Der Schizophrenist

Korrektur morgen.

Sie neigen ja gerne dazu das Wort „schizophren“ zu gebrauchen, wenn sie eigentlich was anders meinen, Sachverhalte die sich mehr in Richtung widersinnig, paradox, unlogisch etc. bewegen. Widersinnig bedeutet der Vernunft zuwiderlaufend. Ich habe es ja nicht so mit den Geheimnissen der Sprache. Mit den tiefer liegenden, die ganz unten am Grund verharren oder über den Boden schleifen, gleich gar nicht. Zum Spaß habe ich im Netz gerade einen Schizophrenie-Test gemacht. Steht im Ergebnis: Ihr Ergebnis übertrifft die Norm . Ja sicherlich was denn sonst. Ich mach hier doch nicht so als ob um gut dazu stehen. Für wie blöde, eitel und verlogen halten sie mich. Da hat so eine schwer ADHS-Gestörte, diesen Test auch gemacht und danach damit angegeben, dass sie die Höchstzahl an Schizophrenie-Verdachtspunkten geschafft hat, weil man ihr dass in der Schule anscheinend so beigebracht hat. Der sollte man einmal 3 Wochen lang 600 mg Seroquel verabreichen. Sie werden schon sehen wie schnell die wieder reumütig zum Mittelmaß einer Verstörung zurückkehrt. Das ist auch so zeitgeistig versieft. Müssen sie mal lesen. Jeder der was mit Psyche macht ist ja immer außergewöhnlich bedient. Durschnittlich verstört will ja niemand sein. Das ist niveaulos. Im Übrigen. Wenn sie wissen wollen wie Höchstzahl an Schizophrenieverdachtspunkten geht, lesen sie bitte beim Abu De nach. Einzig die Um2 zweifelt zeitlebens an meinem Geisteszustand, diese alte gemeine Natter. Für die bin ich ein „unnützer Esser“, den man nicht einmal so viel Menschlichkeit entgegenbringt, dass man ihn am Telefon grüßt, wie es sich unter zivilisierten Menschen gehört. Dabei hatte ich ihre Stimme, die mir durch Mark und Bein ging, ohne gültige Papiere, das letzte Mal vor über 15 Jahren gehört. Würdelos ist das. Falls sie jemanden kennen, der ihnen andauernd nur blöde kommt, halten sie sich von so einem Menschen fern. Dass kriegt jeder hin. Dafür muss man keinen Therapeuten aufsuchen. Gerade deswegen schreibe ich ja gerne, dass mir die Diagnose „schizoaffektive Psychose“, das Leben gerettet und nicht verunmöglicht hat. Nur ist das ein sprachlicher Trick, mein Versuch eine mir genehmere Fährte zu legen, weil mir die scheiß Opfer-Kultur, in der wir hier anscheinend leben, übelst beim Hals heraushängt. Hier sind ja alle durchwegs nur Opfer, obschon sich so gut wie nie was wirklich Fürchterliches ereignet. Ein Bombenanschlag auf einen Bus, bei dem Gott sei Dank nur ein Mensch an der Hand verletzt wurde, wird in den Medien so rezensiert, als ob wir gleich mal in das nackte Chaos abgleiten. Erzähl das mal einem syrischen Weißhelm. Der kriegt da einen Lachanfall.

Unerträglich ist das hier, mit dem andauernden verharren im Opferstatus. Mutmaßliche Opfer werden von diesem Status angezogen wie Metall von einem Magneten. Das ist ja völlig disgusting. Da kann man ja nicht annähernd so viel Verstopfung haben wie man gerne essen würde. Hab Letzens ein Blog über Body-Shaming gelesen. Aus dem Blog: „Wie krank ist unsere Gesellschaft eigentlich mittlerweile, dass sich jemand mit den Maßen der Autorin als dick bezeichnen lassen muss? Sie gab 72kg auf 170cm an. Wie krank ist unser Körperideal, dass der Typ noch nicht einmal peilte, dass er zu weit gegangen war? Stattdessen rechnete er ihr vor, wie viel sie monatlich abnehmen müsse, damit sie das perfekte Paar seien“. Aha. Ich diagnostiziere. Es ist wie immer. Schuld an allem Unglück in der Welt hat natürlich wieder einmal der weiße, heterosexuelle Mann, der zu allem Überdruss auch noch mit den Grundrechnungsarten vertraut ist. Ich kann mir diese ewigen Schuldzuweisungen einfach nicht mehr anhören ohne übel Ausschlag zu bekommen oder Blutdruck. Wenn alles so schlimm ist an uns heterosexuellen Männern, dann fickt doch nur noch Euresgleichen und macht schön Spermafarm und lasst uns endlich anglahnt, auf Deutsch in Ruhe, Fußball gucken und über die wirklich wichtigen Dinge reden wie und die Documenta in Kassel und Athen. Uns Heutigen die Verantwortung für 9950 Jahre Unterdrückung, Patriachat und Unheil in der Welt zuschanzen ist ziemlich unfein finden sie nicht auch. Jetzt mal ehrlich. Dieses andauernd Geklage wie grauenhaft, verletzlich und letztendlich gewaltbereit Männer in heterosexuellen Beziehungen sind, passen doch auf keine Kuhhaut mehr. Wie früher die katholischen Busweiber, nur lauter. Frauen sind doch nicht aus Zucker. Gut einige scheinbar schon. Eine Frau die 1,70 groß ist und 72 Kilo wiegt steht doch gut im Futter. Bei so einer Tante ist doch alles Bestens oder nicht? Ich erkenne da kein Problem. So eine macht doch Mittelgewicht. So wie sich das liest, hat der Mann die Tante doch schön gefickt. Wirklich übel wird es ja erst dann, wenn ein Mann, der hübsch gesund und fröhlich potent ist, keinen mehr hochbekommt, weil die Dame unter, vor, auf oder hinter ihm, auf dramatische Art und Weise von seinem eingebildeten Ideal abweicht, dass er sich aus irgendwelchen Digital-Frauen-Zufälligkeitsschnipsel zusammen getackert hat, dass nicht mehr als 51 kg wiegen darf, aber Brüste haben soll wie eine Lady aus dem Schwergewicht. Also die Um2 wog/wiegt exakt 50 Kilo und dass nicht weil der Goadfather auf einer runden Zahl bestand. Sie wissen ja. Zeigte die Waage 50,3 Kilo verfinsterte sich das Gemüt der Um2 schlagartig und ich sah mich gezwungen im Keller zu verbarrikadieren.

Weiters im Blog: „Statt dass klar benannt wurde, was für ein charakterloses Ar***loch dieser Kerl war, wurden der Autorin Vorhaltungen gemacht. Von wem steht da natürlich nicht. Ja, das, was ich ausstrahle, bekomme ich zurück“. Offensichtlich strahle ich nix aus. Ich sollte es vielleicht mal mit einem einnehmenden Lächeln versuchen und nicht lauf auflachen, scheinbar grundlos. Weiter im Text: „Body Shaming fängt also im Grunde schon da an, wo wir kritisch bemerken, dass die Kollegin keinen superflachen Bauch hat und das Kleid, das sie heute trägt, dies auch zeigt“. Sicherlich. Männer haben keine anderen Sorgen als sich andauernd Gedanken über den Wölbungsgrad eines Frauenbauchs zu machen. Solange der sich nicht auf bedrohliche Art wölbt und wöchentlich enorm zulegt, gucken wir nicht so genau hin. Werte Damen die sie in einer Beziehungen leben. Wie oft spricht ihr Mann sie jetzt auf den Wölbungsgrad ihres Bauches an, wenn sie vorgeben die Pille zu nehmen oder anderwärtig verhütet wird. Stündlich, täglich, einmal wöchentlich, immer freitags? Nehmt euch mal selbst an der Nase. Ich weiß, Frauen gehen in der Regel ja unglaublich rücksichtsvoll mit ihren Schicksals-Genossinnen um, wenn es um Dellen in der Haut oder um den Ansatz eines Doppelkinns geht.
Ich guck in der Nacht so zum Einschlafen oft Fernseh-Shopping. Also wenn es um die Belange der Frau geht wie Falten und so, werden die Produkte durchwegs von Frauen angepriesen oder hier und da von einem schwulen Mann. Oder denken sie an eine analoge Kosmetikabteilung. Da steht doch kein Mann mit Plautze herum und preist Cremen an. Die machen lieber Schneidbrett oder Griller. Ich weiß. Frauen erklären sich dass dann so, das Männer die guten Jobs unter sich verteilen und für Frauen bleiben dann nur die schlecht bezahlten Jobs in der Schonheitsindustrie über. Der Blog-Tante geht es da ab einem gewissen Punkt nicht mehr um die Sache, sondern nur noch um ihre eigene Empörung. Die hat da einen wunderbaren Aufhänger gefunden, damit ihr Leben sinnmäßig schön auf der Überholspur unterwegs ist. Die Blogschreiberin ist ja gar nicht mal das eigentliche Opfer. Das ist ja so als ob ich Südsudan mache. Eine Frau die sich bei 1,70 Körpergröße und 72 kg einreden lässt, fett wie die Schwarte eines Stücks Schweinsbratens zu sein und bei einem zugegeben saublöden und völlig unnötigen Spruch, sofort auseinanderbricht und sich dann mit Verve und Hingabe in ihrer Opferrolle stürzt, wie ein Samurai in sein Samurei-Schwert, weil der Shogun Blähungen hat, kann ja kaum noch gerettet werden. Die ist hilflos verloren. Was macht denn die Gute bei richtigen Problemen. Okay. Versuchen wir es mal anders herum und werden für einen Augenblick alle, mir eingeschlossen, zu besseren Menschen und hören auf damit, andere wegen ihrem Aussehen herabzuwürdigen. Nicht einmal mehr verächtliche Blicke machen wir. Erfinden wir uns alle ganz neu und entwerfen eine Art Neusprech, wenn wir uns und andere betrachten. Alles was als verletzend und herabwürdigend empfunden werden könnte, vermeiden wir ab jetzt tunlichst in unserem Denk und Sprachgebrauch. Niemand wird mehr für sein Aussehen, für das er sehr oft nix kann, verantwortlich gemacht oder auf den Idiotenparkplatz abgestellt. Was könnte die Folge sein? Die Unförmigen, Fetten und Hässlichen können endlich frei atmen, sich ihres Lebens erfreuen und sich um die wirklich bedeutenden Dinge kümmern wie Diäten (nur a Scherz). Trotzdem werden die offensichtlich Verformten, mit Komplimenten nicht viel häufiger bedacht werden als vorher. Das wär ja für den Anfang auch zu viel verlangt. Übermäßig begehrt auch eher weniger. Wenn ich jetzt total scheiße aussehe und nicht total verblödet bin, wird einem trotz Neusprech und Neuart, irgendwann klar werden, dass man nicht unbedingt zur Gruppe der Attraktiven gehört, dem die Herzen nur so zu fliegen. Außer man hat außergewöhnliche Fähigkeiten, dann verschwindet das Aussehen oft hinter dem Können. Natürlich nie ganz. Die besten Plätze im Fußballstadion, mal abgesehen von den Logen für die Betuchten, sind für Behinderte reserviert und nicht für Hässliche. Oder erklären wir unterdurchschnittliches Aussehen jetzt auch zu einer Krankheit. Denkt wirklich jemand ernsthaft, die wirklich Gutaussehenden werden durch Neusprech, völlig neu fühlen und unattraktive Menschen auf einmal unglaublich anziehend und attraktiv empfinden? Gibt tausende ziemlich schöne Frauen die heiraten hässliche Männer nur des Geldes wegen. Ist diesen Männern völlig wurscht solange diese Frauen auch was mit passt schon machen. Statt Body-Shaming können wir dann auch gleich Verlierer-Shaming machen. Ich, hübsch schizophren und schattenweltlich hoch talentiert, komme in diesem Leben auch nicht mehr an die Ladys mit Klasse heran. Das ist aussichtslose und vergebene Mühe. Gehört auch sofort geändert weil diskriminierend. Ab Morgen machen wir dann Quote, so dass auch ich mich mal an einem eleganten Kostüm gesund reiben darf, das keine Spermaflecken vom Vorspritzer aufweist. Monica Lewinsky für Arme. Gucken sie mal wie viele Frauen mit guten Jobs, soll ja vereinzelt vorkommen, mit professionellen Hart IVlern oder Mindestbesicherten liiert sind. Wie sie sehen können auf der Couch ist kein Platz. Das ist doch alles absurd und nicht schizophren. Am besten eine Steuer für Schönheit einführen wie für Vermögen. Komisch das diese Steuer nicht und nicht kommt in Österreich. Vermögen wird in Österreich ja kaum besteuert, Arbeit hingegen ohne Ende. Guck mal auf die Straße. Hässliche Menschen haben in der Regel hässliche Partner und sind trotzdem glücklich oder auch nicht. Weiters im Blog: „Demnach ist der Kampf gegen Body Shaming für mich auch ein feministisches Anliegen. Diese Idealbilder, Illusionen und dieser Druck sind nämlich nur dazu da, um uns klein zu halten. Sie sollen uns verunsichern und uns zu willigen Käufern machen. Ganze Industriezweige verdienen Geld damit, dass wir uns zu dick, zu untrainiert, zu ungenügend fühlen. müssen wir diese eingefahrenen, gefährlichen Körperideale demontieren“. Schlechtes Deutsch der Satz. Ich fühle mich auch ungenügend. Ich hab ja bei der Welt einen Antrag auf einen Hauch von Restberühmtheit eingereicht, so dass mich die Leute mal freundlich grüßen und nicht andauernd vertreiben weil ich nur so herumsitze.
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Aus feministischer Sicht mag es durchaus seine Richtigkeit haben, eine Gesellschaft, die sich Zero-Modells, Deutschland Next Top-Modell und so ein übles Zeugs erfindet und ein äußerst ungesundes Körperideal anpreist, den Kampf anzusagen. Zero-Modells sehen ja aus wie Hungerhacken, grausig wie KZ. Hier bei uns gibt es doch genug zu futtern. Der Blog endet: „Wenn du deine beste Freundin, deine Geschwister, deinen Partner und eventuell zukünftige Kinder liebst, dann hilf mit, eine Gesellschaft zu bauen, in der die inneren Werte zählen“. Sicherlich. Die Hässlichen rufen zur Revolte auf und machen der Schönheit den gar aus. Nach vollbrachten Werk machen wir dann nur noch innere Werte. Nur wer sagt dass ein schöner Mensch von Natur aus innerlich völlig verrottet ist und keine Zeit hat zur Pflege seines Charakters, weil der sich andauernd im Spiegel das Gesicht pudert und Hüfte, Pein, Po und drei Salatblätter macht. Stimmt schon. Wirklich tolles Aussehen soll ziemlich anstrengend sein. So ist das nun mal in einer Gesellschaft in der Leitung über alles geht. Von klein auf wird der Mensch hier auf Hochleistung und seinen mitunter weniger erfreulichen Nebenwirkungen gedrillt, aber plötzlich beim Aussehen, machen wir alle Reggae und üben Nachsicht. Nach der Revolte vom äußeren zum inneren Menschen, wenn der innere Werte-Neusprech-Mensch dann in seiner vollen Blüte erstrahlt, schneiden wir alles, was uns noch darüber hinaus zu zum Menschen macht, nach und nach ab, wie abgestorbene Blätter von einer Pflanze. Jede kleine Abweichung vom Neusprech und der Neuart wird sofort geahndet und sanktioniert. Alle jene, die noch immer unter "nur schön Verdacht" stehen, stecken wir dann in ein Umerziehungslager, wo die dann zu inneren Werte-Kadetten herangezüchtet werden. Wer hat denn überhaupt diesen Schmarren mit den inneren Werten in die Welt gesetzt. Blutdruck ist ein innerer Wert oder Cholesterin. Beim Blutdruck und beim Cholesterin herrscht im Übrigen auch Wettbewerb. Charaktereigenschaften sind entweder äußerlich, also für den anderen erlebbar, oder sie sind gar nicht. Wenn sie ein freundlicher Mensch sind, zeigt sich das. Sind sie bescheiden, zeigt sich das. Sind sie einsaml zeigt sich das. Sagt man über jemanden der ist schüchtern oder verschlossen zeigt sich das auch. Sind die zeigt sich das. Eine Studie sagt das liebenswerte Menschen auch äußerlich anziehender wirken als solche mit unangenehmen Charaktereigenschaften. Ja weil es sich zeigt. Aber die Liebeswürdigkeit hilft dir auch nur temporär weiter. Gutes Aussehen ist nämlich auch ein innerer Wert, außer sie machen Schönheits-Op. Das ist einfach eine genetische Sache wie herausragende Intelligenz. Beides bewundern wir. Body-Shaming kann ja nicht einfach nur die Demütigungen abschaffen. Nee die müssen dann auch an die Komplimente ran, weil die ja genauso kränkend sind, wenn dem Menschen neben ihnen ein schönes Kompliment gemacht wird und sie stehen blöde daneben und gehen leer aus. Ich hatte auch ein paar Kumpels die extrem gut aussahen. Kann mich nicht erinnern deswegen groß gedemütigt gefühlt zu haben. Richtig gedemütigt wurde ich nur als Kind als ich mich nicht wehren konnte. Außerdem wird es sowieso immer einen geben der einen abhängt. Darüber hinaus hat ein schöner Mensch wesentlich mehr Gründe guter Laune zu haben, als eine Person die andauernd nur an Burger denkt oder ein völlig verzogenes Gesicht hat. Aber nein. So schnell kannste gar nicht altern und letztendlich verfallen, auch schöne Menschen verfallen, schon kommen die Neider aus ihren hässlichen Gesichts und Körper-Löchern gekrochen und fordern Genugtuung für diese Kränkung. Dieser zwingenden Logik folgend müsste man dann einem extrem intelligenten Menschen auch blöde ans Zeug flicken. Aber nein ganz hoher IQ ist ganz dolle. Hoher IQ schafft Möglichkeiten. Das schafft aber „schön“ sein auch. Schön bleibt hier in den seltensten Fällen unerkannt. Ganz hoher IQ hingegen muss ja erst mal in einem recht aufwendigen Verfahren festgestellt werden. Das gehört sofort geändert. Deswegen Burka für alle. In der U-Bahn habe ich diese Woche eine sagenhaft schöne junge Frau gesehen, mit pakistanischen oder indischen Wurzeln. Nach all den verbitterten und schief gelebten Menschen in der Bronx, zu denen ich mich natürlich auch zähle, ich bin auch nicht schön, tat es wirklich mal gut in so ein wunderschönes und unbeschädigtes Gesicht/Leben zu schauen. Ich krieg ja andauernd nur meine Fresse zu Gesicht. Grauenhaft der Anblick. Aber nein, genussfeindlich wie wir hier nun mal sind, muss man sich erstmals als Opfer einer unerbitterlichen Schönheitsindustrie fühlen, die sich der weiße, heterosexuelle Mann einzig und allein deswegen einfallen ließ, um uneingeschränkt über die Welt zu herrschen, oder man fühlt gar nix. Das ist würdelos und ekelerregend. Ich könnte mein Leben auch ganz anders erzählen, nämlich dass mir diese verfickte Erkrankung , die richtungsweisend und lebensbestimmend ist, also schicksalhaft, und sehr früh als Bipolar startete und sich dann später, Schritt um Schritt, zu einer schizoaffektiven Psychose weiterentwickelte, vollumfänglich verunmöglicht und komplett zerstört hat. Ich tu ja nur so als ob der einmalige Drogenkonsum die Krankheit auslöste. Vielleicht war der Ausbruch sowieso unvermeidlich. Ich war ja auch so schon total kirre. So viel wurde da durch den einmaligen Konsum von irgendetwas „Weißen“ auch nicht mehr drauf gepappt. Der Weiße hat es ganz wunderbar überstanden. Der wurde auch nicht wegen dem Weißen zu Alkoholiker. Dass der mit seinem Wagen mal hübsch wo rein krachte, lag ja am Alkoholpegel. Zu denken total angesoffen fahren zu müssen ist ziemlich töricht aber nicht schizophren. Schizophren hingegen ist es wenn dir eine Stimme im Kopf prophezeit, dass der Aufzug abstürzt, wenn du deinen Kaffee aus der blauen Tasse trinkst und nicht aus der grünen Tasse . Sehr ähnlich verhält es sich mit der Rolltreppe und Schizophrenie. Wenn ihnen eine Stimme befiehlt, ja nicht mit der Rolltreppe zu fahren, weil dort eine Bombe deponiert ist und sie dann tatsächlich nicht die Rolltreppe nehmen, oder sie rufen gleich mal bei der Stadtverwaltung an und erklären denen wortreich, dass alle Rolltreppe in Wien außer Betrieb genommen gehören, weil sie ansonsten einen Herzinfarkt erleiden, dann wird es mittelschwer schizoid. Wenn sie in einem anderen Beispiel durch die Straße gehen und sich denken, die Leute können in sie hineinschauen, und eine Krankheit in ihnen einpflanzen, dann ist es das auch nicht mehr widersinnig. Es ist auch nicht paradox wenn sie wie ich niemals durch die Tür im Schlafzimmer gehen. Gehe ich durch diese Tür, ruft dass den Scheißhausdämon auf den Plan, den ich nicht habe. Aber wenn sie mittelprächtig schizophren wie ich, ihre Dosis Neuroleptika a bisserl verändern, natürlich nach unten, und darauf hoffen das es auch so gehen könnte, sich dieser Zustand aber nicht einstellt, ganz im Gegenteil, es (wie immer) schlimmer wird, und sie nicht einmal mehr auf der Donauinsel ungestört am Rücken liegen können, weil sie sicher sind das ihnen gleich mal jemand ein Messer in den Rücken rammen wird, dann ist es das einerseits der Vernunft zuwiderlaufend weil ich keine Lust habe Opfer zu sein, aber anderseits nur zu tiefst menschlich.

Ende.