm dass aus meiner Richtung irgendetwas halbwegs Sinnvolles oder gar Intelligentes kommen könnte. Ich will damit nicht sagen das die Frau Mag. KT Vorurteile hatte. Die wird schon so ihre Erfahrungen gemacht haben. Zu ihr wurden ja auch nicht alle Kaputten vorgelassen. Es gibt ja auch eingebildete Kaputte und Simulanten. (hahaha) Zu ihr kam nur die Elite der Elite, über die der Volksmund sagt, "das Hopfen und Malz verloren ist". Meine Körpersprache würde ich auch nicht unbedingt als intelligent oder sensibel bezeichnen und mein Charme ist auch a bisserl herb. Geschweige denn mein damaliges Aussehen. Ich denke, die Frau Mag. KT dachte sich, da sitzt wieder einmal ein ziemlicher Vollpfosten und es ist erst 11 30. Mir macht das in der Regel nicht so viel aus. Irgendwann war die Frau Mag. KT mir ihrem Studium meiner Unterlagen durch. Vielleicht hat sie auch nur im Internet Hühner abgeschossen, oder Roulette gespielt. Ich weiß es nicht. „Herr Schizophrenist“, sagte sie frei von jedem Dialekt, „ich möchte dass sie mir bis zum nächsten Mal, nein sie sagte Termin, etwas über ihr bisheriges Leben schreiben. Muss nicht viel sein“. Oh, dachte ich mir damals beinahe erleichtert, schön dass ich nichts basteln muss. Schon in der Schule war ich ein leidenschaftlicher Strafaufgabenschreiber. Hausaufgaben habe ich selten gemacht, Strafaufgaben hingegen immer pünktlichst und stolz abgeliefert.

Und diesen Text, den ich damals geschrieben habe, auch um die Frau Mag. KT zu beeindrucken, vielleicht geht dann auf der körperlichen Ebene was wie im Film, "Gottes vergessene KInder, der den Titel „Im Land der Meeresjungfrau“, im Namen trägt, werde ich Seite um Seite online stellen. Weil ich dann ja mal weg bin. Falls des von K…. aus überhaupt geht. Keine Angst sind nur 7 ½ Seiten. Sollten sie nicht verpassen. A riesen Hetz.
Wie sagte einst William Carlos Williams, über ein ganz wunderbares Gedicht: Meine Damen heben sie den Saum ihrer Röcke, wir gehen durch die Hölle. Sicher bin ich mir natürlich nicht das der William so gesagt hat.

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Ich mag es wie Sie schreiben, Herr Schizophrenist, wahnsinnig unterhaltsam. Ich bin gespannt auf die versprochenen 7 1/2 Seiten.

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Na da nehme ich ihr Kompliment nur zu gerne mit in den Süden. Habe ich ihnen schon erzählt das ich einen hartnäckigen Hausauschlag habe? (sollte a bisserl lustig klingen)

Also der Text den ich versuchen werde online zu stellen ist eher eine Herausforderung. Stammt aus einer Zeit als ich noch, wie sagt man so schön, auf dem Kriegspfad war. Und nicht so ein genügsamer, leicht verwirrter und zufriedener alter Sack wie jetzt. Oder anders gesagt. damals hatte ich noch das Gefühl was zu sagen zu haben.

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