Donnerstag, 27. April 2017
Falscher Einwurf
der imperialist, 16:28h
Bayern München
Bin gerade vom kleinstbürgerlichen Blogger Memet auf der Flucht. Der steht genau ober mir. Jetzt natürlich nicht mehr. Der macht wahrscheinlich immer Google-Übersetzer. Hab ich letztens auch gemacht bei Netflix. Der arme Inder mit dem ich chattete, weil ich nicht wusste wie man sich auch ältere Staffeln angucken kann, hat kaum was verstanden .
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Diese Woche ging sich eine zarte Blüte von Donauinsel aus. Jetzt ist wieder Wetter draußen. Wenn sie mit dem Auto Richtung Süden fahren, runter nach Kroatien, immer weiter runter, kommt irgendwann eine Wetterscheide. Da wird es auf einmal spürbar wärmer . Auch in den Gedanken. Wetterscheide ist der neue Running Gag. Nee nix Sexuelles mit zu feucht. Bei jedem Wettereinbruch, draußen hat es wiedermal unter 10 Grad, maile ich dem S., dass in der Bronx schon wieder Wetterscheide ist. Die Sibirische halt. Der S. versteht mich dann. Wir haben ja mal zusammen die Wetterscheide. Worauf ich eigentlich hinaus möchte. Wenn ich könnte wie ich wollte, würde ich ja gerne darüber hinaus mögen, immer Richtung Süden würde ich wollen, bis es spürbar wärmer wird. Auch in den Gedanken. Menschen die in ihrem Leben frieren haben es nun mal gerne wärmer. Auf der Insel hatte ich das seltene Vergnügen mal eine Katze zu grüßen. Ka Spaß. Natürlich nicht die Person dazu. Wozu auch. Auf der Insel gibt es einen Kerl, unter Umständen a bisserl plemplem, der geht mit seiner Katze Gassi.
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Heute lief auf MDR ab 00 50 Uhr ein Unplugged-Konzert von Marius Müller Westernhagen. Auf Tabs hörte sich die Musik ganz wunderbar an. Westernhagen ist wunderbare Tabs-Musik. Slow Jazz eignet sich dazu auch ganz hervorragend. Im Song „Willst du Tanzen“ gibt es ein paar ganz wunderbare Zeilen:
„Ich weiß, ich bin
Ein alter Narr
Der seine Fehler
Wie Freunde um sich schart“
___________________________________________________________
Das bedrückende an der Bronx ist. Hier ist alles echt. Nie ist etwas wie im Film.
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In Österreich tobt schon wieder der Streit um das Kopftuch. Es ist das Grauen, das nackte Grauen. Am Kopftuch entzündet sich immerzu der kleinstbürgerliche Volkszorn. Dass unsere Regierung gerade das Demonstrationsrecht einschränkte ist den Kleinstbürgern, die ja die geborenen Untertanen sind, völlig gleichgültig. Zur öffentlichen Gegenrede fehlt denen jegliches Talent. Die können nur mosern, stänkern und die Schuld an ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit auf andere (ab)schieben, wie z.B. auf Frauen, die aus welchen Gründen auch immer, ein Kopftuch tragen. Das die neuen Demonstrationsregeln unter anderem eine 48-stündige Frist für die Anmeldung vorsehen, kümmert den österreichischen Kleinstbürger nicht. Widerstand gegen Autoritäten nicht mit uns. Ist wie mit dem Bauer. Der frisst auch nur das was er kennt. Auflehnung liegt nicht in unserer DNA. Gesetzesverschärfungen sind das Salz in der ideologischen Suppe des Österreichers. Ich will nicht schon wieder darauf hinweisen. Wir sind hier nun mal die Nachkommen ganz schrecklicher Kleinstbürger. In Österreich gab es noch nie eine bürgerliche Revolte die Erfolg hatte. Das großbürgerliche Österreich haben wir ja einst vertrieben oder umgebracht. Überlebt haben das nationalsozialistische Gemetzel, nur die allerkleinsten Kleinstbürger, hochtalentierte Untertanen, die sich geschickt wegduckten oder einfach nur (schreckliches) Glück hatten. Wie freies Atmen geht wissen wir nicht. Wir können gesellschaftlich nur stickig. Die frische Luft hoch oben auf den Bergen ist ja auch nicht mehr das was sie einmal war. Massentourismus, volkstümliche Schlagergülle, wahlkämpfende Politiker, die immer ganz hoch hinaufsteigen in unsere Berge, um unterm Gipfelkreuz der richtigen Gesinnung, ihren grauenhaften Nationalstolz zu weiden wie Bergziegen. Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen, hat anscheinend mit einem Interview, in den sozialen Medien für helle Aufregung gesorgt. Frage? Gibt es auch dunkle Aufregung. Vor Schülern sagte er, es werde noch der Tag kommen, wo man alle Frauen bitten müsse, aus Solidarität ein Kopftuch zu tragen. Der Bundespräsident machte eine tatsächlich um sich greifende Islamophobie aus. Ganz Unrecht hat der Präsident aller ÖsterreicherInnen da nicht. Der österreichische Kleinstbürger hat es nicht so mit Korrelation und Kausalität wenn es um Muslime geht. In seinem kleinstbürgerlichen Groll will der zwischen dem Ergebnis des türkischen Verfassungsreferendums, bei dem 73,2% der gültigen Stimmen mit einem Ja für die Verfassungsreform votierten und dem demokratischen Recht einer Frau sich in Österreich zu kleiden wie es ihr im Grunde beliebt, einfach nicht unterscheiden. In seiner Bitterkeit giert der österreichische Kleinstbürger nur so nach solchen Ereignissen wie eben dem türkischen Verfassungsreferendums, um sich in seinen Vorbehalten Muslimen gegenüber schön bestätigt zu fühlen, wie fürchterlich rückständig und entsetzlich hitlerwäldlerisch, nee hinterwäldlerisch der Kleinstbürger ist. Angefacht wird diese Glut des Grolls immerzu durch die fremdenfeindliche FPÖ und die Boulevardmedien. Der Obmann der FPÖ H.C. Strache hatte auf Facebook einen „offen Brief“, über das Ergebnis des Verfassungsreferendums veröffentlich, der eigentlich eine sehr gelungene Mischung war aus Ironie und Zynismus. Natürlich war alles nur geklaut von der deutschen Autorin Gabriele Brinkmann. Der öffentliche Diskurs wurde von der FPÖ über die Jahre dermaßen vergiftet, dass man nicht mehr vernünftig darüber sprechen kann, ob bis 700 000 Muslime im Land, fürs erste mal Herausforderung genug sind. Sofort wird man in eine Ecke gedrängt und verzweckt, wenn man die Frage stellt, ob eine Gemeinschschaft, eine gewisse Konstanz in der kollektiven Identität benötigt, um nicht auseinander zu driften und an den Rändern in Radikalität oder unversöhnlichen Positionen zu zerrfansen. Konstanz in der kollektiven Identität hab ich abgeschrieben. Mit Vernunft wird das nix mehr bei mir. Bei Konstanz hab ich sofort an einen Haufen gedacht und bei kollektiver Identität an Gaskammern. Weil ich nix Besseres zu tun hatte, habe auch was über das Ergebnis des türkischen Verfassungsreferendums geschrieben. Wenig Erbauliches, recht niedrige Wahlbeteiligung hin oder her. Nichtwähler bekommen ja nur dann wirklich Bedeutung, wenn die Wahlbeteiligung mitentscheidend ist, ob ein Referendum oder Wahl gültig ist oder nicht, wie Letzens beim ungarischen Flüchtlings-Referendum, das durchfiel weil die Wahlbeteiligung zu niedrig war. Ansonsten sind Nichtwähler ja nur die Vollseppen der Demokratie, mit denen kein Staat mehr zu machen ist. Bitte geht wählen und wenn ihr nur „fickt euch ins Knie“ auf den Wahlzettel schreibt, "der Widerstand geht weiter". Immerhin lebe ich hier in der Bronx, mit all den türkischen Kleinstbürgern, die mir in ihrer 73,2%zentigen hinter-anatolischen Kleinstbürgerlichkeit und ihrem festen Glauben an eine Autorität aus Gott und Übermensch, genau so auf die Nerven gehen wie die österreichischen Kleinstbürger. Ich stecke ja bis zum Hals in dieser Bronx fest. Wo Süden ist und die Wetterscheide kann ich nicht mehr so genau sagen. Stickig es hier. Stickig und kalt. In Istanbul soll die Luft angeblich besser sein. Dort stimmte ja über 70% der Türken mit "Nein". Wie auch immer. Am Recht einer Frau sich ein Tuch umzubinden, meinetwegen auch im Pinguinstyle, mit Plastiksäcken behängt wie ein Nutztier, kann niemals gerüttelt werden. Das ist ihr unveräußerliches, demokratisches Menschenrecht. Das will und kann der österreichische Kleinstbürger in seiner Verbitterung einfach nicht verstehen. In seinem Unmut einge will der österreichische Kleinstbürger nicht wahrhaben, dass Österreich mit einem Kopftuchverbot, immer näher an die wenig rechtsstaatlichen Verhältnisse in der Türkei heranrücken würde, wo doch in Österreich schon die Landeshauptleute, am liebsten die Verwaltungsgerichtsbarkeit entmachten würden, wenn sie könnten wie sie wollten, weil sich das Gericht gegen eine dritte Start und Landebahn am Flughafen Wien-Schwechat aussprach und somit nicht im Sinne des politisch Gewünschten entschied. Natürlich würde ich mir Ernstfall auch ein Kopftuch aufsetzen und auf Frau machen. Sogar wenn draußen Wetter ist.
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Die Frau Dr. Karin Kneissl, ihrerseits Nah-Ostexpertin, die auch gut Arabisch spricht, schließt sich dem Marsch durch die Instanzen des Kopftuchs noch nicht an. Die sieht das ein wenig anders als der Herr Bundespräsidenten. In meiner Qualitätszeitung mahnt sie an, dass der Koran kein religiöses Kopftuchgebot kennt. Ich hab ja auch einen Koran hier liegen. Der stammt aus dem Salafistentreff, als mir vor Jahren, der Chefe vom Laden, einen Salafisten-Koran, mit goldähnlichem Stuck auf die Pommes klatschte. Kam gar nicht gut bei mir an. Hatten wir richtig Stress. Habe ich Werte verteidigt von denen ich gar nicht wusste das sie mir was bedeuten. Die Frau K. schreibt über Islamisten in Algerien, die in den 1990 Jahren, die Gesichter von Frauen zerschnitten und verätzten, weil die unverschleiert zur Arbeit fuhren. Oder Überlebende des IS-Kalifats, die berichten wie sich Bürgermeister gegen europäische Dschihadisten wehrten, als diese die Frauen zur Verhüllung zwangen. Deutsche Konvertitinnen wiederum waren zeitweise als Sittenpolizei in Raqqa unterwegs, da die einheimischen Musliminnen den Schleier verweigerten. Sicherlich alles sehr bedenkliche Zustände. Nur ist Österreich nicht Algerien und auch kein IS-Kalifat und Raqqa keine österreichische Stadt. Ich gebe zu. Wenn man hier in Österreich alle Salafisten + Anhang, an einem Ort zusammenfast, wird man schon eine schöne Kleinstadt, ganz in der Tradition des IS stehend gründen können. Beim Recht auf ein Kopftuch geht es aber um demokratische Rechte, wie Religionsfreiheit + Meinungsfreiheit + Frauenrechte. . Der Islam ist in Österreich als Religionsgemeinschaft und Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt und gleichberechtigt seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Recht zum Kopftuchtragen wird daher als Ausdruck der individuellen Glaubensfreiheit garantiert. Scheiße, ich kann da nix dafür und der österreichische Bundespräsident wohl auch nicht. Da müssen wir durch. Mitgehangen – Mitgefangen.
Die Vollverschleierung im „neutral auftretenden Staat“ ist was ganz anderes. Der Europäische Gerichtshof hat schon mehrfach festgestellt, dass ein Vollverschleierungsverbot zulässig ist. Eine Vollverschleierung ist nur bei christlichen Trauerfeiern zulässig und bei Einkäufen diverser Hofer-Filialen in der Bronx.
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Nicht auszudenken wenn sich hier die österreichischen und türkisch-stämmige Kleinstbürger sprachlich a bisserl annähern würden. Die sind sich ja in ihrer Art viel ähnlicher als es auf den ersten Blick scheint . Wenn die gemeinsame Sache machen würden, hätte einer wie ich, wahrscheinlich nicht mehr viel zu lachen, wo ich doch jetzt schon aus dem Salafisten-Treff gedrängt, das Haus meine Kindheit (wegen Schizophrenie) nicht mehr betreten darf, aus einigen Blogs geworfen, vom Nachbarn, einen enorm fetten Sack, von meinem eigenen Dach verjagt und auf der Donauinsel angeschnauzt wurde, was ich mir erlaube, also herausnehme, einfach nur so herum zu sitzen und dem Herrgott seine kostbare Zeit zu stehlen. Also das mit den Herrgott hat dieser Mensch so nicht gesagt. So schön konnte der nicht sprechen. Vielleicht wollte er bei einem wie mir auch nur nicht. Was weiß man schon. Entscheidend ist ja was aus dem Mund rauskommt. Einen der lustigsten Sätze die es gibt. "Eigentlich bin ich ganz anders".
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Die amerikanische Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison im aktuellen Spiegel: …Schwarze wurden in diesem Land schon immer ermordet. Nur stand das früher nicht in den Zeitungen.
Apropos Farbe auf der Haut. Im Unplugged-Konzert vom Westernhagen sang eine atemberaubende Backgroundsängerin, mit viel Farbe auf der Haut, Soul in der Stimme, (bilde mir ein) und einer dunklen Mähne so dicht wie der Urwald. So dicht wie der Urwald weckt vielleicht falsche Assoziationen. So dicht wie die Tangente um 07 15, wenn sich die Lohnsklaven in die Lohnarbeit drängeln, klingt auch nicht viel galanter. Ich stehe ja total auf Backgroundsängerinnen. Um das Gesocks vor dem ersten Mikrofon sollen sich euphorische Lichtweltmenschen kümmern. Schlecht ausgeleuchtete Backgroundsängerinnen, Sänger natürlich auch, haben immer a bisserl was trauriges und schattenwelthaftes, eine ganz eigene Würde. Man weiß nie ob die alles geben oder einfach nur gute Miene zum bösen Spiel machen. Besser dahinten kaum sichtbar als im Scheinwerferlicht einer Supermarkt-Kassa. Warum es einige nach ganz vorne schaffen und andere weniger. Keine Ahnung. Allein an der Stimme wird es wohl nicht liegen.
Bin gerade vom kleinstbürgerlichen Blogger Memet auf der Flucht. Der steht genau ober mir. Jetzt natürlich nicht mehr. Der macht wahrscheinlich immer Google-Übersetzer. Hab ich letztens auch gemacht bei Netflix. Der arme Inder mit dem ich chattete, weil ich nicht wusste wie man sich auch ältere Staffeln angucken kann, hat kaum was verstanden .
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Diese Woche ging sich eine zarte Blüte von Donauinsel aus. Jetzt ist wieder Wetter draußen. Wenn sie mit dem Auto Richtung Süden fahren, runter nach Kroatien, immer weiter runter, kommt irgendwann eine Wetterscheide. Da wird es auf einmal spürbar wärmer . Auch in den Gedanken. Wetterscheide ist der neue Running Gag. Nee nix Sexuelles mit zu feucht. Bei jedem Wettereinbruch, draußen hat es wiedermal unter 10 Grad, maile ich dem S., dass in der Bronx schon wieder Wetterscheide ist. Die Sibirische halt. Der S. versteht mich dann. Wir haben ja mal zusammen die Wetterscheide. Worauf ich eigentlich hinaus möchte. Wenn ich könnte wie ich wollte, würde ich ja gerne darüber hinaus mögen, immer Richtung Süden würde ich wollen, bis es spürbar wärmer wird. Auch in den Gedanken. Menschen die in ihrem Leben frieren haben es nun mal gerne wärmer. Auf der Insel hatte ich das seltene Vergnügen mal eine Katze zu grüßen. Ka Spaß. Natürlich nicht die Person dazu. Wozu auch. Auf der Insel gibt es einen Kerl, unter Umständen a bisserl plemplem, der geht mit seiner Katze Gassi.
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Heute lief auf MDR ab 00 50 Uhr ein Unplugged-Konzert von Marius Müller Westernhagen. Auf Tabs hörte sich die Musik ganz wunderbar an. Westernhagen ist wunderbare Tabs-Musik. Slow Jazz eignet sich dazu auch ganz hervorragend. Im Song „Willst du Tanzen“ gibt es ein paar ganz wunderbare Zeilen:
„Ich weiß, ich bin
Ein alter Narr
Der seine Fehler
Wie Freunde um sich schart“
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Das bedrückende an der Bronx ist. Hier ist alles echt. Nie ist etwas wie im Film.
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In Österreich tobt schon wieder der Streit um das Kopftuch. Es ist das Grauen, das nackte Grauen. Am Kopftuch entzündet sich immerzu der kleinstbürgerliche Volkszorn. Dass unsere Regierung gerade das Demonstrationsrecht einschränkte ist den Kleinstbürgern, die ja die geborenen Untertanen sind, völlig gleichgültig. Zur öffentlichen Gegenrede fehlt denen jegliches Talent. Die können nur mosern, stänkern und die Schuld an ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit auf andere (ab)schieben, wie z.B. auf Frauen, die aus welchen Gründen auch immer, ein Kopftuch tragen. Das die neuen Demonstrationsregeln unter anderem eine 48-stündige Frist für die Anmeldung vorsehen, kümmert den österreichischen Kleinstbürger nicht. Widerstand gegen Autoritäten nicht mit uns. Ist wie mit dem Bauer. Der frisst auch nur das was er kennt. Auflehnung liegt nicht in unserer DNA. Gesetzesverschärfungen sind das Salz in der ideologischen Suppe des Österreichers. Ich will nicht schon wieder darauf hinweisen. Wir sind hier nun mal die Nachkommen ganz schrecklicher Kleinstbürger. In Österreich gab es noch nie eine bürgerliche Revolte die Erfolg hatte. Das großbürgerliche Österreich haben wir ja einst vertrieben oder umgebracht. Überlebt haben das nationalsozialistische Gemetzel, nur die allerkleinsten Kleinstbürger, hochtalentierte Untertanen, die sich geschickt wegduckten oder einfach nur (schreckliches) Glück hatten. Wie freies Atmen geht wissen wir nicht. Wir können gesellschaftlich nur stickig. Die frische Luft hoch oben auf den Bergen ist ja auch nicht mehr das was sie einmal war. Massentourismus, volkstümliche Schlagergülle, wahlkämpfende Politiker, die immer ganz hoch hinaufsteigen in unsere Berge, um unterm Gipfelkreuz der richtigen Gesinnung, ihren grauenhaften Nationalstolz zu weiden wie Bergziegen. Der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen, hat anscheinend mit einem Interview, in den sozialen Medien für helle Aufregung gesorgt. Frage? Gibt es auch dunkle Aufregung. Vor Schülern sagte er, es werde noch der Tag kommen, wo man alle Frauen bitten müsse, aus Solidarität ein Kopftuch zu tragen. Der Bundespräsident machte eine tatsächlich um sich greifende Islamophobie aus. Ganz Unrecht hat der Präsident aller ÖsterreicherInnen da nicht. Der österreichische Kleinstbürger hat es nicht so mit Korrelation und Kausalität wenn es um Muslime geht. In seinem kleinstbürgerlichen Groll will der zwischen dem Ergebnis des türkischen Verfassungsreferendums, bei dem 73,2% der gültigen Stimmen mit einem Ja für die Verfassungsreform votierten und dem demokratischen Recht einer Frau sich in Österreich zu kleiden wie es ihr im Grunde beliebt, einfach nicht unterscheiden. In seiner Bitterkeit giert der österreichische Kleinstbürger nur so nach solchen Ereignissen wie eben dem türkischen Verfassungsreferendums, um sich in seinen Vorbehalten Muslimen gegenüber schön bestätigt zu fühlen, wie fürchterlich rückständig und entsetzlich hitlerwäldlerisch, nee hinterwäldlerisch der Kleinstbürger ist. Angefacht wird diese Glut des Grolls immerzu durch die fremdenfeindliche FPÖ und die Boulevardmedien. Der Obmann der FPÖ H.C. Strache hatte auf Facebook einen „offen Brief“, über das Ergebnis des Verfassungsreferendums veröffentlich, der eigentlich eine sehr gelungene Mischung war aus Ironie und Zynismus. Natürlich war alles nur geklaut von der deutschen Autorin Gabriele Brinkmann. Der öffentliche Diskurs wurde von der FPÖ über die Jahre dermaßen vergiftet, dass man nicht mehr vernünftig darüber sprechen kann, ob bis 700 000 Muslime im Land, fürs erste mal Herausforderung genug sind. Sofort wird man in eine Ecke gedrängt und verzweckt, wenn man die Frage stellt, ob eine Gemeinschschaft, eine gewisse Konstanz in der kollektiven Identität benötigt, um nicht auseinander zu driften und an den Rändern in Radikalität oder unversöhnlichen Positionen zu zerrfansen. Konstanz in der kollektiven Identität hab ich abgeschrieben. Mit Vernunft wird das nix mehr bei mir. Bei Konstanz hab ich sofort an einen Haufen gedacht und bei kollektiver Identität an Gaskammern. Weil ich nix Besseres zu tun hatte, habe auch was über das Ergebnis des türkischen Verfassungsreferendums geschrieben. Wenig Erbauliches, recht niedrige Wahlbeteiligung hin oder her. Nichtwähler bekommen ja nur dann wirklich Bedeutung, wenn die Wahlbeteiligung mitentscheidend ist, ob ein Referendum oder Wahl gültig ist oder nicht, wie Letzens beim ungarischen Flüchtlings-Referendum, das durchfiel weil die Wahlbeteiligung zu niedrig war. Ansonsten sind Nichtwähler ja nur die Vollseppen der Demokratie, mit denen kein Staat mehr zu machen ist. Bitte geht wählen und wenn ihr nur „fickt euch ins Knie“ auf den Wahlzettel schreibt, "der Widerstand geht weiter". Immerhin lebe ich hier in der Bronx, mit all den türkischen Kleinstbürgern, die mir in ihrer 73,2%zentigen hinter-anatolischen Kleinstbürgerlichkeit und ihrem festen Glauben an eine Autorität aus Gott und Übermensch, genau so auf die Nerven gehen wie die österreichischen Kleinstbürger. Ich stecke ja bis zum Hals in dieser Bronx fest. Wo Süden ist und die Wetterscheide kann ich nicht mehr so genau sagen. Stickig es hier. Stickig und kalt. In Istanbul soll die Luft angeblich besser sein. Dort stimmte ja über 70% der Türken mit "Nein". Wie auch immer. Am Recht einer Frau sich ein Tuch umzubinden, meinetwegen auch im Pinguinstyle, mit Plastiksäcken behängt wie ein Nutztier, kann niemals gerüttelt werden. Das ist ihr unveräußerliches, demokratisches Menschenrecht. Das will und kann der österreichische Kleinstbürger in seiner Verbitterung einfach nicht verstehen. In seinem Unmut einge will der österreichische Kleinstbürger nicht wahrhaben, dass Österreich mit einem Kopftuchverbot, immer näher an die wenig rechtsstaatlichen Verhältnisse in der Türkei heranrücken würde, wo doch in Österreich schon die Landeshauptleute, am liebsten die Verwaltungsgerichtsbarkeit entmachten würden, wenn sie könnten wie sie wollten, weil sich das Gericht gegen eine dritte Start und Landebahn am Flughafen Wien-Schwechat aussprach und somit nicht im Sinne des politisch Gewünschten entschied. Natürlich würde ich mir Ernstfall auch ein Kopftuch aufsetzen und auf Frau machen. Sogar wenn draußen Wetter ist.
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Die Frau Dr. Karin Kneissl, ihrerseits Nah-Ostexpertin, die auch gut Arabisch spricht, schließt sich dem Marsch durch die Instanzen des Kopftuchs noch nicht an. Die sieht das ein wenig anders als der Herr Bundespräsidenten. In meiner Qualitätszeitung mahnt sie an, dass der Koran kein religiöses Kopftuchgebot kennt. Ich hab ja auch einen Koran hier liegen. Der stammt aus dem Salafistentreff, als mir vor Jahren, der Chefe vom Laden, einen Salafisten-Koran, mit goldähnlichem Stuck auf die Pommes klatschte. Kam gar nicht gut bei mir an. Hatten wir richtig Stress. Habe ich Werte verteidigt von denen ich gar nicht wusste das sie mir was bedeuten. Die Frau K. schreibt über Islamisten in Algerien, die in den 1990 Jahren, die Gesichter von Frauen zerschnitten und verätzten, weil die unverschleiert zur Arbeit fuhren. Oder Überlebende des IS-Kalifats, die berichten wie sich Bürgermeister gegen europäische Dschihadisten wehrten, als diese die Frauen zur Verhüllung zwangen. Deutsche Konvertitinnen wiederum waren zeitweise als Sittenpolizei in Raqqa unterwegs, da die einheimischen Musliminnen den Schleier verweigerten. Sicherlich alles sehr bedenkliche Zustände. Nur ist Österreich nicht Algerien und auch kein IS-Kalifat und Raqqa keine österreichische Stadt. Ich gebe zu. Wenn man hier in Österreich alle Salafisten + Anhang, an einem Ort zusammenfast, wird man schon eine schöne Kleinstadt, ganz in der Tradition des IS stehend gründen können. Beim Recht auf ein Kopftuch geht es aber um demokratische Rechte, wie Religionsfreiheit + Meinungsfreiheit + Frauenrechte. . Der Islam ist in Österreich als Religionsgemeinschaft und Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt und gleichberechtigt seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Recht zum Kopftuchtragen wird daher als Ausdruck der individuellen Glaubensfreiheit garantiert. Scheiße, ich kann da nix dafür und der österreichische Bundespräsident wohl auch nicht. Da müssen wir durch. Mitgehangen – Mitgefangen.
Die Vollverschleierung im „neutral auftretenden Staat“ ist was ganz anderes. Der Europäische Gerichtshof hat schon mehrfach festgestellt, dass ein Vollverschleierungsverbot zulässig ist. Eine Vollverschleierung ist nur bei christlichen Trauerfeiern zulässig und bei Einkäufen diverser Hofer-Filialen in der Bronx.
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Nicht auszudenken wenn sich hier die österreichischen und türkisch-stämmige Kleinstbürger sprachlich a bisserl annähern würden. Die sind sich ja in ihrer Art viel ähnlicher als es auf den ersten Blick scheint . Wenn die gemeinsame Sache machen würden, hätte einer wie ich, wahrscheinlich nicht mehr viel zu lachen, wo ich doch jetzt schon aus dem Salafisten-Treff gedrängt, das Haus meine Kindheit (wegen Schizophrenie) nicht mehr betreten darf, aus einigen Blogs geworfen, vom Nachbarn, einen enorm fetten Sack, von meinem eigenen Dach verjagt und auf der Donauinsel angeschnauzt wurde, was ich mir erlaube, also herausnehme, einfach nur so herum zu sitzen und dem Herrgott seine kostbare Zeit zu stehlen. Also das mit den Herrgott hat dieser Mensch so nicht gesagt. So schön konnte der nicht sprechen. Vielleicht wollte er bei einem wie mir auch nur nicht. Was weiß man schon. Entscheidend ist ja was aus dem Mund rauskommt. Einen der lustigsten Sätze die es gibt. "Eigentlich bin ich ganz anders".
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Die amerikanische Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison im aktuellen Spiegel: …Schwarze wurden in diesem Land schon immer ermordet. Nur stand das früher nicht in den Zeitungen.
Apropos Farbe auf der Haut. Im Unplugged-Konzert vom Westernhagen sang eine atemberaubende Backgroundsängerin, mit viel Farbe auf der Haut, Soul in der Stimme, (bilde mir ein) und einer dunklen Mähne so dicht wie der Urwald. So dicht wie der Urwald weckt vielleicht falsche Assoziationen. So dicht wie die Tangente um 07 15, wenn sich die Lohnsklaven in die Lohnarbeit drängeln, klingt auch nicht viel galanter. Ich stehe ja total auf Backgroundsängerinnen. Um das Gesocks vor dem ersten Mikrofon sollen sich euphorische Lichtweltmenschen kümmern. Schlecht ausgeleuchtete Backgroundsängerinnen, Sänger natürlich auch, haben immer a bisserl was trauriges und schattenwelthaftes, eine ganz eigene Würde. Man weiß nie ob die alles geben oder einfach nur gute Miene zum bösen Spiel machen. Besser dahinten kaum sichtbar als im Scheinwerferlicht einer Supermarkt-Kassa. Warum es einige nach ganz vorne schaffen und andere weniger. Keine Ahnung. Allein an der Stimme wird es wohl nicht liegen.
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c. fabry,
Donnerstag, 27. April 2017, 22:49
Ein sehr schöner Text!
Dass Ihre Landsleute rummosern liegt vielleicht daran, dass Sie im Land von Hans Moser leben. Sorry, den blöden Kalauer konnte ich mir nicht verkneifen. Wissen Sie, bis vor einigen Jahren hatte ich eine regelrechte Österreich-Allergie. Ein paar widerliche Erfahrungen mit faschistoiden Grenzern und ein Österreich-Bild, das das Fernsehprogramm der 80er geprägt hatte. Aber in allem, was Sie da anprangern stehen die Deutschen den Österreichern ja in nichts nach und die meisten anderen Bevölkerungen der meisten anderen europäischen Länder auch nicht. Jedenfalls habe ich mein sorgsam gepflegtes Vorurteil ("Österreich taugt nur als Transitland, um nach Italien zum kommen.") vor 17 Jahren revidiert, beim Kaffeetrinken in Matrei. Ich hatte noch nie so viele nette, kultivierte, kommunikative, unaufdringliche Menschen auf einen Haufen gesehen. Und Wien ist ja auch cool. Und HUndertwasser. Und Mozart. Und erst Josef Hader (haben Sie schon "Wilde Maus" gesehen?). Und die Wirtin in Gries... sooo viele coole Leute. Kleinstbürger, Deppen, Rassisten und Faschos gibt's überall. Trotzdem finde ich Ihre Analyse interessant.
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der imperialist,
Freitag, 28. April 2017, 14:23
Jetzt sind sie aber sehr überschwänglich Frau C.F. Dankeschön. Das nächste Mal schreib ich sogar mit Tinte. Über Österreicher kann ich natürllich nix objektives sagen. Ich hänge ja leicht plemplem hier in der Bronx fest. Noch erleben mich die Leute auf der Insel als öffentliches Ärgernis. Deswegen brauch ich a bisserl Restberühmtheit, vielleicht ändert sich dann auch mein Blick. Was weiß man. Aber so ist es ein einziges Gemetzel. Matrei in Osttirol ist natürlich ganz toll. Osttirol überhaupt. Ich mach ja nur Wien, mit seinen beinahe 2 Millonen Einwohnern und Menschen aus 183 Nationen. Wien wäre ja die zweitgrößte Stadt Deutschlands. Das darf man nicht vergessen. Ich bin auch kein gebürtiger Wiener, zugezogen und in der Bronx hängen geblieben, ohne Anbindung an die Menschen hier. Ich mache also nur einen ganz kleinen Ausschnitt von der Stadt und trotzdem krieg ich beim Blick in die Mariahilferstraße üble Panikattacken wegen der Wetterscheide. Ins Touristen-Wien gehe auch auch nie. Wien ist sicherlich eine ganz wunderbare Stadt. Aber die Bornx hat auch seinen Reiz. Bei einer Bombenwarnung bekomme ich einen Lachanfall. Das kann man über Aleppo nicht sagen.
Wilde Maus hab ich noch nicht gesehen. Sicherlich lustig. Aber der Josef tut ja nur so als ob. Schattenweltmänner nennen sich nicht Wilde Maus. Da haben wir keinen Raum für Ironie. Ich führe hier einen Abwehrkampf. Das ist nix für Mäuse. Nicht mal für wilde. Im Film geht es doch um einen an sich etablierten Musikkritiker, der mit spitzer Feder für das Feuilleton einer Wiener Zeitung schreibt und dann entlassen wird. Nicht ganz meine Welt. Entscheidend ist dass sich der Großkünstler Hader so ein Leben wie meines sehr wahrscheinlich nicht vorstellen kann. Ich mir seines aber schon. Stellt sich der Josef mein Leben vor, wenn ich ihm ein paar Rohdaten hinwerfe und lass den machen, würde das völlig daneben gehen. Der würde nie auf die Idee kommen dass ich Kleinstkunst mache. Bei meiner Diagnose und der täglichen Tablettendosis + Blog, denkt der sicherlich sofort an ein Blog über Schizophrenie und niemals an Kleinstkunst. Ich betreibe aber keinen Schizophrenie-Kummerkasten, kommt lasst und unsere Schizophrenie-Erfahrungen austauschen und so. Natürlich werde ich mir den Film ansehen. Das ist doch selbstverständlich.
Wilde Maus hab ich noch nicht gesehen. Sicherlich lustig. Aber der Josef tut ja nur so als ob. Schattenweltmänner nennen sich nicht Wilde Maus. Da haben wir keinen Raum für Ironie. Ich führe hier einen Abwehrkampf. Das ist nix für Mäuse. Nicht mal für wilde. Im Film geht es doch um einen an sich etablierten Musikkritiker, der mit spitzer Feder für das Feuilleton einer Wiener Zeitung schreibt und dann entlassen wird. Nicht ganz meine Welt. Entscheidend ist dass sich der Großkünstler Hader so ein Leben wie meines sehr wahrscheinlich nicht vorstellen kann. Ich mir seines aber schon. Stellt sich der Josef mein Leben vor, wenn ich ihm ein paar Rohdaten hinwerfe und lass den machen, würde das völlig daneben gehen. Der würde nie auf die Idee kommen dass ich Kleinstkunst mache. Bei meiner Diagnose und der täglichen Tablettendosis + Blog, denkt der sicherlich sofort an ein Blog über Schizophrenie und niemals an Kleinstkunst. Ich betreibe aber keinen Schizophrenie-Kummerkasten, kommt lasst und unsere Schizophrenie-Erfahrungen austauschen und so. Natürlich werde ich mir den Film ansehen. Das ist doch selbstverständlich.
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c. fabry,
Samstag, 29. April 2017, 00:59
Sehr schön, dass Sie sich die "Wilde Maus" ansehen wollen. Ich hoffe Sie lachen so viel wie ich.
Ist die Mariahilferstraße für Wien eigentlich so etwas wie die Kö für Düsseldorf?"
Ist die Mariahilferstraße für Wien eigentlich so etwas wie die Kö für Düsseldorf?"
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