Montag, 23. Juli 2018
Beim Twittern
haben zwei mir völlig unbekannte Personen meine Tweets retweetet. Der eine machte sich lustig, weil ich dass und das nicht so gut beherrsche und der andere beleidigte mich, zumal ich über Mesut Özil folgendes schrieb: "Wenn Mesut Özil kein deutsche Nationalspieler mehr ist und für die Türkei sowieso nicht auflaufen kann. Was ist er dann eigentlich noch außer ein öffentliches Ärgernis, aus zu wenig Deutsch und nicht genügend Türkisch, an dem beide Völker nicht genesen". Weiters schrieb ich: "Spielt er scheiße ist er Türke der nur mit angezogener Handbremse fürs deutsche Selbstverständnis läuft. Spielt er gut und wird Weltmeister ist es die Mannschaft". Und abschließend in der Mesut Trilogie: "Dass sich die WeltpolitikmacherInnen immer mit SportlerInnen schmücken müssen. Wir wäre es denn mal PornodarstellerInnen. Mein Vorschlag: Stormy Daniels for Präsidentin. Wenn es dann in der Ehrengarde heißt: "Präsentiert das Gewehr", kann es gut sein das einer vorzeitig abdrückt". Online verspottet und beleidigt werden finde ich deswegen ziemlich peinlich, wo man doch für die Erniedrigungen auch nicht entschädigt wird und auf seine Rechnung kommt wie man im Kapitalismus sagt. Ich habe ja nur 9 nein jetzt 10 Followers. Von den zehn sind 6 Fake. Von den Fakes macht ein Follower was mit Fake-Titten und die die fast schon zu jung ist um meine Tochter zu sein, finde ich auf einer Plattform für Singles. Ich bin nicht single. Ich bin alleine. Bei dieser Dichte bekommen Beleidigungen einen anderen Spin, als wenn man 20 000 Follower hat. Dann muss man schon mit Gegenwind rechnen. Das liegt in der Natur der Sache. Ich habe nix von Reaktionen auf mein Tun, die dann zu meist nach hinten losgehen, egal ob beim Twittern oder Bloggen, wenn man mich nur beleidgt, gering schätzt und abkanzelt. Man könnte mich ja trotz seiner Vorbehalte weiterempfehlen. Das machen die meisten aber nicht. Zu meist langt es nur zur Erniedrigung. Irgendetwas stimmt mit den Leuten nicht. Wenn sie wenigstens alles was mit Schreiben zu tun hat wenigstens so viel besser können würden, so dass sich mir ein Stück abschneiden kann. Möglicherweise von einer schönen Salami ohne Fleisch. Ich habe gerade dem Herrn Dreadpan auf Twitter über die Salami ohne Fleisch geschrieben: "Ich hab die vom Merkur. Die gibt`s aber nur in Austria glaub ich. Essen, also was mit kauen, kann man die ja nicht. Die ist kurz im Mund und dann ist sie auch schon weg. Keine Ahnung ob die überhaupt durch den Magen geht oder einen Seitenausgang nimmt über die Schweißdrüsen". Über Salami ohne Fleisch kann man wunderbar Schmäh führen. Auch online. Wenn man die aufs Brot schaufelt zerfällt die schon. Ka Spaß. Die ist so schüchtern im Umgang dass ich sie gar nicht mehr richtig anschaue. Ich hab Angst die macht dann einen auf Opfer und der Wortmacher ruft Schwabbi, Schwabbi und ich eile sofort zum Scheißhaus und stehe dort schmiere. Was dann weiederum den Scheisshausdämon auf den Plan ruft, der noch immer die Sachen vom toten Jungen vom Strand aufträgt. Im Übrigen scheint tatsächlich so zu sein, dass Menschen zur bewussten Herabwürdigung einer anderen Person, aus den nichtigsten Gründen, ein viel natürlicheres Verhältnis haben als zur Wertschätzung. Zumindest online lässt sich da schon eine gewisse Tendenz ausmachen. Online sind wir als Spezies völlig heruntergekommen und verkommen und fallen andauernd auf unsere niedrigsten Affekte zurück. Online ist oftmals wie Um2. Da schreien ganz viele wie im Gefangenenchor von Nabucco andauernd: "DU NUR KELLER".

Fazit: Als Bildungstrampel fragt man sich da schon manchmal was den Kids in den Bildungsverwahrungsanstalten heute so beigebracht wird. Da wünscht man sich ja fast schon die alten Zeiten zurück. Nee nicht mal die guten alten Zeiten. Nur die alten. Gut waren damlals nicht die Zeiten sondern nur die jugendliche Überheblichkeit. In Religion hatten wir eine Nonne, naturgemäß nonnenhaft gläubig. Als die uns in die Geheimnisse des Turiner Leichentuchs einweihte kamen ihr die Tränen vor Rührung. Keine 10 Sekunden später zog sie den Harry und mich an den Ohren, weil wir erste Zweifel an der Echtheit anmeldeten. Der Harry meinte. Der Abdruck sieht aus wie sein Nachbar. Mehr hatte es nicht gebraucht.

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Donnerstag, 19. Juli 2018
Die Erinnerung ist eine Fata Morgana
Ich habe im Kommentarblog weitergeschrieben. Jetzt leserlich. Gibt mehr her als dieser Text hier, wo es auch a bisserl um emotionales Erbschleichen geht, wenn man es nicht gut mit mir meint.

Neben der Kunstfigur des Goadfathers habe ich noch einen richtigen Vater aus Fleisch und Blut. Ähnlichkeiten zwischen dem Goadfather und meinem Vater treten oft ziemlich zufällig zu Tage und sind zumeist unbeabsichtigt und ziemlich frei erfunden. Soweit man halt bei Erinnerungen, die in einem stecken, wie der Michael von Lönneberga im Suppentopf, überhaupt von frei sprechen kann. Immerhin gehören die ja zu wem. Im Übrigen kann die menschliche Erinnerung ein ziemliches Luder sein, wie mitunter auch ein untreuer Lebensabschnittspartner, der gerade von einem Nebenschauplatz der überbordenden Lust nach Hause kommt und Selbiges aus seiner eigenen Erinnerung zu verdrängen versucht, indem der dann ganz lieb tut und dabei grandios scheitert, weil dem sein auffällig liebevolles Getue erst recht einen Verdacht hervorruft. Über den Goadfather habe ich in all den Jahren seit ich Erinnerungsarbeit betreibe, Ungeheuerliches geschrieben, das möglicherweise jeder Grundlange entbehrt und nicht den Tatsachen entspricht. In meiner Erinnerung, die mehr aus Erinnerungsfetzen besteht, als aus einem Kontinuum oder einem Subraleiter, obschon es da einen toten, nee roten Faden zu geben scheint, an dem diese Erinnerungen hängen, wie Wäsche an einer Leine, ohne Anfang und ohne Ende, ist der Goadfather ein aufbrausender und cholerischer Charakter, der mich durch sein Leben schleppte, wie ein alter Fischkutter unnützen Beifang und der mich nur dann ganz für sich entdeckte, wenn er mich verzwecken konnte als billige Arbeitskraft. Hin und wieder kam er auch zum Fußball. Dort sah er mir dann grantig beim Kicken zu. Dabei war Fußball eine der wenigen Tätigkeiten die ich ganz gut konnte. Nur in den seltensten Fällen passte sein Gesichtsausdruck zu meinen gezeigten Leistungen. Möglicherweise lag das gar nicht so sehr an mir, sondern hatte mehr mit den Leuten um ihn herum zu tun, wo ich doch für einen roten Verein kickte, was er als strammer Blauer überhaupt nicht gerne sah. Das ich bei den Roten spielend unterkam, lag ja einzig daran, das die roten Vereinsmacher den Goadfather fast schon beknieten mich im Verein spielen zu lassen. Ich hatte Talent. Natürlich nicht genug, aber doch so viel dass die Leute sagten der ist ein Talent. Das wiederum führt zu Erwartungen. Dem Goadfather, meinem Deprivationsmacher wider Willen, einem Weltkriegshalbwaisen, deinen Vaters hatte der Hitler zum Sterben befohlen, mit einer schwer schizophrenen Mutter als einzige Bezugsperson, vor der ihren Wahnsinn er sich als Siebzehnjähriger nach Deutschland flüchtete, um in Hamburg auf einem Schiff anzuheuern, wie ich ein paar Jahrzehnte später bei der UNO, weil wir beide nix Anständiges gelernt hatten, hätten die österreichische Rechtsprechung niemals ein Kleinkind zur vollumfänglich Erziehung überantworten sollen, wo ihm doch durch die Scheidung von meiner leiblichen Mutter, gerade jene Bezugsperson abhanden gekommen war, die für die Kinderaufzucht wesentlich besser geeignet schien. Heute sagt man ja nicht mehr Kinderaufzucht sondern Kindererziehung. Wie sie diesen paar Zeilen entnehmen können verbreite ich über den Goadfather heute noch immer Ungeheuerliches. Das halte ich so damit mein leiblicher Vater, der aus Fleisch und Blut, fein raus ist. Der wiederum ist der Schizophrenisten-Ermöglicher, der mich mit seiner Güte seit vielen Jahren im Leben hält, wo ich es doch verabsäumt habe, egal wie vertrackt die Ausgangssituation auch sein mag, irgendwann auf eigenen Beinen zu stehen. Dafür sind meine Haxen zu verkrüppelt, am dem ein schief gewachsener Mensch hängt. Gegen diese Verkrüppelung, eine narzisstische Kränkung der allerschlimmsten Sorte, komme ich natürlich nicht an. Nicht in diesem Leben. Dafür ist die kleinstbürgerlichen Matrix zu wirkungsmächtig. In meinem Fall hilft nur noch sitzen im Klappstuhl, irgenwo in den zerfransten Rändern der Idylle, wo sich die Beziehungsfäden im Knäul der Großstadt auflösen und ich immerzu ins Leere stürze. Beim Schreiben natürlich auch. Diese Kränkung, ein gescheiterter Mensch zu sein, die wie gesagt in ihrer Ausprägung ausnahmslos und immer nur kleinstbürgerlich sein kann, hat sich tief in meine Psyche eingebrannt, zu der auch die Erinnerung zählt, so wie sich auch ein Ereigniss von allgemeinerem Interesse ins kollektive Gedächtnis einbrennen kann, oder solches erst hervorbringt. Es gibt nun mal Geschehnisse die das Zeug dazu haben das Gesicht dieser Welt zu verändern. Leider ziemlich oft nicht zum Guten. Die guten Dinge kommen nur ganz selten mit Knall und Fall. Aus solchen Geschehnissen von herausragender Bedeutung wird dann Zeitgeschichte, über die dann in Nachhinein geschrieben wird, dass mit diesem oder jenem Ereignis eine Zeitenwende eingeläutet wurde, wie z.B mit dem Mord in Sarajevo an dem österreich-ungarischen Thronfolger und seiner Gemahlin, der dann den 1. Weltkrieg mitauslöste und mitverantwortlich war für den Weltenbrand des 2. Weltkriegs, der wiederum meinen in den Kriegsjahren geborenen Vatet seinen Vater raubte, ein schwerer Verlust, der in mir weiterwirkt, bis hier alles irgendwann zu Weltraumschrott wird. Wenn sie es lieber etwas Zeitnaher haben nehmen wir den 11.09 2001. Keinen Ahnung was zeitnah genau bedeutet, außer noch nicht ganz gestern oder bald einmal. Und zwar pronto. Der Terroranschlag vom 11. September 2001 auf die USA hatte mit ziemlicher Sicherheit das Zeug zu einer echten Zeitenwende. Mit diesem grauenhaften Terroranschlag sind ganz fürchterliche globale Entwicklungen losgetreten worden, von denen wir heute noch betroffen sind. Ich weiß heute noch ganz genau was ich in dem Moment tat, als in New York das World Trade Center einstürzte. Ich aß gerade Kuchen, den ich dann stehen ließ und nicht mehr anrührte. Mir war nicht nach einem Leichenschschmaus. Diesen Moment als die Türme einstürzten, als seien die aus Sand, kann ich jetzt noch aus meiner Erinnerung abrufen. Geht ganz einfach. Nur welcher der beiden Türme zuerst einstürzte müsste ich ehrlich gesagt heute nachlesen. Es war anscheinend der Südturm. Ganz offensichtlich hatte dieses Detail in meiner Erinnerung keine besonders hohe Priorität. Hingegen das Menschen aus den beiden brennenden Türmen des World Trade Centers in den sicheren Tod sprangen, um nicht bei lebendigen Leib zu verbrennen oder qualvoll zu ersticken, daran kann ich mich noch ganz lebhaft erinnern, so als ob es gestern war. Sogar bildlich. Schauderhaft. Ich weiß sogar noch dass ich näher an den alten Röhrenfernseher heranrückte, weil ich dieses Grauen wie sich Menschen da in den sicheren Tod stürzten nicht wahrhaben wollte. Möglicherweise war es auch nur die grauenhafte Sensationslust eines Schaulustigen, bei einer schrecklichen Katastrophe, die mich näher an das Geschehen heranrücken ließ.
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An diesem Punkt wird meine Erinnerung jedoch sehr anwenderfreundlich und etwas ungenau, damit ich vor mir und meinen moralischen Ansprüchen zu bestehen weiß. Was mir nicht immer gelingt. Im kleinstbürgerlichen Sinn kann ich ja nix. Im aktuellen Spiegel fragt die Spiegel-Journalistin Kerstin Kullmann in einem Kommentar mit dem Titel Zeugniskrampf: „Was ist eigentlich eine gute Leistung? Bruchrechnen zu verstehen, die Kommentarregel. Aber auch: zu sehen dass die alte Dame im dritten Stock Hilfe beim Tüten schleppen braucht. Blablabla. Und, ganz wichtig, einen Witz erzählen zu können“. So gesehen bin ich heute doch noch fein raus mit meinen schulischen Leistungen. Schmäh führen ist ja eine Unterkategorie des Witze Erzählens. Wenn vom eigenen Leben nur noch ein schlechter Witz überbleibt, hilft es ungemein, wenn man aus dem Wenigen das einem geblieben ist, eine mit Anekdoten gespickte Komödie macht, mit der man die Leuten zum Lachen oder wenigstens zum Schmunzeln bringt, obschon einem eigentlich zum Weinen zu Mute ist. Das ist eine ganz große Kunst. Fragen sie den Hobbit-Anwalt. Der war ganz verrückt nach kaputten Schizo-Geschichten. Was weiß ich, vielleicht jene mit der Hure, die eigentlich Opernsängerin war, und der ich andauernd mit der einen Hand das Blut vom Bauch wischte, das in meiner Einbildung von der Zimmerdecke tropfte. Meine andere Hand hatte sie sich ohne Aufpreis in ihre Vagina gesteckt, während sie aus einer Oper eine Arie sang. Nee war nicht Carmen. Irgendein russischess Zeug. Das mögen die Leute. Zumindest Jungs aus der Lichtwelt, die sich nach großen und abgefahrenen Abenteuern sehnen, und dann doch nur Booking.com machen. Fragen sie mich nicht warum. Menschen mögen irgendwie Katastrophen, wenn sie einen nicht selbst betreffen. Ob das jetzt was Kulturelles ist oder mehr eine Lust der Biologie geschuldet, gerne mal im Mantel der Kultur, dürfen sie mich nicht fragen. Von den meisten Dingen habe ich keinen Ahnung. Da ich nicht gänzlich vom Thema abkommen möchte, halte ich es durchaus für denkbar dass ich mir den Goadfather nur aus einem Grund ausgedacht habe. Nämlich um mir so mein ganz persönliches Scheitern und Versagen im Leben vom Hals zu halten und nicht von einer Scham, die immer nur eine kleinstbürgerlich sein kann, erdrückt zu werden. Goadfather seine Enttäuschung ist ja greifbar. Wäre es anders, würde die Frau Kullmann doch nicht schreiben. "Ob gute oder schlechte Noten: Kinder müssen stolz auf sich sein dürfen". Meine Schulnoten waren für Stolz entschieden zu schlecht. A bisserl stolz war ich schon das meine Noten gar so schlecht waren. Nur das darfste hier nicht laut erzählen. Ich hatte das schlechteste Zeugnis der ganzen Klasse, wenn nicht der ganzen Welt, konnte aber dafür jede Menge schweinische Witze erzählen. Was die Frau Kullmann da fordert mag ja sehr löblich sein und fortschrittlich. Aber wenn in Wien für gut 1680 Studienplätze die in Medizin vergeben werden, 15.880 Interessenten antreten, dann wird in diesem Test, der ein paar Stunden dauert, Witzen eher weniger Bedeutung beigemessen, nehme ich mal an. Soziale Kompetenz sicherlich. Aber die kann man sich in unzähligen Vorbereitungstests anlernen, habe ich gelesen. Die Psychologie schreibt so einen Vorgang wie der Erfindung des Goadfathers der kognitiven Dissonanz zu, um einen als unangenehm empfundenen Gefühlszustand auszuhalten. Wer diese Disziplin nicht beherrscht sollte besser unfehlbar sein.
Neben dem Goadfather habe ich noch die Kleinstkunstfiguren der Um1 bzw. die Um2 erfunden. Wobei mein Verhältnis zur Um1, meiner leiblichen Mutter, und der Um2, meiner Stiefmutter, ein ganz anderes ist. Das beiden Ums sind reine Textleichen, die ich immer mal wieder aus der Erinnerung hervorkrame, wie Qigongkugeln aus einer Schatulle, die bei mir am Nachtkasterl steht. Diese Kugeln rolle ich beim Fernsehen gerne hin und her. Bringt Tiefenpsychologisch natürlich gar nix. Kann auch sein dass ich nur zu wenig an die heilende Wirkung von Qigongkugeln glaube. Was weiß man. Ganz ähnlich verhält es sich mit den beiden Ums beim Schreiben. Wenn mir mal wieder danach ist über grobe Leberwurstbrote zu lamentieren, weil ich ja kaum noch Eigenleben produziere, dass sich erzählen lässt, muss zwangsläufig die Um2 ran. Die war in Sachen Grobheit die Sonderbeauftragte. Scheiße war die grob zu mir. Auf die Idee, das so feingliedrige Hände, wie jene der Um2, so viel grobes Zeug raushauen, würde man auf Anhieb gar nicht kommen. Hinter meinen beiden Ums stehen für mich keine richtigen Menschen mehr. Geschlecht haben die auch keines falls sie sehr viel wert auf #Metoo legen. Das sind leere und entkernte Erinnerungshüllen für die ich weder Abscheu noch Zuneigung empfinde. An sich gibt es keinen Grund die beiden großartig zu verfremden, da sie mir im tatsächlichen Leben gestohlen bleiben können. Meine leibliche Mutter hat mich bei der Scheidung als Manövriermasse verzweckt, um an meiner statt an eine Tankstelle zu kommen und meine Stiefmutter war zeitlebens fürchterlich grob zu mir. Gröber als jede grobe Leberwurst. Ich hatte nicht einen Kumpel in der Schule der von meinem Jausenbrot freiwillig ein Stück abhaben wollte. Ka Spaß. Da fällt mir ein. Wir Jungs haben niemals bei den Mädchen geschnorrt. Mädchenjausenbrote waren damals tabu. Die Um2 lebt nach der Devise: Schizophrenist aus dem Haus aus dem Sinn. Mehr ist da nicht. Wie sich das anfühlt so gering geschätzt zu werden? Beim ersten Mal tats noch weh. Hinten hinaus nicht mehr so sehr. Bei den beiden Ums fällt es mir unglaublich leicht Ungeheuerliches zu verbreiten. Nix tu ich lieber. Liebend gerne schreie ich da eine Gemeinheit nach der anderen in die Welt hinaus. Kognitive Dissonanz. Niemals. Ganz anders verhält es sich mit meinem Goadfather. Da gerät immer alles ins Schwimmen, wenn ich das Wort ergreife und mich erinnere. Beim Goadfathrer wird es ambivalent. Das Wort wird in der Lichtwelt gerne verwendet. Niemals könnte ich über meinen Vater schreiben dass er mein Deprivationsmacher wider Willen ist. Gegen so einen ungeheuerlichen Vorwurf wehrt sich alles in mir. Da dreht es mir den Magen um. Mit so etwas möchte ich meinen Vater nicht in Verbindung bringen. In all meinen Einträgen werden sie nicht einmal das Wort mein Vater finden. Bis heute halt. Wobei es schon der Fall scheint das gewisse Dinge mit mir nicht ganz stimmen. Sobald ich in die Fänge von Leuten gerate, die sich hauptberuflich von der menschlichen Psyche anderer ernähren, am liebsten von deren Defekten, sagen die ganz Ungeheuerliches über mich und im weiteren Sinne natürlich über mein familiäres Umfeld. Von Manisch-Depressiv, über schizoaffektive Psychose, bis Deprivation und nicht gesellschaftsfähig ist da alles dabei. Damit diese DefektemacherInnen mit ihrer Meinung über mich nicht in der Luft hängen, haben die mir auch jede Menge Medikamente verschrieben, die ich auch tatsächlich einnehme und zwar regelmäßig. Damit verschaffen sich Defektmacherinnen Legitimität. Eigenartigerweise ich auch. Ein psychischer Defekt gegen den nicht Tabletten verschrieben werden ist keiner. Umso mehr Tabletten sie gegen ihre psychische Verunstaltung einnehmen, umso schlagendender wird diese Identität. Nee diese Tabletten heilen nicht, zerstören aber weniger als ein "Heil Hitler". Wie sagt man. Aus Nix kommt nix. Abgesehen mal vom Universum, zu dem ich auch sie und mich zähle. Bei den beiden Ums bin ich mir nicht so sicher. Unbestätigten Gerüchten zu folge sollen die beiden vom Kriegsgott Ares gezeugt worden sein. Wird Zeit das in dieser Sache Wonder Woman einschreitet. Psychische Defekte haben also eine Geschichte, die kommen nicht aus dem Nichts. Als ich gestern im Krankenhaus meinem Vater gegenübersaß, einem alten zusammengeschrumpelten Menschen, der gerade eine sehr schwere Operation überstanden hatte, mit allerlei Kanülen und Kabel über den ganzen Menschen verstreut, mit denen er mit modernster Medizin versorgt wurde, wurde mir schlagartig klar, dass es völlig sinnlos ist, diesen einst aufbrausenden und chlorischen Mann in diesem alten und kranken Menschen zu suchen, für den ich Zuneigung empfinde, und der mich durch sein Leben schleppt, bis zu dieser Umarmung im Krankenhaus, an seinem Krankenbett, ich stehend und fast schon schützend über ihn gebeugt und er im Bett sitzend. Aufstehen mit all dem Zeugs geht ja nicht. Diese Suche kann nur scheitern und würde meinem Vater auch nicht gerecht werden. Dieser Mensch von einst lässt sich nur noch in mir finden, in Spurenelementen, Stärken und Schwächen, epigenetisch und auch anders, wenn ich mich hinsetze und schreibend alte Erinnerungen in mir wachrufe, die aber mit meinem Vater von heute überhaupt nix mehr zu tun haben. Der Goadfather allein mein Ding, meine Fata Morgana.

Ende.

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Donnerstag, 12. Juli 2018
In Liebesfragen
bin ich ja a bisserl unbedarft. Da trau ich mir nicht mehr so viel zu ehrlich gesagt. Unbedarft, da ich sofort die Brieftasche zücke wenn`s persönlich wird zwischen den Geschlechtern. Von meinem Profil würde ich wahrscheinlich besser in die Fünfzigerjahre passen, als das Wachstum des Wohlstands durchaus noch mit den Ansprüchen der Frauen mithalten konnte. Frühe Neunziger ging auch noch. Wenn ich damals nur eine leise Ahnung gehabt, wie sehr meine Möglichkeiten in Liebesfragen hinten hinaus schrumpfen werden, hätte ich das überhaupt nix an meinem Verhalten geändert ohne Tabs. Was ja meine eigentliche Tragödie ist, wenn ich mal so ernsthaft sein darf. So bin ich mit 50zig nur noch eine Überlebensmaschine, mit ersten Auflösungserscheinungen, die ihr Ende verwaltet so gut es eben geht. Heute ist ja an sich mehr Optimierung angesagt. Und zwar in allen Lebensbereichen. Da möchte man schon das Maximum an Liebesfreunden aus seinem Liebesobjekt herausholen. Im aktuellen Spiegel machten die Meinungsmacher diese Woche Liebe und wie sie gelingt. Für immer? Für mich war für Immer, als ich noch wahnsinnig verliebt war, drei Wochen. In dieser Frage wurde die israelische Soziologin Eva Illouz zu Rate gezogen. Die ist auf diesem Gebiet die Chefin. Über das Gebiet der Liebesfindung in spätromantischen Zeiten hat die Frau einige Bücher verfasst. Sehr lesenswert. Ich habe hier selber zwei Bücher von ihr herumkugeln die ich auch gelesen habe. Der Wortmacher sagte gerade stimmt nicht. Doch. Warum Liebe weh tut. Taschenbuchformat, Seite 85. Ich schreibe ab aus einem Buch das in meinem Besitz steht: "Zu Beginn des 20. Jhdts. überschwemmten Parfüms, Schminke, Puder, Kosmetika und Cremes die entstehenden Verbauchermärkte, und im Bemühen, den Absatz dieser Produkte zu fördern, befreite die Werbeindustrie die Schönheit vom Chartakter". Geändert hat des an meinem Status als Liebesparia nix dass ich als Schattenweltmensch aus dem Werk der Frau I. abschreiben kann. Macht aber nix. In dieser Sache gebe ich mir auch nicht wirklich viel Mühe ehrlich gesagt. Möglicherweise bin ich für sowas wie Liebe aus der eine stabile Beziehung wird innerlich zu zerrüttet. Und das schon seit Kindheitstagen. Seit ich weiß das die Indianer doch einen Schmerz kennen blicke ich anders auf die Welt. Aktuell sind mir schon kurze Online-Beziehung zu viel. Da sagt man zu einer Tante, Tante, und schon stellt die ihren Blogbetrieb ein, weil der Klügere nachgibt. Wie sagt man. Einmal Täter immer Täter. Früher trieb ich eine junge Frau in einen Selbstmordversuch, weil ich die Schwabbi nannte, wo die doch auch a bisserl schwabbelig war und extremst verhaltensoriginell für die damalige Zeit, und heute kille ich halt Blogs. Nicht sehr schmeichelhaft für mich ehrlich geasgt. Das sie immer alles so ernst nehmen und sich ganz ihrer Verletzlichkeit hingeben. Offensichtlich haben sie dafür gut Platz in ihrem Leben. Gott sei Dank ging die Sache damals recht glimpflich aus. Nicht dass sich die Tante jetzt in echt die klügeren Pulsadern liquidiert. Ich habe wirklich nix auffällig Abfälliges geschrieben. Nur Tante, die einmal weg war und wieder hier ist und mich mit dem Gus Backus ausssticht. Daraufhin hat mir die Tante den nächsten Vortrag gehalten, warum mein Blog nicht ganz so oft angeklickt wird wie auf YouTube das Video über ein Äffchen das sich selber die Windeln wechselt. Diese Äffchen ist aber schon mehr Hybrid mit menschlicher DNA von einer Frau die 6 Kinder hat oder 7 und gleich bei mir um die Ecke wohnt. Vor der ihrem Becken habe ich Angst. Die habe ich gut 15 Jahre lang im Grunde nur schwanger gesehen oder mit Baby bzw. Kleinstkindern. Nee die Tante ist nicht Schattenwelt. Die wollte das so. Mehr Richtung grünaffin und bio. Wenn die mit all ihren Kindern wegfährt benötigt sie einen Kleinbus. Die kann aber ziemlich gut mit Kindern. Von deren Club lag nie eines am Boden des Supermarktes und schrie sich dort die Seele aus dem Leib. Ich kann aber Entwarnung geben. Die Schwabbi hatte sich nur a bisserl an den Ärmchen geritzt mit einer Nagelschere und mittels ehrlicher Verzweiflung, das soll hier auf keinem Fall unterschlagen werden. Ohne einer Portion gespielter Zerüttung und auf Zurufen des Leutnants, ihrer Busenfreundin dieser Bitch (Hexe ist als Begriff zu belastet), haben die beiden extremst viel aus der Situation herausgeholt. Die brachten die Machtverhältnisse zum Tanzen bis die kippten und die natürliche Ordnung auf den Kopf gestellt war. Natürlich auf meine Kosten. Ob ich es anders verdient hätte? Schwer zu sagen. Ehrlich. Mir übelst eins mit der Schuld und Moralkeule überziehen zu müssen hätte es nicht unbedingt gebraucht. Ich mache Frauen im Allgemeinen nicht für mein Schicksal im Speziellen verantwortlich. Ich gehe da keinen Groll. Sogar in meiner größten Not als Um2 Objekt habe ich immer von anderen Frauen geträumt. Und vom Sommer. Im Leben bin ich dann auch ganz tollen Frauen begegnet. Nur war ich für die Liebe zu tollwütig. Angefangen mit der Sache habe aber gar nicht mal ich. Das war die Schwabbi. Ich habe nur mein eingelerntes Rollenverhalten abgerufen und mich gewehrt wie das am Bolzplatz halt früher üblich war. Der Leutnant hatte es ja gleich noch viel mehr auf mich abgesehen. Die sah mich und schon schrie sie "Judas, Judas. Steingt ihn". Damals dachten junge Frauen in Österreich wir können nur Opfer, wenn wir unsere Rollenprosa abspielen wie eine leiernde Kassette. So etwas wie eine Lisbeth Salander gab es damals noch nicht. Nicht einmal den Film Baise-moi gab es. Der wurde erst 16 Jahre später gedreht und bis zum Begriff Mainsplaining war es noch eine kleine Ewigkeit. Die Pippi Langstrumpf gabs und die Heidi, plus die sanfte Clara im Rollstuhl, sexuell unglaublich erregend, und natürlich das andere Geschlecht von der Simone de Beauvoir. Nur davon wusste die Schwabbi nix. Das mit der Erregung war jetzt a Schmäh. Ich hatte gerade die Vision wie sich der Harvey Weinstein an die Clara ran macht oder der Bill Cosby. Der Bill soll ja die Frauen gerne mal betäubt haben. Na nicht nur mit seinen Erfolg oder Charme sondern schon auch mit K.O Tropfen. Der Leutnant hatte in der Frage Geschlechtergerechtigkeit viel mehr am Kasten als ihr Opfer, nee die beste Freundin. Die hatte da was sehr Kämpferisches. Meine Hochachtung. Trotzdem soll sie der Blitz beim Scheißen treffen. Über Wochen hinweg musste ich der Schwabbi ihre schwabbelige Schultasche hinterhertragen und auch sonst Buse tun und Reue zeigen. Natürlich auch nur gespielt. Das wollte der alte Nazi-Direktor so. Ich hielt den ja für schwer homosexuell. Wie der mir da immer auf die Pelle rückte und mich an der Schulter fasste, wenn er mich wieder mal im gut besetzten Speisesaal vorführte. Scheiße musste ich mich zusammen reißen um den nicht eine zu scheuern oder eins mit seiner Krücken drüber zu ziehen. Nee der hatte glaub ich keine. Wenigstens die Tampons musste ich bei der Schwabbi nicht persönlich wechseln, wie die Reifen von einem Formel 1 Wagen. Ich weiß sehr grenzwertig die Wuchtel, der Schmäh. Jedoch zum Schmiere stehen vor der Klotur wurde ich schon verdonnert. Die Schwabbi fürchtete sich sogar vor andern Mädels. Fragen sie mich nicht warum. Weshalb ich keinen Protest einlegte und auch die Opferkarte zog? Na die gab es damals für Jungs noch nicht. Und auch sonst hatte ich meine Gründe. Zu Hause wollte mich die Um2 in ein Erziehungsheim abschieben. Wenn die was erfahren hätte mit der Schwabbi und mir dem Hauptäter, dem Halbwilden aus den Karawanken, der nicht mal richtig Deutsch ist, wär`s das gewesen. Im Erziehungsheim hätte ich aber gar nix mehr zu bestellen gehabt. Im Erziehungsheim gabs richtig harte Jungs. Hätte ich alle Register ziehen müssen um einigermaßen unbeschadet zu überleben. Hier Unterwerfung, dort Anbiederung und woanders rohe Gewalt. Sehr fodernd. Nix für mich. Nach 3 Jahren Erziehungsheim bist härter als nach 5 Jahren franzöische Fremdenlegion. Mit der Täterrolle kannte ich mich auch aus. Zu der hatte, nein habe ich heute noch ein fast schon natürliches Verhältnis. Die Frau Illouz vertritt die Ansicht dass es heute keine festen Stände und Rollen mehr gibt und der Wert eines Menschen gesellschaftlich nicht mehr festgeschrieben ist. Möglicherwiese trifft das auf die Lichtwelt zu. In der Schattenwelt ist alles wie früher. Dort ist alles festgeschrieben. Mit einem Schattenweltmenschen wird in der Regel nicht verhandelt. Siehe Frau Dr. Gier. Eben weil ich ein Gratis-Blog am Rande der öffentlichen Wahrnehmung betreibe und auch nicht verheimliche dass bei mir ein paar Drähte durchgeschmort sind im Obergeschoss, wo das Menschsein gemacht wird, sind viele schon beim kleinsten Anflug von Widerrede meinerseits angepisst. Eben weil ich der Schizophrenist bin fällt es den Leuten auch leicht zu sagen. „Geh der spinnt doch“. Sagenhaft wie sie da oft einen auf Opfer machen. Ihr Blog bleibt auf weiteres ganz geschlossen. Wenn man es genau nehmen würde mit der Rollenzuteilung, dann bin ich zu meist ihr Opfer. Ich gehe nicht in ihr Blog und schreibe dort dass ich ihr Blog nicht lesen werden. So unverforen sind nur sie. By the way. Wir wollen jetzt nicht weiter vertiefen wer was nicht sein möchte. Wir sind halt alles Kleinstbürger, nachtragend, unversöhnlich, leicht eingeschnappt und sowieso immer im Recht. Im Spiegel steht das die größte und wissenschaftlich fundierteste Untersuchung zum Beziehungsleben der Deutschen die Parifam-Studie ist, die inzwischen seit zehn Jahren in München läuft. Mit was es in München ja weniger gut läuft sind leistbare Wohnungen für Menschen die sich ernsthaft binden und eine Familie gründen wollen. Diese hat ergeben, dass Beziehungen stabiler sind, in denen die Partner zusammenleben – und nicht in getrennten Buden und in denen sich die Partner möglichst ähnlich sind. Aha, dachte ich mir. Sehr schön. In meinem Fall würde das bedeuten dass die Dame meiner Wahl auch nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Gemeinsam können wir uns dann gegen 23 Uhr gegenseitig mit Neuroleptika füttern und uns dann verliebt dabei zusehen, wie wir schön langsam in einen Zustand hinübergleiten der es sehr einfach macht über die Schwächen uns Ticks des anderen mal ein paar Stunden hinweg zusehen. Bist halt zum nächsten Erwachen.

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