Mittwoch, 21. Dezember 2016
Quo Vadis Facebook?
So, eigens für sie extra eine Kurzform des Textes, weil das Weihnachtsfest in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit an ihre Tür klopft und sie derzeit vielleicht a bisserl lichtwelthaften Vorweihnachtsstress haben, eine Herausforderung die es in der Schizophrenisten-Schattenwelt so nicht zu bewältigen gibt. Und bitte sehen sie es mir freundlich nach, wenn ich an ihren liebsten Themenschwerpunkten wieder einmal grandios vorbeischreibe.

Ich handle gerade die Frage ab, ob Facebook die Quelle für Fake News und Hasspostings ist oder einfach nur das Gewässerbett für den fließenden Strom digitaler Phänomene. Die WFN meint Facebook ist das Bett in das wir uns legen und mir fällt noch das Papier ein auf dem Geschrieben wird. Karosserie geht auch oder der Griller auf den man das Massentierhaltungsfleisch wirft, Kondom weniger. Anders gefragt: Ist Facebook der Verfall der guten Sitten oder einfach nur der Untergrund auf dem sich dieser Verfall abspielt? In Österreich war ja eine Zeitlang der Keller sehr beliebt wenn es um den Verfall der guten Sitten ging. Geschmackträger fällt mir noch ein zu Facebook. Derzeit vertrete ich die Auffassung im Zweifel für den Angeklagten. Aber nicht mehr lange. Was die digitale Welt betrifft bin ich ja. Ausgewiesener Medienrechtler bin ich auch keiner. Nicht einmal ein Eingewiesener bin ich. Erwarten sie also nicht zu viel von mir. Sie werden sicherlich die Fähigkeit besitzen, in dieser Angelegenheit wesentlich tiefer in den Maschinenraum des digitalen Kosmos zu blicken und genauer verstehen, wie die digitale Welt mit Big Data und dem ganzen Zeugs so verzahnt ist und was da nicht alles miteinander verknüpft und vermessen wird. Trotzdem oder gerade deswegen hält mich meine selbstverschuldete Unmündigkeit nicht davon ab mir da selbst was zurecht zu denken. Schmutzige Wäsche habe ich ja gestern gewaschen. Ich meine da schon meine Unterhosen. So das war die Kurzform .

Natürlich sehe ich mich gezwungen, auch eine fürchterlich langatmige Fassung zu schreiben, einfach um mich meiner Existenzberechtigung zu versichern. Unter der Woche wird im Schizophrenisten-Haushalt gearbeitet. Dazu werde ich von der kleinstbürgerlichen Erziehung der ich gewahr wurde mehr oder minder gezwungen . Das wird die FPÖ freuen. Die hat ja in ihrem Russland-Pamphlet mit der Partei Единая Россия ausdrücklich auf eine Moral der Arbeitsfreude hingewiesen. Sie wissen ja. Ganz objektiv betrachtet habe ich in meinem Leben einfach nicht lange genug hart gearbeitet. In Österreich allgemein eine Kardinalsünde und in der Familie des Schizophrenisten im speziellen. Deswegen werde ich auch seit bald 30 Jahren zu keinem Familienweihnachtsfest eingeladen. Vielleicht gibt es auch andere Gründe. Aber ich finde das klingt doch sehr vernünftig. Unter den rot-weiß-roten Teppich lässt sich dieser offensichtlich Makel auch nicht so leicht kehren. Allein schon aus Scham schreibe ich gleich 3 Seiten mehr als eigentlich angedacht. Das ist ein unbewusster Reflex. Da kann ich nix für. Was soll ich sonst auch tun? Den Live-Ticker vom Berliner-Attentat guck ich mir nicht an. Da bekomme ich Kopfschmerzen. Terroristen-Pokémon ist nix für mich. Ich verstehe auch nicht warum Menschen hier herkommen einzig und allein um andere Menschen umzubringen. Der tiefere Sinn solcher Handlungen erschließt sich mir nicht. So fürchterlch ist es hier auch wieder nicht. Nicht jeder hier ist so drauf wie der fette Sack vom Dach und sogar der hat wahrscheinlich seine guten Seiten. Aber unsere Intellektuellen sagen dann gerne immer im Sinne der Anklage mitschuldig. Die kommen dir dann mit dem innereuopäsichen Terror, unfairen Handelspraktiken, der katholischen Kirche, und weiteren Spielarten des Kolonialismus und unlauteren Wettbewerbs. Sicherlich der gute Lars aus Berlin mit seinen 19zehn, der gerade mit seiner ersten großen Liebe der Lena machte und jetzt tot im Kühlschrank liegt, während die Lena neben dem Lars auch noch einen Haxen vermisst, muss sich schon auch an der eigenen Nase nehmen.. An den Attentäter von Berlin!! Meine Schuldgefühle kriegst du nicht. Niemals. Am Wochenende, wenn die hartarbeitenden Menschen die rot-weiß-roten Beine hochlegen, schau ich eh durchgehend Sport. Das nennt man Kultur. Sie werden es nicht für möglich halten, aber als ich gestern Vormittag das Radio anmachte, hörte ich die vertraute Stimme meines Bürgermeistes, wie die im sonorigen Ton, unserer Schwesterstadt Berlin wegen der fürchterlichen Ereignisse, unser aufrichtiges Mitgefühl aussprach. Ah ja dachte ich mir. Hätten wir das auch erledigt. Muss ich mich persönlich nicht mehr aufdrängen bei den Berlinern. Dass Berlin auch einen sozialdemokratischen Bürgermeister hat spielte da natürlich keine Rolle. Wir Wiener wissen einfach was sich gehört.

Der SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann gibt dem aktuellen Spiegel-Print und Plus ein Interview. In diesem Interview kündigt der SPD-Fraktionschefe gegenüber digitalen Plattformen, auch als Soziale Medien bekannt, eine härtere Gangart an. Verstehe ich nicht. Schreibt halt jemand das Gegenteil einer Fake News, was weiß ich, vielleicht eine Gegenrede-Unfaked-News. Kann man das so sagen Gegenrede-Unfaked-News? Mit meinem Englisch steht es ja nicht zum Besten. Was den Hass betrifft. Aus Menschen kommt in der Regel immer nur das heraus was auch in ihnen drin steckt. Wobei hier ist schon eines der zahlreichen digitalen Phänomene auszumachen. Der digital abgesetzte Hass ist eine Distanzwaffe. Mit dem Hass oder auch der Unwahrheit tut man sich aus der Distanz einfach leichter. Fragen sie die russischen Piloten, die über Ost-Aleppo Splitterbomben abwa(e)rfen. Von einer Splitterbombe, abgeworfen aus großer Höhe, kann man sich recht einfach distanzieren. Fliegt man einfach wieder zum Stützpunkt zurück. Aber um an der Wahrheit festzuhalten wie an einem erfolglosen Trainer. Auch westliche Staaten werfen Bomben über Syrien ab. Auf wen genau die ihren Distanzhass schleudern kann ich nicht sagen. Offiziell auf den IS. Aber da gibt es ja noch die Nusra-Front, die sich einst von der Al Quaida abspaltete und sich jetzt Dschabhat Fatah al-Scham nennt oder doch auf Abu Obama, nee Omara. Die eignen dazu auch. Aus Abu Obama könnte man jetzt im Netz schon wieder die Fake-News machen, dass der scheidende amerikanische Präsident nicht in den USA geboren ist. So war das natürlich nicht von mir angedacht. Die Gruppen Tadschammu Fukastim und al-Dschabha al Schamija, habe ich gelesen, werden an sich nur von den Russen bebombt und den Iranern & Friends bekämpft. Genauso wie die sunnitische Mehrheitsbevölkerung Syriens. Die wird so gut wie von allen bombardiert, bekämpft, geschmäht und vertrieben. Die haben sozusagen den Welt-Scherben auf. Wobei die im Jemeniten sind auch arm dran. 500 000 Kinder magersüchtig. Vor der sunnitischen Mehrheitsbevölkerung Syriens hat sich auf die eine oder andere Art die ganze Welt distanziert. Die USA, größte und modernste Militärmacht der Welt geht sogar noch einen Schritt weiter und setzt vermehrt unbemannte Bomben und Raketenabwurfdrohnen ein, einzig um die Distanz zwischen sich und der Tat noch weiter zu vergrößern. Playstation, Bombendrohne, der Unterschied ist maginal. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Hass im Netz. Proportional zur Entfernung wird der immer größer. Da kippt die Meinungsfreiheit schnell einmal in Verleumdung und üble Nachrede. Der Hass im Netz erinnert irgendwie an Geher bei olympischen Spielen. Die neigen auch dazu einfach vom Gehen ins Laufen überzugehen. Unzählige Aufpasser werden da an der Strecke postiert, die genau selbiges verhindern sollen. Diese Aufpasser verteilen dann Verwarnungen an die laufenden Geher. Kassiert ein Geher zu viele Verwarnungen wird der aus dem Rennen genommen und disqualifiziert. Passiert in den sozialen Medien wie Facebook und so eher selten. Oder sagen wir Facebook hat da ein Regelwerk das niemand so genau durchschaut. Fake-News ja ist Gehen, Hass ja ist auch Gehen, aber Titten ist eindeutig Laufen. Jemanden zu beleidigen, der physisch nicht vor einem steht, um vor Dritten zu glänzen, geht in der digitalen Welt, ganz einfach, erfordert so gut wie keinen Mut und nur wenig überwindung. Der Hass im Netz richtet sich ja zu meist an Dritte. Dieser Hass folgt der Logik der Aufmerksamkeitsökonomie. Das Opfer ist nur noch Mittel zum Zweck. Mutig ist es hingegen wenn man jemanden im Netz nicht sofort beteiligt, verleumdet oder verspottet. Das erfordert Größe. Die hat einfach nicht jeder. Wie sagte die Frau Obama: „When they go low, whe go high“. Im Netz bleibt auch der sogenannte Schwabbi-Moment aus. Die Schwabbi habe ja ich vor vielen Jahren durch Mobbing in einen Selbstmordversuch getrieben . An einem Montag saß die Schwabbi auf einmal mit nem dicken Verband an den Handgelenken in der Klasse und der Leutnant, eine verkappte Kampf-Lesbe, deutete sofort mit dem Finger auf mich. Nicht ganz zu unrecht. Das Wort Schwabbi war eindeutig meine Wortschöpfung. Zu meiner Verteidigung kann ich nur anführen dass die Schwabbi und der Leutnant der ersten Stein warfen und mich a bisserl auf süß hatten wie man in Wien zu sagen pflegt, weil ich mich im unterkärntner Dialekt auszudrücken pflegte. Kurz und gut. Sie verstehen worauf ich hinaus will. Im Netz bleibt dieser Moment so gut wie immer aus. In Netz muss niemand dann 2 Monate die Schultasche und die Sorgen eines Opfers spazieren tragen wie ich damals. Wenn der Leutnant im Gasthaus ein Bier wollte, schickt die mich los wie einen Kulli . Kann sein das ich nicht weiter schreibe. Das ist nix.
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