Donnerstag, 24. August 2017
Noch ein paar Donauinsel-Schnipsel
Noch so eine hässliche Eigenschaft des Kapitalismus ist das Vorgaukeln falscher Tatsachen. Im Kapitalismus wird die Illusion oft zum Produkt und die Täuschung zum Selbstzweck. Dafür braucht es oft die Werbung, die nix lieber tut als einen falschen Eindruck zu erwecken. Im wahrsten Sinne des Wortes wird da oft ein falscher Eindruck erweckt. Mit der Wahrheit nimmt es der Kapitalismus nur dann ganz genau wenn es um den Profit geht. Was naturgemäß irgendwann auf die Menschen abfärbt. Mich hat es da ganz übel erwischt. Jahrelang habe ich ja versucht mit Sportwetten und einem Geschicklichkeitsspiel wie Backgammon der relativen Armut zu entkommen. Ist mir eigentlich ganz gut gelungen. Schreibt heute ab und zu jemand was in meinen Kommentarblog, erwische ich mich dabei wie ich im Kopf ausrechne, ob es Sinn macht auf sie oder gegen sie zu wetten. Meistens wette ich gegen sie. Natürlich nicht gegen alle. Um nicht vom Thema abzukommen das ich naturgemäß nicht habe, ein Beispiel wie das so mit den Produkten im schönen und und bunten Warenkapitalismus so ist. Ich habe es ja übel mit dem Histamin und Gluten. Na nicht eingebildet und aus blinder Hysterie heraus, sondern schon ausgetestet. Bei zu viel Histamin bekomme ich sogar Blutdruck. Herzrasen, juckenden Ausschlag, Schweißausbrüche sowieso. Ähnliche unpässlich bin ich ansonsten nur wenn ich in ein längeres Gespräch mit Lichtweltmenschen verwickelt werde. Bekommt mir also nicht jedes abgepackte Müsli. Ganz gut vertrage ich das Paleo Müsli vom DM. Steht auf der Packung: „Paleo ist die Kurzform für Paläolithikum, den Zeitraum der Altsteinzeit. Der Begriff bezieht sich auf eine Ernährungsform, die sich an die ursprünglichen Lebensgewohnheiten der Jäger und Sammler orientiert“. Sicherlich. In einer Millionenstadt voller Autos, öffentlicher Verkehrsmittel, Satellitenschüsseln, auf so wie jeder Hausfassade, Überwachungskameras, Beton in allen Anreicherungsformen, und Menschen die einem völlig fremd bleiben, weshalb man davon absieht sie zu grüßen, zahlt sich nicht aus, orientiere ich mich primär an den Lebensgewohnheiten der Jäger und Sammler aus dem Paläolithikum und mache hier den Bronx-Ötzi. Soweit ich Bescheid weiß hat der DM-Konzern extra hunderte Jäger und Sammler angestellt, die jetzt den ganzen Tag in kleinen Gruppen durch die "unberührte Wildnis" streifen und die entsprechenden Zutaten für mein Paleo-Müsli sammeln. Weil nicht alle gleich Sammler und Jäger gleich erfolgreich sind, gibt auch weniger ambitioniertere, schwankt auch die Mengenangabe.
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Ganz grauslich hören sich für Unkundige oder sensible Gemüter im Kapitalismus gewisse Kennziffern an, wie Eigenkapitalrentabilität, Return on Investment, Personalintensität, Arbeitsproduktivität, Lohnnebenkosten, Cash Flow Umsatzrendite, dynamischer Verschuldungsgrad, Arbeitsintensität, Massenkaufkraft, globale Quasi-Monopole. Ganz übel kommt im ersten Moment die Produktivitätspeitsche . Da lobe ich mir den Sozialismus. Auf die Schnelle fällt mir da ein: Gulags, Dissidenten, Schachgenies, Tschernobyl, Staatssicherheit, Obst an die sozialistischen Jahreszeiten angepasst, Balaton-Spitzel, Weltrekord im Frauen-Kugelstoßen, Reisebeschränkungen, Auftrittsverbote, Mauertote, Hyperinflation, Ausbürgerungen, und natürlich die gute alte Sippenhaft. Eines lässt sich aber über beide Systemversuch behaupten, ohne dass man sich groß rechtfertigen muss. „Es ist bzw. war nicht alles schlecht“.
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Der österreichische Integrationsbericht 2017 wurde veröffentlich. Das Integrationsklima könnte besser sein. Die Bertelsmann Stiftung hat auch ein wenig im Land herum gefragt. 28% der befragten Österreicher wollten keine Moslems zum Nachbarn, dass sind exakt doppelt so viele wie in Deutschland. Ist aber kein islamspezifisches Problem in Österreich. Wir Österreicher tun uns auch mit Juden und Menschen anderer Hautfarbe generell schwerer als andere Nationen. Laut Bertelsmann Umfrage erzielen wir da unrühmliche Spitzenwerte. Gott sei Dank hat die Bertelmann-Stiftung nicht bei meinen Landsleuten nachgefragt was die von Schattenweltmenschen halten. Ich warte ja noch immer darauf dass die Um2 meine Verbannung, die über jetzt 20 Jahre währt endlich aufhebt. Mein Vorschlag. Vielleicht mittels Brief. Gibt doch ganz wunderschöne Briefmarken in Blau. Wundern darf man sich dann eigentlich nicht wenn unter Türken laut Integrationsbericht ein „Entfremdungsprozess“ eingesetzt hat, wenn schon 28% der Befragten keine Muslime zum Nachbarn haben wollen. Jeder dritte Türke ist mit der Art und Weise des Lebens in Österreich nicht einverstanden. 57% der Befragten Türken fühlen sich mit ihrer alten oder aufgegebenen Heimat mehr verbunden. Mich treibt es ja auch in die Ferne. Was ist Herr Erdoğan. Mach mir ein Angebot. Im Integrationsbericht steht noch. Mit Sorge seien vor allem Türkinnen zu betrachten. Warum fragte ich mich. Essen die nix, liegen die in Ketten oder sind die extrem hässlich. Die Sorge bezog sich dann auf die niedrige Erwerbsquote von Türkinnen. Nur 42% haben einen richtigen Job. Frauen ohne Migrationshintergrund sind aber zu 71% berufstätig. Das muss ich aber kurz Einspruch erheben. Ich habe ja keine Ahnung wo sich die Ersteller des Integrationsberichts so herumtreiben. Was denken die was die Bronx-Kopftuchfrauen im Pinguinstyle den ganzen Tag über machen. Daumendrehen, beim Frisör hocken, sich die Titten straffen lassen und sich über die neueste Paleo Diät austauschen und auch sonst viel Blink Blink. Die vollen Einkaufsackerl, die sich Kopftuchfrauen im Pinguinstyle aufladen, obschon sie oft einen Kinderwagen vor sich her schieben oder drauf acht geben müssen, dass die Kleinen nicht auf die Straße laufen, tragen sich nun mal nicht von alleine.
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Der saudi-arabische Filmemacher Mahmoud Sabbagh, von dem gerade die romantische Komödie „Barakah Meets Barakah“ im Kino läuft, sagt in einem Interview mit meiner Qualitätszeitung (die Presse). Wie mir das schon auf den Senkel geht, andauernd hinzuzufügen woher ich meine Information beziehe. Vor ein paar Wochen habe ich ja was unterschrieben, dass ich meines Wissens die Urheberrechte und sonstigen Rechte Dritter nicht verletze. Scheiße was gehen mich die Dritten an. Noch brauch ich kein Klapperl. Ein Klapperl ist ein Gebiss zum Reinstecken und zum Rausnehmen. Dabei sagt dass einem ja schon der Hausverstand, dass ich als Klappstuhl und Schattenweltmensch, der in der warmen Jahreszeit andauernd auf der Donauinsel herum hängt, mit dem Mahmoud Sabbagh eher kein Interview geführt habe. Heute wurde ich kurz gezwungen mit deutschen Urlaubern zu sprechen. Herrschaften in den mittleren Jahren, zwei Pärchen, die mit schwerbepackten Rädern, auf großer Tour waren, und unbedingt ein Foto von sich haben wollten, mit Blick auf Wien, die Skyline wie der Mann sagte und die Donau. Die wollten wissen wie man ins Zentrum kommt. Keinen Ahnung was das bedeutet. Der Mahmoud Sabbagh sagt dann: „Je mehr Geld man hier hat, desto mehr Freiheiten genießt man. Ich glaube dass darin dass das zentrale Dilemma Saudi-Arabien liegt“. Mahmoud dieses Dilemma ist auch in der Wiener Bronx von zentraler Bedeutung. Nicht auszudenken wenn die auf der Donauinsel auf einmal Eintritt verlanden würden. Der Film vom Mahmoud Sabbagh lief bis jetzt noch nicht in Saudi-Arabien. Was auch daran liegt dass es in Saudi-Arabien nur ein Kino gibt. Und in dem dürfen nur Naturdokus gezeigt werden. Ich dachte mir dann. Na hoffentlich nicht nur Saudi-Arabische.
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Ein tolles Wort habe ich gehört. „Erstwagentauglichkeit“.

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