Dienstag, 5. Mai 2020
Wenn der August nicht mehr weit ist
und der Himmel bewölkt.

Dios míos. Obschon ich einer tieferen Wahrheit zugestehe. Bei der derzeitigen Datenbasis über den Lungen-Mann, die noch ähnlich lückenhaft ist wie jene über Covid-19, das als Sars-CoV-2 eventuell doch aus einem chinesischen Institut für Virologie in Wuhan ausgebüchst sein könnte, wo hochansteckende Krankheitserreger der Klasse vier aufbewahrt werden, traue ich mir noch kein abschließendes Urteil zu. Fragen sie mich nicht warum die dort so viel Wert auf hochansteckendes Zeugs der Klasse vier legen. An einem Impfstoff gegen Corona-Viren aus der Klasse 1 B, wurde dort eher nicht geforscht. Oder machen die lieber in biologischen Kampfstoffen? Das Institut in Wuhan soll mit 1500 Erregerstämmen über die größten Virusbank Asiens verfügen. Trotzdem halte ich es nicht führ sehr wahrscheinlich dass dem Lungen-Mann noch mal ein sichtbares Symptom von Freundlichkeit auskommt in der Causa, "Selbstlose Hilfe" - wenigstens einmal im Quartal mit einer Pizza vergütet oder sonst was auf dass ich mich freuen könnte. Ein lauwarmes Danke kann jeder. Eventuell denkt der Lungen-Mann tatsächlich. Ein Meeting mit ihm, wo ich dann 20-30 Minuten auf einem kalten Holzsessel sitze und seinen Worten lausche wie als Kinder dem Herrn Pfarrer bei seiner Andacht, müssen langen als freundliche Geste. Ist wie Frontalunterricht in der Schule. Dass er Lungen-Mann im Glauben lebt eine recht bedeutende Person der Zeitgeschichte zu sein habe ich inzwischen verstanden. Möglicherweise lebt er als weißer Herrenmensch auch auf einem ganz anderen Wahrnehmungslevel. Jetzt schuldet er mir neben den 49 Cent, darüber mehr in einem weiteren Text, den ich sehr wahrscheinlich nie schreiben werde, auch noch ein Essen. Wie es dazu kam ist schnell erzählt. Der Lungen-Mann war dick an der Börse investiert. Als dann weltweit Lockdown war und die Welt der globalen Lieferketten tatsächlich still stand und die Weltökonomie einbrach, sagen wir um 6 bis 8 Meter, gab es an der Börse ein ziemliches Gemetzel. Auch was Dividenden betraf. Der Lungen-Mann warf in der Situation die Nerven weg und wollte alles was er noch an Aktienvermögen hielt verkaufen. Mit Freundlichkeit geschlagen hörte ich genau hin. Manchmal bin ein guter Zuhörer. Ich höre tatsächlich sehr genau zu. Besser ich höre den Lungen-Mann zu als dem Wortmacher. Dachte ich damals. Inzwischen habe ich meine Meinung geändert. So, ich war jetzt kurz gezwungen ihre Leseflucht, nee den Fluss zu unterbrechen. Das Telefon. Der Lungen-Mann war dran. Er fragte ob ich für ihn morgen einen Brief zur Post bringen könnte. Ich antworte. "Sicherlich". Nee ich sagte. Sure. Nur Thema sind jetzt seine Aktien-Deals. In dieser Sache sagte ich zum Lungen-Mann. Vollumfänglich verbürgen kann ich mich für die Qualität meiner Informationen nicht. Allerdings halte ich die zeitnahen Folgen, also die timely consequences des Lockdown in die aktuellen Kurse eingespeist. Außer du hast jetzt Aktien von Reedereien, Tourismuskonzernen oder kleinen Fluglinien in deinem Portfolio, die nicht "systemrelevant" sind wie die Lufthansa für Deutschland oder die AUA für Österreich. Das war anscheinend nicht der Fall. Trotzdem wollte er alles verscherbeln. Ich wollte ihm Selbiges ausreden. Hinten hinaus verblieben wir so dass er eine Aktie nicht verkaufte. Und falls er bei dieser Aktie mit Gewinn aussteigt, ist mein Gewinn ein Abendessen vom Türken. So haben wir ein wenig Spannung, abseits vom durchdeklinieren seiner gesundheitlichen Einschränkungen oder meiner. Der wartet ja weiterhin auf ein big Improvement. Ich weniger. Das big Improvement ist sein Godot. Letzten Freitag, erzählte er mir heute. Nee heute erzählte er mir letzten Freitag hat er diese Aktie wieder verkauft. Die er nur noch hielt weil ich ihm dazu geraten hatte. Dazu kam es auch nur weil ich ihn ein wenig bei seiner weißen Herrenmenschen-Ehre gepackt hatte. Komm Lungen Mann. Jetzt sei nicht gar so ein "Scaredy Cat" sagte ich zu ihm. Vertrau einem ehemaligen Zocker. Sein Gewinn: 1000 Euro. Damit war der erste Teil unsere Abmachung erfüllt. An dem zweiten Teil der Abmachung hat sich der Lungen-Mann heute nicht mehr erinnert. Ein Abendessen vom Türken à la carte ist ihm entfallen. Und zwar gänzlich. Eventuell geht sein Rassismus so tief dass er sich wegen dem Essen vom Türken nicht mehr erinnert konnte. Naturgemäß handelt es sich hierbei nur um einen Bagatelle, die eigentlich nur deswegen von mir zur Sprache gebracht wird, weil mein Leben seit 25 Jahren auserzählt ist. Seit 25 Jahren stehe mit dem Wortmacher auf und gebe mit dem Wortmacher wieder schlafen. Die Zeit dazwischen ist Auslöschung, Verschwinden und Widerstand. Natürlich vergebens. Natürlich komme ich ihnen jetzt nicht mit in the End ist alles vergeblich. Das kann jeder behaupten. Dort wo in den letzten 25 Jahren das pralle Leben verteilt wurde hatte ich keinen Zutritt. Ob das wehtut als gelebte Erfahrung. Na ja. Im Winter schon. Meine Wege, die ich in dieser Welt gehe sind so entschleunigt, dass sie vom Virus in ihrer tieferen Struktur nicht mehr berührt werden. Neue Normalität. Sicherlich. Nur war meine Normalität schon zuvor alles andere als normal. Hat mich der Lungen-Mann bei einem Gewinn von 1000 Euro also um ein Essen im Wert von 15-20 Euro beschissen. Statt einem Essen vom Türken wie ausgemacht bringe ich morgen für ihn einen Brief zur Post. Natürlich unentgeltlich. So ist das halt wenn man sich der "selbstlosen Hilfe" verschrieben hat. Natürlich hat sich der Mensch abseits seiner schweren Erkrankung für mich erledigt. Ich war zum Teil auch von seiner Krankheit eingeschüchtert, wie einst vom Verband am rechten Unterarm der Schwabbi oder der Um2. Vor der habe ich heute noch Angst. Na ja. Angst ist nicht das richtige Wort. Ihr Gleichgültigkeit mir gegenüber war ja lebensbestimmend für mich. Schwer sich dazu konkret zu verhalten. Da stürzt man immer ins Leere. Bin ich jetzt nicht mehr. Eingeschüchtert von seiner Krankheit. Da wächst nix mehr bei mir. Nur mache ich deswegen keine Szene. Ich helfe des Helfen Willens. Davon lasse ich nicht ab. Scheint überhaupt eine Eigenschaft von mir zu sein. Ich gehe sehr leise aus gewissen Beziehungsstrukturen. Nur komme ich dann nicht wieder. Auch nicht online. Wie gesagt sind 49 Cent und kein Essen vom Türken als Datenbasis nicht besonders deep. Allerdings passt sein Verhalten wunderbar zum Schinkenspeck-Stangerl-Drama. Unglaublich wie der sich da aufführte und das in den Müllkübel pfefferte. Der Mann ist ein riesen Arschloch, ein grauenhafter Mensch, mit dem ich meine Zeit nicht verbringen möchte. Da stehe ich lieber nur so da und warte zu. Daran wird sich auch nix mehr ändern. Das Meeting war heute nach knappen 10 Minuten zu Ende. 10 Minuten halte ich für angebracht. Aber das dem Mann nicht zu trauen ist, weiß ich ja schon seit ich das erste Mal zum Fünf-Uhr-Tee zu seinem Dia-Vortrag eingeladen wurde. Wer ein paar Tausend Bilder von Sexuarbeiterinnen auf seinem Rechner hat und in dieser Sache von "seinen Girls" spricht vor anderen Männer, prahlerisch wie Großwildjäger die ihre Trophäen herzeigen, hat schon alles über sich erzählt. So ein Mensch kann hinten hinaus keinen anderen Weg mehr einschlagen in seiner Persönlichkeit. Das ist in der Regel nicht möglich. Als ich wieder in der Wohnung war dachte ich mir. A bissl bad luck habe ich schon auch im Leben. Oder sind gar alle Kleinstbürgerlichen charakterlich so ausgestalten, die im Leben nicht radikal gescheitert sind und weit über das fünfzigste Lebensjahr hinaus sind. Eventuell konnte unser Gesellschaftssystem in den letzten 50 Jahren, das ja ein System des Wettbewerbs ist, einfach keine anderen Menschen hervorbringen. Wer anders ist muss zwangsläufig was falsch gemacht haben. Nicht gescheiterte Kleinstbürgerliche mit ein wenig Besitz oder Karriere halten sich in der Regel für den Nabel der Welt. Anders habe ich die nicht kennengelernt. Sobald die bescheid wissen mit wem sie es zu tun haben, in meinem Fall mit einem gesellschaftlich aufgegebenen Menschen, leben die ihre kleinstbürgerlichen Allüren völlig ohne Scham aus. Geht Razz-Fazz. Herrschaftsfreier Diskurs. Sicherlich. Heute redete der Lungen-Mann dann über seinen Treppenlift den er zu installieren gedenkt. Samstag hatten wir noch das Thema Steckdose. Heute die Art wie der Lift dann oben an der Treppe zum stehen kommt und wie man aussteigt. Sehr wichtig für den Lungen-Mann war dann die Frage, ob die Putzfachkraft auch unter dem Sitzteil mit ihrem Mob durchkommt. Natürlich fragte ich ihn, ob er die Installation des Treppenlifts tatsächlich von der Frage abhängig macht, ob ein Wischmob unten dem Sitzteil durchpasst. Da guckte er dann kurz ein wenig angesäuert und bloßgestellt. Ich rette den Moment dann dahingehend dass ich ihn als einen Menschen beschrieb der sehr an Details interessiert nicht. Ist ein typische Lichtweltding. In der Schattenwelt langt es dafür oft nicht. Da versucht man sich nur um die großen Sachen zu kümmern, wie ein Dach über dem Kopf statt Parkbank oder Nieren ohne Steine. Feinheiten bilden sich in der Schattenwelt selten heraus. Wobei ich eh schreibe. Apropos große Sachen die anstehen. Zwei Wochen musste ich meinem Nieren-Chirurgen hinterher telefonieren. Scheint was Tiefenpsycholgisches zu sein dass ich mich für ein Telefonat zwei Wochen anzustellen habe. Der Wortmacher hatte da auch seinen großen Auftritt. Der redete mir ein, ich müsse unbedingt meine Zähne putzen bevor ich mit dem Nierensteinzertrümmerer spreche. Ansonsten bekomme ich einen OP-Termin nicht vor September. Zähne putzen. Sicherlich. Mache ich jeden Tag. Nur bestand der auf dem Putzen vor dem Gespräch, ansonsten blablabla. Allerdings handelte es sich bei dem Gespräch um ein Telefonat. Mundgeruch ist da am andere Ende der Leitung eher selten ein Problem. Trotzdem ging ich dem Wortmacher auf dem Leim. Also putzte ich artig die Zähne. Und tatsächlich. Jetzt habe ich einen OP-Termin für Ende August zugesagt bekommen. Vorher ist alles ausgebucht. Wie in Zeiten vor Corona im Sommer in Südeuropa die Hotels oder auf Sylt. Und natürlich dem Wörthersee.

Ende.

Fazit. Der Lungen-Mann ist eine schmähbefreite Zone. Sehr schwierig.ich kann mir den Mann wunderbar als Chef eines KZs vorstellen. Der hat diese herrenmenschliche Attitüde voll drauf.

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Samstag, 2. Mai 2020
Der Versuch ein guter Mensch zu sein.
Dios míos. Muss das dermaßen anstrengend sein mental. Inzwischen könnte ich . Hier bei uns gibt es doch jede Menge betagter Menschen, die derzeit den Scherben auf haben, weil sie besser keinen Kontakt mit Sars-CoV-2 haben sollten. Wie z.B. der Lungen-Mann. Heute dachte ich mir nachdem ich zweimal vier Stockwerke auf und ab gerannt war. Kann ich nicht mal für eine nette Person gewisse Botendienste erledigen. Muss es unbedingt gar so ein Unsympathler sein. Wenngleich. Vielleicht ist der Lungen-Mann gar nicht mal unsympathisch. Vielleicht sind in der Lichtwelt alle so die sich hinten hinaus ein wenig Vermögen erarbeitet haben. Eh nix Überkandiertes. Zwei Wohnungen, Aktien, und eine Pension von der es sich gut leben lässt. Wobei nicht jeder der ein paar Rücklagen hat bekennender Faschist ist und Rassist und ein paar Tausend Fotos von Sexzuarbeiterinnen auf seiner Festplatte gespeichert hat. Susan Sonntag lässt grüßen. Die Gewalt der Kamera über nackte Frauenkörper. Nicht sehr ausgeprägt bei mir. Ich besitze weder eine Kamera noch ein einziges Foto von einer nackten Frau. Was ich habe ist ein Internetzugang. Ist wohl auch wie Kamera und nackte Frau. Ich brachte dem Mann heute seine beiden Butter-Croissant. Für heute und morgen. Da fragte er mich ob ich schon beim seinem Postkasten war. Nee antworte ich. Du bekommt ja so selten Post. Das langt es jeden zweiten Tag nachzusehen. Er erwarte allerdings einen wichtigen Brief. In dem soll seine neue Kreditkarte stecken. Ohne der könnte er nichts kaufen. Was nur die halbe Wahrheit ist. Neben der Kreditkarte hat der auch eine Bankomatkarte und Bargeld. Mit denen geht auch einiges. Die Kreditkarte wurde ihm eigentlich schon zugeschickt. Verschwand aber aus seinem Postkasterl. Er tippe auf eine der Pflegerinnen. Da hatte ich schon die Schnauze voll. Natürlich ließ ich den Sager so nicht stehen. Er schwächte dann in Richtung "possibly" ab und "berhaps". Trotzdem lief ich die vier Stockwerke runter und guckte nach. Kein Brief. Mit dem Aufzug fahre ich derzeit nicht. Eben wegen dem Lungen-Mann. Dann wieder rauf. Er sagte dann Dienstag hätte er bei den Kreditkarten-Machern angerufen. Die hätten die Karte dann frühestens Mittwoch weggeschickt. Freitag war Feiertag. Samstag werden keine Briefe zugestellt. Also hätte die schon Donnerstag kommen müssen. Nicht sehr wahrscheinlich. Als ich ihm das erklärte war der naturgemäß anderer Ansicht. Ich sagte dann zu ihm. Scheint was charakterliches bei dir zu sein. Sobald du etwas erwartest oder etwas haben möchtest muss immer alles schon da sein. Auch was deine Spritzen-Kur betrifft. Unverzüglich muss das immer ablaufen. Und dann liegen die Spritzen 5 Tagen in deinem Kühlschrank, weil deine Krankenschwester erst Donnerstag kommt. Aber ich bin extra deswegen noch einmal zur Apotheke gefahren, eben weil es für dich sehr important ist. Nicht dass sie denken der Mann gibt dann klein bei. Die Karte hätte trotzdem schon Donnerstag kommen können. Ich antwortete nur "sure". 5 Minuten später war ich schon wieder am rennen. Diesmal fast aus freien Stücken. Er darf jetzt einen Treppenlift installieren. Allerdings benötigt er für den Lift einen Stromanschluss und eine, na wie sagt man schon. Mir fällt das Wort tatsächlich nicht ein. Steckdose. Genau. Musste ich jetzt tatsächlich googleln. Eventuell verstehen sie so besser wie schwer schreiben bei Schizophrenie + 25 Jahre Schizo-Tabs ist. Heute dachte ich mir. Das Zeug hat mich völlig ruiniert. Während ich so da saß holte der Lungen-Mann wieder mal zu eine seiner inzwischen von mir gefürchteten Litaneien an. Die dauern dann ewig. Auch weil der Mann einsam ist. Und ich bin zu kleinstbürgerlich, einfach mitten in seinem Sprechen aufzustehen und zu gehen. Krank ist er auch. Also kürzte ich das Gespräch dahingehend ab dass ich runterlief zum Baumeister. Der machte vor der Eingangstür wieder mal typische Baumeister-Arbeiten. Uraltes, oft ziemlichen Schrott neu aufzubereiten, und dann als so gut wie neu oder fast neu weiterverkaufen. Sein Lagerraum sieht aus wie ein Müllhalde. Brutal. Irgendwann wird in diesem Lager ein Feuer ausbrechen. Das liegt alles kreuz und quer. Und Zeugs das brennt wie der Busch heuer in Australien. Wo sind nur die guten alten Zeiten hin als ich bei einem Busch noch Feuer fing. Der Baumeister erklärte mir eine Steckdose zu installieren sei kein Problem. Einfach die Decke entlanggezogen und dann runter bei den Stufen und zack Steckdose. Ich also wieder rauf um dem Lungen-Mann zu erklären was Sache war. Als der dann wieder mal zur nächsten Runde ansetzte, stand ich noch, und so konnte ich mich einfacher davon machen, ohne seinen Verdacht zu erregen. Ehrlich gesagt. Nach gut zwei Monaten, die ich für den Menschen jetzt Botendienste erledige, stecke ich schwer in der Krise. Die Tage, als es Spaß machte ein guter Mensch zu sein, sind inzwischen aufgebraucht. Das geht inzwischen an die Substanz. Es ist seine Selbstverständlichkeit die mich irritiert. Der handelt mich ab wie einen Bediensteten, der Herr Herrenmensch, wie einen besseren . Dabei hat er bis jetzt nicht mal ein Essen oder sonst was spendiert auf das ich mich hätte freuen können. Eine Seite hat er mir gratis ausgedrückt. Eigentlich ist es noch schlimmer. Letztens blieb ich mal wieder auf 49 Cent sitzen. Dazu mehr in einem weiteren Text. Mein derzeitiger Kassenstand. Nach zwei Monaten auf und ab habe ich um die 2 Euro Verlust gemacht. Gibt es dafür auch einen Härtefond?

Ende.

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Ein echter Wiener
Die Geschichte ist schnell erzählt. Letztens hatte ich was typisch Deutsches. Der deutsche Backgammon-Großmeister, auf einer deutschen Spieleplattform, hat in den letzten 48 Stunden genau einen Zug getan. Noch dazu in einem Spiel das es nicht einmal mehr mathematisch gewinnen kann. Das wird solange andauernd bis er nicht mehr die Nr.1 ist. Dann geht`s zügig. Möglicherweise.

Donnerstag beim Hofer. Ich stand da an der Kassa. Natürlich maskiert. Vor mir ein Kerl in den mittleren Jahren in Lederjacke. Die war wie meine "Altdeutsch". Frage: Wenn ich eine "altdeutsche Lederjacke" trage, fällt das dann unter kulturelle Aneignung? Echtes Altdeutsch geht sich bei mir Stammbaummäßig nicht ganz aus. Zum 50% bin ich "Kärntner Slowene". Früher sagte man ein "Yugo". Ein halber Yugo in einer altdeutschen Lederjacke. Ist fast wie Hitler-Junge Salomon. Ist wohl genau so anmaßend, wie einen Roman zu schreiben als Amerikanerin, übers hispanische Stammpersonal, mit einer Hauptfigur die Mexikanerin ist, obschon man selber nur auf eine hispanische Großmutter verweisen kann, die aus Puerto Rico in die USA einwanderte, wie die Großmutter der Schriftstellerin Jeanine Cummins. Der Mann vor mir hatte ein Sechsertragerl Bier am Start. Beim Bezahlen zog er dann eine riesen Show ab. Alles was er tat kommentierte er. Und was er noch nicht getan hatte auch. Nur tat er nix über das man sagen könnte es sei der Rede wert. Was der Sechsertragerl auf seiner Stehgreifbühne brachte war ein Stück ohne Unterhaltungswert. Auch weil es wohl schon zu oft gebracht wurden. Und in Zeiten von Covid-19 ist das sowieso das falsche Stück. Leicht angesoffen war er wohl auch. Die Kassiererin fühlte sich sichtlich unwohl. Der kramte ewig in seiner Hose herum, blaffte sie zwischendurch an, sie sollte dieses und jenes nicht, und während er in seiner Hose kramte, demonstrativ behäbig, duzte er die Kassiererin und blablabla. Ich stand nur so da und sagte dann irgendwann zu ihm: "Chefe. Komm mach weiter. Hier ist ja auch Virus". Da guckte er mich streng an und sagte: "Was will du Angeschütteter. Solche wie dich fresse ich zum Frühstück". Daraufhin Ich: "Sicherlich Sechsertragerl. Ich näss mich eh schon ein". Der Sechsertragerl fand dann noch den letzten Euro, um den er dann wiederum eine 99 Cent-Groteske brachte. Alles sehr anstrengend. Als er nach seinen Bier griff, guckte er noch einmal zu mir her und sagte: "Angeschütteter. Ich warte dann draußen auf dich". "Geht in Ordnung. Ich freue mich schon. Habe ich es viel zu selten derzeit". Der Sechsertragerl war ein wenig älter als ich, einen halben Kopf größer und recht hager. Wiener Urgestein. Vielleicht war er mal als Strizzi/Zuhälter aktiv oder sonst wie mit mindestens einem Bein im Ungeregelten. Nach Büro oder Selbstversorger sah er definitiv nicht aus. Eher nach, habe alles an Zukunft im Spielautomaten-Style aufgebraucht. Dann ging er ab. Ich bezahlte, packte meine Sachen in die Tasche und ging hinaus. In brutaler schlechter Stimmung war ich auch. Natürlich wegen dem Nieren-Schizophrenie-Histamin-Komplex. Als ich draußen war stellte ich die Tatsche ab und guckte mich um. Schon auch a bisserl angespannt und auf (fast) alles gefasst. Nur vom Sechsertragerl fehlte jede Spur. Tatsächlich jede. Der war wie vom Erdboden verschluckt. Gibt es ja nicht, dachte ich mir. Zu 100% sicher war ich mir nicht mehr, ob der Sechsertragerl tatsächlich echt war.

Ende.

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Freitag, 1. Mai 2020
Eilmeldung
Na bitte. Der Tierpark Schönbrunn sperrt wieder auf. Zum Einstieg hin gibt es aber nur Tiere zu sehen aus dem Außen. Na wie sagt man schon. Gehege. Genau. Um einen brutalen Ansturm zu vermeiden und sehr viel R0 wird mit den Tauben und Raben begonnen. Siehe Themenschwerpunkt "Soziale Distanzierung". Eintrittspreis 7 Euro. Für Kinder unter 10 Jahren ist der Eintritt gratis. Vorderhorstig mal.

Ende.

Fazit: Wie ich sagte. Als Alleiniger benötige ich dringend eine . Ich korrigiere

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