Freitag, 26. Juni 2015
Neues von der Insel
Man gibt sich ja gerne ein wenig technikfeindlich und fortschrittsskeptisch. Ab einem gewissen Alter gehört das einfach zum guten Ton, genauso wie das Schwärmen von der guten alten Zeit. Die war vor allem deswegen so gut weil man 25-30 Lenze weniger auf dem Buckel hatte. Eine ziemlich tolle Erfindung der neueren Zeit scheint ja das Elektrofahrrad zu sein. Die wachsen auf der Insel wie die Schwammerln/Pilze aus dem Untergrund. Zumeist sitzen auf diesen Elektroräder, Personen, die zu Anbeginn der guten alten Zeit geboren wurden, als alle noch nichts hatten. In Österreich war dieses Nichts in der Regel römisch-katholisch. Diese Elektroräder, das muss man neidlos anerkennen, machen ältere Menschen wieder mobil. Einfach gesagt geht da auch bei starkem Gegenwind was weiter. Mit den Elektrofahrrädern gehört das sich abmühen und abstrampeln der Vergangenheit ein. Älteren Menschen sieht man zuweilen nicht immer sofort an ob sie gerade Spaß haben. Blödes Grinsen wegen jedem Scheißdreck ist ein eindeutig ein Vorrecht der Jugend. Ich kann mich an ein Schuljahr erinnern, als der Harry neben mir saß, da war das Lachen (wirklich über jeden Scheiß) der Normalzustand. Abartig war das. Heute las ich in meinem Klappstuhl gepresst in der Zeitung, das der IS ein Gräuelvideo ins Internet gestellt hatte, (ich habe nicht vor nach diesem Video im Netz zu suchen) wie fünf Gefangene in einem Eisenkäfig in einem Wasserpool gesenkt und langsam ertränkt werden. Außen an den Gitterstäben sollen zwei Kameras angebracht worden sein um den Todeskampf dieser Menschen zu filmen. Während mir die Horrorfilmreihe Saw in den Sinn kam, die dem IS als Vorbild oder Handlungsanleitung, (Inspiration zu schreiben wäre makaber) dienen könnte, radelte eine Lady in ihren besten Jahren auf einem Elektrorad an mir vorbei. Was heißt hier radeln. Die hatte einen Affenzahn drauf. Mindestens so schnell wie der Jan Ulrich in seinen besten Tagen ( ja ich weiß das er gedopt war) beim Einzelzeitfahren als der über 400 Watt in die Pedale presste. Sah beinahe danach aus das die Lady ihren Drahtesel auch a bisserl gedopt hatte. Unverkennbar ließ sich eines sofort und zweifelfrei feststellen. Die Dame hatte wirklich, so richtig wirklich Spaß.

Ach ja noch etwas. Thema Mainstream. Sobald man a bisserl was auf sich hält ist man immer gegen alles das nach Mainstream ausschaut. Das war scheinbar schon immer so. Da bläst der Charly Parker total high in seine Trompete und irgendwer schrie sicher, Mainstream. Das Mainstream-Kino gehört natürlich aus zu diesem Übel. Wobei ich zugebe. Sobald ein Mainstream-Film fett Kohl einspielt gibt es auch schon eine Fortsetzung. Und dann noch eine und noch eine. Das ist grauenhaft. Letztens habe ich mir den Mainstream-Film „das Schicksal ist ein mieser Verräter“ angeschaut. Was soll ich sagen. Eine der schönsten Liebesfilmschnulzen die ich je gesehen habe.

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