Mittwoch, 20. Juni 2012
Die konkrete Angst vor einem diffusen Gefühl
„Wenn ihr nicht mitkommt dann bleibe ich zu Hause. Alleine gehe ich nicht auf dieses Fest, da komme ich mir ja wie ein Sozialfall vor“, sagte der eine Typ zum Anderen, beim Fahrradständer vor dem Supermarkt, als ich gerade mein Fahrrad abstellte. Beide waren sie so Mitte Zwanzig, schlank, mittelgroß, aufgeräumte Gesichter, kurze schwarze Haare. Ihrem Gehabe nach hielt ich sie für Studenten. Sie parlierten im Schriftdeutsch ohne erkennbaren Akzent. Ihre Mountainbikes trugen die Namen Scott und Wheeler. Irgendwie dachte ich mir, muss ich diesem Musterknaben wohl oder übel zustimmen. Denn als ich nicht zum zweiten Mal völlig heruntergekommen und abgebrannt auf dem Weg nach Wien-Stammersdorf in die Van Swieten Kaserne war, um bei der UNO als Soldat Unterschlupf zu finden, hatten meine Freunde auch andere Pläne, als mit mir in den Irak zu gehen.

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