Samstag, 15. März 2014
Mama der Horrorfilm auf einem Brot serviert
Horrorfilme. Vor einigermaßen gut gemachten Horrorfilmen habe ich die Hose voll und zwar gestrichen. An sich sehe ich mir keine Horrorfilme an. Die bekommen mir nicht. Ich bekomme es da wirklich mit der Angst zu tun, die auch nach dem Filmende nicht so schnell loswerde. Liegt wahrscheinlich an meiner Schizo-Psyche. Zombies kann ich, die sind lustig. Aber alles was auf leicht psychodelische Art unheimlich wird, geht einfach nicht. Gestern Nacht lief der Filme Mama. Handlung des Films ist nebensächlich und kann auf Wikipedia oder sonst wo nachgelesen werden. Fakt war das ich mich fürchtete. Mehr kann man von einem Horrorfilm auch nicht erwarten. Richtig Panik schiebe ich vor allem wenn sich Kinder ganz eigenartig verhalten. Das war schon beim Exorzisten so. Den sah ich mir vor über 30 Jahren im Kino an, als ich mal wieder die Schule schwänzte. Habe ich mich angeschissen als der Teufel aus der Linda Blair sprach und ihren Kopf in alle Richtungen drehte. Die kleine der beiden Schwestern, die zur Mama das wesentlich engere Verhältnis hat, war ein biserl so wie die Linda im Exorzisten drauf. Dann erinnert sie in ihrem Verhalten noch ein wenig an diese Waisenkinder in Rumänien, nachdem sie dem Ceaușescu und seiner Alten, den kurzen Gewehrlauf-Prozess gemacht hatten. In Film bekommt auch ein Loch im Kasten, durch das die Mama ins Zimmer der Kinder kommt, eine besondere Bedeutung. In meiner Angst fiel mir ein, dass es im Scheißhaus ein ganz kleines Loch in einer mit Silikon schlecht ausgefüllten Fuge gibt. Was ist, dachte ich mir, wenn die Mama da rauskommt weil sie im Mittelalter am Scheiterhaufen verbrannte. Oder eine ganz frische Mama, der im Syrien-Konflikt die Brüste vor Angst abfielen. Oder eine Frau aus der Zentralafrikanische Republik hat schlechte Laune, weil man(n) ihr die Gebärmutter mit der bloßen Hand heraus gerissen hat. Oder eine fesche Schwedin die geschubst wurde. Um mich von den Oders dieser Welt kurz loszusagen, bildete ich mir doch glatt ein, dass eine meiner Untermütter, meinen Text vom Untergehen gelesen hatte und jetzt an mir Rache üben wollte. Mit ziemlich voller Hose stand ich auf, drehte überall in der Wohnung das Licht an, und stapfte mit weichen Knien ins Scheißhaus, um mir das vermeintliche Mama-Loch in der Silikonfuge aus der Nähe anzusehen. Fett dachte ich mir darf diese Mama nicht sein, so klein wie das Loch war. Also kam nur noch meine 50 kg UM2 in Frage. Der traue ich ja alles zu. Mit Zwanzig habe ich sie schwerst depressiv einmal verflucht. Natürlich nur vom Telefon aus. War nicht gerade eine meiner Glanznummern. Ist auch schon über 20 Jahre her. Ansonsten war ich wirklich handzahm und habe meinen Schmerz wie ein Indianer aufgearbeitet. Was ist dachte ich mir wenn die Gute diesen Fluch, der hoffentlich nicht zu schwer auf ihr lastet, ein für allemal loswerden wollte. Butterbrot. Keine Ahnung wie ich darauf kam, aber plötzlich fiel mir, dass ein Butterbrot diese Mama, deren Herkunft ich ja nur vermuten konnte, besänftigen würde. Vielleicht ist sie einfach nur hungrig dachte ich mir. Ich ging in die Küche, strich ein Butterbrot mit einer schönen dicken Schicht Butter drauf, (natürlich echte Butter und nicht dieses eklige Lätta Zeug) und legte es auf den heruntergeklappten Scheißhausdeckel. Im Fernsehen versuchte gerade der Psychofritze die Mama zu fotografieren. Eine Schönheit war die Mama nicht gerade und ziemlich kamerascheu. Scheiße ging mir der Arsch auf Grundeis. An sich habe ich es ja nicht so mit der Furcht. Ich habe wirklich die wildesten Dinge gedreht aber die hielten nur die Spießer für unheimlich. Unheimlich blöd vor allem. Bin mal eine Dachrinne bis ganz nach oben hinauf geklettert, einzig und allein um oben eine Prise Schnupftabak aus der Rinne zu schnupfen. Das waren schon gute 10-15 Meter. Ich bin noch einige male irgendwo hochgeklettert, nur da fehlt mir ein wenig vom Film. Egal, irgendwann wirkten meine Tabletten und ich schlief ein. Heute Morgen stand ich auf und mein erster Weg führte mich natürlich ins Scheißhaus. Man wird es nicht für möglich halten, aber die Mama hatte wirklich die Butterschicht vom Brot gegessen oder geleckt. Sehr schön dachte ich, damit wäre das auch aufgearbeitet.
Ganz ausschließen lässt es sich natürlich nicht, dass das mit der Butter eher der Kater war.

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