Dienstag, 22. April 2014
"Mein Untergehen"
Neu Seite 65!

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Woher sollte ich auch wissen, dass das werte Fräulein S. in Sachen Untergehen überhaupt kein Talent besaß. Das Talent wenigstens einigermaßen mit Klasse und Stil unterzugehen haben ja sowieso nur die Wenigsten. Über mich habe ich ja schon übelsten Schmutz ausgeschüttet, über mich kann ich nicht viel Gutes sagen, schon gar nicht im klein und kleinstbürgerlichen Sinne. Doch eines muss ich mir anerkennend zugestehen. Ich bin ein Untergeher von Format. Mit Klasse und Stil unterzugehen ist meine große Lebenskunst. Auf irgendetwas muss der Mensch ja stolz sein. So ein untergehendes Leben mit Klasse und Stil zu Ende zu leben, erfordert ein hohes Maß an Ernsthaftigkeit, Disziplin und Entschlossenheit. Unterzugehen mit Klasse und Stil ist eine Lebensaufgabe. So eine existenzielle Verfremdung und Entfremdung von Format muss man erst einmal aushalten lernen. Anfänger oder Neueinstiger sind da meistens heillos überfordert, wenn das Fundament ihrer vertrauten Welt, von dem sie dachten, das es sie ein Leben lang trägt, einfach unter ihren Beinen zusammenbricht. Die sind völlig erschlagen. Haben sie sich dann wieder mühsam einigermaßen hochgerappelt, stehen sie ohnmächtig vor der Trümmern ihrer verschütteten Existenz. Die wollen und können nicht wahrhaben und das völlig zu Recht, das die Ohnmacht ab jetzt ihr bestimmendes Lebensgefühl sein wird. Nicht mehr über sich selbst bestimmen zu können, fremdbestimmt zu sein, nicht mehr agieren sondern nur noch reagieren, halten nur die wenigsten auf Dauer aus. Was nur zu verständlich ist, wer ist schon gern ein Sklave, von den Verhältnissen in denen er lebt fremdbestimmt und geknechtet. So eine narzisstische Kränkung, kann einen schon schwer erschüttern, physisch wie psychisch. Unterzugehen, mit Klasse und Stil unterzugehen bedeutet, dass man es aushalten versteht tief, ganz tief abzusinken, auf den Grund seiner Selbst, bis man nur noch für sich selbst existiert. Das man vereinzelt, gnadenlos vereinzelt und allein ist, mit sich und für sich allein. Das Hoffen auf einen besseren Morgen, in einem anderen Leben kann man sich getrost abschminken. Vorausgesetzt natürlich sie sind zum Untergehen auserchoren oder verurteilt. Ist es aber so weit, hat man sich seiner ungeschminkten Wahrheit zu stellen, die darauf hinausläuft, das man absäuft. Anders ausgedrückt, Untergehen heißt nicht ganz tot aber auch nicht mehr ganz am Leben zu sein. Dieses Vakuum, ist ein existenzielles Vakuum, das man stoisch ertragen muss. Jedes Aufbegehern gegen diesen Zustand ist zwecklos. Mitunter fühlt sich dieser Zustand natürlich gespenstisch an, wenn nichts von einem mehr ablenkt, wenn man andauernd auf sich und seine Verfremdung und Entfremdung zurückgeworfen wird. Normale Klein und Kleinstbürger, die in einem einigermaßen normalen sozialen Umfeld existieren, starren ja alle 10-15 Sekunden auf ihr Handy, weil sie sich ansonsten allein, ungebraucht und ungeliebt fühlen. Der heutige Klein und Kleinstbürger will ja andauernd erreicht werden. Das ist sein Fetisch. Die Maschinen zwingen ihn dazu. Maschinen sind ja die wirkungsmächtigsten Wirklichkeitsmacher. Sich gegen die maschinelle Wirklichkeit stemmen, ist ein verdammter Drahtseilakt, denn wer will schon der jenige sein, der eine Herz-Kreislaufmaschine zum Stehen bleiben zwingt. Der digitale k+k Bürger will andauernd nachgefragt werden, das ist sein Warencharakter. Dieser Verlockung kann er nur schwer widerstehen, weil das erreicht werden ja auf einen zurückwirkt. Alle wollen was von mir, jammert das digitale k+k Bürger vor sich hin, während er in Wahrheit heilfroh darüber ist, das die Nachfrage so groß ist. Ein Untergeher von Format hingegen ist nicht mehr erreichbar. Ein Untergeher von Format besitzt kein Handy. Einen untergehenden Menschen hat das Leben längst aus dem klein und kleinstbürgerlichen Telefonbuch gestrichen. Ein untergehender Mensch wird nicht mehr angerufen. Ein untergehender Mensch ist in der Gunst der anderen soweit abgesunken, dass er nicht mehr angerufen wird, weil er es nicht wert ist angewählt und erreicht zu werden. Ein untergehendes Leben ist auch immer ein entwertetes Leben, abgewähltes, unerreichbares Leben. Ein untergehender Mensch wird irgendwann zu einem vergessen und dadurch auch vereinzelten Menschen. Ein untergehender Mensch lebt in der Gedanken und Erinnerungen der anderen nicht mehr weiter. Kommt er doch einmal in den Gedanken der Anderen vor, dann erinnern sie sich an einem nur mit Abscheu und Ekel. Dann benützen sie dich nur noch, um sich an ihrer nach k+k Maßstäben einigermaßen gelungenen Existenz zu ergötzen. Schrecklich was aus dem geworden ist, sagen die dann mit gespielter Anteilnahme und geheucheltem Mitleid zu Ihresgleichen. Wirklich schrecklich. Nur auf die Idee dich trotzdem einzuladen, wollen sie nicht mehr kommen. Die haben Angst dass so ein untergehendes Leben auf sie abfärbt und mitreißt, in einen wilden Strudel Destruktivität, der wie ein Sog wirkt. Sieger geben sich nicht mit Verlierer ab. Ich habe noch nie ein Siegerinterview von einem Tennisspieler gehört, der sich nach gewonnen Final-Sieg, löblich über seinen Erstrundengegner äußerte. Im Leben ist es wie in der Formel 1 wenn Fahrer zur Überrundung anstehen. Denen zeigt man extra die blaue Fahne, damit sie die Schnelleren nicht unnötig aufhalten. Und tun sie es doch hin wieder, weil die die blaue Fahne zu spät sehen oder übersehen, droht ihnen der Überrunder mit der Faust. Genau so ist es auch im Leben. Niemand der sich als Sieger fühlt lädt einen Überrundeten zu seiner Sieger-Party ein. Verlierer bleiben ja zumeist unter sich, denn sogar in einer Runde auftrainierter Verlierer, gibt es immer einen der noch ärmer dran ist, der eine noch jämmerliche Figur abgibt. Ein untergehender Mensch, ist früher oder später sozial tot und dadurch ausgegrenzt, ausgesperrt, und dem Vergessen anheimgefallen. Und genau an diesem Punkt setzt die Lebenskunst eines Untergehers mit Format an, indem dieser nicht im Selbstmitleid zerfließt und auch nicht völlig zerbricht, sondern für sich weiterlebt, so als ob man mitten im Weltgeschehen steht. Der Untergeher mit Format erfindet sich eine heile Welt im Unheilen. Ich z.B. lebe wie ein spießiger Klein und Kleinstbürger, obschon ich so tue als ob mir alles k+k verhasst ist. Das ist genau das Paradox. Ich kann nur k+k Leben. Ich bin bis oben hin zu mit k+k Werten. Ich wurde mit k+k Formvorschriften gemästet. Genaugenommen bin ich schlimmer als der durchschnittliche k+k Bürger, denn ich komme auch ohne Uhr nie zu spät. Es ist die Hölle. (hahaha) Gott sei Dank bin ich Schizophren. Allein die Schizophrenie hat mich vor dem Schicksal, ein übler k+k Bürger vom Scheitel bis zur Sohle und darüber hinaus zu sein bewahrt. Gott sei Dank fliege ich auch ohne merkliche Anstrengung übers k+k Kuckucksnest hinweg. Gott sei Dank sage ich U wenn die k+k Bürger A sagen. Obschon ich ihr Verhlalten imitiere sage ich U und nicht A. Da mich die k+k Bürger vor über einem 1/4 Jahrhundert aus ihrer Lebensumfangmitte eliminierten bin ich nur rein äußerlich, also förmlich ein k+k Bürger. Weiter drinnen tobt das wilde, ungezähmte Leben, das jeden Tag aufs Neue von k+k Tabletten im Zaum gehalten wird. Das will nicht jeder können wollen. Die Leute, die vom Untergehen bedroht sind, wollen ja nicht mit Format untergehen, sondern die wollen verständlicher Weise zurück an ihrem angestammten Platz. Das ist wie im Profifußball. Welcher Profi sitzt schon gerne auf der Tribüne? Ich kann mich noch gut an das Drama um den Michael Ballack erinnern, als der nicht mehr ins de. Nationalteam berufen wurde. Der wollte und konnte das nicht verstehen. Deswegen ist die Angst der Menschen vor dem sozialen Abstieg mehr als nur berechtigt. Ein sozialer Absteiger ist auch immer ein Norm-Verletzter. Sozialer Abstieg heißt immer Ächtung und menschenunwürdige Bevormundung. Andere schauen durch einen hindurch, denken durch einen hindurch, fühlen durch einen hindurch. Irgendwann ist man nur noch da um das Teilnehmerfeld aufzufüllen. (hahaha, lustig) Irgendwann ist man nur noch eine Nummer, schlimmer ein Schmarotzer, der sich wie eine Zecke an die rechtschaffenden Klein und Kleinstbürger heftet und sich von ihrem rechten Schaffen ernährt. Schauderhaft so etwas. Ein Mensch der so etwas tut kann nur einen schauderhaften bis keinen Charakter haben, sagen die Klein und Kleinstbürger zu sich. Untergehende Menschen sind zumeist auch nicht besonders symphatisch, weil sie ja andauernd panisch um sich schlagen. Jeder wird panisch wenn er abzusaufen droht. Sogar Selbstmörder schlagen wie wild um sich wenn der erhoffte Erstickungstot eintritt. Untergehen ist immer Verfremdung, Entfremdung und Vereinzelung, die einem in einem Entschlossenheitswettbewerb gegen sich selbst zwingt. Die Verbitterungsgefahr ist enorm. Nichts mehr haben, nichts mehr sein, nichts mehr können, verbittert nachhaltig und verunstaltet einen. Es gibt kaum etwas Jämmerlicheres als einen verbitterten Untergeher. Die sind krankhaft rechthaberisch, abgestumpft und gefühlsarm. Die haben auch nicht mehr die Kraft um auf ein gütiges Danach zu hoffen, indem die Letzteren die Ersteren sein werden. Die sehen überall nur noch riesige Kamele mit steifen Hälsen, die durch Nadelöhre gehen, die sich Triumphbögen verhalten.

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Zukurzgekommene, die sich mit dem Untergehen nicht anfreunden wollen/können, sehen alles aus einer grotesk zusammenschrumpften und eingeschrumpften Perspektive, weil sie ja in dem unguten Gefühl leben das jeder auf sie herabsieht. Zukurzgekommene sind immer der Gefahr ausgesetzt vom Neid, im wahrsten Sinne des Wortes, zerfressen zu werden. Ist erst einmal die oberste Schicht Kultur, Anstand und Sitte vom Neid durchgefressen, bleibt nur noch die nackte Karosserie Menschen über. Kein schöner Anblick wenn man mich fragt. Und dieser vom Neid zerfressend Mensch legt dann eine Destruktivität und Zerstörungs-Bereitschaft an den Tag, die einzigartig auf diesem Planeten ist. Zukurzgekommene, die auch von ihrer inneren Struktur viel zu kurz geraten sind, tun ja in Friedenszeiten nichts lieber als in haltungsschwachen Schuldzuweisungen und schwchsinnigen Verschwörungstheorien abzusaufen, also unterzugehen. An der Bereitschaft an den hirnrissigsten und dümmsten Verschwörungstheorien, die man sich nur erdenken kann festzuhalten wie an der Idee der Menschenwürde, oder nach besser gleich selber eine noch hirnverbranntere VT mitzuerfinden, kann man ganz schön den Zukurzgekommenen erkennen. Staatlich anerkannte Wahnsinnige wie ich, die sich mitunter verfolgt fühlen, glauben ja nur selten an altbackene Verschwörungstheorien. Wahnsinnige haben es gerne etwas subtiler. Ich fühle mich ja von der Vergangenheit verfolgt, aber dazu komme ich noch. Ganz schlimm ist ja der digital gut vernetzte Zukurzgekommene. Das Netz geht über von digital gut vernetzten Zukurzgekommenen, die sich andauernd ihre eigene Wirklichkeit erfinden und zwar vom PC oder Laptop aus. Vor eigenen PC oder Laptop aus erklären sie dir dann die geheimsten Weltzusammenhänge und dann verraten sie dir wohin die geheimen Weltzusammenhangsstränge so führen. Nämlich genau bis zu ihren PCs und Laptops. Das Netz schwappt über von ziemlich haltlosen Schuldzuweisungen und völlig schwachsinnigen Verschwörungstheorien auf Wirtshaustischniveau. Soziale Netzwerke muss sich wie einen Wirtshaustisch vorstellen, der sich um die halbe Welt schlängelt. Entsetzlich ist das. Andauernd fühlt sich im Netz irgendwer von einer noch größeren und noch unheimlichen Macht verfolgt oder bedrängt. Jeder, das stimmt jetzt natürlich nicht, sagen wir ein nicht unbeträchtlicher Anteil von Blogger tut andauernd so als ob da ganz geheime Kräfte am Werk wären, die uns alle fernzusteuern gedenken, was natürlich ein ausgewiesener Blödsinn ist, weil die einzigen hinter denen wirklich eine höhere Macht her ist, wie z.B. der deutsche Verfassungsschutz, sind einige Politiker und Bundestagsabgeordnete von der PDS und der NPD. Die NSU (Nationalsozialistische Untergrund-10 Morde) war ja deswegen so erfolgreich weil jahrelang niemand hinter ihnen her war. Fragt sich nur warum? Die NSA ist ja erst einmal hinter allen her, also niemanden, bis dann die Algorithmen greifen. Was der k+k Durchschnittsbürger so den ganzen lieben Tag über so tut oder meistens nicht tut, geht den geheimen Weltzusammenhängen völlig am Arsch vorbei. Für den zukurzgekommenen k+k Durchschnittsheini interessiert sich höchstens die Werbung, weil sie ihm irgendeinen Ramsch andrehen will. Und da auch nur solange man einigermaßen Kreditwürdig ist. Spätestens in ein paar Jahren wissen die Werber eh schon auf den Euro genau wie es um ihre Kreditwürdigkeit bestellt ist. Und dann schicken sie dir die eh nur noch Werbung, die dem zur Verfügung stehenden Kontorahmen angepasst wurde. Kriegen sie dann nur noch Werbung über 1 Euro Ramsch, wissen sie ganz genau dass sie gerade dabei sind unterzugehen. Weil der zukurzgekommenen k+k Weltdurchschnittsheini das so nicht wahrhaben will/kann, da er im Untergehen völlig unerfahren ist, regt er sich dann fürchterlich über die amerikanischen Imperialisten auf, die im syrischen Bürgerkrieg, die einigermaßen säkularen Aufständischen, nur halbherzig mit Waffen und Logistik unterstützen, weil dieser unnützen amerikanischen Okkupanten in Wahrheit, einen ganz geheimen Deal mit den Iranern am Laufen haben. Und der nächste k+k Durchschnittsheini, der einen leichten Hang zum verschwörerischen Untergehen mitbringt, bringt dann auch noch die jüdische Lobby in den USA ins Spiel, die ja die immer nach der Weltherrschaft strebt. Das ist auch der Grund warum sich die Israelis mehr oder minder, mal abgesehen vom Gaza-Streifen und ein paar unbebauter, brauner Flecken im Westjordanland, mehr oder minder eingemauert haben. Und ich wahnsinnig begabt wie ich nur nun mal bin, fühle mich dann vom Mossad verfolgt, weil ich die Ansichtskarte meiner beiden Freunde, die vor kurzem in Israel waren, heute noch nicht bekommen habe. Als Einziger! Alle anderen haben ihre Ansichtskarten mit dem israelischen Stempel drauf bekommen. Logisch das ich mich dann vom Mossad verfolgt fühle. Ich habe ja sogar einmal eine Freundin verlassen, weil ich dachte die wäre vom Geheimdienst. (Gestapo) Aber ansonsten interessiert sich niemand für den nur durchschnittlich wahnsinnigen, zukurzgekommenen k+k Durchschnittsheini. In dieser Hinsicht bin ich ein Vorzeige-Zukurzgekommener. Für mich interessiert sich bis auf den Mossad (des is a Scherz, mit der Gestapo weniger) auch niemand. Ich bekomme übers oder via Internet immer nur Werbe-Junk. Das ist so, weil ich in den Augen der Welt eben Junk bin. Ich bin ja dermaßen Junk, das ich ausschließlich nur noch Junk-Werbung bekomme. Egal ob analog oder digital. Sogar an meiner Wohnungstür hängt andauernd a Sackerl mit Junk-Werbung. Ich gehe richtiggehend in Junk unter, weil ich durch und durch Junk bin. Mir lässt Porsche/VW keine Werbung über den neuen Porsche 911 Turbo S, Listenpreis ab 246 000 Euro zukommen, weil sie mehr oder minder genau wissen, da so ein innovatives Vorgehen, so gut wie keinen Sinn macht, wenn ich dahinter stecke. Morgen z.B. gehe ich wie jeden Samstag zu meinem Stammtürken auf einen Stammkebab. Und wie jeder weiß ist so ein Kebab Junkfood. Damit will ich aber nicht zum Ausdruck bringen das mein Stammtürke Junk ist. Ist er natürlich nicht, der hat wie ich eine unantastbare Menschenwürde, obwohl er andauernd auf seiner türkischen Menschenwürde besteht, die sich auch darin von der österr. Würde unterscheidet, das die türkische Menschenwürde viel seltener Miniröcke trägt. Die türkische Menschenwürde ist immer ganz verknotet. Das wiederum bedeutet aber nicht das die türkische Menschenwürde wegschaut, wenn die minigerockte österr. Menschenwürde ihre Blicke auf sich zieht. Die arabisch-stämmige Menschenwürde funktioniert im Großen und Ganzen genauso wie die türkische Menschenwürde, ist aber doch noch um einiges verknoteter oder zugeknöpfter als die türk. Menschenwürde. Ich kenne einen Araber der verlässt umgehend den Raum wenn eine minigerockte Menschenwürde selbigen betritt. Dann geht er raus vor die Tür und sieht sich auf seinem Smartphone, Personen an, die ihre Menschenwürde völlig offen, also nackt zur Schau stellen. Wird er dabei von einer Person beobachtet die sich für sein Über-Ich ausgibt, regt er sich sofort mächtig über die völlig nackte westliche Menschenwürde auf, weil er so etwas schamloses wie die westliche Menschenwürde für entwürdigend hält. Ich weiß das ist alles ziemlich kompliziert. Zurück zum Einfachen. Sind sie in ihrem Leben an einem Punkt angelangt an dem sie nur noch Werbejunk bekommen, während sie einen Kebab hinunterwürgen, Burger kommen natürlich auch in Frage, dann können sie davon ausgehen das sie durch und durch Junk sind. (hahaha) So einfach ist das. Nur mir macht das nichts aus. Ich war schon immer Junk. Über den Junk-Status bin ich nie hinausgekommen. In den Augen der Welt, meiner beiden UMS, ja sogar in den weichkäsigen Augen meines Vaters, bin ich Junk, war ich Junk, werde ich immer Junk bleiben. Für den k+k Österreicher bin ich sowieso nur Junk. Um Gottes Willen wenn das meine Seelentante liest, die sich ja entschieden, aber mit nachlassenden Erfolgt dagegen wehrt, mich als Junk zu sehen. Die will mir immer ausreden das ich nicht Junk bin. Das ich Junk bin damit habe ich mich schon längst angefreundet, weil ich ja ein Untergeher mit Klasse und Stil bin. Nur der zukurzgekommenen k+k Durchschnittsheini will einfach nicht wahrhaben das er Junk ist, deswegen erfindet er sich jeden Tag eine schöne Junk-Empörung, die im Grunde keine höheren Kosten einfordert, weil die online-Zeiten ja nicht mehr per Sekunde sondern pauschal abgerechnet werden. Der digital gut vernetzte Zukurzgekommene, der einer latenten Junk-Gefahr ausgesetzt ist, lebt ja an sich nur von und für seiner Junk-Empörung, die darauf hinausläuft das er nicht wahrhaben will das er Junk ist. Die wirklichen Verhältnisse sind den digitalen Zukurzgekommenen zu meist völlig gleichgültig. Die wollen nur ihren Junk loswerden. Aus denen spricht zu meist nur der blanke Neid, der dann durch Empörung kaschiert wird. Erst wenn es im Internet schön stürmt, sind die ganz in ihrem anonymen Element. Diese anonyme Wut, ist ja auch so ein Element des Junks. Bekommen Zukurzgekommene, die auch innerlich/moralisch zu kurz geraten sind, irgendwann doch einmal Überwasser, wie die Kleinst und Kleinbürger im dritten Reich, dann wird’s fürchterlich. Nichts ist schlimmer als die in die Tat umgesetzte Rache, verbitterter und zu kurz geratener k+k Bürger. Das dritte Reich war ja gerade deswegen so menschenverachtend und letztendlich tödlich, weil ein verbitterter k+k Bürger wie der Hitler das große Sagen hatte.

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Um nicht in die Verlegenheit zu geraten im Ungefähren einer Junk-Empörung unterzugehen. Ein Versuch eine Junk-Empörung aus dem Ungefähren heraus zu lösen wie gekochtes Fleisch von einem Knochen. Hier eine meiner derzeit liebsten Junk-Empörungen. Wegen der sagenhaften Pleite der Hypo Alpe Adria Bank, (10-11 Mrd. der derzeitige Stand), sieht sich die österreichische Bundesregierung gezwungen, die Ermessensausgaben aller Ministerien zu kürzen. Gut beraten und in der Sprache uneigentlich wie die Politiker heutzutage nun einmal sind, sprechen politische Verantwortungsträger nicht mehr von einer krachenden Pleite oder einem glatten Bankrott, sondern sie reden von dieser Abwicklung oder einer weiteren Auslagerung von Verbindlichkeiten/Risiken in eine sogenannte „Bad Bank“. Die Bad Bank ist der fiskalische BadBoy. Mit Auslagerungen und Bad Boy-Gefühlen kenne ich mich ganz gut aus, denn bad und risikobeladen wie ich nun einmal bin, wurde ich ebenso in einer Bank ausgelagert die Wien heißt. Großstädte eigenen sich ja hervorragend zum Absorbieren und unschädlichen machen vom ehemaligen Provinz-Bad Boys. Die Großstadt treibt den Provinz-Bad Boy vor sich her, bis dem der Atem stockt. Schneller als man es kommen sieht hat man sich dann auch schon erschöpft und vom Provinz-Bad ist nichts geblieben, außer eine erschöpfte Gestalt verlebter Lebensfransen die vom Großstadtgetriebe zerrieben werden wie der Parmesan von einer Reibe. Großstädte haben immer den längeren Atem. Gegen Großstädte anleben ist eine Unmöglichkeit. Gegen Großstädte kann man sich nicht auflehnen. Großstädte fressen dich und spuken dich wieder aus, kommt ganz drauf an wie krass dein Provinzialismus ist. Einer Großstadt brauchst du nicht blöd zu kommen. Die hat immer den längeren Atem. Solange die Müllabfuhr pünktlich kommt lässt sich die Großstadt nicht aus ihrem Konzept bringen. Von nichts und niemanden. Großstädte vereinzeln dich. Andauernd ist man in der Großstadt der Gefahr ausgesetzt zu vereinzeln. Eine Großstadt ist eine manische Vereinzelungsmaschine, in der es zu geht wie in einer Eiswürfelmaschine. Gründe fürs vereinzeln gibt es unzählige. Verstörung, Zerstörung, Vereinzelung. Alt werden in der Großstadt ist auch eine einzige Tortur. Eine Großstadt zwingt dir ihr Tempo auf. Kommst du irgendwann nicht mehr mit Pech gehabt. Dann stehst du mitten am Zebrastreifen während die Ampel auf Rot umspringt und Motoren ungeduldig aufheulen. Selber Schuld schnauzt dich die Großstadt an, wir haben dich doch bei Grün losgeschickt. Fremde Gesichter, auf unerklärlichen Gestalten, die unverständliche Wortbrocken auskotzen. Nicht jeder hat den Großstadtblick drauf. Nicht jeder kann mit der Gleichgültigkeit der Großstadt umgehen. Den gleichgültigen Großstadtblick muss man erstens können und zweitens aushalten. Der Mann der gerade um die Ecke biegt noch nie gesehen. Die Frau die nach ihrem Handy greift, keine Ahnung wer das ist. Der Verkehr der andauernd durch einen hindurch rauscht, angsteinflößend. Dieser alte Mensch der sich die Häuserfassaden lang schleppt, verstörend. Das ist die Welt? Und wo bitte ist nur das Blau des Planeten geblieben von dem die Menschen so schwärmen. Wenn schon nicht blau doch etwas mehr Grün. Deswegen freut man sich auch so wenn wenigstens im Supermarkt, die Butter oder die Milch immer an derselben Stelle stehen. Sehr schön denkt man sich, ein bekannter Weg, der zu einem vertrautem Ort führt, der für diese angenehme Bewusstlosigkeit sorgt, die gut für den Blutdruck ist. Und die riesige Warze, auf der rechten Wange der Kassiererin, wird mit den Jahren auch immer schöner. Anfangs dachte man sich noch wie grausig. Aber mit den Jahren hält man hilfesuchend genau nach dieser Warze auf der rechten Wange der Kassiererin Ausschau. Schlägt man dann von der Großstadt gerädert die Wohnungstür hinter sich zu und schlägt die Zeitungs auf, steht da das die Großstadt weiterwächst und neue Wohneinheiten geplant und hochgezogen werden. Und ein 88jähriger soll mit einem Großstadt-Schnitzelklopfer jungen Frauen die Köpfe einschlagen. Und der Fahrer der Linie 31 wurde auch niedergestochen. Angeblich von einem Irren, der unter krankhafter Vereinzelung leidet. In Wien werde ich den Stauten eines Untergehers entsprechend abgewickelt. Verhallendes Atmen, das die Farbe der Wände annimmt, Verfall, Sterben, Armengrab, Wohnung neu ausmalen und der Nächste versucht gegen die Gesetzmäßigkeiten der Großstadt anzuatmen, während neue Wohneinheiten in Planung gehen und die Fahrer/innen der Wiener Straßenbahnen in einbruchsicheren Käfigen sitzen. Natürlich ist die Großstadt gleichzeitig auch ein Eldorado für hippe Leute, Großstadtalltags-Leute, Leute mit Großstadtberufen, Künstler, Minoritäten aller Art, Immigranten, Illegale, Drogensüchtige, entflohene Häftlinge, abgängige Psychiatrie-Patienten, Hurenstecher (also ich) und Perverse. Letztens kam ich am Wiener Aids Haus vorbei. Schon eine ziemlich gelungene Einrichtung. Wenn man schon von Aids heimgesucht wird dann nur in der Großstadt. Am Land, in einer Kleinstadt oder einem Dorf an Aids erkrankt zu sein, halte ich für keine gelungene Idee. An wen soll man sich den dann mit seinen Ängsten und Nöten wenden? An den Herrn Pfarrer, den Platzwart vom Tennisplatz, den Fußballtrainer aus dem Jugendzeit oder die Frau Nachbarin, die so stolz auf ihre Tochter ist, weil die gerade ihre Aufnahmeprüfung für das Medizinstudium bestanden hat? Die Anonymität der Großstadt ist immer Segen und Fluch zugleich. Sexuelle Neigungen die etwas vom Durschnitt abweichen sind zu meist ja auch Großstadt-Sexneigungen. In der Großstadt findet man dann auch viel leichter Gleichgesinnte. Was machst den als wenig monogamer Homo in einem Dorf, oder da wo ich ursprünglich herkomme. Da kannst dir selbst einen lutschen oder der Gams. (hochalpines Tier)Seit kleinen Ewigkeiten flüchten Minoritäten in die Großstadt, von den moralisch verbrämten Zu und Untergriffen zurückgebliebener Hinterwäldler. In der Großstadt schließen sich diese Minoritäten dann zu dieser/jener Community zusammen, weil sie noch immer Angst haben vor der Vereinzelung, die sie schwach und angreifbar erscheinen lässt. Einer wie ich schließt zu niemanden auf. Ich eigne mich nicht zum Zusammenschluss. Das ich für die Großstadt nichts übrig habe und die Großstadt nichts für mich, beruht auf einem Missverständnis. Ich bin rein zufällig hier gestrandet wie Fisch, den niemand zurück ins Wasser wirft, weil er so mickrig ist. Ich tu ja nur so als ob ich in dieser Großstadt lebe. Während ich das Leben eines Klein und Kleinstbürger imitiere, tu ich ja nur so als ob ich in der Großstadt lebe. Dabei lebe ich immer schon mit dem Rücken zu dieser Stadt, klein und kleinstbügerliches Verhalten imitierend. Ich bin eher ein Gefangener. Wien ist mein Großraum-Gefängnis. Und ich habe lebenslänglich. Mein Scheiten ist so groß das ich es nur in einer Großstadt unterbringen konnte. Nur in der Großstadt fragt niemand nach deinem Tablettenkonsum, weil in der Großstadt eh jeder fürher oder später auf irgendetwas drauf ist oder drauf war. Eine Stadt die nicht auf Droge ist, ist keine Großstadt. Eine Großstadt wie Wien muss man erst einmal für sich entdecken. Eine Großstadt muss man erkunden und schauen wie sie auf einen wirkt. Ich überlasse das Wirken einzig und allein den Medikamenten. Daran ist nicht die Großstadt schuld. Ich bin klein und kleinstbürgerlich verstört. Eine Großstadt wie Wien schwappt ja über von kulturellen, gesellschaftlichen und kulinarischer Möglichkeiten. So eine hochentwickelte Großstadt wie Wien bietet jedem etwas. Nur ich will mit den großstädtischen Herrlichkeiten, abgesehen von der Donauinsel, nichts zu tu haben. Ich bin an einer Passstraße aufgewachsen, die mitten durch die Karawanen führte. Für eine Großstadt bin ich viel zu provinziell oder einfach gestrickt. Ich bin Wege entlanggegangen die waren so einfältig das sie sich nicht einmal gabelten. Auf diesen Wegen ging man hin und zurück, hin und wieder zurück. Links und rechts von diesem Weg war Fels oder Wald. Seit gut zwanzig Jahren lebe ich in der Großstadt, aber wenn ich mich Menschen nach dem Weg fragen, verstehe ich immer nur Bahnhof. Tut mir leid antworte ich dann immer, ich will nicht unhöflich sein, aber ich habe keine Ahnung wo ich mich gerade aufhalte. Und wenn ich ganz ehrlich bin will ich es nicht einmal so genau wissen. Ich weiß weder welchen Namen diese Straßen, die uns Einkreisen wie die Ringe des Saturns, mit sich tragen noch wo hin sie führen, geschweige denn warum. Ich gehe diese Wege nie zu Ende. Ich kann ihnen da nicht weiterhelfen. Vielleicht fragen sie diesen Mann da. Und wirklich der wusste den Weg, obwohl die Farbe seiner Haut und die Sprache die er sprach, eindeutig mich in der Favoritenrolle für den richtigen Weg sahen. Doch eines kann ich. Ein Mann, Typ Student schob sein hippes aber luftschwaches Singlespeed-Bike, das ihn an sich zu einem hippen Singlespeed-Treffplatz bringen sollte, wo seine hippen Singlespeed-Bike Freunde ungeduldig auf ihn warteten. In seiner Not fragte er mich ob ich ihm bei seinem Problem helfen könnte. Also gingen wir zu meiner Wohnung. Ich holte meine Fahrradpumpe und pumpte ihn das Rad auf. So ein Verhalten ist typisches für einen Provinzler. Eingesessene Großstädter tun sich das nicht an. Nicht weil sie die schlechteren Menschen sind, sondern weil sie in Großstadt-Zusammenhängen denken. Dafür würden sie sich auf einem einfachen Weg verirren. Erst wenn ich mit dem Rücken zur Großstadt die Donauinsel betrete habe ich keine Orientierungsprobleme mehr. Auf der Donauinsel legt sich meine Angespanntheit, weil sich der Weg, der um die Donauinsel führt, so gut wie nie gabelt. Der führt einmal um die ganze Insel herum, die meiste Zeit immer nur geradeaus. Das gefällt mir auch so an Amerika. Einfach losfahren, den lost Highway entlang und am besten nie ankommen. Ich komme vom Thema ab.

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