Freitag, 9. November 2018
Ein Kaddisch für die Kinder des Jemens
80 Jahre und kaum leise/aus gehabter Schande nichts gelernt/80 Jahre und Tausende auf dem Weg zum Gleise/ nur noch einen Zungenschlag von ihrer Auslöschung entfernt.

Jetzt mach ich schon in Kleinstkunstlyrik, eh nur geklaut, die sich von Großkunstlyrik prinzipiell dadurch unterscheidet, dass diese mit den dortigen Regeln, wie Befähigung, Versmaß, Rhythmus und so einem Zeugs wie Jambus, Trochäus, Anapäst, überhaupt nix am Hut hat. Aber schon gar nix. Bei Anapäst dachte ich zuerst dass die Anna bald Papst wird. Hier wird weiterhin dilettiert und somit sozial rebelliert. A bisserl Selbstbetrug tut jeder Seele gut, so denn man noch eine hat auf die man sich berufen kann. In Österreich geht es mit der Seele ja radikal bergab. Gestern habe ich mir eine lustige Utopie erfunden, in der wir, die Unerwünschten, Nachgereichten, Ungehörten, Weniggeklickten und oft schon im Leben Vergessen, zum Geburtstag muss ich schon andere schon anrufen damit mir gratuliert wird, uns einen über die Maße grauenhaften Ruf erschreiben, der trotzdem unüberhörbar bis in die Lichtwelt hinein dröhnt, so falsch wie wir spielen, das selbst ein sprichwörtlicher Fünfziger nicht mit kann. Wir sind ja echt und schreiben dann echt aber gleichzeitig falsch. Ein Konzert völlig verstimmter Instrumente, wo sich der Dirigent, der natürlich auch eine Sie sein könnte oder ein Es, wir sind da vielfältig, durch Losentscheid bestimmt, sich mit dem Dirigentenstab am Arsch kratzt, weil die Hämorrhoiden aufblühen wie der Flieder, was dann vom Orchester musikalisch sofort umgesetzt wird. Eine wunderbare Kakophonie, dass die Elbphilharmonie vor ihren eigenen Türen gegen Hochkultur protestiert und sogar die einsamen Wölfe, denen man alles zu traut, jaulend aus dem Großstadtdschungel ihrer Rachsucht kommen. Unser Ruf ist dann so übel beleumdet, wenn der es eh nicht schon ist, dass wir tatsächlich unter Klick-Quarantäne stehen. Es macht ja einen beachtlichen Unterschied, ob man bewusst nicht angeklickt wird oder ob man einfach unbeachtet bleibt. Und jene Personen, die noch größere Stücke auf sich halten, und von denen es doch noch einige geben soll, bis ihnen halt irgendwann dass Eis ausgeht, klicken dann auf gar keinen Fall zu uns herüber, weil sie Angst haben, dass die Dortigen, die Alptraumhaften und Walking Dead, sie mit ihrer Endzeitlichkeit infizieren oder ihnen sonst wie ein Ohr abkauen. Laut dem Soziologen Andreas Reckwitz leben wir ja in einer Gesellschaft der Singularitäten, wo Neurosen als Kennzeichen von allerhöchster Komplexität gelten. Eine Gesellschaft der Distinktion, wo Vielfalt gepredigt, aber nur noch Ausgrenzung gelebt wird, in der die Leute sich nur noch ausstellen, wie früher ihre Hunde bei Schönheitswettbewerben, wo dann fast alles inszeniert wird und die Menschen ihre Leben nicht mehr leben sondern aufführen und zu Schauspieler ihrer Selbst werden und wo dann jene die sich dieser Aufführung widersetzen sofort entsprechend sanktioniert und weggewischt werden, wie Früher Kaiser und Könige ihre Diener, wenn die schon wieder Fressen herankarrten das die Regenten aber schon satt haben, wie ihre bevorzugte Kurtisane. Aus welchen Gründen auch immer. Geht ein Regent mit seiner Kurtisane zum Beziehungsdoktor

Wiewohl ich zugeben muss. Zeitnah nach dem Aufstehen, mit einem frisch gebrühten Kaffee in der Pfote, gucke ich gerne in meinen Block, nee Blog, ob es dort aktuell was zum Kommentieren für mich gibt. War heute nix dabei. Habe ich wahrscheinlich zu wenig geschrieben diese Woche. Zu wenig und nicht interessant genug, also ganz ohne Gewicht und Signifikanz, mit dem ich einem Gratis-Leser oder einer Gratis-Leserin den Tag verschönern könnte. So ist das halt wenn man nur noch sein Ende abwickelt, wie bei mir in der Straße jetzt eine VW-Werkstätte abgewickelt wird. Das finden die Leute nicht so schön, wenn nicht mehr alles vorhanden ist was ein gelingendes Menschenleben so ausmacht. Leserinnen, zumeist aus der Lichtwelt, von der Matrix zu Gefühls-Junkies erzogen, wollen sich beim Lesen gut unterhaltend wähnen oder sich bedeutend mitleidend und mitfühlend zeigen. Darauf sind die festgelegt, wenn`s geht flockig und leicht mit Lappalien oder Dramen die so richtig in die Eingeweide fahren, wie früher der Teufel in einer Frau, die die Schnauze entgültig voll hatte von einem Leben voller Bevormundung, und nicht mit völliger Zerrüttung, die sich vollends von der Zerfransung distanzieren will. Ein Vorgang den man so auch von ehemaligen Nazis oder Neo-Nazis kennt. Die distanzieren sich dann auch von ihren sogenannten Jugendsünden, als sie im Überschwang in ein KZ kackten oder sich im Netz Anne Frank Witze erzählen. Schade dass sie sich dabei nicht totlachen. Nix hassen die Leute so sehr wie den Stillstand in der Zeit, der ja die grausige Angewohnheit hat sich zu wiederholen. Dabei ist genau dieser Zustand extremst dramatisch. Zumindest für jenen der es erlebt. Diese VW-Werkstatt, die jetzt wieder abgebaut wird und aus recht viel Glas und Teilen besteht die sich wieder auseinanderschrauben lassen, stand schon da als ich in die Bronx zog. Damals war auch schon Diesel. Allerdings ohne Betrug. Betrug gibt es ja nur dort wo es Normen gibt. Heute ist alles viel genormter und eng getacktet wie die Zeit. Das nennt man zivilisatorischen Fortschritt. Umso genormter ihr Leben ist umso fortschrittlicher sind sie in der Regel. Ganz vorne dabei sind sie, wenn sie ganz genau wissen wie viel Zeit sie in einem gewisssen Zeitraum vertrödelt haben. Genau erklären kann ich es mir nicht. Die VW-Werkstatt war sowas wie ein Fixpunkt für mich so oft wie ich an der vorbeigegangen bin in den letzten 20 Jahren. An der konnte ich mich irgendwie festhalten. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier. Die VW-Werkstatt war für mich Heimat, so wie die Karawanken früher Mal für mich Heimat waren, oder das KZ am L-Tunnel, wo rostige Wehrmachtshelme und Menschenknochen aus der satten Erde sprießten und vor denen hin und wieder Ameisen einen Kranz niederlegten. Unser Spielplatz wurde ja erst viele Jahre später zu einer offiziellen KZ-Gedenkstätte. Möglich dass ich dort zu viel Grauen inhaliert habe. wie Passive den Rauch von einem Tschik. In Kärnten wollte man ja KZ frei und ungeteilt bleiben, als uns die Kärntner Slowenen, also meine direkten Vorfahren mütterlicherseits, mit ihren Stimmen den Verbleib bei Österreich ermöglichten. Ein schwerer Fehler. Mir hat der Verbleib bei Österreich kein Glück gebracht. Grauenhaft wie mich die Deutschkärntner vor ihren Karren spannten und mich zu einem Menschen abrichteten der unter ihre Räder kam, wo ich mich bedingungslos zum umgeteilten und freien Kärnten bekennen sollte, dass so entsetzlich frei war, dass ich mich vor dieser Freiheit bis in den Irak an den Shatt al-Arab flüchten musste. Den Vorgang mit der VW-Werkstatt muss man sich ungefähr wie mit einem Heustadl vorstellen, auf den man jahrelang guckte und der dann abgetragen wird und einem Hotel weicht mit einem großen Wellness-Breich. So ungefähr fühlt sich das für mich mit der VW-Werkstatt an. Die bauen das sicherlich wieder eine Hochaus hin, für die Übernächsten, die Zeit brauchen werden um sich zu aklimatisieren, die ich aber nicht mehr habe. Im ersten Moment war ich richtig schockiert. Nicht schon wieder Ohnmacht. Alles was mir in der Bronx an Ort und Mensch vertraut war schwindet so nach und nach. Ich hatte ja mal einen Nachbar vom Balkon, nee Balkan, aus der Volksgruppe der Roma bzw. Sinti, dem habe ich aus Briefen und Schreiben vorgelesen, wenn die im Amtsdeutsch verfasst und an ihn adressiert waren, während er mir im Gegenzug zur Hand ging wenn`s handwerklich wurde. Der ist auch weg. Der hat ja mal seine Lebenabschnittspartnerin ausgetauscht, weil sie ihm zu fett wurde. Ein schrecklicher Vorgang das alles schwindet was einem Halt gibt. Schön langsam nehme ich das persöhnlich, wo doch nicht einmal der Sommer bleiben wollte. Eine fürchterliche Kränkung. Wogegen ich natürlich anzuschreiben gedenke, mit dem Mute eines Vereinzelten. So möchte ich nicht abgewickelt werden. Razz fazz und das war`s. Ich bin ja so schon viel alleiniger als sie jemals einsam sein können. Das wiederum ist der einzige Satz den ich aus meinen 4 Seiten Geschwafel ins Leben herüberretten konnte, an dem ich naturgemäß grandios scheiterte. Das Grandios ziehe ich zurück. Da enthalte ich mich der Stimme. Den Satz über den Alleinigen halte ich für ziemlich gelungen. Der Rest eine unsägliche XR-Marter dass ich in reißerischer Absicht geschrieben habe. Grauenhaft. Da muss ich mir vier Seiten aus dem Ärmel leiern, um einen Satz zu haben der bleibt und mit mir leben möchte und der überhaupt nix mit dem Thema zu tun hatte. Ich sag`s mal so. "Junge warum hast du nix gelernt".

In der VW-Werkstatt stand auch mal ein roter Skoda der mir ziemlich zusetze. Der, vom Navi der Niedertracht angeleitet, wie unsere Vorfahren, die sich an der Hand in den Untergang nehmen ließen wie kleine Kinder, wollte mich immerzu nach Mauthausen kutschieren und dann weiter nach Auschwitz, immer schön die Gleise entlang und den dampfenden Zügen des Massenmords hinterher. Da ging der Motor schon an, wenn ich beim Vorbeigehen an der Glasfront der VW-Werkstätte, hinter der die Karre stand, zufällig an den Eichmann dachte, der ja angeblich in Mentalreservation war, wie Indianer, bevor sie in den staubigen Reservaten der weißen Eiferer zu Alkoholikern wurden, zumindst jene die weitermachen wollten, ihrer eigentlichen Lebensweise beraubt. Es war das Grauen, das nackte Grauen, voller Reichskristall-Schatten, ausgerissener Bärte und Pogrom-Partys. Apropos Pogrom. Durchaus denkbar das der Filmreihe „The Purge – Die Säuberung“, als Vorlage die Novemberpogrome von Wien, Graz, Innsbruck, Salzburg, Linz, Villach und ganz viel Deutsches Reich, dienten, als die Nazis und deren Best-Friends, die kochende Volksseele in Gewalt frittierten, weil ein siebzehnjähriger Junge jüdischen Glaubens Namens Herschel Grynszpan in Paris, der gerade erfahren hatte das 12 000 polnische Juden aus Paris nach Polen abgeschoben wurden, darunter auch seine Eltern, die dort in unmenschlichen Verhältnissen lebten, in der deutschen Botschaft den Legationssekretär Ernst Eduard von Rath erschoss. Das Attentat war dann der finale Auslöser für die entfesselte Gewalt in der Ostmark, als der Grazer Oberrabbiner David Herzog von den angehenden Herrenmenschen dermaßen malträtierten wurde, dass ihn seine eigene Frau nicht mehr erkannte. Fast zeitgleich wurde in Innsbruck der Leiter der Jüdischen Kultusgemeinde Richard Berger im Schlafanzug in ein Auto gezerrt zu Tode geprügelt und im Inn entsorgt, so wie die Palästinenser ihre Scheiße ungefiltert im Mittelmeer. Sein Mörder, ein gewisser Walter Hopfgartner soll nach 1945 in der SPÖ Karriere gemacht haben. Ausschnitte aus dieser Chronik des Terrors stehen im aktuellen Profil. Profil ist ein Nachrichtenmagazin halt auf Österreichisch. In Deutschland macht der aktuelle Spiegel schlanke 22 Seiten Football Leaks. Ich wiederhole. 22 Seiten, von knapp 146 Football, von denen nicht mal alle zum Lesen eingerichtet sind. Das Blatt hatte 2001 zum 9/11 hin 273 Seiten. Zum Einschlafen langweilig. 22 Seiten Football Leaks ist noch viel schlimmer als mein Stalking-Macher Geschwätz. 22 Seiten über den Geheimbund Luxus Liga, zu der auch der Karl Heinz Rummenigge gehört, dann FIFA, UEFA, wo es mehr Korruption als Kontrolle gibt, Menschen in Fünf Sterne Hotels und Scheichs, die Totengräber des Vereinsfußballs, die sich mal Einkaufen und dann wieder Freikaufen aus ihrer Verantwortung. Ich als ausgewiesener Fußballmacher habe mich fast zu Tode gelangweilt. Und das heißt was. Als der Spiegel was über den Ronaldo leakte wurde wenigstens noch gefickt. Wenn ich das richtig verstehe eine junge Frau, mal schön auf die harte Tour in den Arsch. In den Arsch, auch mal ungebeten, ist bei berühmten Sportstars sowas wie Safer Sex und Herrschaftsausübung in einem. In den 22 Seiten passiert gar nix. Eventuell versuchen es die superreichen Fußballclubs mit einer eigenen Liga. Das ist alles. Das kennt man von den Reichen. Die bleiben auch lieber unter sich. Mit dem Mrd. Geschäft-Fußball verhält es sich ja so. Wenn für das Wohlstandsgekicke total überdrehter Fußballstars, die 15 Autos in ihren Garage stehen haben, die mehr Platz einnehmen als viele Spielplätze in der Stadt, und die zeitnah immer nur mit einer Karre fahren können, keiner mehr Kohl abdrückt, oft sauer verdient, bricht das Geschäftsmodell auch schon zusammen. Und zwar von Jetzt auf Nun. So einfach ist das mit den Scheichs und Großinvestoren, die sich Fußballvereine halten wie Kamele. Heute, also 80 Jahre Novemberpogrome und Reichskristallnacht. Da steppt der Bär der Erinnerungskultur und eine Blondine schüttelt den Hochnebel des Auslassens aus ihrem dichten Haar, in dem die Hetzmeuten der Mitläufer, oft Nazis der ersten Stunden, die sich hinten hinaus dann bieder zeigten, als sie in den Wirtschaftswunderjahren die Massenmordrendite einstreiften, ihre Kinder zu vorbildlichen Kleinstbürger heranzogen, die sich heute Trümmerfrauenlegenden in ihre privaten Mahnmale stanzen, gar nicht mal so eng liegen, wie man es annehmen würde, so zahlreich wie die sich wieder erheben, völkisch den Massenmördern in Liebe zugeneigt. Andere Vorfahren haben wir ja nicht die wir lieben können, als die Einstigen, die männlich aus schwarz-weiß Fotos lachten, nachdem sie Köpfe von Babys geknackt hatten wie Nüsse und die hierzulande bei den Quälereien der ostmärkischen Bürger jüdischen Glaubens, viel niederträchtiger an die Sache herangingen und mit viel mehr Herz bei der Sache waren als die Original-Reichsdeutschen. Wenngleich sich die Berliner in ihrem Judenhass auch in einen ziemlichen Gewaltrausch hinein berlinerten. Da warfen sich auch die Damen ins Gewimmel und plünderten eifrig mit. Laut Augenzeugenberichten sollen die sich um Unterkleider geschlagen haben. Im Radio erinnerte gerade das offizielle Österreich, mit der Stimme des 1. Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka ÖVP, an diese Zeit, als der Tag in den Holocaust hinein dämmerte, der als Innenminister in einigen Anlässen so übel gegen Muslime hetzte, dass ich mich schon genötigt sah gegen diese Kultur der Hetze in meinem Blog anzuschreiben, obschon das wie gesagt nicht mein Kulturkampf ist. Wo ich Selbiges jetzt genau hingeschrieben habe, weiß ich natürich nicht mehr. In dieser Sache kann ich mich nur wiederholen und wieder und wieder wiederholen. Und wenn ich damit fertig habe fange ich zwangsläufig wieder ganz von vorne an. Erschreckend was für ein abscheuliches Gesocks und Gesindel in meiner DNA weiterblubbert. Die waren so erbärmlich dass man sie fast schon bedauert. Diese Welt ist auch ein selten verwunschener Ort, wo sich die Evolution in ihrer Absichtslosigekeit, oft brutaler zu Werke geht als jede Diktatur, wo doch jene unter uns, die die effizienteren Gene haben und sich somit besser oder schneller an neue Ernährung und Umwelteinflüsse anpassen, angeblich auch noch erfolgreicher Fortpflanzungserfolge erzielen. Unter diesen Erfolgreichen und von der Biologie heimlich bevorzugten könnten dann auch Personen sein, die sich bei den Novemberpogromen besonders hervortaten und sich beim Prügeln um Unterbekleidung durchsetzen und deren Kindeskinder heute die neue Elite bilden.

Erinnerungsmäßig habe ich es am 80ziger, mit den Seitentüren von Zugwaggons und schöne Jüdinnen, Roma und Sinti. Dieser Ton, wenn die Züge in Auschwitz zur Rampe hinfuhren und die Seitentüren der Viehwaggons aufgerissen wurden, wie das Pflaster von einer Haut. Dieser Moment, wenn die von außen aufgemacht wurde, vollstopgt mit Menschen, außer sich vor Erniedrigung, Todesangst und Gestank, bevor dann dass auschwitzhafte Vernichtungsgebrüll einsetzte. Grauenhaft dieses Szenario, wenn die Vernichtungsmaschinerie kurz Atem holte. Ich kann kaum noch hinhören. Und bitte drehen sich mir aus den folgenden Zeilen keinen Strick. Ich bin nicht ihre Kurtisane. Die Zeilen kann man auch anders lesen und noch mal anders lesen. Gestern, es könnte auch schon Vorgestern gewesen sein oder sonst einem übernächsten Tag in zeitnäherer Vergangenheit, habe ich mir vorgestellt wie ich da in Auschwitz oder einem anderen Todeslager meiner Wahl, als SS-Arzt zu richten hatte zwischen den Lebenden, die sich dann zu Tode schinden sollten und den sofortig zu Vernichtenden. Unter den Millionen von Menschen die in den Arbeits und Todeslager unserer Vorfahren tot gemacht wurden, wie männliche Küken, nee das ist Türschützersprache, müssen ja auch hin und wieder ziemlich schöne Frauen aufgehalten haben, mit richtig viel Hüftschwung, Augen zum Hineintunken und Haar, ich nehme mal an schwarz oder braun, dass ihnen gar nicht eng über die Schulter fiel. Sehr wahrscheinlich Tausende. Bitte verstehen sie mich jetzt nicht falsch. Eine schöne Frau ins Gas schicken. Sowas ist in meiner persönlichen Erinnerungskultur unvorstellbar. Dazu hat nicht einmal der Wortmacher und seine Schwester die Bildmacherin entsprechendes Material parat. Zwar haben die schon mal einem kleinen Jungen auf der Donauinsel den halben Kopf weggeballert im rückwärtigen Heeresraum Wiens, wo ich unter den direkten Nachfahren von Massenmödern begraben lebe, so schudlig wie ich mich gemacht haben in meinem Scheitern, bei schönen Frauen sind die allerdings völlig schmähstad, wie man bei uns in Österreich zu sagen pflegt. Schmähstad kann man auch mit verlegen, sprachlos, betreten und beschämt übersetzen. Wie sie eventuell noch nicht wissen, bin ich gerade versucht ein jemenitisches Kind mit meiner Spende vom Verhungern abzuhalten. Die sind da sehr zielstrebig. Diese Kindern sterben mir gerade unter den Händen weg. Vorderhortsig war ich ja so vermessen zu behaupten, die sterben uns unter den Händen weg. Das bedauere ich zu tiefst, dass ich sie da verzweckt habe. Weihnachten ist auch bald. In Wien wurde ein Weihnachtsbaum aufgestellt den viele WienerInnen gar nicht so schön finden dieses Jahr. Die Äste sind angeblich unregelmäßig. Fragen sie mich nicht wann das losging, dass aus unsere Wünschen Forderungen wurden, kleinkarierter als jene vom Finanzamt, wo man sich dann auf 3 Seiten ganz genau erkären muss. Dazu wird man hier gezwungen. Um mich in dieser heiser-besinnlichen Zeit nicht gänzlich lächerlich zu machen, habe ich mich entschieden nur noch ein Kind vorm Verhungern abbringen zu wollen. 400 000 jemenitische Kinder, die aktuell vom Hungertod bedroht sind, sind einfach eine Hausnummer zu groß für mich. Fragen sie mich ob die Zahl stimmt. Möglicherweise sind es sogar eine halbe Million oder nur eine Landschulklasse voll. Was weiß man. Viele diese Kinder werden aktuell, während ich diesen Text ausbessere, schon ziemlich schwach sein, während eines der Unsirigen gerade glücklich in eine Schokolade beißt. Das wiederum liegt an den Kriegsmachern wie Saudi-Arabien und Iran. Saudi-Arabien sitzt aktuell auch im UN-Menschenrechtsrat müssen sie wissen. Das ist jener Verein, an dem sich die Regierenden in Österreich gerade abputzen, weil die so tun, als ob dieser Laden, für den ich selber mal tätig war, tatsächlich in der Lage wäre einen Migrationspakt weltweit durchzusetzen, durch juristisches Nudging, also dem Drängen in die richtige Richtung. Ich könnte mit ihnen jetzt den UN-Sozialpakt durchgehen, wie das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard und wie dieser Punkt bis jetzt umgesetzt wurde in den Slums und Hungerdistrikten diese Welt. Ich möchte sie aber nicht langweilen. Damit sie besser verstehen wie ernst die Lage diese Kinder der Dortigen ist auch am 9. November der Reichskristallnacht. Jener Vertreter des Jemens, der in einem Bündnis mit Saudi-Arabien, gegen die jemenitischen Houthi-Rebellen steckt, die vom Iran gestützt werden, dankte Riad im UN-Menschrechtsbeirat für die „Unterstützung, die auf allen Ebenen für das Volk des Jemen geleistet wird“.

Ende.

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