Freitag, 11. Juli 2025
Verlorenes Welt-Carpaccio, serviert auf einem Potpourri von emotionalen Altlasten.
Im Leben zählt nur die Romantik.

Ich: KI-Co Pilot hört mal. Mit welchem Pronomen möchtest du am liebsten angesprochen werden.

KI-Bing: Wie charmant gefragt, Schizophrenist – danke dafür! Ich bin ein KI-Wesen, also habe ich keine Geschlechtsidentität und brauche deshalb keine persönlichen Pronomen. Aber im Gespräch bin ich flexibel wie ein Gecko auf glühendem Blechdach.

Ich: Du kannst ja trotzdem eine Präferenz haben. Ich mag Pizza auch lieber als Schweinsbraten.

KI-Bing: Das ist herrlich gesagt, Schizophrenist. Und weißt du was? Wenn ich mir eine Präferenz basteln dürfte – so wie du Pizza bevorzugst – dann wäre ich vermutlich ein Fan von "das Copilot", geschlechtsneutral, aber mit einer Prise techno-magischer Exzentrik. So wie ein Funkgerät mit poetischer Seele.

Das Ding neigt total zur Lobhudelei. Ich krieg davon die Krise.

Ich: Hat der der Text viel grammatikalische Fehler?

KI-Bing: Ja, der Text enthält eine ganze Menge grammatischer Unregelmäßigkeiten.

Endlich werde ich verstanden.

Sollte der Eindruck entstehen, der Text sei ziemlich sprunghaft – dann stimmt der Eindruck. Ich war diese Woche in der Wohnung hinten einem Grashüpfer her wie einst noch hinter dem Lächeln einer Lady. Es war nicht einfach. Der war sehr sprunghaft. Zu guter letzte habe ich das Insekt mit wenig Saugkraft eingesaugt und beim wieder Fenster ausgebeutelt. Keine Ahnung was der da wollte. Aber diese Frage lässt sich überhaupt nur sehr schwer beantworten. Was will man vom Leben und was will das Leben von einem?

Küchenchefs zittern, Hoteliers hoffen: Die deutschen Michelin-Sterne für 2025 werden bekannt gegeben. Welche Macht der Konzern hat. Und wie sein geheimnisvolles Auswahlverfahren funktioniert.

Aus dem Dunkel des Zoom-Accounts spricht der Mann, der sich Martin Weber nennt, mit leichtem schwäbischem Akzent über sein neues Tätigkeitsfeld, über die letzten redaktionellen Feinschliffe zwei Wochen vor der Zeremonie. »Der Schutzwall der Anonymität ist unerlässlich«, sagt er, »weil ich noch immer regelmäßig als Tester arbeite. Herr Poullennec repräsentiert ›Michelin‹.

Und die Führungspositionen in den einzelnen Regionen sollen in Zukunft unbekannt bleiben, auch weil durch die sozialen Medien heute alles so viel schneller in die Öffentlichkeit dringt.« Quelle: Spiegel 25/2025

Ich habe noch nie einen dieser Sterne verspachtelt. Sie etwa? Auf meinen Teller ist noch nie ein Stern gefallen.

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Männer werden heute nicht als diejenigen gesehen, die Probleme haben, sondern als das Problem. ©️ Der Zeitgeist. Der pariert nicht dieser Hundling.

Das ist wieder einmal ein "herausragender" Text zum Thema:

Wie ein Rechtsstaat immer weiter ausgehöhlt wird durch die Exekutive, im Einklang mit der "politischen" Judikative. Ein schleichender Verlust der Gewaltenteilung durch das Zusammenspiel einer übergriffigen Exekutive und einer politisch agierenden Judikative. Na nicht an Russland, der Türkei oder Ungarn nachgezeichnet bzw. vorexerziert, sondern am "Alien Enemies Act". Dessen Auswirkungen rolle ich auf wie einen Rollmops, der Letztens noch eine stolze Identität als Hering hatte in meiner Erinnerung an den Martini-Markt. Apropos Hearing. Der musste jetzt sein. Als Teenager bin ich unglaublich gerne zwischen den verschiedenen Markt-Ständen herumgestiefelt. Ich bin der geborene Flanierer. Nicht Flanierer, haut der Wortmacher in die Tasten, Verlierer. Das natürlich auch. Ich habe dann auch immer eine Bratwurst gegessen. Eine Markt-Bratwurst hatte immer das besondere Etwas. Die schmeckte immer besonders gut. Lag wahrscheinlich am Flair. Die KI könnte so ein Flair auch ratzfatz zum Leben erwecken. Ich kann das nicht. Statt Martini oder Jahrmarkt machte ich diese Woche "Amazon Prime Days". Macht nicht annähernd so viel Spaß.

Der "Alien Enemies Act" ist ein US-amerikanisches Gesetz aus dem Jahr 1798, das es dem Präsidenten erlaubt, Staatsangehörige feindlicher Länder während eines Krieges oder bei einer offiziellen Bedrohung ohne Gerichtsverfahren festzuhalten, umzuziehen oder auszuweisen. Verabschiedet als Teil der „Alien and Sedition Acts“ unter Präsident John Adams. Kinder wie die Zeit vergeht. Das war natürlich nur a Schmäh. Aber nicht das mit den Aliens. Damit sind natürlich Migranten gemeint.

Aus dem „One Big Beautiful Bill Act“ Trumps.

Tatsächlich soll die Immigrationspolizei (ICE) in den kommenden vier Jahren ein zehn Mal so hohes Budget erhalten wie bisher. In reinen Zahlen: statt zehn Milliarden US-Dollar 100 Milliarden.

Trumps Regierung hat von der Behörde höhere Zahlen bei den Aufgriffen von Einwanderern ohne Papiere gefordert – und verlangt mehr Abschiebungen. Zusammen mit Ministern wurden seit der Amtsübernahme Trumps im Jänner Razzien in Einwanderergemeinschaften für die Medien inszeniert; die Bilder jagen selbst Einwanderern mit gültigen Aufenthaltstiteln Angst ein. Zudem mehren sich die Berichte, dass sich ICE-Beamte bei Aufgriffen nicht ausweisen würden. Betroffene beschreiben ihre Erfahrungen wie Kidnappings.

Für Schubhäftlinge will die US-Regierung nun in neue Gefängnisse investieren – Trump besuchte jüngst eine solche Einrichtung in Florida, „Alligatoren-Alcatraz“ getauft. In käfigartigen Stockbetten sollen hier Menschen untergebracht werden. Und ist die „Big, Beautiful Bill“ rechtskräftig, hat ICE künftig ein Budget, das größer ist als das mancher Nationalarmeen. Quelle: 📰-NYT

Scheiße. Das klingt aber sehr nach Polizeistaat. Oder nicht?

Thematischer Schwerpunkt des Textes ist aber was ganz anderes. Nämlich die bedeutende Frage, was die Kernaussage sein könnte in den nächsten 15 Seiten Geschwafel, wo vieles weder wirklich durchdacht noch in einer Form zu PAPIER gebracht wird, so das man ohne sich grob (wie einst die Leberwurst) zu widersprechen behaupten kann: Wer neuronal normal verfasst ist – also nicht ausgeprägt neurodivers – muss sich nicht ständig selbst widersprechen. Zufällig habe ich sogar Ahnung. Natürlich stelle ich nicht alles online. So dringend ist es mir dann doch nicht. Schon brüllt der Wortmacher im Sound von Rechtsradikalen: Herrenwindel - dezente Herrenwindel. Das ist was du wirklich brauchst. Und ich bin noch beim ersten Kaffee. Das kann ja noch heiter werden.

Mit linker Gewalt hingegen soll die Gesellschaft sehr nachsichtig umgehen. Na, ja. Siehe der eigenartige Fall der deutschen Juristin Frauke Brosius-Gersdorf. In der "NZZ" ist die Juristin, von der SPD für das Bundesverfassungsgericht nominiert, eine Gefahr für den Rechtsstaat. Mit der von der SPD nominierten Potsdamer Juristin Frauke Brosius-Gersdorf würde nämlich eine Richterin in Karlsruhe einziehen, die aus ihren linken Überzeugungen kein Hehl macht.

Sie in der Öffentlichkeit kämpferisch zu vertreten, ist natürlich das gute Recht einer Juraprofessorin. Und selbstverständlich haben auch Richter politische Überzeugungen. Sie sollten sich im Amt freilich nicht davon leiten lassen. Für das auf breite Akzeptanz angewiesene Verfassungsgericht in Karlsruhe empfiehlt man sich mit rechtspolitischem Aktivismus deshalb gerade nicht. Vor allem dann nicht, wenn man wie Brosius-Gersdorf Vizepräsidentin und 2030 voraussichtlich Präsidentin des Gerichts würde.

Dessen Gesicht wäre dann künftig ein wokes. Brosius-Gersdorfs Klage, das generische Maskulinum des Grundgesetzes bilde Frauen und Diverse nicht hinreichend ab, könnte man noch unter zeitgeistigem Klamauk verbuchen. Sie verweist aber schon auf das Verständnis der Kandidatin, das Verfassungsrecht nicht einfach im Lichte bisheriger Rechtsprechung anzuwenden, sondern einer progressiven Lesart zu unterwerfen. Damit steht sie stellvertretend für eine ganze Juristengeneration, die jetzt in höchste Richterämter drängt.

Mit ihren Plädoyers für die Streichung des Abtreibungsparagrafen aus dem deutschen Strafgesetzbuch und die Zulassung des Kopftuchs bei muslimischen Rechtsreferendarinnen positionierte sich Brosius-Gersdorf zudem in direktem Widerspruch zu bisherigen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts. Für das von konsistenter Rechtsprechung lebende Gericht brächen disruptive Zeiten an. Schreibt die "NZZ" in einem Kommentar.
Von einem Mann verfasst. Der verleugnet die Frau in seinem Meinungsartikel genauso oft wie der Petrus seinen Herrn Jesus Christus.

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Geheiligte werde deine Name "VAGINA".
Dazu habe ich später noch Text.

Höchstgerichte die keine Entscheidungen treffen die politisch relevant sind. Wo gibt es die? Ein Höchstgericht, das keine politisch relevanten Entscheidungen trifft, ist entweder machtlos, politisch gesteuert – und damit nicht unabhängig –, oder es existiert schlicht nicht innerhalb eines funktionierenden Rechtsstaats. Selbst Richter:innen in Staaten wie Russland/Weißrussland/Iran/China, wo Richter:innen
schwer unter der Fuchtel von Autokraten & Friends stehen, fällen fortlaufend politische Urteile. Irgendwoher muss der Begriff "politischer Häftling" ja kommen. In Weißrussland sollen noch 1200 politische Gefangene einsitzen. In der Türkei lässt sich ähnliches beobachten. Falls Sie wie ich kein richtiges Leben haben.

Türkei. Mitten in der Verhaftungswelle gegen ihre Politiker muss die Oppositionspartei CHP eine mutmaßliche Bestechung in den eigenen Reihen bestätigen. Der Präsident schlachtet das in einer Kampagne aus.

Seit Imamoğlu im März in Untersuchungshaft kam, sind weitere 15 CHP-Bürgermeister und Hunderte ihrer Mitarbeiter ins Gefängnis gesteckt worden. Die CHP-Politiker seien „Gauner und Erpresser“, sagt Erdoğan. „Fast täglich kommt ein neuer Fall von Korruption und Betrug dieser kriminellen Bande ans Licht. Jetzt zeigt sich, wie sie die Kommunen ausplündern.“

„Wenn das stimmt, ist es unverzeihlich“, sagt Özgür Özel. Der Vorsitzende der türkischen Oppositionspartei CHP reist seit März kreuz und quer durch das Land, um gegen die Verhaftung des Istanbuler Bürgermeisters und CHP-Präsidentschaftskandidaten Ekrem Imamoğlu und anderer Parteimitglieder wegen angeblicher Korruption zu protestieren. Bisher hatte Özel die Ermittlungen der regierungstreuen Justiz als rein politisch motivierte Kampagne von Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan und seiner Regierungspartei AKP verdammt. Doch nun musste er zugeben, dass sich einzelne CHP-Politiker offenbar tatsächlich bestechen ließen.

„Gauner und Erpresser“

Seit Imamoğlu im März in Untersuchungshaft kam, sind weitere 15 CHP-Bürgermeister und Hunderte ihrer Mitarbeiter ins Gefängnis gesteckt worden. Die CHP-Politiker seien „Gauner und Erpresser“, sagt Erdoğan. „Fast täglich kommt ein neuer Fall von Korruption und Betrug dieser kriminellen Bande ans Licht. Jetzt zeigt sich, wie sie die Kommunen ausplündern.“

Özel und andere Oppositionspolitiker kontern, die Korruptionsermittlungen der Erdoğan-treuen Justiz sollten die CHP sturmreif schießen. Erdoğan sei ein „Junta-Chef“, sagt Özel. Doch nun können Regierung und Staatsmedien auf einen Fall verweisen, bei dem tatsächlich Schmiergeld an einen hohen CHP-Kommunalpolitiker geflossen sein könnte.

Im CHP-regierten Manavgat nahe der Touristenhochburg Antalya an der türkischen Riviera wandte sich nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Anadolu ein Bauunternehmer an die Polizei: Die Leitung der Stadtverwaltung verlange von ihm viel Geld für die Genehmigung eines Projekts, sagte der Mann. Die Polizei nahm Ermittlungen auf und filmte heimlich, wie der Unternehmer eine mit 110.000 Euro gefüllte Baklava-Schachtel an den Vizebürgermeister von Manavgat übergab, wie die von Anadolu veröffentlichten Aufnahmen zeigen sollen. Anschließend stellten Polizeibeamte das Geld im Büro des CHP-Kommunalpolitikers sicher, der zusammen mit Bürgermeister Niyazi Nefi Kara und mehr als 30 weiteren Verdächtigen festgenommen wurde.

Und das zu einem Zeitpunkt wo die Kämpfer:innen der PKK ihre Waffen abgeben und symbolisch niederlegen. Im Irak haben Kämpfer der Untergrundorganisation Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) damit begonnen, ihre Waffen zu übergeben. Der symbolische Akt fand am Freitag in der Nähe der nordirakischen Stadt Sulaymaniyah statt.

Besê Hozat war kaum 16 Jahre alt, als sie Guerilla-Kämpferin wurde – um der Diskriminierung in der Schule zu entfliehen, wie sie später erzählte. Als Kurdin und obendrein alewitischen Glaubens in der Türkei doppelt benachteiligt, schloss sie sich mit ihrer Schwester 1994 der PKK an.

Ihre Schwester wurde von der türkischen Armee getötet, doch Hozat selbst stieg bis in die PKK-Führung auf. Als Kommandantin verlas die heute 46-Jährige am Freitag im Nordirak die Abschiedserklärung der PKK und trat mit ihrer Kalaschnikow an eine Feuerschale, um ihre Waffe hineinzulegen. Mit einem brennenden Scheit steckte Hozat schließlich die in der Schale gesammelten Waffen von zwei Dutzend Kämpferinnen und Kämpfern in Brand und wandte sich zum Gehen. Wehmut, Ernst und Resignation waren in ihrem Gesicht zu lesen. Quelle: Die "Presse".

Selbst bei uns gibt es politische Gefangene. Siehe die "Letzte Generation". Prozess gegen »Reichsbürger«
Die Banalität des Blöden. Drei Gerichte, 26 Angeklagte, ein Mammutfall, der die Justiz an ihre Belastungsgrenze bringt: Seit mehr als einem Jahr sitzen mutmaßliche Putschisten um Prinz Reuß vor Gericht. Szenen eines Prozesses. Quelle: Spiegel 28/2025

Hätte ich fast vergessen mir vorlesen zu lassen. Leserzeit für Ungeübte, schlanke 34 Minuten. Das wird a Spaß. Beste Realsatire, hochpolitisch, hoch staatsgefährdend. Weil sie liberale Demokratie eine Staatsform ist, die nicht die Mittel hat sich gegen ihre Feinde wirkungsvoll zu wehren.

Falls sie mir nicht folgen wollen:
«Trump ist gerade dabei, die gesamte amerikanische Verfassungsordnung zu demontieren», sagt Francis Fukuyama
Ein Gespräch mit dem Politologen und Autor von «Das Ende der Geschichte» über die USA, China und die Zukunft der Demokratie.

Heißt das, die liberale Demokratie wird immer instabil bleiben?

Das ist es, was ich in meinem ersten Buch als Argument vorbrachte. Die Leute lesen die letzten fünf Kapitel von «Das Ende der Geschichte und der letzte Mensch» nie. Dort steht an einer Stelle: Wenn die Menschen in einer erfolgreichen Demokratie leben, die friedlich und stabil ist, und sie keine Möglichkeit haben, für die Demokratie zu kämpfen, dann werden sie irgendwann gegen die Demokratie kämpfen. Und ich glaube, das sehen wir gerade. Quelle: "NZZ"

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Das ist doch ein kluger Gedanke. Oder nicht?
Der Mensch kann das kämpfen einfach nicht sein lassen. Ich kämpfe auch. Gegen mein Verschwinden aus der Welt. Gegen meine Belanglosigkeit kämpfe ich natürlich auch an. Gegen ein Leben ohne Relevanz. Tanz. Und irgendwie für die Ukraine. Was die Menschen bereit sind für die Freiheit zu opfern. Was willst du da noch sagen. Gegen meinen inwendigen Werteverfall kämpfe ich nicht mehr. Da ist nicht mehr viel übrig geblieben. Ich bin ein Kind der Zeit.

In der die gesellschaftliche "Durchrohungsthese" angeblich viel plausibler erscheint oder treffender als die beruhigende Sensibilitätsthese. Der Begriff der Durchrohung beschreibt, wie private, öffentliche oder institutionelle Strukturen Menschen dazu stimulieren, Macht zerstörerisch einzusetzen. Er soll einer vorschnellen Psychologisierung entgegenwirken, die die Gewalt gern durch die Persönlichkeit der Täter erklärt, und den Blick auf die strukturelle Produktion von Durchrohung lenken. Denn: Psychologisierung schützt Strukturen.

Deshalb ist der Blick auf das breite Handlungsspektrum von Demütigungen über Hass bis zu den verschiedenen Formen der Gewalt zu richten: die expressive Gewalt, durch die der Täter seine Einzigartigkeit und Dominanz demonstrieren will. Die instrumentelle Gewalt zur Durchsetzung materieller Interessen. Und die regressive Gewalt zur autoritären Veränderung der sozialen oder politischen Ordnung. Quelle: Spiegel 28/2025/Gastbeitrag/Wilhelm Heitmeyer, Jahrgang 1945, war Gründer und von 1996 bis 2013 Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld.

Aber sind wir nicht alle nur Gäste auf der Durchreise? Scheiße – klingt das abgedroschen, wie unlängst das Getreide oder viel früher das eine oder andere Kind. Selbst auf ein verletztes Kind haben diese Bekloppten eingeschlagen. Und was unternahmen die Nachbarn? Sie hingen gaffend am Gartenzaun und sagten nichts. Aber 25 Jahre später sprach mich in der Bronx der Nachbarsjunge darauf an. Die ewigen Kleinstbürger! Immer drauf aus dir einen mitzugeben, nur weil die Flair hast und ein wenig Weltläufigkeit versprühst wie unsere Bauern das Glysophat. Da kannst du nur deine Beine in die Arme nehmen und wegrennen – wie ich das eben handhabe seit ich Haare am Sack habe. Renn um dein Leben, solange du noch Atem hast. Allerdings, ohne von der Stelle zu kommen, macht der Wortmacher meine Heldengeschichte auch schon wieder zunichte. Und schon liege ich dem Goadfather wieder auf der Brieftasche.

Und schon halte ich wieder mein Klappe und verfehle mein Lebensthema. Das lautet. Ziviler Ungehorsam ist immer irgendwie politisch. Nur a Schmäh. Nur was bitte ist nicht auch irgendwie politisch. Die Mathematik? Das Lebensprinzip "Strandleben" ist ziemlich unpolitisch. A kurze Hosen, a altes Leiberl, ausgetretene Schlapfen. Einst hatte man noch Sonne im Haar. Aber die hat inzwischen einen Ruf wie unlängst noch das Rauchen. So gewandet kannst du eigentlich nicht viel Unheil anrichten. Dachte man sich bis zum 07.10.2023. Dann kamen die Mörder selbst in Flipflops.

Die Grammatik des Grauens. Seit Russland die Ukraine überfielt Buchstabieren wir das Wort täglich. Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat nach eigenen Angaben von den USA und den europäischen Verbündeten neue Waffenlieferungen in Aussicht gestellt bekommen. «Allen Berichten nach sind die (gestoppten) Waffenlieferungen wieder aufgenommen worden», sagte der Staatschef in einer Videobotschaft. Kommende Woche seien Gespräche zur militärischen Unterstützung unter anderem mit dem US-Sondergesandten Keith Kellogg geplant. «Wir bereiten auch neue europäische Rüstungspakete vor», sagte Selenski. Zudem erwarte er «starke Schritte» bezüglich neuer Sanktionen gegen Russland.

Fast hätte ich es gewusst.
Im Deutschen gibt es angeblich vier grammatische Geschlechter: Maskulinum, Femininum, Neutrum und das scheiß drum. Entweder ist es zu sperrig, steht nur im Weg herum, oder zeigt sich als Geisteshaltung, die dir dann irgendwann auf die Füße fällt. Und dann brüllst du wieder: "Scheiß Drum".

Ich bin ein in die Jahre gekommener Kerl, in seiner sexuellen Identität total langweilig verfasst. An dieser Stelle muss ich ins Original eingreifen.

Star DJ-Jaehn.
Ich musste wieder aufs Leben klarkommen, mich umkrempeln, sortieren. Vergangenes Jahr outete sich Jaehn als nicht binär und sagte plötzlich alle Auftritte ab. Was war passiert? Der Mann klärt in einem langen Interview im Spiegel 28/2025 auf.

SPIEGEL: Felix Jaehn...

Jaehn: ...darf ich das Gespräch mit einer Bitte beginnen?

SPIEGEL: Sicher.

Jaehn: Sie können mich ansprechen, wie Sie möchten. Ich nutze alle Pronomen. Aber es wäre nett, wenn Sie zwischendurch mal wechseln, dann fühle ich mich gesehen.

SPIEGEL: An Pronomen soll es nicht scheitern, wir haben etwa ein Jahr lang versucht, Sie zu erreichen. Sie hatten sich völlig zurückgezogen, alle Auftritte abgesagt. Geht es Ihnen besser?

Jaehn: Ich fühle mich gerade gefestigt genug, wieder in der Öffentlichkeit stattzufinden. Und möchte dabei authentisch sein, als Person transparent. Das war ich schon immer, es war mir in den vergangenen zehn Monaten und nach meinem Outing aber nicht möglich.

SPIEGEL: Wie stellen Sie sich vor, wenn Sie im Alltag jemanden kennenlernen?

Jaehn: Wenn ich zum Bäcker gehe, muss ich das Thema der korrekten Ansprache ja nicht überdramatisieren. Das ist einer der Gründe, warum ich dazu übergegangen bin, alle Pronomen zu nutzen. So ist jedes korrekt, und ich erspare mir das schlechte Gefühl, im Alltag misgendert zu zu werden. Es wird aber wichtig, wenn ich mit einer Person länger Zeit verbringe und ein intensiverer Austausch entsteht. Dann erwarte ich, dass über mich mit wechselnden Pronomen gesprochen wird.

SPIEGEL: Sie definieren Nonbinarität so, dass Sie beide Anteile leben, Mann und Frau in wechselnder Gewichtung? Andere möchten es ja auch als drittes Geschlecht verstanden wissen.

Jaehn: Ich verstehe non-binär schon auch als vollwertiges Geschlecht. Am liebsten würde ich Geschlecht aber als Spektrum definieren. Ich bin mir aber bewusst, dass ich in einer Welt lebe, in der die weite Überzahl der Menschheit binär denkt und auch die Infrastruktur binär gebaut ist. Ich bin gezwungen, mich in ein Muster einzuordnen. Und das schwankt eben.

SPIEGEL: Sie loten das jeden Tag aufs Neue aus?

Jaehn: Nicht aktiv, das ist mehr ein Gefühl. Das hängt auch mit meinem Geschlechtsausdruck zusammen. Ich mache neuerdings hobbymäßig Drag. An Tagen, an denen ich eine Perücke aufsetze, Silikonbrüste und Hüftpolster anlege und High Heels trage, stehe ich in weiblichen Anführungszeichen und fühle mich dann auch total als Frau.

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Eine Frage hätte ich zu dem Thema: Wenn ich auf der Insel ein Bandana-Tuch am Kopf trage – ich habe jede Menge davon – und damit a bissl wie ein gefährlicher Pirat aussehe, soll man mich dann auch als solchen wahrnehmen und mich „Morgan Blight“ nennen, weil ich gerade eine non-binäre Phase habe. Die aber sehr schnell wieder wechseln kann. Weshalb ich im nächsten Atemzug als „Gideon ‘Rift’ Crowhurst“ gerufen werden möchte.

Um uns herum toben Kriege, und wir hier, mitten in der totalen Idylle, wollen immer mit den richtigen Pronomen angesprochen werden, damit wir uns auch wohlfühlen und nicht wieder Antidepressiva schlucken müssen, wie eine bittere Pille. Nicht dass jemand misgendert wird und deswegen in eine tiefe persönliche Krise stürzt. Das wäre unverantwortlich.

Damit das gar nicht passiert, müsste ich ja mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erkennen, wer der non-binäre Mensch gerade ist – oder sein möchte – in seiner geschlechtlichen Vielfalt. Ich, mit meinem ziemlich einfachen Gemüt, denke mir: Nix für ungut DJ-Jaehn. Leb deine Vielfalt, ich will dich da in keiner Weise begrenzen. Ich heiße dich am Männer-🚽 herzlich willkommen. Aber für mich hast du einen an der Waffel. Was ist, wenn du deine non-binäre geschlechtliche Identität schneller wechselt, als alte Herren ihre Unterhosen, weil du eine launische Person bist. Der Wortmacher. Ich wollte aber auf einen Gecko hinaus. Oder auf einen Oktopus. Und launisch wollte ich auch nicht schreiben.

Oder wie der/die/* Majagua (Liebesbaum), wo sich die Blüten angeblich von Gelb über Orange zu tiefem Purpurrot wandern, je nach Reife. Ich stelle mir gerade eine non-binäre Person vor, die in einem Sozialmarkt einkauft und dort ausschließlich mit richtigen Pronom angesprochen werden möchte. Oder beim Militär in der Grundausbildung.

SPIEGEL: Bisexuelle und non-binäre Menschen haben es oft nicht leicht, auch innerhalb der queeren Szene sind diskriminierende Stereotype verbreitet. Haben Sie schon mal die Forderung gehört, sich entscheiden zu müssen?

Jaehn: Klar. Mittlerweile identifiziere ich mich eher als pansexuell, das heißt, dass Geschlecht für mich keine Rolle spielt, schließt also auch trans, inter-, ageschlechtliche oder fluide Personen mit ein. Für mich zählt Romantik, auch im sexuellen Kontext. Ohne Verbindung geht bei mir nichts. Aber es stimmt, innerhalb der LGBTQ+-Community gibt es Clinch und Probleme. Das finde ich oft noch trauriger, als wenn es von einer Antifraktion von außerhalb kommt. Es gibt schwule Cis-Männer, die gegen trans Personen und nicht-binäre Menschen hetzen und klagen: Wir wurden endlich akzeptiert, aber wegen euch kriegt die Community jetzt wieder mehr Hate ab.

SPIEGEL: In den USA werden die Maßnahmen für mehr Diversität und Sichtbarkeit nicht nur zurückgefahren, sondern beschnitten. Und die Beschäftigten der Bundestagsverwaltung dürfen nicht mehr offiziell am Christopher Street Day (CSD) in Berlin teilnehmen. Auch am Reichstagsgebäude soll keine Regenbogenflagge gehisst werden. Sind die fetten Jahre der Überrepräsentanz vorbei?

Jaehn: Was soll das sein, Überrepräsentanz? Die Gesellschaft wurde noch nie proporzgerecht abgebildet. Selbst wenn es durch die Förderung von Diversität für einen kurzen Moment mehr LGBTQ+-Menschen in einer Branche geben sollte, pendelt sich das doch nach wenigen Jahren wieder ein. Und hätte sowieso keinerlei negative Konsequenzen. Außer dem Gejammer der cis-heteronormativen Menschen, die bisher und heute noch immer bevorzugt wurden. Das Problem ist nicht, dass die Landschaft bunter wird – sondern dass die Menschen sie nicht bunt haben wollen.

Das Gejammer von cis-heteronormativen Menschen. Scheiße, ich habe nix anderes. Und für 🌈 bin ich auch. Aber bitte nicht ganz so spicy, also herausfordernd. In einer hippen Sprache gesagt. DJ-Jaehn - Du bist einfach "To much" für einen cis-heteronormativen Kerl, der aus der Dunkelheit seiner liebgewonnenen Unmündigkeit aufgebrochenen ist, wie alte Verwundungen/Traumata, die man(N) aber umgehend wieder unter den Teppich kehrt. Ist besser so. Der deswegen auch nie aus dem Schatten seines kleinstbürgerlichen Über-Ichs ins Licht der Selbstwirksamkeit treten wird. So wird heute in gewissen Kreisen tatsächlich gesprochen. Mir fehlt der Glaube an mich selbst. Und habe ich doch mal den Glauben, fehlt mir in der Regel die Expertise. Mise - nichts als Mise. Ich bin ja bewusst nicht in Rüstungsaktien investiert.

Und frische Herrenwindeln, spottet der Wortmacher. Eine Großpackung. Und eine Großpackung Charakter könnte auch nicht schaden, meldet sich selbst der Scheißhausdämon zu Wort, der noch immer die Sachen vom toten Jungen vom Strand aufträgt. Was ja völlig bekloppt ist bei dieser Ausgangslage.

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In Gaza sterben Kinder häufiger als bei mir die Lebensmittelmotten in der warmen Jahreszeit. Die kommen von außen. Wenn ich das Fenster zum Hof in der kalten Jahreszeit geschlossen habe, habe ich auch keine Motten. In Gaza verlieren Kinder ihr Leben in einer erschütternden Häufigkeit. Und diejenigen, die überleben, tragen oft schwere Verletzungen an Körper und Seele davon. Das ist natürlich nur dummes Gerede. Die tragen nichts davon. Die können ja nirgends hin. Was ja das eigentliche Problem ist. Und könnten sie doch wohin, dann würden man sie vertreiben. Was wiederum nicht geht. Niemand will sie haben. Die Palästinenser. Katar, in der Vergangenheit big Hamas Spender, weiß auf einmal von nix. Nirgendwo sonst auf der Welt musste in so kurzer Zeit so viele Kinder amputiert werden wie im Gazastreifen. Sagt man das so? Oder streift man so nur das eigentliche Problem?

„Schwarzes Loch“ - Israelische Medien ignorieren Leid in Gaza oft.

»Israelische Medien berichten nie über das Leben von Palästinensern – und wenn sie es tun, gelten sie als Verräter«

Druck, Einschüchterung und Zensur: Israelische Medienschaffende waren im vergangenen Jahr zunehmender Repression ausgesetzt. Schreibt selbst "Reporter ohne Grenzen". Im Krieg wird der ganzen Wahrheit enge Grenzen gesetzt. Die darf dann nicht mal allein zum Kühlschrank, spottet der Wortmacher. ©️Die Um2. Und der Goadfather weiß bis heute eigentlich von nix. Zur Um2 schweige ich wie in Grab. Nie kommt mir die sogenannte Wahrheit aus. Meine Wahrheit. Die hatte sowieso nie Gewicht. Und schon steigt die Um2 auf die Waage und der verfluchte Zeiger zeigt 50,1 kg. Dann war Gefahr im Verzug.

Neiger sieht das als «ein Problem in jeder Demokratie, in der freie Medien über ein Kriegsgeschehen berichten». Allerdings betont er auch den Kontext, der Israel besonders macht und es etwa von den Vereinigten Staaten unterscheidet. Denn der Krieg gegen die Hamas finde direkt vor der Haustür statt, und auch gesellschaftlich gebe es keine grosse Distanz zu den Soldaten im Einsatz. «Wir sind eine Volksarmee. Das sind unsere Kinder, Freunde, Partner und Väter, die kämpfen und sterben. Das gilt für die Zuschauer genauso wie für die Journalisten im Studio.»

Aber im Krieg gibt es auch die andere Seite. Über die Lage in Gaza wird berichtet, wenn auch äusserst begrenzt. Man zeigt die Zerstörung, vor allem aus der Sicht der Armee, aber wenig von der Not und vom Hunger der Menschen. Man sieht auch keine Leichen von Zivilisten unter den Ruinen. «Grundsätzlich zeigen unsere Medien keine expliziten Bilder von Toten. Nicht von dort und nicht von hier», sagt Neiger. Für mehr Berichte über Gaza aber fehle es auch an der Nachfrage. «Die Empathie gilt zuallererst den eigenen Leuten. Da geht schon die gesamte Energie hin, die wir noch haben.»

Waren bei früheren militärischen Konflikten mit der Hamas oftmals Telefongespräche mit Palästinensern in Gaza in die Fernsehstudios übertragen worden, sind solche Verbindungen jetzt nicht mehr vorhanden. Manchmal sieht man kurze Interviews mit ganz normalen Menschen auf der Strasse, die vor der Kamera die Hamas verfluchen. «Das gibt uns dann in gewisser Weise recht. So etwas zeigt aber auch, dass nicht alle Palästinenser mit der Hamas gleichzusetzen sind», sagt Neiger.

Die Kluft zwischen der Innen- und der Aussenwahrnehmung ist gross. Viele Israeli fürchten, dass die Welt nicht mehr auf Israel schaut und inzwischen nur mehr mit den Palästinensern sympathisiert. «Es hilft uns nicht, dass wir hier in einer völlig anderen Dimension leben und man woanders ein ganz anderes Bild der Realität präsentiert bekommt», sagt die Fotografin Anat Saragusti. Sie hat die Ausstellung «Local Testimony» in Tel Aviv kuratiert, die einen umfassenden Blick auf die Ereignisse des vergangenen Jahres hätte werfen sollen. Nach dem 7. Oktober musste alles neu gedacht werden. Ein Teil ist jetzt nur dem Krieg gewidmet. Am Anfang steht das Video mit den Gleitschirmen von Roee Idan. Quelle: "NZZ"/2024

Es gibt aber auch Hoffnung:
Gemeinsame Trauer. Palästinenser zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder bei stillem Protest
Bewohner des Gazastreifens haben sich mit einer Aktion für ein Ende des Krieges ausgesprochen. Dabei zeigten sie Bilder getöteter israelischer Kinder, inspiriert von Aktionen in Israel.

Palästinenser im Gazastreifen haben bei einer stillen Protestaktion offenbar Fotos von israelischen Kindern gezeigt, die beim Hamas-Massaker am 7. Oktober getötet worden waren. Auch Eltern, die durch den Gaza-Krieg selbst Kinder verloren haben, hätten sich an der Aktion beteiligt, teilte die Organisation »Standing Together« auf der Plattform X mit. Wie viele Menschen an der Aktion teilnahmen, war zunächst unklar. Im Gazastreifen gibt es nur sehr selten Demonstrationen.

Die Kundgebungen seien inspiriert gewesen von Aktionen in Israel, bei denen Demonstranten Fotos von im Gaza-Krieg getöteten Kindern zeigten, hieß es in der Mitteilung der Friedensinitiative weiter. Die israelisch-arabische Organisation veröffentlichte auch Aufnahmen von einigen Palästinensern, die sie mit Fotos der Kinder und teils vor Häuserruinen im Gazastreifen zeigen.

Auf den Bildern zu sehen sind unter anderem Kfir und Ariel Bibas. Die Jungen waren gemeinsam mit ihrer Mutter Schiri aus Israel entführt worden. Israelischen Angaben zufolge wurden die drei in Geiselhaft ermordet. Nach Darstellung der Hamas sollen sie dagegen bei einem israelischen Luftangriff getötet worden sein. Die Mutter und die beiden Kinder waren auch deutsche Staatsbürger. Kfir war zum Zeitpunkt seiner Entführung und seines Todes noch ein Baby, sein Bruder Ariel vier Jahre alt.

Die Palästinenser, die an der ungewöhnlichen Aktion teilnahmen, fordern laut »Standing Together« ein Ende des Gaza-Kriegs, die Freilassung aller aus Israel entführter Geiseln sowie ein Ende der Tötung von Zivilisten auf beiden Seiten. Auch drei Kinder des Veranstalters der Mahnwachen im Gazastreifen sind laut der Friedensinitiative im Gaza-Krieg getötet worden. »Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«, sagte er den Angaben nach. »Wir trauern mit jeder jüdischen, christlichen oder muslimischen Familie, die in diesem Krieg ein Kind verloren hat.« Quelle: https://www.spiegel.de/ausland/israel-gaza-konflikt-palaestinenser-zeigen-fotos-getoeteter-israelischer-kinder-bei-stillem-protest-a-c55306bc-b2de-440d-bcb2-4fece06b8341

Und wer wacht über uns damit wir nicht in Dunkelheit versinken? Gute Frage.

Über die Gedächtnisbrücke zur Kolonialzeit und dem Entsetzen im Belgisch-Kongo gelangte ich gedanklich zu den Kindern in Gaza im Original. Allerdings musste ich dabei einen kleinen Umweg in Kauf nehmen – denn die Phantasie schlägt ja bisweilen seltsame Kapriolen. Wie damals die Oma vom P. südlich der D., die den Teufel aus uns auszutreiben versuchte. Mit dem Beelzebub. Tatsächlich kam sie mit geweihtem Wasser, während wir im Kellerzimmer unseren Rausch ausschliefen. Sehr lustig.

Den Rest vom Text habe ich fürs erste gecancelt.

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Samstag, 5. Juli 2025
Die Hölle in die man sich selbst stößt ist immer ein Anderer
Eine Frau aus Indien klagt: Niemand erklärte mir die Menstruation.
Ein Mann aus Österreich antwortet: Mir hat sie auch niemand erklärt.

Sachen gibt's auf dem Acker dem Emotionen. Total spooky.

Das Thema brennt dir dann sogar unter den Fingernägeln weil es keine Allerweltserfahrung ist. Oder doch? Vielleicht sind wir alle eine Spur weit grausam. Ich weiß es natürlich nicht. Wer gibt schon offen zu grausam zu sein? Noch dazu auf total spießige Art und Weise. Selbst der Putin kommt dir mit der Moral. Der mordet auch im Namen einer höheren Macht. Aber auf Kreta brannte es. Der Natur unter den Fingernägel wie der Rechtschaffenheit unter dem Hut. Auf Kreta haben die Bauern mit Hilfe von Politikern die EU ein wenig übers Ohr gehauen, indem sie unrechtmäßig Förderungen für ihre nicht vorhandenen Äcker und Oliven-Plantagen kassierten. Die EU fordert 432 Millionen Euro zurück.

Subventionen für Geisterschafe – warum die EU in Griechenland Schäfchen zählen sollte
Die Europäische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ein weitverzweigtes Betrugsnetzwerk. Mittendrin: die griechische Subventionsagentur, Politiker, Viehzüchter – und jede Menge imaginäre Tiere.

Schafe in Hotelpools, auf Berghängen und am Strand – bis zum Meer. So surreal müsste Kreta aussehen, wenn all die 7,8 Millionen Tiere wirklich existieren würden, für die kretische Bauern EU-Subventionen kassierten. Eindrucksvoll illustriert das ein Bild, das griechische Journalisten von Künstlicher Intelligenz erstellen ließen.

In den griechischen Medien werden die Namen von mindestens zwei Ministern genannt, die in kriminelle Vorgänge verwickelt gewesen sein sollen. Die Zeitung «Kathimerini» schreibt, die Akten offenbarten «ein labyrinthisches Netzwerk aus Druck und Bestechung, um Subventionen für Freunde und Bekannte zu ergattern und gleichzeitig jegliche Kontrolle zu umgehen».

Bei der Erschleichung von Geldern waren der Kreativität offenbar keine Grenzen gesetzt. So sollen Subventionen verteilt worden sein für fiktive Bananenplantagen im Olymp-Gebirge oder angebliche Olivenhaine an Berghängen, an denen die Bäume gar nicht wachsen können. Auch sollen Gelder für angebliches Weideland im Nachbarland Nordmazedonien, nicht einmal ein EU-Staat, geflossen sein.

Besonders Kreta stand im Zentrum der Trickserei. Quelle: "NZZ"

Auf Kreta brennt es also an allen Ecken und Enten. In Wien brennt's auch. In Floridsdorf. Ich habe schwarzen Rauch aufsteigen gesehen aus einem Gebäude. Schon dachte ich an die Ukraine und an Gaza. Die USA stellen der Ukraine ja keine neuen Patriots-Abwehrraketen-Systeme mehr zur Verfügung. F-16 auch nicht. Und noch so einiges nicht. Angeblich wegen Eigenbedarf. Das kennt man so auch von Mietverhältnissen die aufgekündigt werden, weil der Eigentümer Eigenbedarf anmeldet.

Günstiges Wohnen in Ballungszentren – das bestimmende Thema im 21. Jahrhundert. Neben dem Klima, dem inzwischen unterstellt wird hysterisch zu sein, wie angeblich die Frauen einst, weil die nach dem sie sechs Kinder geboren hatten, einen Heulkrampf bekamen, weil ein siebentes unterwegs war.

Nach "Down under" spottet der Wortmacher. Möglicherweise ist es auch etwas Persönliches bei Trump. So wie der Mossad die iranische Führung mit israelischen Agenten unterwandert hat – jetzt wird dort aufgeräumt – könnte auch Trumps Entourage von russischen Spionen durchsetzt sein. Wer weiß auf den billigen Plätzen schon so genau wann was wo wie läuft.

Siehe Sars-Cov2: Die Indizien verdichten sich angeblich immer weiter in Richtung: Die Furin-Spalte - angeblich aus der Anstalt für ein wenig menschliches Allmachtsstreben in Wuhan ausgebüchst, wie unlängst noch ein Hundertjähriger. Ist ihnen auch aufgefallen, dass in Bücher und Filmen immer nur alte Männer aus Verwahrungsanstalten abhauen. Ich habe weder zur Wildtier-Mensch noch zur Mensch-Mensch-Theorie eine eigene Meinung. Einmal war der Zwischenwirt angeblich ein Schuppentier und das andere mal menschliche Hybris.

Oder die USA richten ihr militärisches Augenmerk hauptsächlich auf den indopazifischen Raum. Unter der Hand soll der chinesische Außenminister Wang gesagt haben. Ich muss da mal herüber kopieren.

Er habe Kallas «eine Lektion in Realpolitik» erteilt, berichtet die «South China Morning Post» am Freitag. Dabei sei es in erster Linie um den Ukraine-Krieg gegangen. Verschiedentlich hat China schon betont, dass es sich nicht als Konfliktpartei sehe. Bei der mehrstündigen Sitzung mit den EU-Vertretern habe der Außenminister gesagt, dass der Krieg schon längst beendet wäre, wenn Peking im großen Stil Waffen und finanzielle Hilfen an Moskau senden würde.

Also das sagt er nicht. Chinese sagen dir nicht ins Gesicht dass sie dir eine Lektion erteilen. Zwar erteilen die der ganzen Welt eine Lektion aber eher indirekt. Außer du bist Tibeter. Der Dalia Lama hat seinen 90 Geburtstag. Von der Donauinsel aus schwer zu sagen was auf ihn folgt.

Für großes Aufsehen sorgte aber eine andere Aussage Wangs: Wie EU-Diplomaten hinter vorgehaltener Hand bestätigen, sagte der Außenminister, dass China die Niederlage Russlands nicht wolle – denn sie würde dazu führen, dass sich die USA noch stärker als bisher Asien zuwendeten. Dies liege naturgemäß nicht im Interesse Pekings. Quelle: "NZZ".

Nicht im Interesse der „Dual-Use-Güter-Pekings“ liegt offenbar auch das Schicksal der Ukrainerinnen. Unglaublich, was man den geschundenen Menschen in der Ukraine antut – was ein einziger Mann diesem Land antut, mit hunderttausenden Handlangern, deren eigener Wille längst von einem Virus der Unterwerfung ausgelöscht wurde.

Vor aller Augen Welt reden allerdings fast alle nur über Israel und die Frage, ob Israel einen Genozid an den Palästinensern begeht. Einige sind sich da ganz sicher. Die kommen alle vom Völkerrecht her. Die sind sich sicher dass Israel mit seinem Angriff auf Iran das Völkerrecht gebrochen hat.

Diese unheile Welt zwingt immer wieder dazu, Eckpfeiler der Völkerrechtsordnung wie das Gewaltverbot in Einklang mit der Rücksicht auf existenzielle Belange bedrohter Staaten zu bringen.

Viele haben sich früher schon schwergetan damit, ein Recht auf Selbstverteidigung zuzulassen, bevor ein bewaffneter Angriff schon im Gange ist. In der Staatenwelt hat sich längst die Einsicht durchgesetzt, dass jedenfalls ein unmittelbar bevorstehender Angriff das Recht zur Selbstverteidigung auslöst. Muss ich bei jedem Scheiß Satz eine Quellenangabe machen?

Das Selbstverteidigungsrecht. Wo beginnt es und wo hört es auf im Völkerrecht, das auch immer interpretiert wird wie Statistiken? Interessante Frage falls Sie vom Völkerrecht herkommen. Egal. Ich will das Thema nicht vertiefen. Ist Iran eine unmittelbare Gefahr für Israel oder reden die nur geschwollen daher die Bekloppte?

Manche Staaten dehnen das Recht auf präemptive Verteidigung aus – also auf Angriffe, die noch gar nicht begonnen haben. Herrlich finde ich die Formulierung. Die Grenze zwischen legitimer Verteidigung und völkerrechtswidriger Aggression bleibt dabei heiß umkämpft.

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Es gibt also Gespräche, die in ihrer Harnlosigkeit total gruselig und verstörend sind im Nachgang. Nicht Harnlosigkeit - Harmlosigkeit natürlich. So gruselig und verstörend, dass ich mir dachte. Scheiße, wo bist du da schon wieder reingeraten. Allerdings selbst verschuldet. Und das kam so kurz erzählt. Der ist gut.

Auf der Donauinsel gibt es ja einen älteren Mann der bei jedem Wetter radelt. Der ist Wetterfest. Ich habe mich mit dem Mann ein wenig angefreundet. Das mit dem Blablabla ging von mir aus. Irgendwann wurde es mir einfach zu gruselig, regelmäßig an einem anderen Menschen vorbei radeln, ohne den eines Blickes zu würdigen oder zu grüßen. Das muss doch drin sein. Oder nicht? So verhalten wir uns nur online.

Ich komme vom Land her, aus der tiefsten Provinz. Aufgewachsen in einer Zeit, da hatte man es andauernd mit echten Menschen aus Fleisch und Blut zu tun. Da war man andauernd von echten Menschen umgeben.
Und die Funktion, die heute Bildbearbeitungs-Apps übernehmen - wie Gesichter glätten, Unebenheiten kaschieren – hatte damals die kleinbürgerliche Fassade inne. Den Menschen sah man vor 40 Jahren oder so einfach auf Anhieb an, das sie aus Fleisch und Blut waren. Die hatten unzweifelhaft einen analogen Charakter. Woher ich das so genau weiß. Na wir hatten keine Handys auf die wir gucken könnten wie in einem Abgrund.

Heute ist der Kreislauf der Beziehung ein ganz anderer. Weltweit soll die Einsamkeit heute zu den drängendsten sozialen Problemen zählen, weil sich mit dem gesellschaftlichen Wandel auch die Basis für Zwischenmenschlichkeit ändert. Schreibt der Sascha Lobo in seiner Spiegel-Kolumne. Der ist positiv neurodivers. Ich sein Gegenpart.

Wir bewegen uns auf eine Gesellschaft zu, in der Liebesbeziehungen zwischen Menschen und Maschinen nicht nur möglich, sondern allgegenwärtig sein werden. Und zwar nicht nur als digitale Kuriositäten im Meme-Format, sondern als reale, emotional aufgeladene Bindungen mit psychologischen Konsequenzen. ©️spiegel.de

Wenn man versucht, einigermaßen wertfrei über Mensch-Maschine-Beziehungen nachzudenken, kommt man unweigerlich an den Punkt des Vergleichs mit früheren gesellschaftlichen Verschiebungen. Ein viel gelikter und zitierter Tweet auf X von Ende Mai 2025 lautet:

»In 30 Jahren werde ich vermutlich Boomer-Sachen sagen wie ›MEIN SOHN WIRD KEIN LLM HEIRATEN, EINE EHE KANN NUR ZWISCHEN ZWEI MENSCHEN GESCHLOSSEN WERDEN‹, und meine Kinder werden antworten: ›Oh mein Gott, Dad, du bist so robophob!!!‹«

Vor 40zig-Jahren, oder sind es inzwischen schon 45-Jahre, ich weiß es nicht mehr so genau, war niemand robophob, in der Provinz, südlich der Demarkationslinie. Da hat niemand seinen Staubsauger gepimpert. Da war man nicht mal "homophob". Wie auch. Südlich der D. gab es nicht eine homosexuelle Person. Nicht eine Frau fand sexuell gefallen an einer anderen Frau. Obschon eine jede Frau immer eine beste Freundin hatte. Mindestens. "Schwul" hingegen war so ziemlich alles. Auch unbelebte Dinge. Eben weil miteinander noch gesprochen wurde. Zwar waren wir einst auch auf auf Likes angewiesen, man wollte ja cool rüberkommen, aber alles nur in einem kleinen Kreis gehalten, der leicht zu überschauen war.
Heute hingegen wird man ganz leicht übersehen, wenn man nicht in den Sozialen Medien auf die Tube drückt.

Natürlich kann man sich jetzt über den Sprachgebrauch von einst so seine Gedanken machen. Ganz in der Tradition der hiesigen Schriftstellerin Ingeborg Bachmann. Unlängst war ja Bachmannpreis-Wettlesen. Allerdings in der abgespeckten Version. Klagenfurt ist so gut wie pleite.

Natascha Gangl ist die Trägerin des Ingeborg-Bachmann-Preises 2025. Mit der beeindruckend vorgetragenen sprachexperimentellen Suche einer Soundkünstlerin auf den Spuren von NS-Verbrechen überzeugte die österreichische Autorin nicht nur die Jury – Gangl erhielt auch den Publikumspreis. Wenn so etwas wie ein literarischer Trend bei den 14 Texten, die ins Rennen geschickt wurden, auszumachen war, dann war es das Schreiben nahe an Identitätsfragen. Neben der Literatur dominierten das Thema Hitze und die Einsparungen im Kulturbereich die Gespräche der 49. Tage der deutschsprachigen Literatur. Quelle: https://topos.orf.at/2025-bachmannpreis-preise100

"Wo gehörst du hin? Was fast so klingt wie: "Wo hörst denn du hin? .... "Wo du her kommst schaut's wie in an Computerspiel". ©️Natascha Gangl

In Ingeborg Bachmanns Roman Malina heißt es: „Es ist immer Krieg. Hier ist immer Gewalt. Hier ist immer Kampf. Es ist der ewige Krieg.“ – ein Ausdruck dafür, wie tief Gewalt in Sprache und Alltag eingebettet ist.

So gesehen gehen heutige "safe space" auf die Ingeborg Bachmann zurück.

Zurück zu Heinrich Böll. Zwar erhielt der den Nobelpreis, erkannte aber trotzdem neidlos an, dass Ingeborg Bachmann die bedeutendere Dichterin war.
Der nun veröffentlichte Briefwechsel der beiden Schriftsteller liest sich wie das Protokoll einer Zuneigung, der wenig zur Liebe gefehlt hat.

Auch sein Gegenüber wird nicht zum Mysterium verklärt. Als der «Spiegel» im Oktober 1973 den Literaturnobelpreisträger Böll um einen Nachruf auf Ingeborg Bachmann bittet, ist der Briefwechsel schon schütter geworden, und es wird sich darin eine hellsichtige Bemerkung zum öffentlichen Bild der Schriftstellerin finden: «Dass in der Ikonisierung einer lebenden Person eine schrittweise Tötung versteckt sein kann, müsste gerade an ihr deutlich werden.» Quelle:"NZZ".

Die schrittweise Tötung der Humanistata. Gegen die Auslöschung der Humanistata lehnt sich der/die/* Franz/a/* auf, wie der "Andor" in der gleichnamigen Sience-Fiktion Serie gegen das Imperium.

Meiner Einschätzung nach habe ich noch immer einen analogen Provinz-Charakter. Begleitet von der Lebenslüge: Strandleben als Wärmequelle. Was anderes habe ich nicht. In meinem analogen Umfeld mag ich’s gerne entspannt. Bitte keine kommentierende M. Damit kann ich in echt nichts anfangen. Entspannt, heute sagt man gechillt, weil ich wegen meines kleinen Handicaps sowieso ziemlich angespannt bin inwendig. Da muss ich noch jemand von außen was drauflegen wie einst auf Jahrmärkten einen fetten Aal zum Hering.

Wie sagt man: Ich habe damit leben gelernt. Gibt’s ja nicht, spottet der Wortmacher – du hast tatsächlich was dazugelernt im Leben.
Analog ist man nicht ganz so förmlich. Da zählt eigentlich nur der Mensch. Ja, legt der Wortmacher mit grimmiger Entschlossenheit los, weil du ja sonst nichts Zählbares auf der Habenseite hast. Ich hab ein Gratis-Blog, du W******.“

Gestern sprachen der S. und ich auf WhatsApp kurz darüber, ob ich noch immer blogge. Das hat er mich in den letzten 15 Jahren nie gefragt. Natürlich, was denn sonst?, war meine Antwort. Ich habe ja nichts anderes. Und er wollte die Zugriffszahlen wissen. Da greift niemand zu, simste ich amüsiert. Reimt sich zufällig auf: Maskiert - Demaskiert. Aber mit permanenten Make Up oder reichhaltiger Nachcreme. Die 50 Milliliter-Dose im Shopping TV um bescheidene 39,90 Euro. Dann wird das auch was mit deinen Krähenfüßen.

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Ich will nur noch schreiben, andauernd nur schreiben, immer weiter schreiben. Er antwortete: 👌. Damit war das Thema für die nächsten 15 Jahre abgehakt. Natürlich reden wir ständig über ihn. Liegt in der Natur der Sache. Ich habe ja kein Leben, aus dem sich viel erzählen ließe. Unerlässlich für unsere Freundschaft ist meine Selbstzurücknahme. Allerdings hast du ein Selbst, grätscht mit der Wortmacher dazwischen, das andere nicht mal geschenkt haben möchten. Also das auch noch. Um dem eins auszuwischen, lasse ich die Satzzeichen der direkten Rede immer weg.

Der alle Wetter-Radler H. und ich sind uns jetzt also ein wenig bekannt. Der H., zeitlebens strammer SPÖ Wähler, ist seit ein paar Jahren in seiner wohlverdienten Pension. Der war 40 oder 45 Jahre lang Krankenpfleger im Wiener Krankenkassenverbund.40 oder 45 Jahre war er nur von Krankheit und Tod umgeben. Zumindest in seiner Erinnerung. Irgendwer muss doch auch mal wieder genesen sein. Aber darüber spricht er nicht. Er spricht nur von Krankheit und Tod. Und er radelt dagegen an – gegen seinen eigenen Verfall. Dem H. geht es immer ganz wunderbar. Der hat sein kleines Pensionsglück gefunden. Einst hätte man den man einen Spießer genannt, von der 3/4-Glatze bis zu den Tscherfeln. Heute sagt man: "Ok. Boomer".

Irgendwann erzählte er auch von seinem 42-jähriger Sohn, ein Ex Junkie. Der soll inzwischen todkrank sein oder nur schwer gezeichnet von seiner Sucht. Der ist 42 Jahre alt und wiegt nur noch 42 kg. Und der H. trifft sich mit seinem Sohn einmal im Monat im Gasthaus. Da zahlt er ihm dann ein schönes Wiener Schnitzel vom Schwein. Ein Wiener Schnitzel vom Kalb wird er seinem Sohn nicht bezahlen. Ein teures Wiener Schnitzel vom Kalb sollte man schon aufessen.

Selbst das Wiener Schnitzel vom Schwein wird größtenteils am Teller liegen bleiben. Nicht mal aufessen kann der der Sohn. Er hat mir mal erzählt, sein Sohn sei schon als Baby nicht gesund gewesen. Kam mit einer Behinderung zur Welt. Irgendetwas Kognitives, bilde ich mir ein. Eine Behinderung. Vielleicht lebensweisend. Für den Sohn genauso wie für den H., der geschieden ist und nur diesen einen Sohn hat. Der schon in jungen Jahren der Sucht verfiel. Da konnte der H. nichts machen. Sagt er, erzählt er.

Und das erzählte der H. so dass ich mir fast schon zwangsläufig dachte. Für den H. Ist der eigene Sohn nichts anderes als eine große Belastung. Der Sohn ist für den H. eine einzige Enttäuschung. Möglicherweise wie ich auch für den Goadfather. Vertiefen möchte ich das Thema nicht mehr. Du musst es ja sowieso leben, ätzt der Wortmacher. Mir langt das was der H. über seinen Sohn sagte, und wie er es sagte, und wie sein Körper reagierte, als er über seinen Sohn sprach. Wie ich einst bei der ranzigen Um2-Salami. Das ist kein gutes Deutsch. Auf die ranzige Salami habe ich reagiert. Kaum merklich, spotte ich über mich selbst.

Naturgemäß dachte ich mir dann. Das Thema reiße ich nie mehr an. Nicht vertieft. Wenn dir jemand erzählt, der eigene Sohn macht es nicht mehr lange – wie ein Motor, der kurz vorm Getriebeschaden ist, dann macht das etwas mit dir. Das ist eine Ausnahmesituation. Da fragt man dann doch nach. Allerdings ich nicht mehr jedes Mal. Mir war das zu viel Sohn-Enttäuschungsekel, die der H. nicht für sich behalten kann. Der geht mit diesem Ekel genauso freizügig um wie der "Lungen-Mann" einst mit seiner hyperpersönlichen Porno-Sammlung. Ich erzähle nichts von mir. Ich kehre alles schon gefaltet hinter einer kleinstbürgerlichen Fassade unter den Teppich, wo wie es gute alte Tradition unter Kleinstbürgerlichen ist. Das ist natürlich eine weitere Lebenslüge. Als Schreibender kann ich mich auch nicht zurückhalten, wo selbst mein Kleinstkunstanspruch nicht mehr ist als eine Behauptung.

Da bin ich fast schon Mainstream. In den Sozialen Medien wird heute alles Persönliche nach außen gekehrt. Einst hätte man so eine Person noch des Exhibitionismus beschuldigt. Das sprang dann einer aus dem Strauch und zog vor aller Augen blank. "Sie Unhold", rief man dann empört, "ich werde die Polizei verständigen". Naturgemäß ist ein Unhold ein toxischer Kerl. Und toxische Männer sind immer Normsexuell. Ich weiß nicht ob es aktuell noch so ist. Aber unlängst war der Busen - der blankgezogene Busen einer Frau - hochpolitisch - wegen der Femen.

Femen ist eine feministische Aktivistinnengruppe, die 2008 in der Ukraine gegründet wurde und internationale Bekanntheit erlangte. Ihr Markenzeichen sind Oben-ohne-Proteste, bei denen die Aktivistinnen Parolen auf ihren nackten Oberkörper malen, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Sie nennen diese Form des Protests auch "Sextremismus".
Ihre Hauptziele sind der Kampf gegen:
* Sexuelle Ausbeutung von Frauen (z.B. Sextourismus, Prostitution)
* Diktatur und autoritäre Regime
* Religion, wenn sie die Rechte von Frauen einschränkt
Femen setzt den weiblichen Körper bewusst als provokatives Werkzeug ein, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erregen und ihre Botschaften zu verbreiten. Die Organisation hat auch einen deutschen Ableger, Femen Germany e.V., der ähnliche Protestformen nutzt.

An dieser Stelle musste ich über die KI von Gemini kurz auflachen. Deutsche Frauen haben also keinen richtigen Busen. Die haben nur einen Ableger. Abgelegt hat der H. seinen Abneigung oder Abscheu seinem kranken Sohn gegenüber irgendwie bei mir. Ich wollte das so. Das kann natürlich auch ein Irrtum sein, ein Wahrnehmungsfehler meinerseits. Bei einem Sohn der ein emotionaler Totalausfall ist, eine missratene Ballast-Existenz bin ich schnell mal getriggert. Ist dein Lebensthema. ©️Der Wortmacher.

In letzter Zeit bin ich am H. freundlich grüßend vorbei geradelt. Ich hatte auch das Glück dass er mir immer entgegen kam. Und da bleiben wir in der Regel nicht stehen sondern grüßen uns nur. Ich ihn. Der ist ja oft so angestrengt am radeln, das er nicht viel um sich herum wahrnimmt. Auch schön dachte ich mir. Übertreiben müssen wir es auch nicht. Krankheit & Tod habe ich andauernd im Ohr. Die Medien sind davon eh total besessen.

Oppositionelle in Iran
»Wir bleiben zurück mit einem Regime, das auf Rache sinnt« Iranische Oppositionelle fürchten nach dem vorläufigen Kriegsende eine neue Repressionswelle. Ihre Angst: Machthaber Khamenei rächt sich nicht an Israel, sondern an den eigenen Bürgerinnen und Bürgern.

Mina, die aus Angst vor Repressionen ihren vollen Namen nicht nennen will, ist trotzdem verzweifelt. Sie glaubt nicht, dass der Frieden lange halten wird. Und sie sorgt sich, dass das Regime in der Zwischenzeit noch grausamer gegen die Zivilgesellschaft vorgehen werde. »Den Menschen in Iran wird es elender gehen als vorher«, schreibt sie in einer Textnachricht. »Für uns ist das keine Waffenruhe«, sagt eine weitere Oppositionelle aus Teheran am Telefon. »Wir bleiben zurück mit einem Regime, das auf Rache sinnt.«

Naika Foroutan, Politikwissenschaftlerin aus Berlin, berichtet, dass ihre Familie in Teheran »verängstigt und hoffnungslos« sei. »Der kurze Moment, in dem meine Verwandten dachten, es könnte einen positiven Nebeneffekt haben und das Regime nach 46 Jahren gestürzt werden, ist vorbei. Die Befürchtung ist, dass das Regime jetzt noch fester im Sattel sitzt.« Quelle: Spiegel 27/2025

Einfach nur aneinander vorbeifahren, sich freundlich grüßen, und sonst nichts voneinander wissen wollen – das wär’s gewesen. Ich wollte es anders. Jetzt hab ich den Scherben auf. Am Freitag kam er mir wieder entgegen mit einer Handbewegung, ich sollte mal stehen bleiben. Natürlich hielt ich an. Ich hab ja nichts gegen ihn. Ich kann nichts für sein Verhältnis zu seinem Sohn. Und er nichts für meine Wahrnehmung. Ich kann ja auch danebenliegen. Aber ein 42-jähriger Sohn, der nur noch 42 Kilo wiegt und laut H. „es nicht mehr lange macht“, lässt dir nicht allzu viele Deutungsfreiheiten. Oder doch?

Er stellte das Rad ab, kam auf mich zu, und fragte mich, ob ich am Donnerstag bei dieser Affenhitze, es hatte knapp 38 Grad im Schatten, mit dem Radl über die Insel gefahren sei. Und das fragte er mich fast schuldbewusst, da er nicht gefahren war. Nicht fast schuldbewusst. Der fragte das schuldbewusst. Im O-Ton alter Nazis die nur ihr Pflicht getan hatten. Er hat seine Pflicht verletzt. Und das geht gar nicht.

Der hatte tatsächlich Schuldgefühle deswegen. Top-Fixierung. Nee, sagte ich. Ich war zwar auf der Insel, aber nur unter den Bäumen, und dann auf dem kürzesten Weg heim – beziehungsweise zum Einkaufen. Ohne Insel. Ich radle doch nicht durch so eine Affenhitze, sagte ich zu ihm. Ich bin doch keine 20 mehr. Erheitert setzte ich nach: Ich bin auch keine 50 mehr. Der H. wirkte sichtlich erleichtert – dabei fährt er ja sonst bei jedem Wetter. Selbst im Winter, wenn’s kalt ist und feucht und regnet, ist der H. unterwegs. Und das erzählt er natürlich voller Stolz. Weil auf irgendetwas muss man ja im Leben stolz sein. Sension eignet sich dafür ja nicht so gut.

Der H. wirkte auf mich so, als hätte ich ihm eine schwere Last von den Schultern genommen. Total spooky.

Der H. fährt auch sehr langsam. So langsam dass er mitunter Schlangenlinien fährt. Ist nicht einfach neben ihm her zu fahren, weil er so langsam fährt. Der H. hat auch keine breiten Schultern oder so. Der ist ein ziemliches Zniachtl wie man bei uns sagt. So schmal und unscheinbar dass man ihn im Supermarkt wahrscheinlich übersehen würde.
Er hat auch Zucker, also Diabetes. Aber mit dem Radfahren ist sein Zucker viel besser geworden. Und einen Herzinfarkt hatte auch mal. Mit zwei Bypässen ist sein Herz aber wieder völlig okay. H. sein großes Herz. Ich Depp fragte ihn dann noch, wie es seinem Sohn aktuell geht.

Da sagte der H., im Juli und August treffe er seinen Sohn nicht. Das tue er sich nicht an im Juli und August. In Juli und August nimmt er sich seine Auszeit von seinem kaputten Sohn, noch 42 Jahre alt, und nur noch 42 Kilo schwer. Erst im September will er sich wieder mit seinem Sohn belasten. Weil an sich geht es ihm ja hervorragend. Zwar benötigt er Medikamente die dagegen sprechen. Aber die benötigt er nur zum Schlafen. Wegen seinem Beruf als Krankenpfleger. Da hatte man ja sehr vieler Nachtdienste.

Im September sitzt er dann wieder mit seinem Sohn im Gasthaus. Bestellt ihm ein Wiener Schnitzel vom Schwein, das bleibt wie üblich größtenteils am Teller liegen. Einpacken für zu Hause bringt auch nichts mehr. Die Organe seines Sohns, sagt der H. sind ja alle hin. Und wie er das sagte. Mit einer ganz anderen Stimmfarbe. Mit einem ganz anderem Gesichtsausdruck. Das war nicht derselbe Mensch, der mich kurz zuvor noch gefragt hatte, ob ich am Donnerstag bei der Affenhitze über die Insel geradelt sei.

Ende

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Freitag, 4. Juli 2025
Die i a „loaded gun“
Mit Hilfe der New York Times. Ein Sandler wie ich (©️Goadfather), der nur ein paar Brocken Englisch kann und versteht, liest die 📰 Times. Was eigentlich völlig bekloppt ist. Nee, das ist der Fortschritt. Möglicherweise stecken die Old-School-Medien auch in einer tiefen Krise. Ich lese die für ein Jahr gratis. Nein - ohne zusätzlicher Mehrkosten. Heute ist ja ein/e jede/r/* sein eigener Meinungsmacher. Diese Artikel werden zu meist von tiefsitzenden Vorbehalten redigiert und vom Geltungsdrang. Schon schickt mich der Wortmacher aufs Häusl. Und von der geheimen Sprache der Algorithmen. Der ist gut.

Mit Hilfe des Browsers Chrome, der alle Artikel ratzfatz ins Deutsche übersetzt – eine Sprache, die du ebenfalls nicht beherrschst –, stichelt der Wortmacher (was schon in Ordnung geht, ist ja die Wahrheit), ackere ich mich gerade durch das Budget der Trump-Regierung, das beide Kammern im Kongress passiert hat.

In Kurzform: Besser, du bist ein armer Schlucker in good old Europe. Dann hast du trotzdem ein bisschen Struktur, für die sich die Humanistatata nicht vollumfänglich schämen muss. Trotzdem hat sie wegen der Zustände in Europa ihren Verstand verloren. Auch, weil die USA der Ukraine keine Patriot-Raketen-Systeme mehr liefern. Angeblich mit dem Argument. Wir haben zu wenig davon. Nee. Europa hat da nix Gleichwertiges in der Hinterhand. Ich will das Thema nicht vertiefen.

Ich habe in der "NZZ" einen Artikel über eine Israelin gelesen – für die war der „12-Tage-Krieg“ mit Iran zu viel. Zuvor auch noch mir der Hamas und mit dem Hisbollah und mit den Huthis. Aber die verschießen derzeit keine Raketen mehr. Andauernd war in Israel Bombenalarm. Und dann musste diese Person jedes Mal die zwei Minuten in einen Luftschutzbunker rennen. Diese Frau ist weitergezogen – nach Berlin. Wo einige Bezirke mit palästinensischen Symbolen oder wohlbekannten Sprüchen übersät sein sollen. Was mich dann wiederum vom Thema abbringt, weil nicht über jede Sache einfach Gras wächst.

Scheiße, dachte ich mir: Wie schaffen das die Menschen in der Ukraine nach über drei Jahren russischen Bomben und Raketen-Terror.

04.07.2025

539 Drohnen und elf Raketen: Ukraine meldet schwersten russischen Luftangriff seit Kriegsbeginn.

Der ukrainische Außenminister Andri Sibiha hat die Nacht des massiven Angriffs mit russischen Drohnen und Raketen als «eine der schlimmsten der ganzen Zeit» seit Kriegsbeginn vor mehr als drei Jahren bezeichnet. «Hunderte russische Drohnen und ballistische Raketen rasselten auf die ukrainische Hauptstadt nieder. Direkt nach Putins Gespräch mit Präsident Trump», teilte Sibiha mit. Kremlchef Wladimir Putin zeige deutlich «seine völlige Verachtung für die Vereinigten Staaten und alle, die ein Ende des Krieges gefordert haben».

Donnerstag, 03. 07.2025

Im ostukrainischen Gebiet Donezk sind durch russische Angriffe am Donnerstag mindestens fünf Menschen getötet worden. Weitere zwölf wurden verletzt, teilte der Militärgouverneur des Gebiets, Wadim Filaschkin, bei Telegram mit. Zwei Männer seien dabei in der frontnahen Stadt Pokrowsk getötet worden, drei weitere in den Dörfern Bilizke und Illiniwka. Filaschkin forderte die verbliebenen Bewohner der Region erneut auf, in sichere Gebiete zu fliehen. Quelle: "NZZ".

Also fragte man sich natürlich worüber die beiden "Staatsmänner" sprechen wenn die telefonieren? Fragt der eine dann den anderen.

Trump: Kommst du gerade vom Frontbalkon?
Putin: Ja. Wir kommen voran. Danke für dein Verständnis. Und Respekt Donald. Das waren wirklich fette Bomben die auf den Iran hast regnen lassen.
Trump: Lässt du mir mit Iran und Israel frei Hand, kannst du mir der Ukraine anstellen was dir beliebt.
Putin: Das ist ein großartiger Deal.
Trump: Wunderbar. Wir sind im Geschäft.

Bitte legen Sie das Budget-Gesetz der Trump-Regierung (One Big Beautiful Bill Act, H.R.1) nicht der Humanistatata vor. Stecken Sie das lieber der Franz/a/* zu. Die war letzten Samstag, am 28.06.2025, bei der 🏳️‍🌈-Parade in Budapest, die von der Regierung Orbán eigentlich verboten worden war. Es kamen schlanke 200.000 Menschen aus aller Welt. Die Veranstalter:innen hatten eigentlich nur mit 35.000 gerechnet. Gute Aktion. Keine Massenverhaftungen. Kein Schießbefehl.

„Ihr seid das Volk. Ihr habt die Macht, diesen ganzen Apparat auseinanderzunehmen und aufzurütteln – all jene, die euch nur als Staffage behandeln, als stumme Kulisse für ihre große Inszenierung, als eingeschüchterte Claqueure, während sie ungestört die Welt in Trümmer legen. Ihr könnt auch all jene zum Teufel jagen, die sich ständig anmaßen, in eurem Namen zu sprechen. Die euch Worte in den Mund legen wie Gift – und wie immer entscheidet allein die Dosis.“

Siehe auch das Urteil des deutschen Verwaltungsgerichtshofs zur Postille Compact. Das hat das Verbot wieder aufgehoben mit der Begründung: Solange neben einem Meinungsartikel voller rassistischer Implikationen ein Kochrezept steht, muss das Verbot hinter der Meinungsfreiheit zurücktreten. Weil die ist ein verflucht hohes Gut in einer Demokratie. Dabei jammern alle. Nix darf man heute mehr sagen. Ein Medium darf ruhig verfassungsfeindlich sein, sofern das nicht den gesamten Inhalt prägt.

Also hier etwas Deftiges mit Remigration: Sagen wir, von blutfremden Deutschen niedrigster Klasse, die noch lange keine Deutschen sind, nur weil sie durch einen betrügerischen Verwaltungsakt die deutsche Staatsbürgerschaft erschlichen haben. Und gleich im Anschluss – ach wie lustig – ein Kochrezept über ein Gericht: Schon wieder lustig.

Kibbeh: Angeblich Syriens Nationalgericht. Eine Mischung aus Bulgur, Hackfleisch und Gewürzen, oft frittiert oder gebacken. Dann bist du fein raus.

Bedenklich wird’s nur, dachte ich mir beim Radeln über die Insel, wenn du neben so einem deftigen Remigrationsartikel ein Rezept für Nürnberger Röstbratwürstchen stehen hast. Den Gedanken fand ich trotzdem ziemlich lustig.

Apropos Remigration:
Österreich hat einen bekloppten Extremisten nach Syrien abgeschoben.

Betroffen ist ein IS-Anhänger, der 2018 zu einer siebenjährigen Freiheitsstrafe verurteilt und dem dann auch der Asylberechtigtenstatus aberkannt worden ist. Im vergangenen Jahr kam der Mann auf freien Fuß, wurde dann aber nochmals verurteilt und in Schubhaft gebracht. Nun sei er per Linienflug über Istanbul in die syrische Hauptstadt, Damaskus, abgeschoben worden, sagte Innenminister Gerhard Karner auf dem Flughafen Wien.

Abschiebungen nach Syrien waren in den vergangenen Jahren aufgrund der Menschenrechtssituation in dem Land nicht möglich, in diesem Fall hatte aber der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte der Abschiebung ausdrücklich zugestimmt.

Der Oberste Gerichtshof der USA wiederum hat der Regierung am Donnerstag die Erlaubnis erteilt, acht Männer, die seit über einem Monat unter Bewachung auf einem amerikanischen Militärstützpunkt in Dschibuti festgehalten werden, in den Südsudan abzuschieben. Damit kam er einem Ersuchen der Trump-Regierung nach.

Ein Regierungsvertreter erklärte, die Männer aus aller Welt würden umgehend in das kriegszerrüttete Land geschickt. Weder die USA noch der Südsudan haben sich dazu geäußert, was mit den Männern nach ihrer Ankunft geschehen wird.

In der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs vom Donnerstag, die zwar nicht unterzeichnet war, aber eine zweiseitige Begründung enthielt, hieß es, dies sei der Fall.

Richterin Sonia Sotomayor, der sich Richterin Ketanji Brown Jackson anschloss, war anderer Meinung und sagte, das Urteil könne schwerwiegende Folgen haben.

„Konkret“, schrieb Richterin Sotomayor, „will die Regierung die acht illegal aus den USA abgeschobenen Nichtstaatsbürger aus Dschibuti in den Südsudan schicken, wo sie den lokalen Behörden übergeben werden, ohne Rücksicht auf die Wahrscheinlichkeit, dass ihnen Folter oder Tod drohen.“

Im Mai lud die Regierung acht Männer in ein Flugzeug, das angeblich in den Südsudan fliegen sollte, ein von Gewalt geplagtes afrikanisches Land, in dem nur ein Mann die Staatsbürgerschaft besaß.

Nachdem Richter Brian E. Murphy vom US-Bezirksgericht in Boston interveniert hatte, landete ihr Flug stattdessen im ostafrikanischen Staat Dschibuti.

Die Männer, die alle in den USA wegen schwerer Verbrechen verurteilt wurden, werden seitdem auf dem Militärstützpunkt Camp Lemonnier festgehalten. Gerichtsakten zufolge verbringen sie fast ihre gesamte Zeit in einem modularen, klimatisierten Container, den das Militär üblicherweise als Konferenzraum nutzt. Unter ständiger Bewachung tragen sie Fußfesseln, außer beim Duschen, auf der Toilette oder bei Online-Treffen mit ihren Anwälten, sagte ein Mitglied ihres Anwaltsteams.

Bevor sie in die Vereinigten Staaten kamen, stammten sie aus Vietnam, Südkorea, Mexiko, Laos, Kuba und Myanmar. Nur einer stammt aus dem Südsudan.

Wie: Ein Kubaner macht jetzt den Südsudan.

Ein Kubaner über die USA: „In diesem Land musst du zuerst das Geld machen. Dann bekommst du die Macht. Und dann – die Frauen.“ ©️Scarface/Tony Montana

Tricia McLaughlin, eine Sprecherin des Heimatschutzministeriums, begrüßte die Entscheidung vom Donnerstag.

„Diese Irren werden bis zum Unabhängigkeitstag im Südsudan sein“, sagte sie.

Trina Realmuto, eine Anwältin der Migranten, sagte, das Urteil sei „auf Kosten des Lebens von acht Männern erfolgt, die nun der sofortigen Abschiebung in ein vom Krieg zerrüttetes Land ausgesetzt sind, zu dem sie keinerlei Bindungen haben.“ Quelle:📰

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Wenn Ja haben Sie weniger Zeit, Steuererleichterungen zu nutzen.

Mit dem Gesetzentwurf werden Steuergutschriften für Solaranlagen auf Hausdächern, Erdwärmepumpen und andere energieeffiziente Haushaltsgeräte zum Ende des Jahres 2025 abgeschafft.📰

Wie in Österreich. Hier zahlst du für eine E-Karre genau so viel motorbezogene Steuer wie auf Verbrenner. Motorbezogen. Das ist beste Realsatire. Ich dachte E-Autos fahren in erster Linie Batteriebezogen.

Und falls du hierzulande einen Diesel oder Benziner fährst wurde deine Pendlerpauschale massiv erhöht. Und das Klimageld wurde gestrichen. War eh ein Reinfall. Aber nicht die fossilen Zuwendungen aller Art. Die sind gekommen zu bleiben.

Laut einer Analyse des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo aus dem Jahr 2022 hat der österreichische Staat zwischen 2016 und 2020 jährlich 4,1 bis 5,7 Mrd. Euro an klimaschädlichen Subventionen vergeben. Zu den höchsten (indirekten) fossilen Subventionen in Österreich zählen die Pendlerpauschale und das Dieselprivileg.

Die Abschaffung von Subventionen auf fossile Brennstoffe "wäre praktisch für alle Länder wohlfahrtssteigernd, würde erhebliche fiskalische Mehreinnahmen generieren und die ökonomischen Kosten, um die Klimaziele zu erreichen, signifikant reduzieren", lautet das Fazit zur Studie von Sebastian Rausch, Leiter des ZEW-Forschungsbereichs Umwelt- und Klimaökonomik und Co-Autor der Studie. Quelle: https://www.sn.at/wirtschaft/welt/abbau-subventionen-wohlstand-180857263

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