Donnerstag, 6. Dezember 2012
Worin sich die Generationen unterscheiden
Kurze Vorgeschichte. Um seine wahre Identität zu schützen nennen wir den Mann der Generation 25-30 jetzt der Einfachheit halber einfach Hinz oder Kunz, Kunz oder Hinz, wie auch immer. Mein guter Freund, sehr guter Freud Hinz rief mich, Generation 40-45, aus Deutschland an. Er besuchte dort seinen Bruder. Ich benötigte ein Paar neue Badmintonschuhe. Meine alten Treter lösten sich schon auf. Wie es der Zufall so wollte, könne er mir die Schuhe sofort besorgen. Einmal in Größe 43 bitte. Natürlich bedankte ich mich noch bei hm, das er überhaupt daran gedacht hatte. Ein paar Tage später brachte er mir die Schuhe vorbei. Ich gab ihm das Geld, bedankte mich, öffnete die Schachtel und traute meinen Augen nicht. Anstatt einem Paar, aus einem Rechten und Linken, lagen da zwei Rechte. Einer in Größe 43 der andere in Größe 42. Ich musste lachen. Wir schrieben dem Verkäufer ein Mail mit der Rechnung und einem Foto der Schuhe. Mein Freund Hinz gab mir so im vorbeigehen 4 Euro fürs Porto. Damit war die Sache für ihn erledigt.

Mail an meinen Freund Hinz:
Sehr geehrter Herr Hinz!

Frohen Mutes bin ich heute mit dem Paket zu einem Paktversandhäusl gegangen. Zu meinem großen Glück wollte der für das 0,55 kg schwere Packerl nur schlappe 15,80 Euro. Oh dachte ich mir schon ziemlich selbstbewusst der Preis. Das nette Fräulein, das mir diesen Preis vorschlug, wurde, während sie mich bediente, von ihrem Chef einem ausgewiesenen Choleriker, fürchterlich angepafft. Die Art wie sie das Verkaufsgesprächs führte, entsprach nicht ganz den Vorstellungen dieses Vollpfosten. Die Kleine tat mir wirklich leid, weswegen ich zu dem Vollpfosten auch sagte, das die Dame das eh ganz toll mache. Außer natürlich, wenn sie ist auch für die Preisgestaltung verantwortlich sei. Nur ein blödes Wort von diesem Arsch und es hätte geknallt. Diese Peitschenknaller haben einfach einen siebenten Sinn und wissen ganz genau bei wem sie sich schadlos halten können. Bin dann weiter zur Post. Die Post, dein Freund und Helfer wollte 13,80 Euro, für einen rechten Schuh, Gewicht 0,55 kg, Made in China. War auch nicht ganz das was ich mir einbildete. Wieder zurück. Da gab es ja noch den Türken. Hatte ganz vergessen das der auch einen Versand hatte. 10, 80 Euro. Darunter machte es die Packerlverschickungswelt offensichtlich nicht. Die sehr zuvorkommende, halb bis dreiviertel verschleierte Dame aus dem Vorderen Orient, bestand natürlich völlig zurecht darauf, dass ich das Packerl entsprechend aus und kennzeichne. Über ihrem Kopf sah ich den Choleriker wie er mit einem Beil auf sie einschlug. Weil ich aber meine Lesebrille nicht mithatte musste ich unverrichteter Dinge wieder abziehen. 15, 80, 15,80 in einer Tour sagte mein Kopf 15,80. Zu Hause fühlte ich dann den selbstklebenden Adresszettel aus. Mit dem versandfertigen Packerl aus dem Literweise Blut floss, machte ich mich dann wieder auf den Weg. Und man möchte es nicht für wahr halten, aber genau als ich aus der Haustür, hinaus auf die Straße trat, geriet ich doch glatt mitten in einen gepflegten Schneesturm, woraufhin mir der scheiß Wind den Adressenzettel aus der Hand wehte und ich wieder von vorne beginnen durfte. Alles in allem habe ich gut 1 1/2 Stunden gebraucht um den Schlapfen, Made in China, in der Größe 42 wieder zurück zu schicken. Davon verbrachte ich gut 1 Stunde und 15 Minuten fluchend oder 1253mal 15,80 sagend, in der verbauten Natur, die derzeit so jämmerlich grau und braun ist, das einem einfach so die Tränen kommen. Aber laut Herrn Hinz weisen Ratschlag soll ja im Winter ein 30 minütiger Spaziergang, in fröhlicher Stimmung, die Gesundheit stärken. Und warum das alles! Erstens weil ich zum Selbstmord noch nicht bereit bin und zweitens weil der werte Herr Hinz wieder einmal einfach zu faul war, einen Blick, wenigstens einen verschissenen Blick, in diese hingeschissene Schachtel zu werfen. Deswegen soll dich auch der Blitz beim Scheißen treffen. Samstag krieg ich von dir wortlos 7 Euro. Und wehe du vergisst das.
Antwort: ja tut mir leid! 7€ kriegste.

Fazit: ein guter Mann. Bis zur nächsten.......

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