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Montag, 28. April 2014
"Schön Verkommenes"
der imperialist, 20:48h
Heute hörte ich eine Frau aus dem Hofer/Aldi kommen, die zu dem Mann an ihrer Seite sagte, dass dieses Produkt (genaueres weiß ich nicht) schon teuer sei. Wenn das nicht ein schlechtes Zeichen ist.
Früher lag die Faszination des „American Dream“ darin mitbegründet, das man diesen Traum, wenn man den richtigen Way of Live abging, irgendwann leben oder wenigstens realisieren konnte. Heute denke ich liegt die Faszination des „American Dream“ vor allem darin, dass man diesen noch immer träumen kann.
In einer SWR-Talkshow soll der Albertina-Chef (Museum) Albrecht Schröder gesagt haben, das er sich den oberösterreichischen Dialekt abgewöhnt hätte, weil der oberösterreichische Dialekt, durch den Missbrauch den das Dritte Reich getrieben habe, „korrumpiert“ sei. In einem Interview mit der Presse erklärte der Albertina Chef, das es in seiner Jugend im Oberösterreich der 1960-Jahre einen Stelzhammer-Bund gab, der den Dialekt und die Landeshymne „Homatland“ als reaktionär-faschistische Waffe missbrauchte. Ich möchte kurz erwähnt haben, dass ich mir über diese durchaus interessante Thematik, NS-Zeit und Sprache, jetzt nur Gedanken mache, weil ich mir heute schon einen runtergeholt habe. Ging recht flott. Des Weiteren hänge ich irgendwie durch. Und da sieht es doch gleich nach mehr aus, wenn man sich über Leute, die im gemachten Nest der Kultur sitzen, Gedanken macht wie eine alternde Glucke, um dem Internet ein Ei zu legen, aus deren Schalen sich irgendwann eine Gesellschaft der verschiedenen Netz-Geschwindigkeiten schälen wird (Netzneutralität), weil auf deutschen Autobahnen z.B. darf man ja auch, wenigstens auf gewissen Abschnitten, das Gaspedal bis zum Anschlag durchdrücken und niemand will einen Porschefaherer deswegen vorschrieben, das sein Porsche nur noch 2 Gänge haben darf. Ich im übrigen bin für Netzneutralität, weil ich habe ja eh die schnellen Glasfaserkabel. Die Nazis werden, sagen wir in einem Zeitraum von 1933-1945 so ziemlich jeder Form von Hoch und Niedersprache die es im Deutschen gibt, a bisserl korrumpiert haben. Ob man dem Führer auf Hochdeutsch, Kärntnerisch oder Berlinerisch seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit schwor, spielt da eher eine untergeordnete Rolle. „Jawohl mein Führer“ oder „Jo mei Führa“ ist doch ghupft wie gsprungen, gehüpft wie gesprungen. Meiner bescheidenen Ansicht nach wurde ja nicht nur die Sprache als größerer Referenzrahmen schwer beschädigt, sondern gleich dem ganzen Alphabet wurde übel mitgespielt. Einige Buchstaben waren ja ganz arm dran. Das K, F,R, und das J, vor allem das J und in späterer Folge auch das H, bekamen es ja knüppeldicke. Ein Kind mit den Anfangsbuchstaben K, F, R, H, oder gar J ins Rennen um die besseren Plätze zu schicken, ist ja an sich schon ein kleines Verbrechen. Vor allem das J ist ja auf Lebzeiten diskreditiert. Höre ich ein J überfällt mich sofort das nackte Grauen und ich denke sofort an den Buchstaben Z und B wie Zyklon B. Ohne Z und B kann ich das J nicht denken. Das I geht ohne Z und B aber das J kaum. Allein am Buchstaben Y, ein an sich relativ unverfänglicher und unverdächtiger Buchstabe lässt sich die Tragödie der Buchstaben maßstabgetreu nachvollzeichnen. In meiner Jugend gab`s ja das YPS-Heftchen für YPS-Jungs. Y-Jungs kannte ich ja nur vom Hörensagen. Mit den YPS-Leser wäre Stalingrad keine 17 Sekunden zu halten gewesen. Mit Jungs wie ich, gestandene Asterix und Clever&Smart Leser wahrscheinlich nur 15 Sekunden. Die Y-Jungs waren wahrscheinlich die Ur-Nerds. Wo war ich, ach ja beim Y. Noch etwas das mich am Alter fürchterlich stört. Der nachlassenden Geilheit versucht man kampfhaft mit Worten zu entfliehen. Man könnte auch sagen: Dort wo der Fick ist, kann der Gedanke nicht sein. (sehr schön gesagt)
Zurück zum Thema. Der Albertina-Chef Logik folgend ist ja jeder Oberösterreicher der heute noch im Dialekt spricht ein unverbesserlicher Nazi. Der Hitler soll ja angeblich oder unzweifelhaft, ab 1930 kein Fleisch mehr verstoffwechselt haben. Sind dann alle Vegetarier, die nach 1980 hüben wie drüben der Grenze in die Welt verstoßen wurden auch alles Nazis? Und musste ein vegetarischer Oberösterreicher der im satten Dialekt spricht, nicht sofort wegen Widerbetätigung verurteilt werden? Ich z.B. kann ja keine Nürnberger Rostbratwürstel mehr essen. Nürnberger Rostbratwürstel wecken bei mir immer ganz unheilvolle Assoziationen. Dann stehen diese Würsteln auch immer so eng in der Verpackung. Die liegen nie in der Vitrine, die stehen immer. Ein deutsches Gütesiegel klebt auch meistens auf der Verpackung. Sehr befremdlich wenn man mich fragt, weil schmecken tun sie mir schon diese Würstel aus Nürnberg.
Aphorismen ohne Spätfolgen
Der Sinn des Lebens lässt sich ganz einfach erfinden. Sie müssen so Leben, als würden sie einen Lebenstraum rückwärts leben. Nachdem sie diesen von hinten nach vorne gelebten Lebenstraum, auf einen Erinnerungs-Tonträger aufgenommen haben, spielen sie diesen einfach wieder rückwärts ab und schon haben sie`s.
Der Fleischwolf wird andauernd mit Fleisch gefüttert obwohl der weder Appetit noch Hunger hat.
Nix verstehen am Morgen
Es gibt ja den dumpfen Rassismus für die Quetschbirnen. Die sehen einen Menschen mit anderer Hautfarbe und können sich diesen evolutionären Trick einfach nicht logisch erklären. Und wenn sie sich dieses Phänomen doch zu erklären versuchen wird`s meistens völlig abstrus und lächerlich. Die Dumpfbirnen sprechen dann von importierten Gen-Vermischungen. Wenn die es schaffen würden Kinder ohne Gen-Vermischung zu zeugen, dann könnte man ihre Vorbehalte ja noch irgendwie nachvollziehen. Aber so. Dann gibt es noch die Kultur-Rassisten. Die haben es auch nicht einfach. Schießpulver, die Kartoffel, der Diwan usw. Ich hingegen bin ein Muttersprachen-Rassist. Mir geht meine Muttersprache fürchterlich auf die Nerven. Richtiggehend ekeln tut es mich an manchem Tagen vor meiner Muttersprache. Nicht direkt vor meiner Muttersprache ekelt es mich, die ist ganz schön wenn man sie zu beherrschen weiß, was ich natürlich nicht vorhabe zu wissen, sondern mich ekelt es vermehrt vom landläufigen Muttersprachen-Sprecher. Frage: wenn eine Frau am Land geil ist, ist die dann Land-läufig? (schon lustig) In diesem Fall bin ich der Muttersprachen-Sprecher, der mir auf den Sack geht. Schuld an der Tatsache, dass ich mich als nativen Muttersprache-Sprecher verabscheue, sind aber die Chinesen aus dem Parterre, die berühmt-berüchtigten Parterre-Chinesen. Diese Parterre-Chinesen, ein ganzer Clan, sprechen untereinander ja immer Chinesisch. Keine Ahnung ob die einen Dialekt sprechen oder nach der Schrift reden. An manchen Tagen ist das erste was mir zu Ohren kommt, eine fernöstliche Sprache, die ich der Einfachheit halber als Parterre-Chinesisch bezeichne. Schleppe ich mich zum Postkasten, stehen diese Parterre-Chinese/innen frisch gekämmt und gestriegelt im Hausflur und schnattern munter drauf los, so das ihr Echo in meinem Trommelfell die Haare aufstellt. Dieses Parterre-Chineisch,von dem ich weder weiß ob es sich um einen Dialekt oder die Schriftsprache handelt, geht mir durch und durch wie eine Hiobsbotschaft. Der arme Hiob hat sich das zu Beginn seiner Karriere als Postler (Briefträger) für die Ewigkeit wahrscheinlich auch anders vorgestellt. In meinem durch Muttersprach-Eindrücke vorgeschädigten Ohr-Kopf-System, hört sich so eine gepflegte Parterre-Chinesen-Unterhaltung, an diesen gewissen Tagen, wie eine fürchterliche Niederlage meinerseits an, die mich zum sofortigen Rückzug zwingt. Denn mit jeder von den Parterre-Chinesen ausspuckten Silbe, und die spuken einiges aus, verdeutlichen sie mir, bwohl ich nichts verstehe, natürlich nur nur für mich hörbar, was für ein Depp ich bin. Siehste sagen diese Muttersprachen-Parterre-Chinesen zu meinem Muttersprache-Deutsch, wir sind tausende, nein abertausende Kilometer weit von zu Hause oder dem Ausgangspunkt unserer Lebensreise weg, haben alles stehen und liegen lassen, um (aus welchen Beweggründen auch immer), in der völlig verfremdeten Fremde unser Glück zu suchen. Und jetzt, du eingeborenen Muttersprachen-Spast, nachdem wir der Maslowschen Bedürfnishierachie entsprechend die Mangelbedürfnisse und Sicherheitsbedürfnisse abgearbeitet und abgehackt haben und ganz Wien im Chop Suey ertränkten, kümmern wir uns um unsere Seinsbedürfnisse. Und das Eingeborener pflegen wir vornehmlich in unserer Muttersprache zu tun. Wir brauchen deine deutsche Muttersprache nicht unbedingt, die holen wir nur dann aus der untersten Schublade der Assimilierung, wenn`s unbedingt notwendig ist, weil es die Lebenssituation erfordert, ansonsten unterhalten und leben wir in unserem geliebten Parterre-Chinesisch. Und genau in diesem Moment wird in meiner Wahrnehmung, ein sprachneutral abgewohnter Hausflur, zu Little Chinatown. Und plötzlich werde ich zum Fremden im eigenen Land, weil ich niemanden habe, der mit mir im Parterre-Kärntner-oder sonst wie-Deutsch, vergnügt, angeregt oder auch nur gelangweilt drauf los palavern möchte. Diese Parterre-Chinesen, mit den schwierigen Vorbedingungen, sagt meine Muttersprachen-Gewissen-Stimme zu mir, haben ihr China einfach mitgenommen, während du dein Österreich auf den paar Kilometer von Kärnten nach Wien (Umweg über die halbe Welt) verloren hast, weil du offensichtlich nicht in der Lage bist deine Seinsbedürfnisse so in Sprache zu transformieren, der in einem anderen Mensch, ganz gleichgültig von woher der auch kommen mag, einen Funken von Zugehörigkeitsgefühl entfacht. Du Niederlage, du Waterloo der Muttersprache, hinfort mir dir. Letztens, ich gebe zu da war ich nicht ganz auf der Höhe des Geschehens, habe ich als ich die Post holen wollte und die Parterre-Chinesen dem Raum ihr Akkustik aufzwangen, doch allen Ernstes nach dem Reisepass gegriffen.
Anhang: Richtig hardcore ist aber zuerst eine Runde Nachbar-Russisch, dann eine Portion Parterre-Chinesisch und gleich im Anschluss ein Aufguss fesches Straßenbahnhaltestellen-Inidsch oder Pakistanisch. Dann rettete mich meistens nur noch der Scheißhausspiegel-Monolog vom Edward Norton aus dem Film 25-Stunden.
Über New York: Scheiß auf mich? Scheiß auf dich! Ich scheiß auf dich und die ganze Stadt und alle die da wohnen! Ich scheiße auf die Schnorrer, die dein Geld haben wollen und dich hinter deinem Rücken auslachen. Scheiß auf den Fensterputzer, der meine saubere Windschutzscheibe vollschmiert. Soll er sich doch einen Job besorgen! Scheiß auf die Sikhs und die Pakistani, die wie die bescheuerten in ihren Rostlauben die Avenues runterbrettern und aus jeder Pore nach Curry stinken bis man selbst danach riecht. Terroristen in Ausbildung, fahrt gefälligst langsamer! Scheiß auf die Chelsea-Schwuchteln mit ihren glattrasierten Brüsten und antrainiertem Bizeps, die sich in Parks und auf den Piers gegenseitig einen abkauen und mit ihren Schwänzen auf dem offenen Kanal rumwedeln. Scheiß auf die koreanischen Obsthändler mit ihren Pyramiden aus Früchten und ihren in Zelluphan eingewickelten Tulpen und Rosen. Schon 10 Jahre im Land und noch nix sprecke Englisch. Scheiß auf die Russen in Brydon Beach. Mafia-Schläger, die in Cafes rumlungern und aus kleinen Gläsern ihren Tee schlürfen, mit einem Zucker-Sticker zwischen den Zähnen, die irgendwelche miesen Deals einfädeln usw.
Schlägt man die Zeitung oder das Internet auf, geht es ja zumeist nur um die großen Weltkatastrophen. Absaufende Schiffe voller Kinder, verschollene Flugzeuge, Russlands imperiales Zucken, Bürgerkriegstote in Syrien, Hinige (kärntnerisch für Tote) im Südsudan und in Nigeria und der zentralafrikanischen Republik wird auch andauernd wer umgebracht. Während ja in Nigeria die Moslems die Christen umbringen ist die Lage in der zentralafrikanischen Republik genau spiegelverkehrt. In den Favelas Rio de Janeiros soll es auch hoch hergehen. Und das so kurz vor der WM. Das sind kurz gesagt alles Tragödien von Weltformat, weil über das abgesoffene südkoreanische Schiff, mit den ertrunkenen Kindern natürlich weltweit berichtet wird. Regionale oder lokale Katastrophen und Tragödien gehen in der Bedeutungsschwere globaler Katastrophen beinahe ganz unter. Man verliert irgendwie den Maßstab. Samstag beim Türken las ich in einem Boulevardblatt, das ein 56 jähriger Steirer seine Frau mit dem Nudelholz erschlagen hat. Ich weiß das kann man jetzt leicht anders verstehen, aber irgendwie war ich richtig erleichtert, dass es noch die guten alten analogen Beziehungstaten gibt, die sich gleich hinter der nächsten Ecke zutragen Die eigene Alte mit dem Nudelholz erschlagen, das ist doch noch was Handfestes und Konkretes. Sogar mein Freund der Anwalt rief extra deswegen an, weil sich die Tat in der Straße ereignet hatte, in der er seit Kindheitstagen wohnt. Im Radio meldeten sie dann auch noch, das ein 19jähriger in Mariahilf, (Wien) angeblich aus Liebeskummer Suizid begangen hatte, in dem er den Gasherd manipulierte. Das halbe Haus soll in die höh geflogen sein, so explosiv war sein Weltschmerz. Die Feuerweht fand den jungen Werther mit den tragischen Ambitionen, zwischen den Trümmern noch mit dem Feuerzeug in der Hand. Schön dachte ich mir. Lokale Tragödien haben durchaus auch ihren berechtigen Charme.
Im Zuge der indischen Kongresswahlen wurden 105 kg Heroin beschlagnahmt. Die waren zum Stimmenkauf gedacht. Diese Inder. Hut ab die wissen wenigstens noch wie man seine Wähler beeindruckt. Bei uns gibt es ja immer nur Luftballons und Kugelschreiber und Bla,bla,bla. Bald stehen ja EU-Wahlen an. Ich könnte mein Anliegen jetzt auch etwas schwammig formulieren oder ironisch umschreiben. Nix da. An die werbenden Parteien Europas. Zwei Huren, eine mit Beine, die andere mit Titten oder Arsch und meine Stimme passt sich ganz dem Verhalten der Damen an.
Früher lag die Faszination des „American Dream“ darin mitbegründet, das man diesen Traum, wenn man den richtigen Way of Live abging, irgendwann leben oder wenigstens realisieren konnte. Heute denke ich liegt die Faszination des „American Dream“ vor allem darin, dass man diesen noch immer träumen kann.
In einer SWR-Talkshow soll der Albertina-Chef (Museum) Albrecht Schröder gesagt haben, das er sich den oberösterreichischen Dialekt abgewöhnt hätte, weil der oberösterreichische Dialekt, durch den Missbrauch den das Dritte Reich getrieben habe, „korrumpiert“ sei. In einem Interview mit der Presse erklärte der Albertina Chef, das es in seiner Jugend im Oberösterreich der 1960-Jahre einen Stelzhammer-Bund gab, der den Dialekt und die Landeshymne „Homatland“ als reaktionär-faschistische Waffe missbrauchte. Ich möchte kurz erwähnt haben, dass ich mir über diese durchaus interessante Thematik, NS-Zeit und Sprache, jetzt nur Gedanken mache, weil ich mir heute schon einen runtergeholt habe. Ging recht flott. Des Weiteren hänge ich irgendwie durch. Und da sieht es doch gleich nach mehr aus, wenn man sich über Leute, die im gemachten Nest der Kultur sitzen, Gedanken macht wie eine alternde Glucke, um dem Internet ein Ei zu legen, aus deren Schalen sich irgendwann eine Gesellschaft der verschiedenen Netz-Geschwindigkeiten schälen wird (Netzneutralität), weil auf deutschen Autobahnen z.B. darf man ja auch, wenigstens auf gewissen Abschnitten, das Gaspedal bis zum Anschlag durchdrücken und niemand will einen Porschefaherer deswegen vorschrieben, das sein Porsche nur noch 2 Gänge haben darf. Ich im übrigen bin für Netzneutralität, weil ich habe ja eh die schnellen Glasfaserkabel. Die Nazis werden, sagen wir in einem Zeitraum von 1933-1945 so ziemlich jeder Form von Hoch und Niedersprache die es im Deutschen gibt, a bisserl korrumpiert haben. Ob man dem Führer auf Hochdeutsch, Kärntnerisch oder Berlinerisch seine uneingeschränkte Aufmerksamkeit schwor, spielt da eher eine untergeordnete Rolle. „Jawohl mein Führer“ oder „Jo mei Führa“ ist doch ghupft wie gsprungen, gehüpft wie gesprungen. Meiner bescheidenen Ansicht nach wurde ja nicht nur die Sprache als größerer Referenzrahmen schwer beschädigt, sondern gleich dem ganzen Alphabet wurde übel mitgespielt. Einige Buchstaben waren ja ganz arm dran. Das K, F,R, und das J, vor allem das J und in späterer Folge auch das H, bekamen es ja knüppeldicke. Ein Kind mit den Anfangsbuchstaben K, F, R, H, oder gar J ins Rennen um die besseren Plätze zu schicken, ist ja an sich schon ein kleines Verbrechen. Vor allem das J ist ja auf Lebzeiten diskreditiert. Höre ich ein J überfällt mich sofort das nackte Grauen und ich denke sofort an den Buchstaben Z und B wie Zyklon B. Ohne Z und B kann ich das J nicht denken. Das I geht ohne Z und B aber das J kaum. Allein am Buchstaben Y, ein an sich relativ unverfänglicher und unverdächtiger Buchstabe lässt sich die Tragödie der Buchstaben maßstabgetreu nachvollzeichnen. In meiner Jugend gab`s ja das YPS-Heftchen für YPS-Jungs. Y-Jungs kannte ich ja nur vom Hörensagen. Mit den YPS-Leser wäre Stalingrad keine 17 Sekunden zu halten gewesen. Mit Jungs wie ich, gestandene Asterix und Clever&Smart Leser wahrscheinlich nur 15 Sekunden. Die Y-Jungs waren wahrscheinlich die Ur-Nerds. Wo war ich, ach ja beim Y. Noch etwas das mich am Alter fürchterlich stört. Der nachlassenden Geilheit versucht man kampfhaft mit Worten zu entfliehen. Man könnte auch sagen: Dort wo der Fick ist, kann der Gedanke nicht sein. (sehr schön gesagt)
Zurück zum Thema. Der Albertina-Chef Logik folgend ist ja jeder Oberösterreicher der heute noch im Dialekt spricht ein unverbesserlicher Nazi. Der Hitler soll ja angeblich oder unzweifelhaft, ab 1930 kein Fleisch mehr verstoffwechselt haben. Sind dann alle Vegetarier, die nach 1980 hüben wie drüben der Grenze in die Welt verstoßen wurden auch alles Nazis? Und musste ein vegetarischer Oberösterreicher der im satten Dialekt spricht, nicht sofort wegen Widerbetätigung verurteilt werden? Ich z.B. kann ja keine Nürnberger Rostbratwürstel mehr essen. Nürnberger Rostbratwürstel wecken bei mir immer ganz unheilvolle Assoziationen. Dann stehen diese Würsteln auch immer so eng in der Verpackung. Die liegen nie in der Vitrine, die stehen immer. Ein deutsches Gütesiegel klebt auch meistens auf der Verpackung. Sehr befremdlich wenn man mich fragt, weil schmecken tun sie mir schon diese Würstel aus Nürnberg.
Aphorismen ohne Spätfolgen
Der Sinn des Lebens lässt sich ganz einfach erfinden. Sie müssen so Leben, als würden sie einen Lebenstraum rückwärts leben. Nachdem sie diesen von hinten nach vorne gelebten Lebenstraum, auf einen Erinnerungs-Tonträger aufgenommen haben, spielen sie diesen einfach wieder rückwärts ab und schon haben sie`s.
Der Fleischwolf wird andauernd mit Fleisch gefüttert obwohl der weder Appetit noch Hunger hat.
Nix verstehen am Morgen
Es gibt ja den dumpfen Rassismus für die Quetschbirnen. Die sehen einen Menschen mit anderer Hautfarbe und können sich diesen evolutionären Trick einfach nicht logisch erklären. Und wenn sie sich dieses Phänomen doch zu erklären versuchen wird`s meistens völlig abstrus und lächerlich. Die Dumpfbirnen sprechen dann von importierten Gen-Vermischungen. Wenn die es schaffen würden Kinder ohne Gen-Vermischung zu zeugen, dann könnte man ihre Vorbehalte ja noch irgendwie nachvollziehen. Aber so. Dann gibt es noch die Kultur-Rassisten. Die haben es auch nicht einfach. Schießpulver, die Kartoffel, der Diwan usw. Ich hingegen bin ein Muttersprachen-Rassist. Mir geht meine Muttersprache fürchterlich auf die Nerven. Richtiggehend ekeln tut es mich an manchem Tagen vor meiner Muttersprache. Nicht direkt vor meiner Muttersprache ekelt es mich, die ist ganz schön wenn man sie zu beherrschen weiß, was ich natürlich nicht vorhabe zu wissen, sondern mich ekelt es vermehrt vom landläufigen Muttersprachen-Sprecher. Frage: wenn eine Frau am Land geil ist, ist die dann Land-läufig? (schon lustig) In diesem Fall bin ich der Muttersprachen-Sprecher, der mir auf den Sack geht. Schuld an der Tatsache, dass ich mich als nativen Muttersprache-Sprecher verabscheue, sind aber die Chinesen aus dem Parterre, die berühmt-berüchtigten Parterre-Chinesen. Diese Parterre-Chinesen, ein ganzer Clan, sprechen untereinander ja immer Chinesisch. Keine Ahnung ob die einen Dialekt sprechen oder nach der Schrift reden. An manchen Tagen ist das erste was mir zu Ohren kommt, eine fernöstliche Sprache, die ich der Einfachheit halber als Parterre-Chinesisch bezeichne. Schleppe ich mich zum Postkasten, stehen diese Parterre-Chinese/innen frisch gekämmt und gestriegelt im Hausflur und schnattern munter drauf los, so das ihr Echo in meinem Trommelfell die Haare aufstellt. Dieses Parterre-Chineisch,von dem ich weder weiß ob es sich um einen Dialekt oder die Schriftsprache handelt, geht mir durch und durch wie eine Hiobsbotschaft. Der arme Hiob hat sich das zu Beginn seiner Karriere als Postler (Briefträger) für die Ewigkeit wahrscheinlich auch anders vorgestellt. In meinem durch Muttersprach-Eindrücke vorgeschädigten Ohr-Kopf-System, hört sich so eine gepflegte Parterre-Chinesen-Unterhaltung, an diesen gewissen Tagen, wie eine fürchterliche Niederlage meinerseits an, die mich zum sofortigen Rückzug zwingt. Denn mit jeder von den Parterre-Chinesen ausspuckten Silbe, und die spuken einiges aus, verdeutlichen sie mir, bwohl ich nichts verstehe, natürlich nur nur für mich hörbar, was für ein Depp ich bin. Siehste sagen diese Muttersprachen-Parterre-Chinesen zu meinem Muttersprache-Deutsch, wir sind tausende, nein abertausende Kilometer weit von zu Hause oder dem Ausgangspunkt unserer Lebensreise weg, haben alles stehen und liegen lassen, um (aus welchen Beweggründen auch immer), in der völlig verfremdeten Fremde unser Glück zu suchen. Und jetzt, du eingeborenen Muttersprachen-Spast, nachdem wir der Maslowschen Bedürfnishierachie entsprechend die Mangelbedürfnisse und Sicherheitsbedürfnisse abgearbeitet und abgehackt haben und ganz Wien im Chop Suey ertränkten, kümmern wir uns um unsere Seinsbedürfnisse. Und das Eingeborener pflegen wir vornehmlich in unserer Muttersprache zu tun. Wir brauchen deine deutsche Muttersprache nicht unbedingt, die holen wir nur dann aus der untersten Schublade der Assimilierung, wenn`s unbedingt notwendig ist, weil es die Lebenssituation erfordert, ansonsten unterhalten und leben wir in unserem geliebten Parterre-Chinesisch. Und genau in diesem Moment wird in meiner Wahrnehmung, ein sprachneutral abgewohnter Hausflur, zu Little Chinatown. Und plötzlich werde ich zum Fremden im eigenen Land, weil ich niemanden habe, der mit mir im Parterre-Kärntner-oder sonst wie-Deutsch, vergnügt, angeregt oder auch nur gelangweilt drauf los palavern möchte. Diese Parterre-Chinesen, mit den schwierigen Vorbedingungen, sagt meine Muttersprachen-Gewissen-Stimme zu mir, haben ihr China einfach mitgenommen, während du dein Österreich auf den paar Kilometer von Kärnten nach Wien (Umweg über die halbe Welt) verloren hast, weil du offensichtlich nicht in der Lage bist deine Seinsbedürfnisse so in Sprache zu transformieren, der in einem anderen Mensch, ganz gleichgültig von woher der auch kommen mag, einen Funken von Zugehörigkeitsgefühl entfacht. Du Niederlage, du Waterloo der Muttersprache, hinfort mir dir. Letztens, ich gebe zu da war ich nicht ganz auf der Höhe des Geschehens, habe ich als ich die Post holen wollte und die Parterre-Chinesen dem Raum ihr Akkustik aufzwangen, doch allen Ernstes nach dem Reisepass gegriffen.
Anhang: Richtig hardcore ist aber zuerst eine Runde Nachbar-Russisch, dann eine Portion Parterre-Chinesisch und gleich im Anschluss ein Aufguss fesches Straßenbahnhaltestellen-Inidsch oder Pakistanisch. Dann rettete mich meistens nur noch der Scheißhausspiegel-Monolog vom Edward Norton aus dem Film 25-Stunden.
Über New York: Scheiß auf mich? Scheiß auf dich! Ich scheiß auf dich und die ganze Stadt und alle die da wohnen! Ich scheiße auf die Schnorrer, die dein Geld haben wollen und dich hinter deinem Rücken auslachen. Scheiß auf den Fensterputzer, der meine saubere Windschutzscheibe vollschmiert. Soll er sich doch einen Job besorgen! Scheiß auf die Sikhs und die Pakistani, die wie die bescheuerten in ihren Rostlauben die Avenues runterbrettern und aus jeder Pore nach Curry stinken bis man selbst danach riecht. Terroristen in Ausbildung, fahrt gefälligst langsamer! Scheiß auf die Chelsea-Schwuchteln mit ihren glattrasierten Brüsten und antrainiertem Bizeps, die sich in Parks und auf den Piers gegenseitig einen abkauen und mit ihren Schwänzen auf dem offenen Kanal rumwedeln. Scheiß auf die koreanischen Obsthändler mit ihren Pyramiden aus Früchten und ihren in Zelluphan eingewickelten Tulpen und Rosen. Schon 10 Jahre im Land und noch nix sprecke Englisch. Scheiß auf die Russen in Brydon Beach. Mafia-Schläger, die in Cafes rumlungern und aus kleinen Gläsern ihren Tee schlürfen, mit einem Zucker-Sticker zwischen den Zähnen, die irgendwelche miesen Deals einfädeln usw.
Schlägt man die Zeitung oder das Internet auf, geht es ja zumeist nur um die großen Weltkatastrophen. Absaufende Schiffe voller Kinder, verschollene Flugzeuge, Russlands imperiales Zucken, Bürgerkriegstote in Syrien, Hinige (kärntnerisch für Tote) im Südsudan und in Nigeria und der zentralafrikanischen Republik wird auch andauernd wer umgebracht. Während ja in Nigeria die Moslems die Christen umbringen ist die Lage in der zentralafrikanischen Republik genau spiegelverkehrt. In den Favelas Rio de Janeiros soll es auch hoch hergehen. Und das so kurz vor der WM. Das sind kurz gesagt alles Tragödien von Weltformat, weil über das abgesoffene südkoreanische Schiff, mit den ertrunkenen Kindern natürlich weltweit berichtet wird. Regionale oder lokale Katastrophen und Tragödien gehen in der Bedeutungsschwere globaler Katastrophen beinahe ganz unter. Man verliert irgendwie den Maßstab. Samstag beim Türken las ich in einem Boulevardblatt, das ein 56 jähriger Steirer seine Frau mit dem Nudelholz erschlagen hat. Ich weiß das kann man jetzt leicht anders verstehen, aber irgendwie war ich richtig erleichtert, dass es noch die guten alten analogen Beziehungstaten gibt, die sich gleich hinter der nächsten Ecke zutragen Die eigene Alte mit dem Nudelholz erschlagen, das ist doch noch was Handfestes und Konkretes. Sogar mein Freund der Anwalt rief extra deswegen an, weil sich die Tat in der Straße ereignet hatte, in der er seit Kindheitstagen wohnt. Im Radio meldeten sie dann auch noch, das ein 19jähriger in Mariahilf, (Wien) angeblich aus Liebeskummer Suizid begangen hatte, in dem er den Gasherd manipulierte. Das halbe Haus soll in die höh geflogen sein, so explosiv war sein Weltschmerz. Die Feuerweht fand den jungen Werther mit den tragischen Ambitionen, zwischen den Trümmern noch mit dem Feuerzeug in der Hand. Schön dachte ich mir. Lokale Tragödien haben durchaus auch ihren berechtigen Charme.
Im Zuge der indischen Kongresswahlen wurden 105 kg Heroin beschlagnahmt. Die waren zum Stimmenkauf gedacht. Diese Inder. Hut ab die wissen wenigstens noch wie man seine Wähler beeindruckt. Bei uns gibt es ja immer nur Luftballons und Kugelschreiber und Bla,bla,bla. Bald stehen ja EU-Wahlen an. Ich könnte mein Anliegen jetzt auch etwas schwammig formulieren oder ironisch umschreiben. Nix da. An die werbenden Parteien Europas. Zwei Huren, eine mit Beine, die andere mit Titten oder Arsch und meine Stimme passt sich ganz dem Verhalten der Damen an.
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