Samstag, 9. Oktober 2021
Nachtrag zu "Genug ist (nie) genug".
Österreich ist eine "Boulevarddemokratie". Der Wille geht von Gratis-Zeitungen aus. Und von der Kronenzeitung die sehr um das Wohl von Tieren besorgt ist.

Auf oe24.tv war gestern große Diskussionsrunde. Thema: Wir sind eine ehrenwerte Gesellschaft. Diskussionsleiter Wolfgang Feller. Also führte jener werte Herr durch den Diskurs, in dem seinem Gratis-Blattl "Österreich" - all die schönen und zum Teil "in der Schwankungsbreite" wohl auch gefakten Kurz-Umfragen veröffentlicht wurden, obschon auch alle anderen Umfrageinstitute sehr Kurz/ÖVP freundlich insistierten. Österreich ist in der Breite ein konservatives Land wie z.B. Sizilien. Natürlich gab es eine ausgereizte Schwanungsbreite nur gegen Bares - das Wahres ist in Österreich. Geschenkt gibt es hier nur die schlechte Nachrede. Und alle Diskutant:innen machten einen auf total seriös und staatstragend, obschon sie ja ganz genau wussten dass "Österreich" im Auge des ÖVP-Skandals steht. Dass dem Herrn Big-Medienmacher Wolfgang Fellner eine ehemalige oe24.TV-Moderatorin sexuelle Belästigung vorwirft lassen wir mal außen vor. Unter den Diskutan:innen sah niemand aus wie eine Nutte. Zwar konnte die Zeit in einem Artikel da einige Indizien anführen die für was unerwünscht Sexuelles sprechen. Naturgemäß sieht der Beschuldigte Wolfgang Fellner die Sache ganz anders und weht sich juristisch, statt wie ich einst als 16-jähriger die Alleinschuld für einen Selbstmordversuch einer jungen Frau auf mich zu nehmen und den kleinstbürgerlichen Jesus zu geben. Tiefenpsychologisch total schuldbeladen da ich die Schwabbi tatsächlich gemobbt hatte. Allerdings nicht ganz so übel wie es die Tat vermuten lässt. Es hat Jahrzehnte gebraucht bis mir bewusst wurde dass es sich bei der Tat "nur" um einem vermeintlichen Selbstmordversuch handelte. Die Schwabbi hatte sich nicht die Pulsadern aufgeschnitten wie meine beste Freundin von südlich der Drau, sondern nur oberflächlich an der Haut geritzt mit einer Schere oder eine Nagelfeile. Bei der Ausgangslage hätte ich eigentlich auch den emotionalen Klageweg bestreiten können und mich gegen die Zuschreibung zur wehr setzen können eine junge Frau in eine Verzweiflungstat getrieben zu haben, so durch und durch schlecht und verkorkst wie ich war. Allerdings nicht bei meinem familiären Background. Mein familiärer Rückraum war sehr klagefreundlich wie der Boulevard-Mogul Wolfgang Fellner. Die Um2 beklagte sich jeden Tag über mich.

Einen "Justiz"-Skandal sieht die Verlagsgruppe Österreich rund um Wolfgang Fellner im Vorgehen der WKStA, und kündigt nicht nur eine Amtsklage, sondern auch eine "Millionen-Klage" gegen die Republik auf Schadenersatz an, wie es Anwalt Georg Zanger formulierte. Jetzt muss Justizministerin Alma Zadic (Grüne) müsse sofort Konsequenzen ziehen, heißt es aus dem Medienhaus. Die Hausdurchsuchungen im Verlag sowie die angebliche Handy-Überwachung im Auftrag der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) seien rechtswidrig gewesen. Quelle "Die Presse".
Ganz übel der einstige SPÖ-Klubobmann Josef Cap, der statt ergraut wie es zu meist üblich ist mit 69 Jahren, rotblond gefärbtes Haupthaar hatte und in einem endlosen Wortschwall gegen seine totale Bedeutungslosigkeit anredete. Natürlich haben sie mich jetzt ertappt. Egal. Thema ist der Diskussionsleiter der Runde, der auf oe24.tv, seinem Haus und Hofschranzen-Sender, angeführt vom Sohn, was aber gar nichts zu sagen hat, ganz Österreich mit seinen Softverbal-Porno-Journalismus https://www.youtube.com/watch?v=66PkIYPwHBI und Berichterstattung auf Bestellung ganz Österreich bespielt, bis in den hintersten Winkel von Ischgl hinein, und der statt Komödie auch Tragödie kann, als nach dem Attentat von Wien im November 2020, in Endlosschleife das Video von der Erschießung eines Opfers lief. https://www.presserat.at/rte/upload/entscheidungen_2021/entscheidung_2020_293_15.12.2020.pdf
Den Mann eine Sendung über das System-Kurz moderieren zu lassen, ist ungefähr so, als ob man einen aktiven Mafiaboss eine Diskussion über die Machenschaften der Ndrangheta moderieren lässt, der seine Hände naturgemäß in Unschuld wäscht, weil er ja die Camorra anführt. Und das Volk - das - so sind wir nicht Volk - guckt zu.

Ende

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