Samstag, 18. Juli 2015
Es ist zu heiß ein anderer zu sein
Die Hitze brennt mir gerade den Verstand heraus. Es ist zu heiß und drückend für beinahe alles. Außer natürlich für die Paranoia. Derzeit habe ich es mit Amokläufe. Die Amokläufe laufen in meinem Kopf andauernd Amok. Letztens war unser Vermieter an der Reihe. Hat alles niedergeschossen. Den S. natürlich auch. In Wahrheit war er mit seiner kleinen Tochter da. Weil ich mich für dieses Fiasko gar so schämte, den Mann ein klein wenig falsch eingeschätzt zu haben, rannte zur Strafe der Balkon mit Aussicht Amok. Der killte die Waschmaschine, das Obstfach im Kühlschrank, den Besen und die Ahnengalerie der Teller erledigt er auch. Wenn schon denn schon. Der H. möchte jetzt lieber S. genannt werden. So hat er es natürlich nicht gesagt. Als H. ( eh schon eine Verfremdung) fühlt er sich etwas unwohl. Nicht das einer seiner Bekannten dahinter kommen mit wem er da unterwegs ist. Auf das Argument das ich ziemlich unbekannt bin lies er sich nur bedingt ein. Der H-A hat mir auch untersagt über ihn zu schreiben. Tief drinnen wo die Sonne der Toleranz nicht mehr hineinstrahlt halten sie mich für schlechte Gesellschaft. Nicht schlecht aber doch ein wenig minderwertig bis peinlich. Beweisen kann ich diesen Vorwurf natürlich nicht, nur deuten was eine sehr gewagte Sache ist. Logisch das die alles abstreiten würden. Ich bin jeden Tag viel zu früh auf. Irgendwann wird mein Herz den Dienst quittieren und das war`s dann. Ich möchte mal sanft aus dem Schlaf erwachen, freudig gespannt auf den neuen Tag, und nicht jedes Mal aufschrecken wie ein Soldat der auf Wache eingepennt ist. Das andauernde Quartier suchen, wir müssen ja auf den Preis schauen, geht mir auch schon gehörig auf die Nerven. Falls ich mal wieder verreise mache das anders. Da suche ich mir einen Ort und aus. Das Nivau unserer Unterhaltung haben wir an die klimatischen Bedingungen angepasst. Wir sind beim Plantschen zur Überzeugung gelangt, das Vibrator keine besonders schickliche Bezeichung für ein Gerät mit Intimzwang ist. Vibrator klingt zu mechanisch wie Wankelmotor oder Schranktür. Unser gemeinam heraus gerarbeiteter Vorschlag wäre "Joystik". Ich weiß das des nicht besonders originell ist, weil es ja schon ein Gerät gibt das so heißt. Nur dieses Ding, das hin und wieder auch virbriert, könnte man durchaus unbenennen. Unser Alternativvorschlag zu Joystick lautet "Selfiestick". Des Weiteren bin ich jetzt auch auf whatsapp unterwegs. Ist aber noch old school. Wenn wir übers Zocken reden, eine der wenigen Unterhaltungsinseln, auf die der S. auch aus eigenem Antrieb übersetzt, und ich das Gefühl habe das mein Wort gehört wird, sagen wir dann manchmal "wart`s ab". Wenn sie "wart`s ab, nicht warte es ab, schnell aussprechen, klingt es beinahe wie whatsapp. Und wenn wir Dinge machen die sogar im Reich der Mongos Heiterkeit auslösen, was ja bei uns des öfteren vorkommt, sagen wir immer, "dann bist der Vollsepp im Vollhorstland". Im Ort M... in dem wir noch immer verweilen wird ja gerade ein großes Einkaufszentrum aus dem staubigen Boden gestampft. Und diese Baustelle liegt genau auf den Weg zum Strand. Sich zwischen den Krähnen, Baggern und LKw`s durchzumogeln ist der glattte Irrsinn. Schlimmer als die Südosttangente nach einem Unfall. Warum wir trotzdem immer noch hier sind und lieber herum fluchen als zügig weiter zu fahren lässt sich leicht beantworten. Die Bude ist weltklasse. Mit einer riesen Glotze, einen ganzen Haufen Programme und einem tollen Balke (Balkon). Wir sind ja nicht wirklich im Urlaub. In so einem konkreten Kontext verläuft unser Leben nicht. Ich hoffe sie können mir das nachsehen. Das mit dem Fluchen ist ja eher mein Job. Gestern hörte ich zum Einschlafen Demis Roussos. Und vorher sah ich mir Alexis Sorbas an. Sie wissen ja. "Teach me to dance". Darauf der AS, "come on boy". Und los geht`s mit dem Lebensgefühl das mir wie auf Leib geschneidert sein würde, wenn da nicht diess Monster wäre, das mir die Lust vergällt. Ansonsten tut sich nicht viel. Neben der Wohungskatze füttern wir auch noch 25 -30 weitere Samftpoten, diese gewissenlose Vögelmöder. Eine Katze unter der Mörderbande ist eindeutig a bisserl behindert. Die sieht kaum etwas, ist fürchterlich abgemagert und auch sonst so vom Fell her, in einem wenig erbaulichen Zustand. Die füttern wir natürlich auch. Letztens ist die gegen die Tür geknallt. Eh klar das mich dieses kaputte Ding in ihr Herz geschlossen hat. Die rennt mir nach wie die ganz jungen Dinger dem Justin Bieder. Seit wir im voraus bezahlt haben, hat sich unser Vermieterm, mit dem wir recht eine Hetz hatten, und der recht besorgt um unser Wohlempfinden war, sich auch etwas von uns enfremdet. Anfangs wollte er noch frische Blumen bringen. Jetzt tun es auch die verwelkten in der Vase. Wie es aussieht hat er hinter meine Fassade geblickt. Bergsteigen waren wir auch. Gibt da ein paar so Erhebungen um M... die auf den ersten Blick wie Berge aussehen. Sind wir rauf bis zur kroatisch-bosnischen Grenze. Über diese Grenze könnte man sicher Asylsuchende in die EU einschleußen. Wär sicher keine schlechte Geschäftsidee. Was das Bergwandern betrifft. Radfahren ist wesentlich gelenkschondener. Mein Versuch zu joggen ist mir auch nicht wirklich gut bekommen. Scheiße tun mir die Quanten weh. Gerade schauen wir in der ARD Hamburg Triathlon. Sau laustig. Da schießt einer in die Luft und alle springen ins Wasser, existenzialistisch total verbeult. Einen tieferen Sinn hat das Ganze natürlich nicht. Sich einfach so einen Sinn zu erfinden ist große, nein überragende Menschenkunst. So ein Künstler wäre ich auch gerne. Wart`s ab. Vielleicht morgen wenn`s nicht mehr so heiß ist.

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