Sonntag, 30. Dezember 2012
"Zwei sensible Männer"
der imperialist, 19:44h
Zwei Männer sitzen auf einer Parkbank.
Franz: "Hans ich habe mir was überlegt".
Hans: Lacht.
Franz: "Nein Hans im Ernst. Stell dir einmal vor, du hättest gerade geheiratet".
Hans bekommt einen Lachanfall.
Franz: "Gut Hans wenn das für dich undenkbar ist, dann habe ich gerade geheiratet".
Hans:"Sehr viel einfacher machst mit die Sache damit nicht".
Franz: "Na dann nehmen wir der Einfachheit halber irgendeinen ganz normalen Mann, der gerade frisch geheiratet hat. Unsterblich verliebt und über alle Maße glücklich geht es in die Flitterwochen. Sagen wir auf irgendeine entlegene Südseeinsel. Was folgt sind zwei typische Flitterwochentage voller Glück und Verzückung".
Hans: "Zwei Tage nur Glück und Verzückung, Wie geht so etwas?"
Franz: "Wurscht. Das Ganze ist ja nur ein Denkmodell".
Hans: "Ah ein Model was denkt. Einmal ganz was unverhofftes".
Franz : "Wurscht. Am dritten Morgen, nach einer weiteren Nacht voller Zärtlichkeit kommt er nicht aus dem Bett. Deswegen geht seine Frau allein an den Strand. Vorher schreibt sie noch mit dem Lippenstift auf den Spiegel: Für immer, allezeit und ewiglich dein. Da kommt plötzlich ein Bilderbuch-Tsunami, der sie wegspült oder besser gesagt mit sich reißt. Rein physisch kommt er völlig unbeschadet davon. Das Hotelzimmer lag im 4. Stock. Nachdem sich das Meer wieder beruhigt hatte, sucht er natürlich völlig verzweifelt nach seiner Frau. Mit dem Hochzeitsfoto in der Hand irrt er stundenlang über den Strand und durch den völlig verwüsteten Ort. Als es dunkel wird geht er für einen Augenblick zurück in sein Hotel. Er drehte das Licht auf. Auf dem Spiegel steht noch immer, für immer, allezeit und ewiglich nein. Das d war verwischt, das es wie ein N aussah. Niedergeschlagenheit und eine unendliche Leere machte sich in ihn breit. Aber da war noch Hoffnung. Ein Funken Hoffnung, gepaart mit dem Mut der Verzweiflung, ließen ihn nicht ruhen. Er ging wieder hinunter zum Strand".
Hans: "Ja die Hoffnung. Dieses Luder ist einfach nicht umzubringen. Wie damals bei den Juden. Einige hofften sogar noch unter der Dusche, nackt, kahlgeschoren unter aller Menschlichkeit beraubt, das sich alles zum Besseren wenden würde".
Franz: " Ja eben. Mit einer Taschenlampe in der Hand und immer wieder ihren Kosenamen rufend, auf den sie nur natürlich nur dann hörte, wenn er ihn aussprach, sucht er noch einmal den Strand ab. Wie du dir denken kannst war er da nicht der einzige. Hunderte Taschenlampenlichter waren an. So ziemlich jeder der auf den Beinen war hatte ein Foto bei sich und rief auch einen Kosenamen. Manche der Aufnahmen waren schon ziemlich vergilbt. Wie man sich vorstellen kann herrschte das nackte Chaos. Spülte das Meer eine Leiche an Land, stürmten die Leute auf die Leiche zu. Es kam zu richtigen Tumulten. Einige gingen mit den Fäusten aufeinander los oder sie rissen sich die Leichen gegenseitig aus den Händen. Sagen wir 48 Stunden nachdem Hilfsorganisationen ihre koordinierte Arbeit aufgenommen hatten, lagen am Strand ein gut hundert Leichen oder mehr in Plastiksäcken, ordentlich auf und aneinander gereiht. Einige Schaulustige machten ihre Fotos. Nach und nach werden die vermeintlichen Angehörige zu den Leichen vorgelassen. Irgendwann ist auch unser Freund an der Reihe. Am ganzen Körper zitternd geht er durch die Reihe und hebt Plastik um Plastik hoch. Und mit jedem toten Körper, der nichts seine Liebste ist, beginnt in ihn wieder die Hoffnung zu keimen, das sie doch noch am Leben ist.
Hans: "Ansonsten fortgespült in ein anderes Leben".
Franz: "Beinahe. Natürlich wehrte die Hoffnung nicht wirklich lang. In einem der Plastiksäcke erblickte er an einer leblosen Hand seinen Ehering. Der Ring war ein Geschenkt seiner geliebten jüdischen Urgroßmutter, die den Holocaust und das KZ nur deswegen überlebte, weil sie so schön Geige spielen konnte. Weil seine frisch Angetraute schon ziemlich lange, sehr tot im Wasser herum trieb, war sie auch fürchterlich aufgedunsen. Wasserleichen schauen ja nie wirklich gut aus. Aber in diesem Fall kam auch noch die sengende Hitze hinzu, die auf den Strand und das Plastik knallte. Und Eis für so viel Leichen gab es einfach nicht zu genüge. Genaugenommen befand sich die Frau unseres Freundes, in einem Stadium der Verwesung, den man durchaus als fortgeschritten bezeichnen könnte. Oder anders gesagt. Das was noch von ihr übrig war stank fürchterlich. So wurden unseren Freund vom Geruch den seine Liebste versprüht plötzlich speiübel. Mit aller Macht kämpfte er gegen den Würgereflex an. Nur es half nicht. Er musste sich übergeben. Obschon er sich die Hände vor den Mund hält schießt die Kotze nur so durch die Finger hindurch. Wo genau sein Mageninhalt dann niederging kannst du dir ja denken. Mit den bloßen Händen versuchte er die Kotze aus ihrem Haar zu wischen. Weil er seine Frau anders in Erinnerung behalten will zieht er ihr den Ring vom Finger. Das da einiges an wässriger Haut mit abging kann man sich ja denken. Er steckt den Ring in die Tasche seiner Short und geht weg, zurück ins Hotel. Dort fällt er ins Bett und schläft ein. Am nächsten Morgen geht er ins Bad. Auf der Ablage des Waschbecken sieht er eine aufgebrochene Packung, auf der "Schwangerschaftstest" steht. Es sieht den Streifen im Waschbecken liegen. Er nimmt den Streifen. Sie war...
Hans unterbricht den Franz Hans: "Und was ist Franz, wenn die Urgroßmutter von unserem Protagonisten, das KZ einfach nur deswegen überlebt hat, weil sie große Brüste hatte."
Franz: "Hans ich habe mir was überlegt".
Hans: Lacht.
Franz: "Nein Hans im Ernst. Stell dir einmal vor, du hättest gerade geheiratet".
Hans bekommt einen Lachanfall.
Franz: "Gut Hans wenn das für dich undenkbar ist, dann habe ich gerade geheiratet".
Hans:"Sehr viel einfacher machst mit die Sache damit nicht".
Franz: "Na dann nehmen wir der Einfachheit halber irgendeinen ganz normalen Mann, der gerade frisch geheiratet hat. Unsterblich verliebt und über alle Maße glücklich geht es in die Flitterwochen. Sagen wir auf irgendeine entlegene Südseeinsel. Was folgt sind zwei typische Flitterwochentage voller Glück und Verzückung".
Hans: "Zwei Tage nur Glück und Verzückung, Wie geht so etwas?"
Franz: "Wurscht. Das Ganze ist ja nur ein Denkmodell".
Hans: "Ah ein Model was denkt. Einmal ganz was unverhofftes".
Franz : "Wurscht. Am dritten Morgen, nach einer weiteren Nacht voller Zärtlichkeit kommt er nicht aus dem Bett. Deswegen geht seine Frau allein an den Strand. Vorher schreibt sie noch mit dem Lippenstift auf den Spiegel: Für immer, allezeit und ewiglich dein. Da kommt plötzlich ein Bilderbuch-Tsunami, der sie wegspült oder besser gesagt mit sich reißt. Rein physisch kommt er völlig unbeschadet davon. Das Hotelzimmer lag im 4. Stock. Nachdem sich das Meer wieder beruhigt hatte, sucht er natürlich völlig verzweifelt nach seiner Frau. Mit dem Hochzeitsfoto in der Hand irrt er stundenlang über den Strand und durch den völlig verwüsteten Ort. Als es dunkel wird geht er für einen Augenblick zurück in sein Hotel. Er drehte das Licht auf. Auf dem Spiegel steht noch immer, für immer, allezeit und ewiglich nein. Das d war verwischt, das es wie ein N aussah. Niedergeschlagenheit und eine unendliche Leere machte sich in ihn breit. Aber da war noch Hoffnung. Ein Funken Hoffnung, gepaart mit dem Mut der Verzweiflung, ließen ihn nicht ruhen. Er ging wieder hinunter zum Strand".
Hans: "Ja die Hoffnung. Dieses Luder ist einfach nicht umzubringen. Wie damals bei den Juden. Einige hofften sogar noch unter der Dusche, nackt, kahlgeschoren unter aller Menschlichkeit beraubt, das sich alles zum Besseren wenden würde".
Franz: " Ja eben. Mit einer Taschenlampe in der Hand und immer wieder ihren Kosenamen rufend, auf den sie nur natürlich nur dann hörte, wenn er ihn aussprach, sucht er noch einmal den Strand ab. Wie du dir denken kannst war er da nicht der einzige. Hunderte Taschenlampenlichter waren an. So ziemlich jeder der auf den Beinen war hatte ein Foto bei sich und rief auch einen Kosenamen. Manche der Aufnahmen waren schon ziemlich vergilbt. Wie man sich vorstellen kann herrschte das nackte Chaos. Spülte das Meer eine Leiche an Land, stürmten die Leute auf die Leiche zu. Es kam zu richtigen Tumulten. Einige gingen mit den Fäusten aufeinander los oder sie rissen sich die Leichen gegenseitig aus den Händen. Sagen wir 48 Stunden nachdem Hilfsorganisationen ihre koordinierte Arbeit aufgenommen hatten, lagen am Strand ein gut hundert Leichen oder mehr in Plastiksäcken, ordentlich auf und aneinander gereiht. Einige Schaulustige machten ihre Fotos. Nach und nach werden die vermeintlichen Angehörige zu den Leichen vorgelassen. Irgendwann ist auch unser Freund an der Reihe. Am ganzen Körper zitternd geht er durch die Reihe und hebt Plastik um Plastik hoch. Und mit jedem toten Körper, der nichts seine Liebste ist, beginnt in ihn wieder die Hoffnung zu keimen, das sie doch noch am Leben ist.
Hans: "Ansonsten fortgespült in ein anderes Leben".
Franz: "Beinahe. Natürlich wehrte die Hoffnung nicht wirklich lang. In einem der Plastiksäcke erblickte er an einer leblosen Hand seinen Ehering. Der Ring war ein Geschenkt seiner geliebten jüdischen Urgroßmutter, die den Holocaust und das KZ nur deswegen überlebte, weil sie so schön Geige spielen konnte. Weil seine frisch Angetraute schon ziemlich lange, sehr tot im Wasser herum trieb, war sie auch fürchterlich aufgedunsen. Wasserleichen schauen ja nie wirklich gut aus. Aber in diesem Fall kam auch noch die sengende Hitze hinzu, die auf den Strand und das Plastik knallte. Und Eis für so viel Leichen gab es einfach nicht zu genüge. Genaugenommen befand sich die Frau unseres Freundes, in einem Stadium der Verwesung, den man durchaus als fortgeschritten bezeichnen könnte. Oder anders gesagt. Das was noch von ihr übrig war stank fürchterlich. So wurden unseren Freund vom Geruch den seine Liebste versprüht plötzlich speiübel. Mit aller Macht kämpfte er gegen den Würgereflex an. Nur es half nicht. Er musste sich übergeben. Obschon er sich die Hände vor den Mund hält schießt die Kotze nur so durch die Finger hindurch. Wo genau sein Mageninhalt dann niederging kannst du dir ja denken. Mit den bloßen Händen versuchte er die Kotze aus ihrem Haar zu wischen. Weil er seine Frau anders in Erinnerung behalten will zieht er ihr den Ring vom Finger. Das da einiges an wässriger Haut mit abging kann man sich ja denken. Er steckt den Ring in die Tasche seiner Short und geht weg, zurück ins Hotel. Dort fällt er ins Bett und schläft ein. Am nächsten Morgen geht er ins Bad. Auf der Ablage des Waschbecken sieht er eine aufgebrochene Packung, auf der "Schwangerschaftstest" steht. Es sieht den Streifen im Waschbecken liegen. Er nimmt den Streifen. Sie war...
Hans unterbricht den Franz Hans: "Und was ist Franz, wenn die Urgroßmutter von unserem Protagonisten, das KZ einfach nur deswegen überlebt hat, weil sie große Brüste hatte."
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